Was ein Hund nicht kennt,vermisst er auch nicht???

Diese Aussage("was ein Hund nicht kennt,vermisst er auch nicht")kam mir heute morgen zu Ohren...



Ich finde,das kann man nicht pauschalisieren...
...sicher gibt es Dinge die ein Hund,wenn er sie nicht kennt,auch nicht vermisst.

Aber wenn wir hier von Grundbedürftnissen des Hundes sprechen,wie z.B. Sozialkontakt,spazieren gehen,art/-rassegerechte Auslastung,Ernährung,etc....da bin ich schon der Meinung,dass der Hund Etwas vermisst,auch wenn er es nie anders kennen gelernt hat,weil der Hund spürt,dass ihm etwas"fehlt",dass seine Bedürftnisse nicht erfüllt sind.

Wie seht ihr das?
 
Ich denke schon, dass es Sachen gibt die ein Hund vermisst.

Es sind innerliche Bedürfnisse die man ( mehr oder weniger ) unterdrücken kann, aber
trotzdem noch da sind.

Baasies kann neben der läufige Hündin Agi machen, ist voll da.
Trotzdem würde er auch...
 
Ich denke das ist Hunde- und Halterabhängig.

Luke beispielweise müsste aufgrund seiner Gene das hüten vermissen. Tut er aber, da bin ich mir äußerst sicher, kein bisschen und zwar noch nie. Ganz in jung trafen wir mal auf eine Herde Schafe und er war ziemlich triebig beim anblick auch Kühe haben ihn immer stark interessiert. Auch danach sahen wir natürlich noch oft Schafe und Kühe und er war mal mehr mal weniger neugierig aber das triebige war nicht mehr. Er hatte seine Aufgaben die ihn ausreichend auslasteten.
 
Ich würde als Grundbedürfnisse von Hunden

  • Fressen/Wasser

  • Fortpflanzung

  • ein warmer Schlafplatz
sehen.

Ein Hund der von Essensresten ernährt und dabei satt wird vermisst kein BARF.

Meine Hunde dürfen sich natürlich nicht fortpflanzen und werden es solange sie keine läufige Hündin in den Stehtagen vor ihrer Nase haben auch nicht vermissen. Sie würden sich aber fortpflanzen wenn sie könnten aber nicht weil sie es vermissen sondern weil es ihr Instinkt ist.

Ein warmer Schlafplatz kann ein Platz im Wohnzimmer sein oder im Bett. Ein Hund der von Anfang an freiwillig im Wohnzimmer schläft wird den Schlafplatz im Bett nicht vermissen.

Viele Hunde gehen „nur“ Gassi, die vermissen es nicht dreimal die Woche auf den Hundeplatz zu gehen. Umgekehrt vermissen die Hunde, die dreimal die Woche auf den Hundeplatz gehen nicht "nur" Gassi zu gehen.

Wie sollte ein Hund mitteilen, dass ihm etwas fehlt? Er könnte Problemverhalten zeigen aber Hunde sind so anpassungsfähig, dass die meisten Hunde es meiner Meinung nach nicht zeigen werden.
 
Vor allem nicht gestillte Grundbedürfnisse kann ein Hund sicherlich vermissen, selbst wenn diese noch nie gestillt wurden, kann es dem Hund fehlen. Beispiel Sozialkontakte, weil er ein Rudeltier ist und die wenigsten (niemand?) gern ewig allein sind/ ist.

Wenn es um speziellere Dinge wie Hüten geht glaub ich, dass die meisten Hunde mit anderer Auslastung zufrieden sein können und daher keine Herde mehr benötigen und diese auch nicht vermissen. Bewegung und Kopfarbeit an sich könnten diese aber bestimmt vermissen, wenn es keine passende alternative gibt.

Entenwackele, wie kam es denn zu dieser Aussage? Um was genau ging es da?
 
Entenwackele, wie kam es denn zu dieser Aussage? Um was genau ging es da?
Um was es genau ging kann ich Dir nicht sagen,ich schildere Dir mal die Situation:
Ich bin heute morgen auf den Wanderparkplatz gefahren,weil Sonne und trocken,und ich bin mit der Fellnase die grosse Weinberg-Waldrunde gelaufen.
Am Anfang vom Wanderparkplatz standen zwei geparkte Autos,dazwischen zwei Frauen.Ob sie Hunde dabei hatten weiss ich nicht,aber zumindest das eine Auto hatte einen Rotti-Aufkleber drauf.
Schon beim vorbei fahren(ich bin ganz an den Wald ran gefahren),ist mir aufgefallen,dass die beiden Frauen mit Händen und Füssen diskutieren.
Als ich dann ausgestiegen bin,brauchte ich noch einen Moment,um meinen Rucksack zu holen und die Fellnase anzuleinen...obwohl ich direkt am Wald(und damit am ganz anderen Ende des Parkplatzes)stand,habe ich das Gezeter der Frauen gehört...so sinngemäss hat die eine sich darüber aufgeregt,dass die andere keine Emphatie für ihren Hund hätte-woraufhin die andere sich tierisch aufgeregt hat,dass ihr Hund das nicht anders kenne,und wenn die andere Frau Ahnung von Hunden hätte,wüsste sie,das Hunde generell nichts vermissen würden/könnten,was sie gar nicht kennen...keine Ahnung wie es weiter ging,ich war dann soweit und bin zügig in den Wald gelaufen.
Aber diese Äusserung der Frau hat mich noch eine ganze Weile beschäftigt...und deshalb habe ich es mal hier eingestellt,was ihr dazu meint...
 
Wie sollte ein Hund mitteilen, dass ihm etwas fehlt? Er könnte Problemverhalten zeigen aber Hunde sind so anpassungsfähig, dass die meisten Hunde es meiner Meinung nach nicht zeigen werden.
Genau so...meiner Meinung nach ist viel von dem,was Menschen als"Problemverhalten"ansehen nur eine rein logische Reaktion des Hundes,weil er nicht verstanden wird,oder seine Bedürftnisse nicht erfüllt sind.
Allerdings ist es schon so,wie Du schreibst,Hunde sind einfach so anpassungsfähig,dass sie sich mit ganz viel arrangieren und nicht zeigen,dass ihnen etwas "fehlt".
Möglicherweise bemerken und wissen viele Hundehalter deshalb gar nicht,dass ihren Hunden etwas"fehlt".
Aber die pauschale Aussage,dass ein Hund nichts vermisst,was er nicht kennt,halte ich eben für einen Trugschluss... .

Ich mopse mir mal einen Satz von Dir,damit kann ich nämlich gut erklären was ich meine ;)

Viele Hunde gehen „nur“ Gassi, die vermissen es nicht dreimal die Woche auf den Hundeplatz zu gehen. Umgekehrt vermissen die Hunde, die dreimal die Woche auf den Hundeplatz gehen nicht "nur" Gassi zu gehen.

...viele Hunde die "nur" gassie gehen,vermissen es nicht ,auf den Hundeplatz zu gehen,wenn sie es nicht kennen ,-sprich,sie können den "Ort"Hundeplatz nicht vermissen,weil sie ihn nicht kennen,-aber trotzdem können sie Kopfarbeit und gemeinsame Arbeit mit ihrem Menschen vermissen,wenn der Mensch es nicht in anderer Art und Weise erfüllt.

Wie die Bedürftnisse des Hundes erfüllt werden,ist ja erstmal zweitrangig,nur dass sie erfüllt werden(sofern es möglich ist...beim Thema Fortpflanzung und ähnlichem ,ist es schlichtweg nicht möglich).
Und werden sie das nicht,wird der Hund (meiner Meinung nach)eben spüren dass ihm etwas fehlt...
 
Ich denke auch, bestimmte Grundbedürfnisse vermißt ein Hund schon. Auch wenn er das nicht so konkret definieren kann, wie ein Mensch. Aber wenn wichtige Bedürfnisse nicht erfüllt werden, wird sich beim Hund sicher ein Gefühl der Unzufriedenheit einstellen.

Nur mal als Beispiel: ausreichende Bewegung.

Gibt ja Hunde, die nur einmal um den Block geführt werden. Die kennen es oft nicht anders. Trotzdem denke ich, so richtig zufrieden sind die nicht. Jedenfalls nicht, wenn der Hund körperlich gesund und noch nicht steinalt ist.
Hab ich schon von einigen Leuten gehört, der Hund "spinnt" drinnen rum, gibt keine Ruhe, bellt viel, macht Sachen kaputt usw. Da denke ich manchmal, etwas mehr Auslauf und Beschäftigung würde dem Hund gut tun. Glaubt einem aber meist niemand, wenn man denen das sagt.
Viele Hunde haben wahrscheinlich resigniert und die Halter glauben, es ist alles okay.
 
Jetzt benutz ich ausnahmsweise mal "große Wörter", aber mir fällt einfach nicht ein wie man das besser fassen könnte:

Es kommt wohl immer darauf an, ob eine intrinsische (von innen kommende) oder eine extrinsische (von außen kommende) Motivation dahinter steht. Bei starker intrinsischer Motivation für ein Verhalten wird der Hund es sicher auch dann vermissen, wenn ihm keine Gelegenheit gegeben wird. Bei rein extrinsischer Motivation (also beispielsweise rein über Belohnung gesteuert) würde der Hund das nicht vermissen. Im echten Leben spielt beides meist ein Stück weit zusammen: Der Hund fängt irgend was aus intrinsischer Motivation (etwa Neugier, Bewegungsdrang etc.) an, es fühlt sich gut an, bringt vielleicht sogar irgendeinen messbaren Erfolg, und schon kommt auch die extrinsische Motivation verstärkend hinzu. Deshalb hat man meist eine Mischung aus beidem.

An diesem Punkt setzt glaub ich dieser Spruch an: Hatte ein Hund noch nie Gelegenheit, einem intrinsisch motivierten Verhalten nachzugehen, dann fehlt diesem Verhalten die Zusatzmotivation von außen, und der reine innere Drang ist nicht ganz so stark. Allerdings gibt es m.E. durchaus innere Motivationen, die so stark sind dass sie dennoch Probleme machen.

Nehmen wir als Beispiel einen Rüden und sein Sexualverhalten. Hat er eine mäßige bis mittlere intrinsische Motivation, und nie die Gelegenheit gehabt zu decken, wird er das nicht großartig vermissen. In den Momenten, wo er eine heiße Hündin direkt vor sich hat, wird das Verhalten zwar angestoßen, aber ohne weitere Gelegenheit hält es sich in völlig überschaubaren Grenzen. Hatte der gleiche Rüde dann erstmals die Gelegenheit zu decken, wird er meist einen deutlich stärkeren Drang zeigen, weil nun die Belohnungskomponente dazu kommt. Und dann gibt es natürlich auch die Rüden, bei denen die intrinsische Motivation von vornherein wesentlich stärker ausgeprägt ist, so dass sie auch dann extrem stark reagieren, wenn sie noch niemals die Gelegenheit zu einem Deckakt hatten. Ich hoffe, ich hab das halbwegs verständlich geschrieben was ich meine?
 



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