Tötungsstationen Unsinn

Wie schafft man das neben einer normalen Berufstätigkeit? Alleine? Mit 19 Jahren?

Ganz einfach: Nicht lange nachdenken, zaudern und zögern, sondern handeln.
Es gab kein Internet, keine Foren, wo man die Zeit totgeschlagen hat, keine Serien, kein Zocken, Fernsehschauen war auch nie mein Ding.

Außerdem war es eine andere Zeit.
Die Tiere in Tierheimen wurden nicht rund um die Uhr versorgt. Da kam ein- zweimal am Tag jemand, um sie zu füttern und zu versorgen.
Der einzige Tierarzt, der für das Tierheim zuständig war, wo ich die Tiere alleine versorgt habe, hatte folgende Vorgehensweise:
Neu angekommene Tiere wurden in Narkose gelegt, dann untersucht, haben eine Spritze gegen Würmer bekommen, wurden geimpft und kastriert. Alles in der Zeit der Narkose.

Das war von der 1. Vorsitzenden abgesegnet. Ich habe ständig versucht, die beiden von dieser Vorgehensweise abzubringen, zumal etliche Tiere Probleme bekommen haben.
Keine Chance. Heute wäre so etwas nicht mehr vorstellbar.
 
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich es ziemlich schade finde, dass mittlerweile fast jeder Thread von Anfeindungen und Hetzereien zerschossen wird, die ständig nur noch persönlich werden - und dass in immer demselben Muster.
Na gut, die letzten Seiten habe ich nun einfach überflogen und hoffe, dass ich nichts themenrelevantes übersehen habe, da ich das Thema selbst sehr interessant finde.

Meine Meinung zum Ausgangspost wird hier von vielen seiten wieder gespiegelt. Ich stehe dem Ganzen skeptisch gegenüber, bzw. gibt es hier auch einfach zwei Seiten einer Medaille.
Klar gibt es Tötungsstationen - die Situation in diesen Ländern ist ja auch eine ganz andere als hier und es würde schwierig werden, alle Hunde lebenslang aufzunehmen (nicht schwierig - es ist unmöglich). Auch die Organisationen werden daran nichts ändern können. Denn dafür gibt es meiner Meinung nach zu wenige, die wirklich aktiv mit den Einheimischen zusammenarbeiten, um vor Ort was zu tun.
Hier gebe ich übrigens Bubuka Recht: Die einheimischen Tierschützer haben da viel bessere Chancen.

Die Tötungsstationen sind wahrscheinlich, so schlimm das ist, eine Hilfe gegen die Überpolulation und Straßenhunde.
Manche Hunde darin können vermittelt werden, ohne großes Trara und Werbung und Mitleid - ob über die Mitarbeiter (HP) dort oder eine gute Organisation, de sich den fitten Hunden annimmt.
Aber es gibt auch Tierschützer (in meinen Augen ist die Bezeichnung für sie allerdings nicht richtig), die wahllos alles "retten" wollen, was geht und mit traurigen Bildern und Sätzen wie "ich werde übermorgen getötet, wenn mich niemand rettet" werben. Ob das dann tatsächlich so ist, sei mal dahingestellt und ich kann mir vorstellen, dass es hier auch um Gewinn geht und auch die Hundemafia mitspielt.

Irgendwo stimmt das ja, aber was ändert es? Ich finde es ehrlich gesagt immer etwas schräg, z.B. 20 Hunde zu "retten", aber genau zu wissen dass dafür 2.000 Hunde elendig sterben. Sollte man dann nicht das Geld aus solchen Rettungsaktionen besser vor Ort investieren?

Einfach nur Hunde hierher zu holen, ist eine sinnlose "Retten wollen Mentalität", die nachhaltig nichts ändert. Ich selbst bin für sowas hier ja schon massiv angegangen worden ;)

Es müsste zumindest Hand in Hand gehen. Hunde hierher bringen meinetwegen, aber dann mindestens auch etwas vor Ort tun, sonst verändert man nichts, sondern doktort nur an den Symptomem herum.

Finde ich gut geschrieben - Nachhaltigkeit wird hier kaum erreicht und ändert nichts an der Situation.
Ich habe sogar das Gefühl, dass das immer schlimmer wird und die richtig guten, wichtigen Organisationen dadurch in den Hintergrund rutschen.

Ne. Aber es hilft eben DIESEM einzelnen Hund. Ich sage ja nicht, dass es nicht wichtig ist breitflächig zu helfen. Natürlich ist das nötig. Aber deshalb sollte man doch nicht den einen Hund, den vielleicht jemand haben möchte, sitzen lassen, weil man eben nicht nachhaltig helfen kann, wenn man nur den Hund adoptiert?

Das finde ich schwierig zu beantworten, aber ich sehe das ein wenig anders.
Vielleicht kann man das mit den Welpenfabriken vergleichen?
Würdest du das jetzt so schreiben, weil du so einen Welpen gekauft hast, nimmst du damit im Grunde das Leid der Gebärmaschinen in Kauf.
Aber wenn sicher ist, dass das wirklich eine gute Organisation ist, die auch im Land selbst etwas bewirkt, sieht das wieder anders aus.
Meine Schwiegereltern haben auch eine Hündin aus dem spanischen Tierschutz. Sie war allerdings schon hier auf einer Pflegestelle von einer Organisation, die nicht alles auf Teufel komm raus retten will. Die Hunde auf den Pflegestellen waren alles fitte Hunde ohne irgendwelche riesigen Probleme.
Das heißt, sie schauten schon genau, welche Hunde hier in D auch zurecht kommen würden und haben auch meine Schwiegereltern gut beraten.
Im Gegensatz dazu hat eine Bekannte erlebt, wie ein als kinderlieb beschriebener Hund beim Besuch auf ihre tochter los ging und die Pflegestelle gesagt hat, dass sie im Nebenraum noch denselben, freundlicheren Mix hätte, den sie gleich mitnehmen könnten.

Ich selbst finde es besser, wenn der Hund zumindest schon einmal hier in D ist. Das kann einem doch etas mehr Eindruck vermitteln. Nicht nur über den hund, sondern auch die Arbeit der Organisation an sich.
 
Ich kenne die Leiterin des Tierheims Aurich, die dort aufgrund von Personalmangel auch einen Großteil der pflegerischen Arbeit übernimmt. Für sie ist das ein 24/7 Job, vor allem zu bestimmten Zeiten (z.B. wenn im Frühjahr viele Kitten reinkommen). Sie wohnt soweit ich weiß in der Dienstwohnung/dem Diensthaus des Tierheims oder ist dort zumindest einen Großteil ihrer Zeit. Was die Frau sich wünschen würde wäre neben weiteren Mitarbeitern vermutlich Schlaf oder mal ein freies Wochenende.

Wie schafft man das neben einer normalen Berufstätigkeit? Alleine? Mit 19 Jahren?
Und das neben Abitur, Ausbildung, einem Jurastudium und Staatsexamen?
Ganz im Ernst, wie hast du es geschafft das alles unter einen Hut zu bringen?
Indem man vielleicht die Ausbildung nicht fertig macht und ein Studium abbricht ?
 
Vielleicht kann man das mit den Welpenfabriken vergleichen?
Ich finde das kann man nicht vergleichen. Denn bei einer Welpen Fabrik WEIß ich, dass die Welpen produziert werden. In der Tötung weiß ich es nicht. Bzw weiß ich es bei den Hunden, die ICH persönlich holen würde, wenn ich es täte, schon. Verstehst du, was ich meine? Hole ich über die Kontakte, die ich kenne, einen Hund, der dort verletzt über den Zaun geschmissen wurde, weiß ich, dass der nicht für die Tötung produziert wurde.

Übrigens stammt mein Hund auch nicht aus Deutschland. Und sie war auch nicht in Deutschland. Aber auf einst PS. Ursprünglich, gaaaaaanz früher, stammt sie aus der Tötung in Nitra. Trotzdem war ich 2 mal dort auf der PS, insgesamt für zwei Wochen; um sie kennen zu lernen.
 
Und wenn es sich noch so heftig und böse anhört: wir können nicht die Welt retten!!! Tiere liebende Menschen werden sich immer bemühen, Tiere, hier: Hunde, vor Elend, Hunger und Tod zu schützen...
Für MICH stellt sich nur die Frage: ist es nicht genauso wichtig und für den Tierschutz relevant, wenn ich erst einmal "im Ländle" mithelfe Schwachstellen und Tierquälereien zu beseitigen?

Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten finde ich sehr sinnvoll und dazu gehört meiner Meinung nach auch die Förderung von Kastrationsprogrammen.

Profitable Welpenproduktion kann man unterbinden, wenn nicht mehr so viele Billig-Tiere nach Deutschland geholt werden...

Diese Mitleidsmasche: in der nächsten Woche können wir die Hunde nicht mehr füttern - dann werden sie erschlagen, vergast oder sonstwie getötet - hat mich früher mal geschockt, zieht aber bei mir nicht mehr...

Jedem das Seine - unser kleiner Ungar feiert am 30. Mai den 14. oder 15. Geburtstag (= sein Einzug-Tag bei uns; er war 4-5 Jahre alt)

Außerdem denke ich, es ist sehr schwer zu unterscheiden zwischen engagierten Tierfreunden, ehrlichen Tierliebhabern, anständigen Vermittlungsorganisationen und diesen dubiosen selbsternannten Tierschutz-Orgas und -Vereinen oder -Vermittlungen. Es gibt so viele Zweibeiner die irgendwie versuchen ihr Ego aufzupolieren...

Ettliche Beiträge vorher wurde geschrieben, dass manche Tierheime in Deutschland nicht mehr an "ältere" Personen vermitteln. Ich weiß auch darüber zu berichten...
Nun mal ein positives Beispiel aus einem sehr großen Tierheim: eine ältere Frau, vielleicht Anfang/Mitte 70, gut auf den Füßen... hat sich bei 3 vorherigen Besuchen im Tierheim in einen mittel-alten, mittel-großen Senfhund verliebt... Eine Tierpflegerin hat ein entsprechendes Gespräch mit der Frau geführt... Und nun kommt diese Dame mit Sohn und Schwiegertochter und es wird glaubhaft erklärt, dass der Hund niemals "einfach abgeschoben wird" wenn die alte Dame ihn nicht mehr versorgen kann... Was ich damit sagen will: wo ein Wille ist - gibt es meistens auch eine Möglichkeit! Die alte Dame hat ihren Hund bekommen, ihre Kinder haben eine Art "Patenschaft" für das Tier übernommen und das Tierheim hat einen Hund vermittelt...

Mich stören manchmal die hohen Preise für zur Vermittlung stehende Hunde - aber auch da habe ich es wiederholt mitbekommen: Man kann über alles reden!

Einen anderen Gedanken habe ich auch öfters mal: ob ausländische Tierschützer sich in Deutschland auch so sehr für das Wohl von Hund, Katze, Maus engagieren würden wenn es die Notwendigkeit gäbe???

...das fragt sich mal wieder die
Ulla
 
@ALL

Ich bitte um Beachtung der Netiquette:

# Alle Nutzer sind berechtigt nach bestem Wissen und Gewissen ihre Meinung frei zu äußern, sofern diese Andere nicht beleidigen oder anderweitig verletzten.

# Jeder Nutzer verpflichtet sich die Umgangsformen zu beachten und die Meinungen anderer zu respektieren. Seid nett zueinander und die Diskussionen können auf einem guten Niveau am Laufen gehalten werden.

https://www.hundeforum.com/threads/netiquette.3/

Vielen Dank für euer Verständnis.

Torsten
 
Was du hier machst ist Hetze! (und sehr weit entfernt von Fakten)
In diesem Thread hast du noch nicht einen Beitrag zum Thema verfasst - nur Provozieren und Streit suchen.

Und dann willst du petzen gehen wenn man ein Problem mit deiner (miesen) Art hat?
DAS ist Kindergarten was du hier machst.
Ein Kind 5 mal mit Sand beschmeißen und wenn es sich dann wehrt, heulend zu Mutti rennen und mit dem Finger zeigen ...
Das dir das nicht peinlich ist ...

Ach du schon wieder! Ich bin ein erbärmlicher Depp vom Heckenschützenverein und Deppen dürfen sowas schreiben.:p
Vielleicht wachst du auch irgendwann mal auf und merkst, daß ich nicht hetze, sondern Tatsachen anführe!;)
 
Für MICH stellt sich nur die Frage: ist es nicht genauso wichtig und für den Tierschutz relevant, wenn ich erst einmal "im Ländle" mithelfe Schwachstellen und Tierquälereien zu beseitigen?
Ja, finde ich auch. Nur kommt man bei den meisten Leuten von OA oder VA , die da etwas zu sagen haben einfach nicht weiter. Der Tatbestand liegt nachweislich auf der Hand, sogar mit eindeutigen Zeugen, Fotos und Videos. Es wird oft einfach nicht eingegriffen, denn es ist für die Verantwortlichen der Ämter ja alles in Ordnung. Dabei könnte das Leid dieser Tiere nicht größer sein. Man scheint auf den Ämtern einfach Angst vor den Tätern zu haben, möchte sich nicht mit ihnen rumärgern oder sieht Haltungsbedingungen, Kniehohen Hundedreck, geschundene Tiere oder verhungerte und halb verhungerte und kranke Tiere wirklich nicht als Tierschutzwiedrig an. Da kann sich der deutsche TS auf den Kopf stellen. Er kommt hier nicht weiter. Der TS darf selbst keine Tiere einziehen. Das geht nur mit dem OA und VA. Handelt der TS von sich aus selbst, macht er sich strafbar. Auch in D gibt es Zustände wie auf den Tötungsstationen (m.W. noch schlimmer). Die Ämter greifen aber nicht ein, der TS darf nicht selbst eingreifen. Er darf nur zusehen, wie das Elend trotz Anzeige weiter geht.


Diese Mitleidsmasche: in der nächsten Woche können wir die Hunde nicht mehr füttern

Dieser Satz ist nicht nur im Auslands-TS aktuell, sondern auch in vielen kleinen deutschen Tierheimen. Man lebt von den Spenden. Viele TH bekommen keine Zuschüsse vom Staat. Oder aber die Zuschüsse reichen einfach nicht aus. Dass sieht aber hier bei uns kaum mal einer. Betreut werden viele TH auch nur von ehrenamtlichen Mitarbeitern außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit.

Ettliche Beiträge vorher wurde geschrieben, dass manche Tierheime in Deutschland nicht mehr an "ältere" Personen vermitteln. Ich weiß auch darüber zu berichten...
Nun mal ein positives Beispiel aus einem sehr großen Tierheim: eine ältere Frau, vielleicht Anfang/Mitte 70, gut auf den Füßen... hat sich bei 3 vorherigen Besuchen im Tierheim in einen mittel-alten, mittel-großen Senfhund verliebt... Eine Tierpflegerin hat ein entsprechendes Gespräch mit der Frau geführt...
Ulla

In diesem Fall ist Hilfe von der Familie da. Oft ist es aber nicht so. Oft kommt der alte, alleinstehende Hundefreund, der sich selbst augenscheinlich nicht mehr oder nicht mehr lange selbst versorgen kann und möchte einen Welpen oder einen großen Hund, den er körperlich garnicht mehr in der Lage ist zu halten und möchte eben gerade diesen Hund. Ein Grundstück ist nicht da, nur die kleine Mietwohnung und die bescheidene Mindestrente. Eine Beratung oder ein kleiner, älterer Hund wird abgelehnt. Dafür wird aber Stimmung gegen das TH gemacht oder man beschwert sich bei der TH-Leitung. Selbst volltrunkene Alkeholiker hatte ich schon in der Hundevermittlung. Von mir bekommen solche Leute aber keinen Hund. Mein Podenco kommt aus so einer Haltung. Zum Glück ist er dem Besitzer weggelaufen.
Ja, das Leid der Auslandstiere wird gesehen. Da nimmt man ohne groß zu fragen auch gern einen Hund auf. Da habe ich auch nichts dagegen. Auslandstierschutz ist wichtig, aber, wer sieht das Elend vieler Tiere in den deutschen TH? Wer greift gegen die betroffenen Ämter ein, die diese unzumutbaren Zustände (von privat und Industrie) in D durchgehen lassen? Selbst Anzeigen gegen diese Ämter bringen meistens nichts.
 
Liebe Foxymaus, für den Beitrag verdienst du mehr als 100 Punkte... Ich bin da voll bei dir...

Das angeführte Beispiel der älteren Dame habe ich angeführt, weil ich die Vermittlung dieses Hundes von Anfang, also kennenlernen, bis zum Ende, also gemeinsam in ein neues Zuhause einziehen, verfolgt und "überwacht" habe... Eine Frau von den Gassi-Gängern hat diese ältere Dame beraten und ihr zu diesem Hund geraten... Und dann kam es eben mit den Tierheim-Mitarbeitern zu den Gesprächen... - und dann hat eben alles gepasst... Und es gab ein Happy-End...
Genauso weiß ich aber auch, dass manche Interessenten für Tiere ein klares "Nein" zu hören kriegen und dass das dann auch seine Berechtigung hat.

Ein anderes Beispiel: ein Obdachloser hier in unserer Stadt, kein Alki und auch kein Leute-Anpöbler, musste seinen uralten Hund einschläfern lassen (bei unserem Tierarzt) - er fragte ob er denn einen anderen Hund haben dürfte... (unser TA betreut hier die Tiere des städtischen Tierheimes). Geld um sich die Schutzgebühr leisten zu können hat der Obdachlose nicht... In unserem Tierheim gab es keinen geeigneten Hund für den Mann... Es wurde ein wenig telefoniert... Ein paar Tage hat es gedauert, da durfte der Mann in unserer Nachbarstadt als Gassigänger 2 Hunde ein paarmal ausführen... Inzwischen ist dieser Obdachlose regelmäßig als Gassigänger unterwegs und hat wieder einen eigenen besten Freund auf vier Pfoten...

Ja, es stimmt: wir müssen hier in Deutschland oft ganz schön massiv werden wenn man im Rahmen von Tierschutz gegen Tierquälerei Unterstützung von öffentlichen Stellen einfordert.

Aber ich kann da schon sehr energisch sein und auch dickköpfig...
...meint die
Ulla
 



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