Es geht mir um die Grundlage: Wieso wird die Box an sich so verteufelt, wenn es im Grunde doch nur darum gehen sollte, wie genau man sie sinnvoll einsetzt, welcher Gebrauch überlegt sein will, und was gar nicht geht?
Ich kenne keinen Stachelwürger der sinnvoll angewendet werden kann.
Deshalb habe ich das ja auch beispielhaft als Ausnahme genannt von meiner Annahme, dass es einzig auf die Anwendung ankommt. Es gibt einige wenige Sachen gibt, für die es eben keine sinnvolle Anwendung gibt, siehe Beispiel. Das sollte der Vollständigkeit mit erwähnt werden, damit das nicht zum Aufhänger wird der Marke "stimmt ja gar nicht, dass es immer auf die Anwendung ankommt".
Was die Formulierung "heilbringend oder Teufelszeug" angeht: Der Begriff heilbringend kam bereits im zweiten Beitrag des Themas auf. Was die Verurteilung der Box an sich angeht, da hast gerade du (
@Hundkatz ) so einige kernige Pauschalaussagen in den Raum geworfen:
Welpen in eine Box zu setzen solchen Menschen gehört das Tier abgenommen.
Keine Rede von Zeiten, Situationen etc. Sondern pauschal "Welpe + Box = Tierquälerei".
Eben weil auch in den Boxen der Platz zuwenig ist zu klein zu niedrig
Kein Hinweis, wie groß die Box gewählt sein sollte, sondern pauschal angenommen die wären zu klein und niedrig. Das mal so als Beispiele, wieso so einiges hier mir eben sehr verurteilend, angreifend und abwertend rüberkommt - ohne jegliche Differenzierung. So wie es offenbar auch vorausgesetzt wird, wer die Boxtür schließt will die Wohnung vor dem Hund schützen, ist folglich einfach zu faul ihn zu erziehen und wählt den bequemen Weg ohne Rücksicht auf den Hund. Das
kann natürlich sein - aber man
kann alles mögliche ziemlich mies verwenden. Deshalb mein Beispiel mit der Futterschüssel als drastischen Fall davon, dass selbst etwas völlig normales und neutrales zum Folterwerkzeug werden kann. In der Hoffnung dass dadurch klar wird, nicht jeder der eine Futterschüssel hat schlägt damit Hunde, obwohl ein Trainer das so macht - und nicht jeder der eine Boxtür mal schließt sperrt deshalb den Hund tierschutzwidrig weg.
Dazu übrigens noch mal vorgeholt: Du hattest mich auch in nicht gerade neutralem Ton gefragt, ob sich das nicht anders lösen ließe. Und diese Frage dabei lässt mich denken, es ist bei dir immer noch nicht angekommen dass es eben
nicht immer, und auch in meinem Fall nicht, darum geht, die Umgebung vor dem lästigen Hund zu schützen:
Sperrst Du Deine Kinder auch irgendwo ein damit sie keinen Unfug machen ?
Nein, es geht null-narda-garnicht darum, dass der Hund keinen Unfug machen soll - der pennt nämlich in seiner Box so oder so, ob die Tür nun geöffnet oder geschlossen ist. Sondern (wie eben in meinem beispielhaft genannten Fall, einfach weil ich den am besten vor Augen habe - es gibt natürlich noch etliche andere!) oft genug auch darum, den
Hund vorübergehend vor der
Umwelt zu schützen! Und das funktioniert eben nicht bei einer geöffneten Tür...
Oder hast du aus Versehen meine anschließende Frage überlesen? Da hatte ich das noch mal versucht deutlicher zu machen. (Und auch hier, es geht mir nicht um Sandor und unsere Regelung, sondern ums Prinzip. Das hier soll als Beispiel für eine Situation stehen, in der eine geschlossene Box nix mit Erziehungsfaulheit zu tun hat, und durchaus die Interessen des Hundes mit berücksichtigen kann.)
Zum Beispiel? Wie gesagt, es geht ja nicht darum dass Sandor Unsinn machen würde - der pennt, mit offener oder geschlossener Boxtür. Aber acht Zweijährige zuverlässig davon abzuhalten, ihn da zu stören (und sei es durch impulsiv fliegende Stofftiere, die eben zufällig dort landen), wenn er offensichtlich erreichbar ist? Das ist nicht sonderlich realistisch. Also, wie anders? Die Lösung, ihn zur Kollegin auszuquartieren, fand er wie gesagt megasch***. Und Job kündigen wäre auch nicht unbedingt meine Wahl, denn so lange ich Kühlschrank und Futternapf weiter füllen will muss ich schon arbeiten. Zumal ich es schon einen Luxus finde, den Hund mit auf die Arbeit nehmen zu können. Ok, ich könnte ihn natürlich auch allein daheim lassen. Aber ob ihm ganze Tage in Einsamkeit wohl besser gefallen würden als ein Vormittagsschlaf in der Box, mit vorher und nachher ständig dabei sein, Kekse bei Kolleginnen abstauben, mit den größeren Kindern spielen, auf meinem Schoß kuscheln während ich am Rechner sitze etc.?
Ich denke, wir sind uns alle einig: Einen Hund in eine Box zu sperren bis er dort resigniert, damit man sich selbst nicht mit der lästigen Erziehung beschäftigen muss - das ist unsäglich und geht gar nicht. Mich stört aber ungemein, wenn genau das sofort als geplante oder doch zumindest dann umgesetzte Verwendung der Box vorausgesetzt wird. Nicht jeder, der einen Futternapf besitzt, semmelt damit dem Hund eine - und nicht jeder, der seinen Hund eine überschaubare Zeit in der geschlossenen Box lässt, ist ein herzloser Tierquäler.