Zur Hälfte Rottweiler- automatisch böser Hund?

Ich muss zugeben Rottweiler.

Früher fuhr ich fast jeden Morgen, an einem Rottweiler vorbei. Herrchen oder Frauchen liefen immer ca. die Uhrzeit wo ich zur Schule musste. Wir hatten aber eigentlich keinen Kontakt.

Ein paar Jahre später dann, Luke war wenige Wochen alt. Trafen wir einen Rottweiler mit Tennisball. Nero (oder Neo ich verwechsel es immer es gab nämlich damals 2 Hunde. Einer hieß Neo, einer Nero).
Der war immer total entspannt, trug aber auch immer seinen Tennisball. Eines Tages hab ich das Herrchen dazu befragt und er meinte tatsächlich, das der auch ohne Ball harmlos ist aber er trägt den einfach gerne. Lässt ihn auch nie rumliegen trägt ihn einfach die ganze Strecke. 2 Wochen später lief Luke mit besagtem Tennisball vor uns rum. Wie er dran kam? Niemand hats bemerkt. Mein Herz in der Hose aber der Rotti blieb ruhig. Auch später hatte Luke immer wieder den Ball aber ich hab nie gesehen wie er es angestellt hat. Er muss ihn ja quasi aus dem Maul genommen haben.

Es gab auch noch 1-2 Rottiwelpenbegegnungen, alles harmlos und ich gewöhnte mich an diese ruhigen Hunde.

Dann kamen wir in den Aufbaukurs mit Thyson. Der größte und mächtigste Rotti den ich je gesehen hab.
Maulkorbzwang und Luke liebte es sich auf ihn drauf zu legen. Der Rotti liebte es sich auf Luke drauf zu legen. Es war ihr Ding allerdings Rotti 60kg Luke 10kg.

Aber wieder erlebte ich einen offensichtlich entspannten Rotti.

Bis Thyson seinem Frauchen den Arm brach. Ich war nicht dabei, hab es nicht gesehen. Das Frauchen war ein äußerst zierliches Persönchen. Eigentlich ein Wunder das sie ihn überhaupt halbwegs im Griff hatte. Ich denke er wog locker 10-15kg mehr als sie.

Wir trafen auch danach diverse Rottis verschiedener Geschlechte, Alter, Charaktere. Aber alle verliefen gut.

Dann kam er. Junge Rotti, so knapp halbes Jahr jünger als Luke der damals so 2,5 Jahre alt war.

Alles war ruhig, die beiden wirkten entspannt. Dann trafen wir auf Paula, Dobermannhündin und eine von Lukes liebsten Spielkameradinnen. Beide Rüden fanden sie super spannend an dem Tag. Luke, der eigentlich durchaus auch schon bei anderen Rüden andeutete wenn ihm eine Hündin besonders gefalllen hat und sie als sein Eigentum auswies, blieb entspannt. Denke er sah den Rotti nicht als Konkurrenz.
Aber auf einmal, ohne das ich etwas bemerkt hätte flippte der völlig aus.

Luke fand es lustig. Dachte es wäre ein Spiel. Der Rotti meinte es bitterernst. Da Luke viel schneller war, wartete ich kurz ab. Sie trennten sich nach einigen Augenblicken auch kurz und ich Schritt sofort dazwischen und schnappte mir Luke. Der Rotti schaute mich daraufhin so komisch an. Hab sowas bis dato nur von völlig kaputten Hunden gesehen (Tierheimhunde und der Rüde vom Hundetrainer der im 1. Leben versucht wurde Scharf zu machen bevor er seinem Herrchen zeigte wie scharf er schon ist woraufhin dieser beschloss das Vieh muss weg). Ich bin sicher der Rotti dachte darüber nach ob ich schaffbar wäre.
Er reagierte auch 0 auf das schreiiende Frauchen neben ihm. Wirklich gar nicht. Dann knallte ihm die Flexi in die Fr****.
Erst da wurden seine Augen wieder klar.
Luke hatte danach nur einen Kratzer am Popo. Der Rotti hingegen war bisschen stärker zugerichtet. Gesicht, Bauch, Beine überall hatte Luke ihm Striemen beigebracht. Nichts blutendes aber man sah es schon deutlich.

Ein paar Wochen später hörte ich, eben jener Rotti hat am Baggersee einen 13jährigen Rüden übelst zugerichtet. Ob der überlebte war nicht bekannt nur das er in die Tierklinik musste.

Dann wurde Luke krank, langsamer, eingeschränkter.

Rottidamen haben wir seither einige getroffen. Problemlos. Aber Rottirüden bin ich seither immer ausgewichen.

Wobei bei einem Rudellauf war auch eine Rottidame, die schnappte sich mal einen JRT. Allerdings, aus meiner Sicht und ich stand 2m daneben, war der JRT der Verursacher was mir danach aber keiner glauben wollte.
Allerdings hatte der JRT ungefähr 20x gewarnt (und niemanden hats interessiert) und dann nach der Rotti geschnappt woraufhin die Rottidame sich den JRT schnappte und eben nicht mehr loslassen wollte.

Auch wenn ich der Rottidame wirklich nichts ankreide (Der JRT hat auch bei vorherigen Spaziergängen und später häufig nach anderen Hunden geschnappt was auch vorher schon zu Situationen führte, allerdings auch dem JRT geb ich keine Schuld weil NIEMAND darauf reagierte am wenigsten die Halter des JRT selber). Es blieb eben hängen das sie einfach nicht mehr loslassen wollte.

Als Asterix mal einen Hund im Maul hatte, bis der andere Hund ihm wieder und wieder überall hin. Da versteh ichs ja das Asterix nicht loslassen wollte.
Aber der JRT hat gar nichts mehr gemacht. Die anderen wollen auch einen Schüttler gesehen haben. Das wäre mir nicht aufgefallen aber ich hatte mich auch um Luke gekümmert weil es flammten in dem Moment auch 2-3 andere Konflikte in der Gruppe auf.

Lange Rede kurzer Sinn, inzwischen bin ich Rottis gegenüber doch deutlich skeptischer geworden (skeptischer denk ich als bei den meisten anderen Rassen) achdem diverse Rottis über Jahre hinweg eigentlich ein sehr gutes Bild aufgezeichnet haben.
Auch jetzt treffen wir eine Hündin, ich denke wenn die älter ist, mit Jack und Luke wird sie keine Probleme haben aber bei Hündinnen finde ich wirkt sie jetzt schon zu ready.
 
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Lange Rede kurzer Sinn, inzwischen bin ich Rottis gegenüber doch deutlich skeptischer geworden (skeptischer denk ich als bei den meisten anderen Rassen) achdem diverse Rottis über Jahre hinweg eigentlich ein sehr gutes Bild aufgezeichnet haben.

Genau daselbe könnte ich über Deutsche Schäferhunde sagen :denken24: Mit keiner anderen Rasse habe ich so negative Erfahrungen gemacht.
 
So hat jeder seine Erfahrung.

Es nervt mich ja selber das ich dieses Magengefühl kriege sobald ich sehe das es ein Rottikerl ist.
Echt ätzend.:frech1:

Hilft nur nichts. Mit Luke werd ich mich bei Rottikerlen zurück halten, so viele sinds ja nicht. Er würde ja sofort merken wenn ich innerlich unruhig bin. (Luke übrigens scheint Rottis zu mögen, hat ja auch NUR positive Erfahrungen gemacht, auch der "Kampf" war ja für ein ein tolles Spiel, zumindest mochte er bisher jede neue Rottihündin auf Anhieb und sofort).:jawoll:
 
Hallo, möchte euch auch mal meine Erfahrungen schildern...

Im Jahr 2000 holte ich mir damals Robin, ein Dobermann-Boxer-Mischling.
Er war nicht ganz so groß wie ein klassischer Dobi, hatte aber die typische Fellzeichnung und war kompakter.
Kurz nach dem Robin bei uns eingezogen war, brach in Deutschland die Kampfhundhysterie aus (Vorfall in Hamburg). Als Robin nun etwa 4,5 Monate alt war, habe ich mir auch Sprüche anhören müssen wie "Warum trägt der kein Maulkorb?" worauf ich nur antworten konnte "ich kann Ihnen einen verpassen". Ich fand es eine unglaubliche Frechheit von einem, Hund im Welpenalter, so etwas zu fordern.
Eines Tages ging ich mit Robin spazieren, da brüllte mich eine Frau von etwa 20 Meter Entfernung an, ich solle bloß den Hund kurz halten (Er war ja schon angeleint!) weil Ihre Tochter auf der Straße spielen würde... Da habe ich der Frau zu verstehen gegeben, dass sie mit solchen Äußerungen vorsichtig sein soll, da sie weder mich noch meinen Hund kennen würde. Darauf hat sie sich auch entschuldigt, womit ich gar nicht gerechnet hatte! Diese Begebenheit werde ich nie vergessen.
Direkt in unserer Straße hat damals aber auch ein Mann mit einem Dobermann gewohnt. Dieser Hund erfüllte leider alle Klischees dieser Hunderasse. Er war zwar sehr gut erzogen, hörte aber nur auf den Mann. Sobald seine Frau mal mit dem Hund rausging und sie meinte, ihn ableinen zu müssen, griff er ständig andere Hunde an. Dieser Dobi war in unserer Nachbarschaft bekannt.
Ich kann es ein Stück nachvollziehen, wenn Menschen so reagieren. Die Frage ist nur, wie äußert sich das? Ich persönlich habe auch Vorurteile, wenn ich bestimme Rassen sehe ABER nur wenn der dazugehörige Besitzer mir seltsam vorkommt. Das kann daran liegen wie er gekleidet ist oder wie er mit dem Hund rumläuft (quasi nach dem Motto "Ich bin der König dieser Straße"). Ich würde solche Leute nie ansprechen, ich gehe ihnen einfach aus dem Weg, wenn es möglich ist.
Vielleicht hat hier jemand meinen Thread im Begrüßungsforum gelesen. Bis vor kurzem haben wir einen Schäferhund-Dobi Mischlung gehabt, er war recht groß (72cm Schulterhöhe) und hätte sich sicherlich auch verteidigen können. Nur brauche ich diese Machtkämpfchen nicht, es schadet nur de Gesundheit meines Hundes.
Die Medien in Deutschland sind eine Seuche, ich nehme sie schon lange nicht mehr ernst. Das passt jetzt zwar nicht so ganz hier rein, aber seit dem Flugezugabsturz wird nur noch über dieses Thema geredet. Jede Talkshow beschäftigt sich mit dieser Trägodie. Man bekommt den Anschein, als ob in der Welt sonst nichts passiert. Es wird meistens nur über die deutschen Opfer gesprochen, dabei waren es nur ein Teil der verstorbenen Passagiere.
Wie gesagt, vielleicht schnallt der ein oder andere Mensch mal, dass wir uns durch die Medien nicht so verrückt machen sollten.
 
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