Eure Meinung: wann wird ein Jagdtrieb als "stark" bezeichnet?

Erster Hund
1994-2007/Schäfer/Colliemix
Zweiter Hund
*01/2008 - Labbi/Ridgeback
schönen guten Morgen zusammen.

Seit gestern beschäftigt mich oben genanntes Thema.
Ich habe hier im Forum gestern einen alten Beitrag gelesen, in dem es darum ging dass sich ein Hund, nachdem er an einer gewissen Stelle einen Hasen weglaufen hat sehen, sich ein paar Tage später immer noch an dieser Stelle nervös und aufgedreht verhalten hat.

Ich habe hier ja auch einen Hund der gerne nachhetzt. Aber nachdem ich mich auch mit einem Bekannten unterhalten habe (der gerade seinen Jagdhund ausbildet) (also zum Jagdhund :) ) bin ich mir garnicht mehr so sicher, ob mein Hund wirklich ein extremer Jäger ist, oder ob das nicht andere Hunde genauso machen würden.

Mein Beispiel: Mein Hund hetzt hinterher, wenn etwas ( Hasen, Rehe oder leider immer noch Katzen) von ihm weglaufen. Bleibt z.b die Katze stehen und macht ihren "Buckel" geht er aus dem Weg. Er schnüffelt zwar sehr sehr viel. Das ist seine Lieblingsbeschäftigung. Auch im Wald. Wenn er aber in eine Spur reinschnüffelt, kann man ihn problemlos abrufen.
Wir arbeiten ja gerade daran, dass er auch abrufbar ist, wenn er schon losgerannt ist.

Ich habe nur oben genanntes Problem (ohne es verharmlosen zu wollen, anders wäre es mir 1000mal lieber :) ) wenn etwas unseren Weg kreuzt.

Was denkt Ihr? was ist starker Jagdtrieb und was noch "natürliches" Hundeverhalten?

LG :winken3:
 
Ich kenne mich im Jagdhundbereich nicht aus aber meines Wissens gibts ja Sichtjäger und Spurjäger. Nun wenn ein Hund ein reiner Sichtjäger ist, dann ist sein Jagdtrieb ja nicht schwächer nur weil er nicht jagd wenn er nichts sieht. Es fehlt ihm lediglich der auslösende Reiz.

Der andere Hund ist eventuell ein Sicht und Spurjäger und kann nach Tagen noch die Fährte riechen und mit der Sichtung verknüpfen und gerät deswegen außer Fassung.

Ein Jagdtrieb ist für mich dann stark wenn der Hund gezielt danach ausschau hält. Also ständig den Horizont nach jagdbarem scannt oder ständig Nase am Boden und auf der Suche nach einer starken Fährte ist in beiden Fällen sogar dann wenn ein 2. Hund dabei ist und sich von diesem auch nicht oder nur sehr kurz ablenken lassen genauso wenig wie von Herrchen oder Frauchen.
 
Meiner Meinung nach ist ein Jagdtrieb stark wenn sich der Hund nicht abrufen lässt wenn er z.B. hinter einem Hasen herläuft und auch bei fast jedem Spaziergang hinter einer Spur herläuft.

Mein Dackel-Mix Balou hat bei Spaziergängen auch gefühlt „ständig“ die Nase am Boden, ich würde ihn also als Spurjäger bezeichnen.
Er ist auch schon einmal einer Spur hinterhergelaufen und war auch einige Minuten komplett außer Sicht. Ich habe gepfiffen (unser Supersignal), er kam wieder angelaufen und ich habe eine tolle Party für ihn gefeiert.

Das ist ca. 2/3 Monate her und seitdem nicht mehr passiert. Balous Jagdtrieb würde ich also als „normal“ bezeichnen, da er abrufbar ist und nicht jeden Spaziergang zum Jagen nutzt.
 
Ich bezeichne Tiffany Jagdtrieb als sehr stark, da sie jeden Spaziergang intensiv mit allen Sinnen "Beute" sucht, sie merkt sich Stellen wo sie schonmal Wild sah und weiß auch die bevorzugten Wildstellen von sich aus.
Im Wald wird weder markiert noch sonstwie geschnuppert da sie konstant "wichtigeres" zu tun hat.;)
 
Ich finde den Ausdruck jagdtrieb in diesem Zusammenhang nicht so gut.
Der Jagdtrieb ist für mich erstmal die genetische Veranlagung verstärkt zu jagen. Es gibt Rassen die haben einen angeborenen Jagdtrieb und hin und wieder taucht er auch bei Rassen auf, die eigentlich nicht für ihren starken Jagdtrieb bekannt sind.
Aber auch diese Jagdhunde müssen nicht unbedingt dem Jagdtrieb folgen, wenn sie eine gute impuls kontrolle erlernt haben und das ist es doch was ihr meint.
Nicht den Jagdtrieb an sich, sondern wie stark der Hund ihm nachgeht.
Und in diesem Zusammenhang kann man ja nur sagen, er geht seinem Jagdtrieb nach oder nicht. Stark ist er erst, wenn es das Herrchen stört. Für manche ist der Punkt erreicht, sobald der Hund hin und wieder einem Vogel nachläuft, bei manchen, wenn er sich nicht davon abrufen lässt und bei manchen erst, wenn sie ihrem Hund durch die halbe pampa hinterher rennen müssen, weil er Rehe jagd
 
ja da hast du natürlich auch Recht, dass es immer auch Ansichtssache des Menschen ist.

Ich meinte zu meinem Bekannten, der seinen Hund gerade zum Jagdhund ausbildet, dass ich Luba für MEINEN perfekten Hund halten würde, wenn er nicht diesen Trieb ausleben würde und wenn ich die Wahl hätte, nicht nocheinmal so einen Mischling mit offensichtlich, bekannten Jagdtrieb holen würde.
Dann meinte er nur, dass es erstens den perfekten Hund nicht gibt, und er "nichtjagenden" Rassen/ Mischlinge für langweilig hält.

Der perfekte Hund ist für Ihn : Zitat: " ein Hund der jagen gehen würde, jedoch sofort abrufbar ist" .

Na wo er recht hat ..... :verlegen1:
 
Ich finde schon das man den Jagdtrieb unabhängig davon ob der Hund ihm nachgeht oder eben nicht als stark oder schwach bezeichnen kann.
Mein erster Hund hatte keinen Jagdtrieb, dem konnte ein Jagdobjekt vor der Nase herlaufen und es war ihm egal.
Dann kam Geordi. Mit 9 Wochen fand er schon tote Tiere im Gebüsch und er suchte auch Erwachsen bewusst Jagdobjekte.
Ich fand er hatte einen starken Jagdtrieb da ich ihm mit Blacky verglich.
Übrigens war Geordi nach einer Trainingsphase abrufbar und dennoch fand ich seinen Jagdtrieb stark.
DANN lernte ich Tiffany kennen.
Michaela (Anoia) hat es ja beschrieben.
Wenn sie nicht die meiste Zeit unter Kontrolle wäre, würde sie ständig jagen gehen.
Obwohl sie (wenn nicht grade vor ihr ein Hase aufspringt) die ganze Zeit unter Kontrolle steht ist sie der Hund mit dem stärksten Jagdtrieb.
Und das nicht mal nur im Vergleich zu den Hunden die ich bisher besaß, sondern auch zu Freundeshunden und den Hunden die man so auf Spaziergängen trifft.
Dies ist nicht nur für den Halter stressig, sondern auch für den Hund, davon bin ich überzeugt.
Wenn ich Tiffany sehe verstehe ich Züchter die ihre Jagdhunde nur an Jäger abgeben.
 
Hallo,

uih, schwieriges Thema.

Mein letzter Hund hat super-gern apportiert,
ist hinter geworfenen Sachen hergeflitzt,
hat verstecktes Zeug gesucht und
sowohl Schafe als auch Rinder bewegt,
und motivieren musste man ihn für die Arbeit am Vieh nie,
aber durchaus mal bremsen.

Das Hüten von Tieren basiert
auf dem Jagdtrieb.

Demnach hatte mein Hund viel Jagdverhalten,
allein, er ist in seinem ganzen Leben nie hinter irgend einem Wildtier
hergelaufen. Und an Gelegenheiten hat es nun bei Gott nicht gemangelt.

Natürlich ist die Sache mit der Spur bei stark visuell
orientierten Hunden, wie es die Hütehunde vorwiegend sind,
einfacher.

Andererseits, sehen tun die "Hüterlis" alles.
Mein Spock glotzt jetzt schon den Bussarden nach,
oft bevor ich sie gesehen habe.
Das hat er sich angewöhnt, weil ich so ein großer Greifvogel-Narr bin.

Wie gesagt, ein schwieriges Thema.
 
Also ich finde ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass weder Luke noch Jack überhaupt wissen was ein Jagdtrieb ist.

Luke hat mal einen Hasen gehetzt als er noch etwas jünger war. Ich weiß wie Luke aussieht wenn er einem Ball nachjagd und diesen fangen will oder wenn er einem Hund hinterher rennt und spielen will. Mit dem Hasen wollte er spielen, nichts anderes. Er hat den Hasen sogar einmal kurz überholt und versucht vor ihm wegzurennen :denken3:. Das war aber auch einmalig, frühere und spätere Wildtierbegegnungen endeten immer mit der Flucht des Tieres und damit das Luke bei mir ein Leckerlie abgeholt hat.

Den einzigen Jagdtrieb den Luke früher hatte war die Jagd nach Hundekontakten. :denken24:

Ich finde übrigens gerade dies eine der besten Eigenschaften von Luke da ich ihn dadurch überall völlig gefahrlos ableinen und laufen lassen kann.
 



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