- Erster Hund
- Anna, Zwergpudel (10.10.14)
Hallo liebe Foris,
ich möchte gerne eure Einschätzung haben zu einer Situation in der Hundeschule. Dazu kurz vorab:
Habe mir viel Zeit genommen eine HuSchu zu finden, die einen guten, konzeptionell passenden Eindruck auf mich machte.
Basis sind 7 Einzeltermine in 2-3 Monaten in denen quasi die Basis für einen alltagstauglichen Hund geschaffen wird, natürlich immer mit Hausaufgaben, also man übt daheim weiter und die Termine sind nicht nur praktische Übungen sondern auch Vermittlung von Theorie.
Hund-Halter-Gespanne die an diesem Training teilnehmen dürfen auch in eine Gruppenstunde mit max. 5-6 Hunden, in der das einzeln gelernte vertieft und unter Ablenkung (andere Hunde) geübt wird.
Es wird grundsätzlich gar nicht mit Leckerchen gelobt sondern nur über Stimme und Kontakt.
Das alles sprach mich grundsätzlich an und wir waren bereit auch ein ordentliches Sümmchen für das Einzeltraining auszugeben.
Einzeltraining (bisher zwei Termine) beinhalten Laufen an lockerer Leine (wenn Zug auf der Leine, Hund bleibt stehen o.Ä. Leinentick zusammen mit Abbruchwort), neu üben wir das Beifuß laufen, und als Hauptübung die sichere, entspannte Platzablage. Hund soll sich überall in jeder Situation ins Platz begeben und entspannen. Funktioniert nach einigem Üben auch wirklich immer besser, auch längere Phasen z.B. im Restaurant. Momentan steht der Menschenfuß im Platz noch auf der Leine (ohne Zug), später dann auch ohne bzw. frei und aus der Entfernung (für Profis sozusagen). Alles soweit so gut.
Die Gruppenstunde haben wir nun auch zwei Mal besucht. Es wird damit geworben, dass nur zueinander passende Hunde miteinander spielen dürfen. (an der Leine und während der Übungen herrscht Kontaktverbot, finde ich sehr gut, dazwischen gibt es kurze Spielpausen).
Da unsere Zwergpudelin hochsensibel auf die Energie anderer Hunde reagiert und mitunter ängstlich (auch schon panisch) reagiert hat, war mir das auch sehr wichtig. Eine Welpenspielgruppe wo alles kreuz und quer aufeinander gelassen wird und die das "unter sich" regeln kann ich für meine Hündin nicht gebrauchen.
In der ersten Gruppenstunde (in den Übungen war unsere Maus strebermäßig unterwegs) sollte sie dann mit zwei Bolonkas und einem gutmütigen Labbiwelpen spielen. (andere Hunde warten angeleint im Platz am Rand, die "Spieler" werden ruhig los gemacht und dürfen dann miteinander agieren). Unsere Hündin guckte sich das Treiben aufmerksam, interessiert aber zurückhaltend an. D.h. schwanzwedelnd leicht nähernd, ein Schrittchen zurück, wieder ein bisschen hin, Ohren nach vorn, absolut freundlich. Sie ist aber wie gesagt SEHR sensibel und braucht ihre Zeit um warm zu werden. Das ist auch voll i.O. für mich - mein Hund muss weder Menschen noch Artgenossen direkt auf den Schoß springen, sie darf ihre Distanz haben - sie soll nur keine Angst haben und im schlimmsten Fall in Panik fliehen wollen. D.h. ich möchte auch der Punkt sein zu dem sie kommt, wenn es ihr mulmig wird.
Irgendwann kam die aktivere der Bolonkas auf unsere zu und wollte, körperlich, spielen. Das war Anna aber sichtlich zu viel, die Rute ging zwischen die Beine, sie machte sich klein, versuchte zu fliehen. Die Bolonka merkte ihre Überlegenheit und wurde nur noch drängender. Kein Eingreifen seitens der Trainerin, habe mich dann hingehockt und Anna kam in unsere Nähe, Bolonka lies gelangweilt ab und verschwand.
Der andere Bolonka ist von der Energie viel eher wie Anna, sehr schüchtern, zurückhaltend. Das Kerlchen kam dann mal zu meinem Freund und mir, vorsichtig Hallo sagen, und als wir ihn ganz sachte begrüßten wurde auch Anna neugierig, beschnüffelte ihn und lies sich beschnüffeln. Sie zeigte Interesse und mit IHM hätte sie sicher gespielt - dann wurde die Spielrunde aber abgebrochen.
------
Zweite Gruppenstunde, mein Freund war alleine mit ihr da (musste arbeiten) - Gruppe bestand aus Anna, einem ca. 4 Mon. alten deutschen Kurzhaar und einem 14 Wo. alten Labbiweibchen.
Übungen wieder perfekt, alles schön. Anna ist unfassbar gut an uns gebunden und hat gar nicht den Wunsch sich etwas anderes anzugucken während der Leinenübungen.
Spielrunde:
Unsere Pudelin soll mit dem Jagdhundwelpen spielen, den kannten wir auch aus der letzten Stunde, lieber Hund, spielt natürlich körperlich, aber sehr unterordnungsbereit.
Der Kerl ist Anna zu rüpelig, sie rennt weg, Rute eingeklemmt, Welpe findet das ein tolles Jagdspiel, Anna FIEPT. Kommentar der Trainerin: Das ist eben ihre Art zu spielen, sich jagen zu lassen.
Und hier habe ich BAUCHWEH. Anna hat 7 Hundefreunde jeden Geschechts, Alters, Aussehens... sie spielt grundsätzlich NIE körperlich, sondern liebt Rennspiele, große Kreise rennen, hin und her, "jagen"...dazu fordert sie auch durchaus forsch auf und wird momentan von den anderen Hunden erzogen, das alles ist wunderbar, sie hat keine Angst, gestern nach einem Abschappen (weil sie echt aufdringlich wurde) fiepte sie kurz, dann alles okay.
Noch NIE habe ich sie mit diesen Hunden mit eingeklemmter Rute oder fiepend weglaufend gesehen.
Sie hat auch einmal einen 1,5 jährigen Langhaardackelrüden kennen gelernt, der ebenso zurückhaltend und sensibel war wie sie. Erst hatte beide groooßen Respekt voreinander und nach ruhigem beäugen spielten beide begeistert das Spiel des im Kreis rennens und sich verfolgens, keiner hatte Angst, es war herrlich.
Was ich sagen will... Anna KANN Hundefreundschaften haben, aber sie braucht mehr Zeit zum Kennenlernen, als es in 5 minütigen Spielpausen geht, und sie kommt am besten mit sehr souveränen älteren Hunden oder Hunden mit ähnlichem Energieniveau wie ihrem klar.
Ich will nicht dass sie in der Gruppe "zwangsbespielt" wird - ist es denn nicht auch okay, wenn ein Hund am Rand steht und einfach zugucken möchte? Und sich vielleicht etwas später ein Herz fasst und dazu geht?
Sie soll nicht die negative Erkenntnis erlangen, dass sie für Artgenossen wohl eine lustige Jagdbeute ist...
Was würdet ihr machen? Nächste Gruppenstunde abwarten? Wenn wieder so eine Situation kommen sollte, Trainerin ansprechen? Dem Hund Schutz bieten? (nicht auf den Arm reißen - aber hinhocken, sodass die Beine Schutz bieten). Oder muss ein Hund da durch??? Ich habe Angst, dass mehr kaputt geht als es hilft...
Tut mir leid, es ist soooo lang geworden. Danke an die die es zuende gelesen haben und doppeltes Danke an alle die antworten.
LG
ich möchte gerne eure Einschätzung haben zu einer Situation in der Hundeschule. Dazu kurz vorab:
Habe mir viel Zeit genommen eine HuSchu zu finden, die einen guten, konzeptionell passenden Eindruck auf mich machte.
Basis sind 7 Einzeltermine in 2-3 Monaten in denen quasi die Basis für einen alltagstauglichen Hund geschaffen wird, natürlich immer mit Hausaufgaben, also man übt daheim weiter und die Termine sind nicht nur praktische Übungen sondern auch Vermittlung von Theorie.
Hund-Halter-Gespanne die an diesem Training teilnehmen dürfen auch in eine Gruppenstunde mit max. 5-6 Hunden, in der das einzeln gelernte vertieft und unter Ablenkung (andere Hunde) geübt wird.
Es wird grundsätzlich gar nicht mit Leckerchen gelobt sondern nur über Stimme und Kontakt.
Das alles sprach mich grundsätzlich an und wir waren bereit auch ein ordentliches Sümmchen für das Einzeltraining auszugeben.
Einzeltraining (bisher zwei Termine) beinhalten Laufen an lockerer Leine (wenn Zug auf der Leine, Hund bleibt stehen o.Ä. Leinentick zusammen mit Abbruchwort), neu üben wir das Beifuß laufen, und als Hauptübung die sichere, entspannte Platzablage. Hund soll sich überall in jeder Situation ins Platz begeben und entspannen. Funktioniert nach einigem Üben auch wirklich immer besser, auch längere Phasen z.B. im Restaurant. Momentan steht der Menschenfuß im Platz noch auf der Leine (ohne Zug), später dann auch ohne bzw. frei und aus der Entfernung (für Profis sozusagen). Alles soweit so gut.
Die Gruppenstunde haben wir nun auch zwei Mal besucht. Es wird damit geworben, dass nur zueinander passende Hunde miteinander spielen dürfen. (an der Leine und während der Übungen herrscht Kontaktverbot, finde ich sehr gut, dazwischen gibt es kurze Spielpausen).
Da unsere Zwergpudelin hochsensibel auf die Energie anderer Hunde reagiert und mitunter ängstlich (auch schon panisch) reagiert hat, war mir das auch sehr wichtig. Eine Welpenspielgruppe wo alles kreuz und quer aufeinander gelassen wird und die das "unter sich" regeln kann ich für meine Hündin nicht gebrauchen.
In der ersten Gruppenstunde (in den Übungen war unsere Maus strebermäßig unterwegs) sollte sie dann mit zwei Bolonkas und einem gutmütigen Labbiwelpen spielen. (andere Hunde warten angeleint im Platz am Rand, die "Spieler" werden ruhig los gemacht und dürfen dann miteinander agieren). Unsere Hündin guckte sich das Treiben aufmerksam, interessiert aber zurückhaltend an. D.h. schwanzwedelnd leicht nähernd, ein Schrittchen zurück, wieder ein bisschen hin, Ohren nach vorn, absolut freundlich. Sie ist aber wie gesagt SEHR sensibel und braucht ihre Zeit um warm zu werden. Das ist auch voll i.O. für mich - mein Hund muss weder Menschen noch Artgenossen direkt auf den Schoß springen, sie darf ihre Distanz haben - sie soll nur keine Angst haben und im schlimmsten Fall in Panik fliehen wollen. D.h. ich möchte auch der Punkt sein zu dem sie kommt, wenn es ihr mulmig wird.
Irgendwann kam die aktivere der Bolonkas auf unsere zu und wollte, körperlich, spielen. Das war Anna aber sichtlich zu viel, die Rute ging zwischen die Beine, sie machte sich klein, versuchte zu fliehen. Die Bolonka merkte ihre Überlegenheit und wurde nur noch drängender. Kein Eingreifen seitens der Trainerin, habe mich dann hingehockt und Anna kam in unsere Nähe, Bolonka lies gelangweilt ab und verschwand.
Der andere Bolonka ist von der Energie viel eher wie Anna, sehr schüchtern, zurückhaltend. Das Kerlchen kam dann mal zu meinem Freund und mir, vorsichtig Hallo sagen, und als wir ihn ganz sachte begrüßten wurde auch Anna neugierig, beschnüffelte ihn und lies sich beschnüffeln. Sie zeigte Interesse und mit IHM hätte sie sicher gespielt - dann wurde die Spielrunde aber abgebrochen.
------
Zweite Gruppenstunde, mein Freund war alleine mit ihr da (musste arbeiten) - Gruppe bestand aus Anna, einem ca. 4 Mon. alten deutschen Kurzhaar und einem 14 Wo. alten Labbiweibchen.
Übungen wieder perfekt, alles schön. Anna ist unfassbar gut an uns gebunden und hat gar nicht den Wunsch sich etwas anderes anzugucken während der Leinenübungen.
Spielrunde:
Unsere Pudelin soll mit dem Jagdhundwelpen spielen, den kannten wir auch aus der letzten Stunde, lieber Hund, spielt natürlich körperlich, aber sehr unterordnungsbereit.
Der Kerl ist Anna zu rüpelig, sie rennt weg, Rute eingeklemmt, Welpe findet das ein tolles Jagdspiel, Anna FIEPT. Kommentar der Trainerin: Das ist eben ihre Art zu spielen, sich jagen zu lassen.
Und hier habe ich BAUCHWEH. Anna hat 7 Hundefreunde jeden Geschechts, Alters, Aussehens... sie spielt grundsätzlich NIE körperlich, sondern liebt Rennspiele, große Kreise rennen, hin und her, "jagen"...dazu fordert sie auch durchaus forsch auf und wird momentan von den anderen Hunden erzogen, das alles ist wunderbar, sie hat keine Angst, gestern nach einem Abschappen (weil sie echt aufdringlich wurde) fiepte sie kurz, dann alles okay.
Noch NIE habe ich sie mit diesen Hunden mit eingeklemmter Rute oder fiepend weglaufend gesehen.
Sie hat auch einmal einen 1,5 jährigen Langhaardackelrüden kennen gelernt, der ebenso zurückhaltend und sensibel war wie sie. Erst hatte beide groooßen Respekt voreinander und nach ruhigem beäugen spielten beide begeistert das Spiel des im Kreis rennens und sich verfolgens, keiner hatte Angst, es war herrlich.
Was ich sagen will... Anna KANN Hundefreundschaften haben, aber sie braucht mehr Zeit zum Kennenlernen, als es in 5 minütigen Spielpausen geht, und sie kommt am besten mit sehr souveränen älteren Hunden oder Hunden mit ähnlichem Energieniveau wie ihrem klar.
Ich will nicht dass sie in der Gruppe "zwangsbespielt" wird - ist es denn nicht auch okay, wenn ein Hund am Rand steht und einfach zugucken möchte? Und sich vielleicht etwas später ein Herz fasst und dazu geht?
Sie soll nicht die negative Erkenntnis erlangen, dass sie für Artgenossen wohl eine lustige Jagdbeute ist...
Was würdet ihr machen? Nächste Gruppenstunde abwarten? Wenn wieder so eine Situation kommen sollte, Trainerin ansprechen? Dem Hund Schutz bieten? (nicht auf den Arm reißen - aber hinhocken, sodass die Beine Schutz bieten). Oder muss ein Hund da durch??? Ich habe Angst, dass mehr kaputt geht als es hilft...
Tut mir leid, es ist soooo lang geworden. Danke an die die es zuende gelesen haben und doppeltes Danke an alle die antworten.
LG