Eine Bekannte von mir hat es mal wunderschön beschrieben:
"Konditionierte Entspannung, das heißt Entspannung auf Signal. Dieses Entspannungssignal kann nach der Konditionierung in Stresssituationen angewandt werden um das Erregungslevel des Hundes (funktioniert aber auch bei Menschen ) zu senken. Diese Senkung erfolgt durch die Ausschüttung des Hormons Oxytocin. Konditioniert wird das Entspannungssignal folgendermaßen:
Man setze sich mit seinem nicht völlig aufgedrehten Hund auf die Couch, den Boden, irgendwo hin wo es nett ist und fange an ihn zu streicheln. Der Hund sol sich dabei entspannen, also ist es meistens besser, wenn man relativ feste, langezogene Striche macht. Im Endeffekt sollte man aber auf den Hund schauen, was diesem angenehm ist. Man streichelt so lange, bis der Hund irgendwann vollkommen entspannt zur Seite kippt. Im Normalfall klappt das eigentlich immer, auch wenn es manchmal etwas dauern kann. Wenn ihr allerdings merkt, dass euer Hund einfach zu aufgeregt ist, dann lasst es sein und versucht es zu einem anderen Zeitpunkt nochmal.
Wenn der Hund dann umgekippt ist, könnt ihr anfangen euer Wort für Entspannung zu sagen. Bei mir ist das "is okaaaaaay", ihr könnt aber auch jedes andere Wort nehmen "ruuuuhig", "müüüüüüüüüde" oder eaaaaaaaaaasyyyyy" zum Beispiel. ganz wie ihr wollt.
Die ganze Übung sollte man zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten wiederholen. Aber bitte nicht im Stadtpark mit 50 anderen Hunden drumrum, wenn euer Hund da eh schon auf 180 läuft. Wenn er allerdings im Stadtpark gechillt auf der Wiese liegt, kann man es selbstverständlich auch da machen.
Gut, wenn dann euer Entspannungswort erstmal konditioniert ist, könnt ihr es in Stresssituationen anwenden und euer Hund wird merklich runterfahren. Er wird selbstverständlich NICHT zur Seite umfallen, aber an Ohren- und Rutenhaltung werdet ihr sehen, dass da etwas passiert. Ihr braucht auch keine Angst haben, dass ihr euch euer Signal kaputt macht, ihr könnt es ja quasi jederzeit wieder aufladen.