Strassenhund Mischling Gassigehen

Bei uns im TH wird ausdrücklich darauf hingewiesen das Gassigeher nicht mit dem Hund trainieren sollen da der Hund sonst mit potenziell sehr gegensätzlichen Herangehensweisen konfrontiert und überfordert wird. Sämtliche Hunde werden von einem örtlichen Trainer trainiert.

Wenn ein Hund also zieht bleibt dir nicht anderes übrig als dich "ziehen zu lassen". Diese Hunde sind körperlich und mental völlig unterfordert und gleichzeitig aber auch von der Situation im Tierheim überfordert. Wenn die mit einer fremden Person raus kommen diese noch mit Training zu bombardieren schadet mehr als das es hilft. Und wenn dieser Hund nicht gerade unvermittelbar ist wirst du auch gar nicht so viel mit ihm laufen das irgend ein Trainingseffekt statt findet.

Das einzige was du trainieren kannst bist du selber. Den meist reagieren diese Hunde aufgrund ihrer unsicheren Gesamtsituation durchaus nicht wenig darauf ob du nur ein Gewicht hinten dran bist oder ob du tatsächlich eine gewisse Führung (ausdrücklich keine körperliche sondern eine mentale) übernimmst.
Dies wird mit Sicherheit nicht direkt bei diesem Hund passieren. Es ist eher ein langwieriger Prozess der auch einige Jahre dauern kann.

Da kommen nur Frauen oder Familien mit Kindern

Daraus schließe ich du bist ein Mann und ja ist hier auch so. Kräftige Hunde die auch kräftig ziehen gehen in der Tendenz zu den männlichen Gassigehern da sie schlicht körperlich besser "gegen" halten können. Das Problem ist das gerade solche Hunde auch nicht selten im Tierheim sind weil sie in der Vergangenheit bereits mit viel Druck und "Körperlichkeit" konfrontiert wurden. Meiner Erfahrung nach sind Männer die einerseits körperlich solche Hunde halten können aber andererseits eine gewisse Sensivität mitbringen können weil sie körperlos führen können für ein Tierheim Gold wert.

Gerissene Leine, gerissenes und kaputtes Halsband hatte ich auch schon mit Tierheimhunden (einmal ist der eine Zacken vom Verschluss abgebrochen, hat bis zur halben Strecke etwa gehalten). Muss aber sagen das ist mir sogar bei meinem eigenen Hund passiert. Gerade auch das mit dem Zacken witzigerweise da hab ich es nur erst zuhause beim öffnen bemerkt weil mein eigener Hund wohl schlicht nicht gezogen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Befürchtung ist das sonst niemand mit ihr laufen will ausser die Mitarbeiter. Da kommen nur Frauen oder Familien mit Kindern die den Hund vermutlich gar nicht halten können. Das tut mir irgendwie in der Seele weh.

Wenn sie das Spazierengehen an der Leine als ehemaliger Straßenhund nicht kennt, vermisst sie es auch nicht. Wahrscheinlich macht es ihr mehr Stress als Freude.

Was sie vermisst, ist ziemlich sicher die Freiheit auf der Straße, die freie Bewegung ohne Zwinger und Leine.
In Rumänien leben meistens auch die Hunde, die einer Familie gehören, überwiegend draußen und werden nur gefüttert. Sie laufen auch frei durch das Dorf oder die Stadt.

Ich habe mir die Homepage des Tierheimes mal angesehen.
Ich würde mit der Hündin erstmal auf dem Gelände des Tierheimes bleiben und sie überhaupt daran gewöhnen, dass sie an der Leine geführt wird. Das Tierheim liegt offenbar sehr ruhig an einem Feld.

Dafür würde ich eine etwas längere Schleppleine nehmen.
Ich würde sie das Gelände erkunden lassen und keine Richtung vorgeben.
Wenn sie mal ruhiger ist, nimmst du durch Ansprache Kontakt auf und gibst mal ein Stück weit die Richtung oder einen Richtungswechsel vor. Nur immer eine kurze Strecke.

Sie muss sich (nach meiner Vermutung) erstmal daran gewöhnen, geführt zu werden.
Es stellt sich auch die Frage, wie gut sie überhaupt an Menschen gewöhnt ist.
Wenn sie noch nie eine feste Bindung an einen Menschen hatte, braucht es sehr viel Hundeverstand des Menschen, um ihr Vertrauen zu gewinnen.

Mit Spaziergängen würde ich noch warten. Sie versteht nicht, was das soll und will vermutlich einfach weg aus der unbekannten Situation. Wenn sie könnte, würde sie nach dem Ort suchen, wo sie die ersten 2 Jahre gelebt hat, wo sie alles kennt.

Du kannst einen Straßenhund nicht mit einem Hund vergleichen, der sein Zuhause, seine Familie verloren hat.
Du musst erstmal herausfinden, wie weit sich die Straßenhündin überhaupt auf Menschen einlassen kann.
Du musst auch herausfinden, was sie kennt und was sie noch nicht kennt.
Das steht vor der Erziehung zur Leinenführigkeit.
 
Hm... hat sie denn dabei irgendein Ziel? Will sie irgendwo hin, oder einfach nur weg?


Das glaub ich dir direkt aufs Wort. Meiner Erfahrung nach gehen Tierberufe immer mit Überlastung einher.
Dennoch würde ich an deiner Stelle beim nächsten Mal einfach mal nachfragen, wie du dich am besten verhalten sollst.
Aggressiv klingt der Hund nicht... Wobei ein gerissenes Geschirr schon übel klingt. War das alt? So einfach reißen die Dinger ja nicht.


Das kann ich gut nachempfinden und finde es schön, dass du es versuchen möchtest. Du solltest dir deine Ziele aber nicht zu hoch stecken und lieber mit geringen Erwartungen dran gehen.

Ja es kam mir tatsächlich so vor als ob sie ein Ziel ansteuert. Kann es aber nicht genau sagen. Nachher wo ich wieder zu Hause war hab ich mir gedacht das die Pfleger sie nach einem Spaziergang "belohnen" und das sie vielleicht deswegen so gezogen hat. Aber keine Ahnung ist nur so ein Gefühl.

Ja das Brustgeschirr war nicht im besten Zustand und die Pflegerin die es drangemacht hat brauchte gefühlt 10 Minuten es anzulegen weil irgendwas nicht gestimmt hat. Es lag aber nicht an dem Hund das es so gedauert hat.

Ja danke ist auch nochmal gut zu hören das man sich nicht übernehmen soll. Weil ich in der Praxis keinerlei Erfahrung mit Hunden habe. Aber ich habe vor einem halben Jahr angefangen die Theorie über Körpersprache zu lernen und fand es so interessant das ich es selber erleben will. Füllt mich auch sehr aus was ich so nicht gedacht hätte.
 
Wegen Leckerli frag bitte erst!
Ja, uns hat das Gassi gehen im Tierheim auch großen Spaß gemacht und man hat uns nach kurzer Zeit auch schon schwierigere Hunde anvertraut.Denk aber dran,das Gassi gehen im Tierheim dient einzig und alleine dazu,dass der Hund die Welt auch mal außerhalb des Zwingers sieht!
Bei jedem neuen Hund haben wir erst gefragt: Wie lange laufen, Allergien,Thema Artgenossen, Vorgeschichte sowieso.

Ja werde ich machen muss sie eh da kaufen wenn es gehen sollte. Würde nie einen fremden Hund mit Wurst aus meinem Kühlschrank füttern wo ich nicht weiß worauf er allergisch reagiert. Aber vielen dank für den Tipp.

Sie leben dort draußen in Rudeln (eingezäunt aber sehr großräumig) und nicht im Zwinger.
 
Bei uns im TH wird ausdrücklich darauf hingewiesen das Gassigeher nicht mit dem Hund trainieren sollen da der Hund sonst mit potenziell sehr gegensätzlichen Herangehensweisen konfrontiert und überfordert wird. Sämtliche Hunde werden von einem örtlichen Trainer trainiert.

Wenn ein Hund also zieht bleibt dir nicht anderes übrig als dich "ziehen zu lassen". Diese Hunde sind körperlich und mental völlig unterfordert und gleichzeitig aber auch von der Situation im Tierheim überfordert. Wenn die mit einer fremden Person raus kommen diese noch mit Training zu bombardieren schadet mehr als das es hilft. Und wenn dieser Hund nicht gerade unvermittelbar ist wirst du auch gar nicht so viel mit ihm laufen das irgend ein Trainingseffekt statt findet.

Das einzige was du trainieren kannst bist du selber. Den meist reagieren diese Hunde aufgrund ihrer unsicheren Gesamtsituation durchaus nicht wenig darauf ob du nur ein Gewicht hinten dran bist oder ob du tatsächlich eine gewisse Führung (ausdrücklich keine körperliche sondern eine mentale) übernimmst.
Dies wird mit Sicherheit nicht direkt bei diesem Hund passieren. Es ist eher ein langwieriger Prozess der auch einige Jahre dauern kann.



Daraus schließe ich du bist ein Mann und ja ist hier auch so. Kräftige Hunde die auch kräftig ziehen gehen in der Tendenz zu den männlichen Gassigehern da sie schlicht körperlich besser "gegen" halten können. Das Problem ist das gerade solche Hunde auch nicht selten im Tierheim sind weil sie in der Vergangenheit bereits mit viel Druck und "Körperlichkeit" konfrontiert wurden. Meiner Erfahrung nach sind Männer die einerseits körperlich solche Hunde halten können aber andererseits eine gewisse Sensivität mitbringen können weil sie körperlos führen können für ein Tierheim Gold wert.

Gerissene Leine, gerissenes und kaputtes Halsband hatte ich auch schon mit Tierheimhunden (einmal ist der eine Zacken vom Verschluss abgebrochen, hat bis zur halben Strecke etwa gehalten). Muss aber sagen das ist mir sogar bei meinem eigenen Hund passiert. Gerade auch das mit dem Zacken witzigerweise da hab ich es nur erst zuhause beim öffnen bemerkt weil mein eigener Hund wohl schlicht nicht gezogen hat.

Wie kommst du darauf das ich den Hund trainiere? Ich geh mit ihm Gassi und irgendwann wenn er oder sie am schnuppern ist hocke ich mich hin (gucke ihn aber auch nicht an) und dann kommen die von automatisch zu einen und schmiegen sich an. Dann kraule ich sie am Rücken oder am Hintern (nie am Kopf) und ich merke wie es mir und dem Hund guttut. Nur sie schmiegt sich nicht an mir an (was auch vollkommen okay ist) aber vielleicht kommt das ja noch.


Ja ich bin ein Mann und kann dir sagen das ich dort eigentlich auch nur kräftige Hunde bekomme (was vollkommen in Ordnung ist). Ich wurde bei meiner ersten Gassirunde ( mit einem Espanol Galgo) von den Pflegerin meiner Meinung nach beobachtet und ich glaub es hat ihnen gefallen wie ich mit dem Hund umgegangen bin. Ich spreche auch gar nicht mit den Hunden sondern mache alles durch Körpersprache. Hab das so in der Theorie gelernt. Aber bin trotzem Anfänger und versuche dazuzulernen.
 
Wenn sie das Spazierengehen an der Leine als ehemaliger Straßenhund nicht kennt, vermisst sie es auch nicht. Wahrscheinlich macht es ihr mehr Stress als Freude.

Was sie vermisst, ist ziemlich sicher die Freiheit auf der Straße, die freie Bewegung ohne Zwinger und Leine.
In Rumänien leben meistens auch die Hunde, die einer Familie gehören, überwiegend draußen und werden nur gefüttert. Sie laufen auch frei durch das Dorf oder die Stadt.

Ich habe mir die Homepage des Tierheimes mal angesehen.
Ich würde mit der Hündin erstmal auf dem Gelände des Tierheimes bleiben und sie überhaupt daran gewöhnen, dass sie an der Leine geführt wird. Das Tierheim liegt offenbar sehr ruhig an einem Feld.

Dafür würde ich eine etwas längere Schleppleine nehmen.
Ich würde sie das Gelände erkunden lassen und keine Richtung vorgeben.
Wenn sie mal ruhiger ist, nimmst du durch Ansprache Kontakt auf und gibst mal ein Stück weit die Richtung oder einen Richtungswechsel vor. Nur immer eine kurze Strecke.

Sie muss sich (nach meiner Vermutung) erstmal daran gewöhnen, geführt zu werden.
Es stellt sich auch die Frage, wie gut sie überhaupt an Menschen gewöhnt ist.
Wenn sie noch nie eine feste Bindung an einen Menschen hatte, braucht es sehr viel Hundeverstand des Menschen, um ihr Vertrauen zu gewinnen.

Mit Spaziergängen würde ich noch warten. Sie versteht nicht, was das soll und will vermutlich einfach weg aus der unbekannten Situation. Wenn sie könnte, würde sie nach dem Ort suchen, wo sie die ersten 2 Jahre gelebt hat, wo sie alles kennt.

Du kannst einen Straßenhund nicht mit einem Hund vergleichen, der sein Zuhause, seine Familie verloren hat.
Du musst erstmal herausfinden, wie weit sich die Straßenhündin überhaupt auf Menschen einlassen kann.
Du musst auch herausfinden, was sie kennt und was sie noch nicht kennt.
Das steht vor der Erziehung zur Leinenführigkeit.

Das Tierheim liegt sehr abgelegen. Rumherum nur Bauernfelder und ein kleiner asphaltierter Weg. Ich denke das es gewollt ist das sie Gassi gehen soll weil dort ja niemand im Zwinger leben muss. Ist auch nicht so das ihr Menschen ****** egal sind. Ihr ist aber definitiv egal wer an der Leine hängt.
 
Will hier jedem danke sagen der sich hier an der Diskussion beteiligt! Es ist immer gut aussenstehende Meinungen zu hören damit ich auch nochmal reflektieren kann. Ist für mich ganz wichtig!
 
sie jedes mal angehalten und so lange gewartet bis ich loslaufe

Was sie vermisst, ist ziemlich sicher die Freiheit auf der Straße, die freie Bewegung ohne Zwinger und Leine.

Die Beschreibung von @Moldinho klingt für mich so als kenne sie durchaus das laufen an einer Leine. Sonst würde sie nicht ruhig stehen bleiben wenn er stehen bleibt und warten bis er weiter läuft.
Viele Hunde die ich kennen gelernt habe die keine Leine kannten haben auch gar nicht so wahnsinnig gezogen gerade weil sie das nicht kannten mit dem Gegenzug. Die haben dann eher versucht seitlich oder rückwärts aus der Situation zu kommen oder sich überhaupt geweigert zu laufen.
 
Jede Begegnung mit einem Hund hat eine Wirkung, gerade auch wie der Hund an der Leine geführt wird , ist es immer eine Art Training,
egal auch wenn ein Hunderührer sich dabei besonders passiv benimmt .

Immer wird ein Hund durch seine Erfahrungen beeinflusst , darum sollte man auch dessen Vorgeschichte kennen ,
um besser sein Verhalten zu verstehen .

Auch wenn Hunde ständig an der Leine ziehen , egal aus welcher Motivation sie sich gerade dabei so verhalten ,
wird dieses Folgen auf ihr zukünftiges Verhalten beim Ausgang an einer Leine haben .
Besonders wenn ein H-Führer sich durch die Richtungsvorgaben des ziehenden Hundes beeinflussen lässt , wird dieses vom Hund als Möglichkeit erkannt , auch zukünftig durch starkes ziehen an der Leine, immer seine gewünschte Richtung zu bestimmen .
Gibt der Hundeführer nach ,egal ob dieses nun beabsichtigt wird , dadurch lernt ein Hund nur immer noch energischer zu ziehen , wenn er die Richtung bei einem Ausgang an der Leine mit einem Menschen bestimmen will .

Der Trainingserfolg ist , dass diese besonders kräftigen Hunde ihre volle Kraft einsetzen , um den Menschen zu zeigen
und sich emsig in die Leine werfen , wenn es darum geht , die gewünschte Richtung anzugeben .
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Tierheime sehen es nicht sehr gerne, wenn wirklich jeder Gassigeher versucht den Hund zu erziehen.
Vor allem sind das Gassigeher die kaum bis keine Ahnung haben.

Dadurch werden sehr viele Hunde am Ende versaut
 



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