Was bedeutet dieses Verhalten?

Bee

Erster Hund
Porthos / Shiba (1)
Hallo Forum! :winken3:

Es ist zwar schon eine Weile her, aber ich möchte euch gerne etwas berichten, was mich schon eine ganze Weile ins Grübeln bringt :denken3: Es hört sich wahrscheinlich ganz profan an, aber über eure Meinungen würde ich mich trotzdem sehr freuen :zustimmung:

Und zwar habe ich ja bis vor einem Jahr mit meiner damaligen Mitbewohnerin in einer WG gewohnt. Direkt neben uns wohnte eine etwas ältere Frau zusammen mit einem wunderschönen Langhaarcollie (ungefähr 4-5 Jahre jung).

Ich kenne mich diesbezüglich zwar noch nicht so gut aus, aber das Verhalten dieses Collies kam mir irgendwie ein wenig komisch vor. Ich will nicht behaupten, dass die Frau sich nicht um ihren Hund gekümmert hat, aber irgendwie war er doch ... anders.

Das erste, was mir auffiel, war, dass der Hund ständig winselte. Immer, wenn die Frau von der Arbeit zurückkam, hörte ich ihn bis rüber zu mir und jedesmal, wenn sie mit ihm rausging und zurückkam, ging das weiter. Gut, dass er an der Tür winselt, wenn sie kommt, kann ich verstehen, aber dass er das auch beim Rausgehen machte - kann das auch ein Zeichen von Freude sein?

Ansonsten war aus diesem Hund nämlich nicht viel herauszulesen. Er war ein- bis zweimal bei uns, als die Nachbarin mal keine Zeit hatte und er verhielt sich beinahe apathisch. Sprich, er ließ nichts mit sich machen, war zu nichts zu motivieren, außer zum Essen, aber sonst gar nichts. Er stand die ganze Zeit (fast eine Stunde!) nur im Flur. Er ließ sich zwar streicheln, zeigte dabei aber überhaupt keine Gefühlsregung - fast wie eine große Puppe.

Ich wollte euch gerne mal fragen, wie ihr dieses Verhalten deuten würdet. Ich weiß, eine Ferndiagnose ist schwierig, deswegen hab ich versucht, es so gut wie möglich zu schildern. Es ist einfach so, dass ich noch nie einen Hund gesehen habe, der so wenige Regungen zeigte wie dieser. Mich würde einfach interessieren, ob das bei Hunden durchaus vorkommen kann oder ob dieses Verhaltensmuster eine Baustelle ist, an der man arbeiten sollte. Wie gesagt, ich weiß, das ist jetzt keine große Sache, aber mich interessiert es trotzdem, denn es war an sich ja ein sehr lieber und ruhiger Hund, den ich gern bei mir hatte :zwinkern2:
 
Abgesehen von dem Wimmern beim Rausgehen, genau apathisch wie bei uns :nachdenklich1:
 
Ich kannte auch mal so einen Hund. Der hat praktisch überhaupt keine Regung gezeigt. War ein Husky und der lag eigenltich immer nur rum und ging Gassi, das war´s.
Wenn ich da zu Besuch kam hat der nicht mal geschaut, man konnte ihn streicheln und alles aber da war kein Schwanzwedeln, kein Knurren, er hat nicht mal an einem geschnüffelt, fand ich auch sehr komisch, hab aber keine Ahnung woher das kommt und wieso das so ist :nachdenklich1:
 
Ja, das fand ich eben such so eigenartig. Ich will da jetzt nicht so viel hineininterpretieren, es hat mich nur gewundert, weil ich dieses Verhalten bei einem Hund eben ungewöhnlich fand und ich mich gefragt habe, ob er durch die Erziehung oder rein charakterlich so "ausgeprägt" ist.
 
Zu dem apathischen Verhalten kann ich nichts sagen, aber zum Winseln. Ich hab nämlich auch so einen Kandidaten (mein Rüde), der sehr viel jammert und fiept. Ich weiß auch nicht zu 100%, warum er das macht, halte das aber für eine Art Frustkompensation, weil er ohnehin eine extrem niedrige Frustschwelle hat und immer dann fiept, wenn wir uns beispielsweise fertig machen zum Gassi und er darauf wartet, dass es endlich losgeht, wenn er fremde Hunde sieht und nicht hin darf oder wenn er mitten beim Gassi mal Fuß gehen oder sitzen muss (alles Situationen, die er bescheuert findet) oder ihm langweilig ist. Also, er fiept sehr sehr viel. Wir haben ihm das auch nie abgewöhnen können, egal wie sehr wir ihm entgegen gekommen sind. Er macht das, seit er ein Welpe ist.
 
Hallo,

klingt vielleicht blöd, aber vielleicht gibt es auch unter Hunden Authisten...?

Klingt irgendwie genauso wie bei authistischen Kindern...die zeigen auch kaum bis gar keine Gefühlsregungen und wirken abwesend und desinterssiert.

Genauso würde ich sagen, wenn es ADHS bei Hunden gäbe, wäre meine Motte das beste Beispiel...:happy33:

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Man müsste mehr über seine Geschichte wissen und das sehen, um mehr sagen zu können. So sind nur Vermutungen möglich.

Es gibt aber Hunde, die fast "autistisch" wirken, da kann ich Betty zustimmen.

Es kann erlernte Hilflosigkeit sein...ein Hund, dem von klein an jede Eigeninitiative immer verboten wurde, evtl. durch Strafe. Sieht man leider nicht selten bei den armen Kreaturen, die nur Zwinger und Drill auf dem Hundeplatz kennen.
Oder ein Hund, dessen Initiativen und Gefühlsregungen nie Beachtung fanden, dessen Kontaktaufnahme zu seinem Menschen immer in`s Leere lief -der kommuniziert irgendwann nicht mehr.

Vielleicht ist es aber auch ganz anders drüben bei dem Collie und der alten Dame.
Hast du sie mal beim Spaziergang beobachtet?

LG
JoJu
 
wir haben unseren timmy damals von collie in not übernommen und er war auch so.
er hat nur dagestanden oder gelegen.
sich nie gefreut nur sein futter genommen bzw verteidigt.
nur bei anderen hunden zeigte er eine kleine regung indem er
ein wenig mit der rute wackelte.

er hat die 8 jahre seines lebens in einem käfig verbracht,
futter bekam er,wenn überhaupt,nur hingeworfen.

es hat über ein halbes jahr gedauert bis er sich freute wenn wir heim kamen.
nach einem jahr war er ein ganz normaler collie.
collies sind eh sehr sensibel und wenn sie vernachlässigt werden kann das schlimme folgen haben.
ich denke mal das es dem collie der nachbarin nicht viel anders ergeht.
er bekommt bestimmt nur soviel aufmerksamkeit wie umbedingt nötig :(
 
Was ihr so schreibt, passt ziemlich gut mit dem zusammen, was ich mit dieser Frau erlebt habe.

@Kailyn: Okay, das mit dem Winseln wusste ich nicht, dass es eben in diesem Fall auch Freude bereiten kann, nach draußen zu kommen. Das kannte ich so vorher noch nicht.

@JoJu: Ja, ich weiß, dass ihr nichts genaues sagen könnt, solange ihr es nicht selbst erlebt habt, aber deine Vermutung scheint sehr nahe zu liegen. Ich möchte der Frau ja auch nichts unterstellen, sondern einfach nur verstehen, warum sich ihr Hund möglicherweise so verhalten hat.
Nun, wo du es erwähnt hast, fällt mir auf, dass die Frau eine sehr dominante Art hatte - nicht nur gegenüber ihrem Hund, sondern auch allgemein. Einmal war ich mit ihr und dem Hund draußen, sie konnte ihn auf dem Feld ohne Leine laufen lassen, aber sie war sehr streng zu ihm. Sie streichelte ihn zwar, aber dabei zeigte er eben auch wieder keinerlei Gefühlsregung, sondern ließ es einfach über sich "ergehen". Sie hat oft mit ihm geschimpft, und zwar in einem ziemlich barschen Ton, den ich etwas übertrieben fand, weil sie zudem noch eine sehr keifende Stimme hatte.
Vielleicht hängt das damit zusammen, ass der Hund von ihr nur barsche Befehle, aber eben zu wenig Zuneigung bekommen hat. Er war ihr ein und alles, aber ihre Art, das zu zeigen, war einfach anders. Man hat gemerkt, dass ihr Hund ganz, ganz weit unter ihr stand.

@delchen: Das mit deinem Timmy und seiner früheren Situation tut mir Leid, aber umso mehr freut es mich, das ihr ihm ein schöneres zuhause geben konntet. So schlecht geht es dem Collie meiner ehemaligen Nachbarin zum Glück nicht, aber er scheint auch sehr sensibel gewesen zu sein. Mensch, jetzt tut es mir richtig Leid, dass ich sie nicht mal darauf angesprochen habe. Ich glaube zwar nicht, dass sie mich ernst genommen hätte, aber vielleicht hätte sie ja unbewusst, ohne es zu merken, ein paar Kleinigkeiten geändert oder mir erklären können, warum ihr Collie so ist. War damals wohl zu sehr mit meinem eigenen Problemen beschäftigt ... :(
 



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