Was ein Hund nicht kennt,vermisst er auch nicht???

Genau, der Hund wird wohl kaum von kuscheligen Bettchen träumen können, aber er kann sehr wohl merken, dass ihm das Zwingerdasein missfällt, u.a. weil er unbequem liegt und friert. Also kann er durchaus einen gewissen Komfort vermissen. Dies wird dann kein konkreter Wunsch sein, sondern eher ein diffuses Gefühl, aber das genügt ja zum Vermissen.

Bei dem Punkt mit den Freigängerkatzen, die ins TH gesteckt werden, bin ich eher bei dir. Okay, die "Wildnis" ist durchaus auch anstrengend und gefährlich, aber das heißt nicht, dass die Katzen im geschützten Rahmen glücklicher sind. Gibt bestimmt welche, die damit tatsächlich zufrieden(er) sind, aber die Mehrheit wird die Freiheit vermissen. Anders sieht es bei Wohnungskatzen aus, die noch nie draußen waren. Viele wollen gar nicht raus und sind zufrieden mit dem Leben im Haus. Andere wollen aber tatsächlich raus, obwohl sie es nie kennengelernt haben, aber sie sind dennoch auf der Suche nach "mehr".
 
Und das ist der Punkt, wo es glaub ich bei vielen durcheinander geht. Richtig ist, der Hund weiß dann nix vom Wohnzimmer, von isolierten Hundehütten oder ähnlichem. Er kann diese also nicht gezielt als Vorstellung vermissen und vom Sofaplatz träumen.

Selbst uns Menschen geht das doch immer mal so, und vor allem Kinder zeigen es auch ganz deutlich: Sie wissen nicht, was genau ihnen fehlt und erst recht nicht, wie sie es ändern könnten - aber DASS ihnen etwas ganz entschieden zum Wohlbefinden fehlt, das wissen sie durchaus. Was sich oft im berühmten Satz "ich hab Bauchweh" äußert, wobei das "Bauchweh" hier für alles mögliche stehen kann... Nur, diese Möglichkeit hat ein Hund nicht. Der muss es hinnehmen, wie es ist, und kann sich meist höchstens in irgendwelchen Verhaltensauffälligkeiten äußern. Was ihm nur wieder neue Unannehmlichkeiten einbringt. So betrachtet eine ziemlich bittere Sache.
Ich denk, dass dem Hund auf alle Fälle der Kontakt zu seiner "Familie" fehlt, denn das ist ja wie Isolationshaft. Dabei geht es gar nicht um warm oder kalt draussen.
Weil hier dieses Beispiel mit dem Kind kam, das Kind möchte vielleicht bloß mal, dass die Mama sich ans Bett setzt und den Bauch reibt oder sich Zeit nimmt zum Zuhören. Mein Kleiner hatte mal eine Phase, wo es ihm schlecht ging, wenn es in die Schule ging. Er erbrach jeden morgen.Er hatte dort wirklich ein großes Problem. Ich bin heute noch der Vertrauenslehrerin dankbar, die prompt und gut reagierte auf meinen Hilferuf hin. Ich glaub, ich hät sonst eventuell einen Schulschwänzer bekommen.
 
Die Aussage "Was ein Hund (bzw. Tier) nicht kennt, vermisst er auch nicht" halte ich übrigens in dieser Pauschalität für eine gefährliche Schutzbehauptung. Damit kann man sich ja wunderbar schönreden, dass es egal sei, wenn man seinen Hund vernachlässigt - man muss nur darauf achten, ihn auch von Anfang an schön zu vernachlässigen.

... ganz schön erschreckend dieser Spruch, wenn man ihn zu Ende denkt....:confused:

Finde die Aussage der Frau vom Parkplatz echt seltsam. Was denkt die denn, wie Hunde- und alle anderen Tiere inkl. Menschen- ticken? Manche Bedürfnisse werden sicherlich gefördert, aber andere sind von Natur aus gegeben. Und dazu gehört unter Umständen tatsächlich so etwas Triviales wie das Vermissen von frischer Luft, was ja einige Tiere nicht haben...

Mich hat die Aussage auch beschäftigt-sonst hätte ich es ja nicht eingestellt ;)
Was sie sich dabei gedacht hat,weiss ich wie gesagt nicht,da ich nur diese Momentaufnahme von dem Gezeter mitbekommen habe...bleibt zu hoffen,dass sie das wirklich nur auf banale Dinge bezogen hat,bei denen es wirklich"egal"ist...sollte sie das wirklich so gemeint haben,sehe ich nämlich genau die Gefahr,die Amica beschrieben hat...man kann sich damit alles,bis hin zur Tierquälerei schönreden ...:mad:

Ich les damals den Satz los: Und du glaubst das du dem Tier damit einen gefallen tust? Ihn seiner Freiheit die er jahrelang genossen hat beraubst und ihn einsperrst? Bei fremden Menschen?

Da denke ich weis die Katze schon das sie einmal etwas hatte was sie dann nicht mehr hat.............
Im Fall der Katze(n)wäre es wohl wirklich besser gewesen,die Katzen zu kastrieren(in diesem Fall gibt es ja nunmal keine andere Möglichkeit,die Fortpflanzung zu verhindern)und sie in ihrem ursprünglichen Lebensraum zu lassen,oder irgendwo hin umzusiedeln,wo die Katze(n)weiter frei ist/sind.
Zum Tierschutz beizutragen heisst nicht immer,Tiere einzufangen und zu vermitteln,manchmal sind andere Mittel die bessere Wahl...

Ich denk, dass dem Hund auf alle Fälle der Kontakt zu seiner "Familie" fehlt, denn das ist ja wie Isolationshaft.
Ein sehr treffender Vergleich!!!
Damit wäre kurz und knackig alles gesagt.
 



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