Was tun, wenn Moritz mein Wohnzimmer auseinander nimmt?

Erster Hund
Maggie, Windhundmix *2013
Zweiter Hund
Moritz, Terriermix *2013
Moritz lernt bereits seit Februar alleine zu bleiben. Anfangs gingen keine 3 Minuten ohne das er sofort auf den Boden gepinkelt hat. Mittlerweile geht eine gute Stunde eigentlich zuverlässig - das ist lang genug das ich einkaufen gehen kann ohne ihn im Auto mitzunehmen...

Wir erweitern das natürlich schon seit Monaten und arbeiten uns auf mehrere Stunden hoch. Ich bin den ganzen Tag zu Hause, aber auch wir möchten manchmal in die Therme gehen oder einen schönen Abend mit Freunden in einer Bar verbringen.
Manchmal gehen drei, vier Stunden. Länger als 5, fast 6 Stunden haben wir es noch nicht versucht, das kommt auch einfach zu selten vor.

Das Problem ist: es geht immer etwas kaputt und/oder Pipi auf den Boden.

Die Rahmenbedingungen sind eigentlich bestens:

Er ist nie ganz alleine, sondern hat einen zweiten Hund - wir gehen immer vorher spazieren, wenn der letzte Spaziergang mehr als 30min her ist kann er sich vorher noch mal im Garten lösen - er muss nie hungrig alleine bleiben - es gibt immer eine Kleinigkeit zum kauen.
Ich gehe ohne Tamtam.

Der Esstisch ist ein beliebtes Opfer. Er ist von Kratzern mittlerweile übersäht. Dabei steht darauf natürlich nichts - höchstens liegt mal Papier darauf. Er hat sich von dort aber auch schon meine teure Sonnenbrille zum zerkauen geholt (natürlich haben die Hunde eine Kauwurzel und ein Stück Geweih).
Wenn irgendetwas essbares auch nur ansatzweite in Reichweite steht, überlebt es in der Regel nicht. Mit "ansatzweise" meine ich, das er auch auf die Arbeitsplatte der Küche springt, um sich von dort Tomaten oder anderes Gemüse zu holen. Die Küche kann man leider nicht zumachen, es ist eine offene Wohnküche....

Eben kam ich nach einer guten Stunde einkaufen nach Hause und was war - er hatte es wohl geschafft, auf das Küchenbuffet zu springen (keine schlechte Leistung), und hat sich dort eine ganze Packung Marillentaler (Marzipan, Marillengelee und Milchschokolade) geholt, jeden einzeln verpackten Marillentaler ausgepackt und verzehrt, und sogar noch das Anti-Feuchtigkeits-Päckchen aufgerissen und auf dem Boden verteilt.
Die Packung stand wirklich im hintersten Eck des Buffets! Direkt daneben steht eine Box mit Hundefutter, an die er aber nicht gegangen ist (wohl zu langweilig).

Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Wir haben einen sehr großzügigen Zimmerkennel (100x70cm), an den er auch "gewöhnt" ist: er bekommt sein Futter dort, liegt auch tagsüber gerne mal drin, bekommt alle Kausachen dort usw.
Ich hatte vor ein paar Wochen versucht ihn daran zu gewöhnen dort drin zu bleiben wenn ich gehe, damit er sich und seiner Umwelt nicht mehr schaden kann.
Erst Mal blieb er nur ein paar Minuten drin wenn ich im Haus rumgelaufen bin, bis ich ihn dann mal beim einkaufen drin gelassen habe.
Er ist schier ausgerastet als ich zurück kam, schon als ich in die Einfahrt fuhr hat er hysterisch gebellt und gejammert, und Maggie gleich mit...

Nun trainiere ich wieder für ein Fahrradrennen und KANN und WILL mich nicht von meinem Hund 24h lang an mein Haus fesseln lassen.

Was würdet ihr machen?

- grundsätzlich im Auto lassen wenn ich weg bin (bzw. mitnehmen wenn ich einkaufe, und wenn ich Rennrad fahren gehe halt in's Auto in der Einfahrt setzen)
- noch mal versuchen, ihn daran zu gewöhnen im Kennel zu bleiben - wie lange lasst ihr eure Hunde im Kennel? Unser Haus ist leider nicht komplett freistehend und die Wand zur Nachbarin recht dünn - ich kann meine Nachbarn auch keiner dauerhaften Lärmbelästigung aussetzen, die sind schon echt tolerant aber es gibt ja auch Grenzen.

Die Methode "Alles wegräumen, was für ihn interessant sein könnte" haben wir natürlich schon versucht. Erstens müsste ich dann wirklich meine gesamte Einrichtung inklusive Küche aussortieren - und das sehe ich auch nicht ein - und zweitens pinkelt er dann stattdessen auf den Boden (oder macht einen Haufen), springt auf Möbel, zieht Bücher aus dem Regal usw.

:traurig8:

Und die Bonusfrage: wie verhalte ich mich eigentlich in euren Augen richtig, wenn ich nach Hause komme und es wieder so richtig schief gegangen ist? Moritz hockt dann schon bevor ich das Ausmaß des Katastrophe in Augenschein nehmen konnte mit eingezogenem Schwanz unter'm Tisch, er hat die Situation ja mittlerweile auch oft genug erlebt um zu wissen, dass das nicht gut ankommt.
 
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Im Auto lassen wird spätestens unmöglich, wenn es wieder warm ist. dauert zwar noch ´ne Weile, muss ja erstmal kalt werden, aber dann steht man wieder vor dem Problem wie jetzt. Würde ich vermutlich nicht machen. Nur im Notfall an einzelenen Tagen, wenn nichts anderes geht eben.

Die Küche würde ich mit einerm Kinderschutzgitter oder so etwas verschließen. Zum einen damit der Erfolg ausbleibt, dort immer was zu "Naschen" zu finden für ihn und zum anderen eben auch zum Schutz. Nicht alles was er dort fressbares finden könnte, ist für ihn gut. Kann man auch weg räumen, ehe man geht, aber er soll ja generell lernen dort nicht rein zu gehen, um sich zu bedienen.

Ansonsten kann ich nur sagen, auspowern, auspowern, auspowern. Vielleicht habt ihr noch nicht das richtige Level für ihn gefunden, mit dem er vollstens durch Bewegung ausgelastet ist. Oder er langweilt sich, weil ihm Kopfarbeit fehlt. Kenne euren Tagesablauf nicht, daher sind es nur Spekulationen meinerseits und soll bitte auch nicht als Vorwurf verstanden werden, alá "Ihr macht zu wenig mit eurem Hund." Habe nur das niedergeschrieben, was mir so pauschal einfiel :)

Zu deiner letzten Frage, ich würde den Hund komplett ignorieren, wenn du Heim kommst. Tu´so, als wäre nichts und versuche dich nicht zu ärgern. Er spürt das und es bringt leider nichts, auch wenn ich die Wut verstehen könnte. Hatte hier auch Jahre lang das Problem mit Eddie ...

Wie verhältst du dich, wenn du gehst? Machst du da aus Versehen vielleicht Tamtam? Schon probiert immer wieder Schuhe, Jacke, Schlüssel zu nehmen (in Etappen üben, erst das eine, dann später das Zweite und dann das Dritte dazu, wenn alles klappt), aber nicht raus zugehen? Irgendwann findet der Hund das normal und macht sich keinen Kopf mehr. Dann geht man irgendwann kurz raus, kommt aber direkt wieder, macht das mehrmals, bleibt dann mal paar Minuten draußen und steigert es dann immer wieder. So könnte man es auch komplett neu aufbauen, alleine sein zu lernen.
 
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Es sind ja 2 Hunde, vielleicht machen den Unfug beide ?
Stell eine Kamera auf und filme das wenn Ihr weg seid, dann erst weißt Du was los ist.
 
Das habe ich sogar schon gemacht :zustimmung: Maggie ist kreuzbrav und war es auch schon immer. Sie war ja vor Moritz da und bleibt absolut zuverlässig alleine.
Auch jetzt, wenn sie selten mal ganz alleine bleiben muss, geht nie etwas kaputt, sie hat noch nie ins Haus gemacht.

Ich kann absolut ausschließen das beide Hunde zusammen Unsinn machen - auf Videos liegt Maggie zusammengerollt auf ihrem Sessel und sieht mit an, wie Moritz auf den Tisch springt usw.

@Skadi: An fehlender Auslastung kann es eigentlich wirklich nicht liegen. :traurig2: Sowohl körperlich als auch geistig wird Moritz so gut wie jeden Tag ordentlich ausgelastet. Wir gehen 3 Tage die Woche in den Wald (gute 2h), fahren 2-3 Tage die Woche Fahrrad (10-20km, je nach Wetter, Lust und Laune), machen immer 1-2 Einheiten für den Kopf am Tag, aber auch viel Ruhe (meine Hunde sollen durchaus den Großteil des Tages schlafen - tun sie auch). Er wirkt nicht hibbelig oder sonst was, wenn ich da bin ist er ein total entspannter und ruhiger Hund *seufz*
Das mit dem Auto denke ich mir auch - früher musste ich das so machen, ich hätte ja sonst nicht mal einkaufen gehen können und das ist dann doch ein bisschen wenig alltagstauglich. ;) Im Sommer ging das nicht, und im Garten kann ich ihn auch nicht alleine lassen - wenn er WIRKLICH will, kommt er über den Zaun.

Die Küche zumachen geht nicht. Dafür bräuchte ich ein 2,5m breites Kinderschutzgitter :happy2:

Moritz macht übrigens überhaupt keinen Aufstand wenn ich GEHE. Er legt sich dann auch meistens (!) erst Mal hin und guckt in der Gegend rum. Es kam aber auch schon vor das ich drei Minuten nachdem ich ging noch mal zur Tür rein kam weil ich was vergessen hatte und was war? Er saß auf dem Couchtisch :frech4:

Das Komischste an der Sache ist ja, das es nicht immer gleich ist. Manchmal gehe ich zwei Stunden weg, komme heim und er liegt im (offenen) Kennel und wartet bis ich ihn begrüße.
Und manchmal komme ich rein und der Boden ist bedeckt von Dingen...
 
Hast du mal probiert, die beiden NUR im Flur zu lassen, mit Blick auf die Haustür? Und alle anderen Zimmer abzuschließen? Du sagst ja, dass er völlig durch war, als er im Kennel bleiben musste - Lobo bleibt auch nicht gut alleine, aber am schlimmsten ist es, wenn er im Wohnzimmer eingesperrt wird. Darf er hingegen in den Flur und nach Belieben stundenlang die Haustür anglotzen, durch die wir gegangen sind, hält sich sein Stresslevel in deutlich engeren Grenzen.
 
Hast du mal probiert, die beiden NUR im Flur zu lassen, mit Blick auf die Haustür? Und alle anderen Zimmer abzuschließen? Du sagst ja, dass er völlig durch war, als er im Kennel bleiben musste - Lobo bleibt auch nicht gut alleine, aber am schlimmsten ist es, wenn er im Wohnzimmer eingesperrt wird. Darf er hingegen in den Flur und nach Belieben stundenlang die Haustür anglotzen, durch die wir gegangen sind, hält sich sein Stresslevel in deutlich engeren Grenzen.

Wird auch schwierig. Die Treppen nach oben und unten sind ja auch offen. Nach unten wäre nicht schlimm - die beiden Keller haben Türen die ich zu machen kann, ansonsten ist dort nur ein Schuhregal und gefliester Boden.
Dort ist auch nirgends geheizt und dann müssten beide Hunde in den kleinen, kalten Flur und könnten sich die Treppen hoch- und runter jagen.
Meine Trainerin meinte eigentlich auch, das Hunde in der Regel am Besten dort alleine bleiben wo sie sich den Großteil des Tages aufhalten und ihre Schlafplätze haben.
Als ich beide Hunde vor ein paar Monaten mal im (sehr hellen) Werkstattkeller in dem sie auch ein Hundebett haben (weil ich mich viel dort aufhalte und sie oft dabei sind) alleine gelassen habe hat Moritz den Vorhang runtergerissen und darauf gepinkelt (anstatt einfach auf die Fliesen..).

Aber versuchen kann ich es ja mal. Ich bin gespannt, was er dann stattdessen kaputt macht/einpieselt :frech3:

Allerdings ist es auch räumlich nicht so als hätte er keine Tür zum anstarren. Ich gehe meistens ohnehin durch die Gartentür nach draußen und die ist ja im Wohnzimmer. Sprich, er kann die Tür, durch die ich gegangen bin anstarren wenn er denn wollte. Macht er aber gar nicht, er liegt rum und geht dann ganz gezielt umher und sucht etwas, was er abräumen oder fressen kann.
 
Achso, hm. Das ist dann natürlich was anderes...Hätte ja sein können, dass das noch ne Möglichkeit ist ;)
 
Ich probiere es auf jeden Fall mal aus, die Räumlichkeiten zu verändern. Ich dachte bisher ich tue ihm einen Gefallen damit, ihn im Wohnzimmer zu lassen bzw. mache es ihm damit einfacher. Aber wenn ich jedes Mal schier ausrasten könnte wenn ich sehe was er angerichtet hat tue ich ihm damit ja auch keinen Gefallen :verlegen1:

Ich habe jetzt mal ein Schutzgitter - hatten wir eh noch von seiner ganz frühen Anfangsphase, da haben wir damit das Schlafzimmer zugemacht damit er uns sehen kann - oben an den Flur gemacht so das die Hunde den kleinen Flur vor der Haustür, die beiden Treppen, und oben und unten jeweils noch mal einen kleinen Flurbereich haben. Oben habe ich eins der Hundebetten hingestellt, dort ist es wärmer und zeitweise scheint die Sonne rein. Seine kleine Höhle stelle ich dann einfach in den Flur vor der Haustür wenn ich gehe.
Es bleibt nichts in seiner Reichweite das unersetzlich ist (bzw. auch teure Jacken), und dann schauen wir einfach mal. Ich werd's mal versuchen zu filmen, das ist da räumlich etwas schwierig, aber irgendwas fällt mir schon ein. :)
 
Hattest du den mal einen Tranier da der sich das alleine bleiben angesehen hat?

Es scheint ja nicht zu klappe.. auch keine Stunde wenn in der Zeit was kaputt geht.


Lucky kann nach 5 Jahren noch immer nicht richtig alleine bleiben. 2.Hund hilft zwar aber nicht sehr viel. Wir haben Rituale, ich sage "Ihr bleibt hier" und ziehe mich an, stell den Lappi hin, dann bekommen sie was zu knabbern und ich gehe. Komme ich wieder werden die Hunde kurz begrüßt und dann wars das. Das hat aufjedenfall geholfen! Man sagt ja die Hunde sollen vorher ausgelastet sein. Ich habe die Erfahrung bei Lucky das er wenn ich am Tag des alleine bleibens mit ihm eine große Runde gedreht habe dann schlechter alleine bleibt. Gehe ich am Tag vorher eine Große Runde und am Tag des alleine sein nicht dann klappt es viel besser.

Meine Freundin hat eine Hündin die so wie Moritz ist. Sie stellt der Hündin eine Kiste hin wo sachen drin sind (Kuchenpapier und co) was sie kaputt machen darf! Seitdem ist nichts mehr wichtiges kaputt gegeangen
 
Lucky kann nach 5 Jahren noch immer nicht richtig alleine bleiben. 2.Hund hilft zwar aber nicht sehr viel. Wir haben Rituale, ich sage "Ihr bleibt hier" und ziehe mich an, stell den Lappi hin, dann bekommen sie was zu knabbern und ich gehe. Komme ich wieder werden die Hunde kurz begrüßt und dann wars das. Das hat aufjedenfall geholfen!
Genau so mache ich es im Prinzip auch - ich sage "ihr bleibt da", Moritz bekommt im (offenen) Kennel was zu knabbern (er geht auch automatisch in den Kennel wenn ich den "Schlüsselsatz" sage und was zum knabbern raushole), schließe die Tür, fertig.
Beide Hunde sind vollkommen ruhig wenn ich gehe!

Meine Freundin hat eine Hündin die so wie Moritz ist. Sie stellt der Hündin eine Kiste hin wo sachen drin sind (Kuchenpapier und co) was sie kaputt machen darf! Seitdem ist nichts mehr wichtiges kaputt gegeangen
Auch eine Idee. Ich schaue mal ob ich was finde das er dann nicht frisst.

Irgendwie muss es halt gehen, denn ich kann nicht 24h am Tag zu Hause bleiben, das geht nicht (auch weil ich durchaus noch andere Hobbies habe).
 



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