Benutzer593
Gast
VERSCHOBEN AUS: http://www.hundeforum.com/forum/threads/42594-Temperamentvoller-junger-Hund-immer-nur-an-der-Leine
Ich gebe zu ich habe mir erspart alles zu lesen. Aber ich kann dir gerne erklären, warum ich allergisch auf gut gemeinte Ratschläge reagiere.
Ich bin ein relativ junges Mädchen - mittlerweile 30 - und sehe deutlich jünger aus, als ich bin. Außerdem bin ich recht klein geraten. Und ich bin überdurchschnittlich viel mit einer großen Bandbreite an Hunden in verschiedensten Regionen sowie in verschiedensten Kontexten unterwegs. Darunter befinden sich nicht immer nur perfekt erzogene Hunde.
Dazu kommt, dass ich verschiedene Ausbildungen rund um den Hund habe, ebenso wie überdurchschnittlich viel praktische Erfahrung in verschiedensten Bereichen rund um den Hund - was mir aber nicht auf die Stirn geschrieben steht und was ich im Alltag auch nicht an die große Glocke hänge.
Ich gebe also für jemanden der mich nicht kennt, seeehr, seeehr oft das Bild "junges Mädchen mit unerzogenem Hund (=überfordert)"; "junges Mädchen mit ihrem ersten Hund"; ... ab.
Das führt nicht nur dazu, dass eine ganze Bandbreite an absolut unqualifizierten fremden Menschen in der Öffentlichkeit ständig das Bedürfnis hat mir ihre Weisheiten im Sinne gut gemeinter Ratschläge (manchmal freundlicher, manchmal weniger freundlich) nachzuwerfen, es bringt auch ganz praktisch Einschränkungen mit sich, weil ich ÜBERALL, wo es nicht nur um eine Spaziergangsbekanntschaft geht, zuerst mal dieses Bild aktiv aus den Köpfen der Menschen verbannen muss, um ernst genommen zu werden. Das passiert bei Rettungshunde-Einsatztests, wo mich der Bewerter von massiv Oben herab behandelt, bis ihm jemand steckt, dass der Collie nicht mein erster Hund ist (nachdem er erstaunt festgestellt hat, dass der ja gar nicht so schlecht arbeitet, wie er dachte - er kannte mich vorher NICHT!) - er hat sich dann entschuldigt. Das kommt vor bei Vermittlungsgesprächen, bei Sittergesprächen und nicht zuletzt bei Trainings mit Rettungshundeneulingen (für deren Ausbildung ich in unserer Staffel zuständig bin). Sehr oft muss ich erst aktiv beweisen (meist mit Hilfe meiner Hunde), dass ich weiß wovon ich rede, bevor ich diesen Stempel "kleines Mädchen" ablegen kann. Und ja, es nervt tierisch und ist richtig, richtig hinderlich in vielen Bereichen.
Ich bin üblicherweise (bis auf wenige Ausnahmen) auch nicht unfreundlich zu Menschen, die mir - wo auch immer - ungefragt Ratschläge hinterher schmeißen. Ich lächle, nicke und gehe weiter. Ich erkläre den Menschen nicht, dass ich mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% mehr praktische Erfahrung und theoretische Ausbildung rund um Hunde habe, als sie (bringt eh nix) und ich fange auch nicht an mit ihnen zu diskutieren. Aber es beeinträchtigt meinen Tag. Es beeinträchtigt meinen Tag nicht, weil jemand zurecht besorgt im tierschutzrelevanten Sinne ist (was ja verständlich wäre), sondern weil die Leute einem schlicht und einfach ihre Meinung aufdrücken wollen und glauben gerade bei dem jungen Mädel kann man es ja machen. Weil sie auf Grund einer Momentaufnahme urteilen, wo es nix zu urteilen gibt und sich selbst auf die Schulter klopfen wollen, weil sie der große Retter waren. Es gibt den schönen Leitsatz, dass man nur jenen Menschen helfen sollte, die auch aktiv nach Hilfe fragen. Und das darf sich in meinen Augen jeder, der glaubt ungefragt mit Ratschlägen rund um Hundehaltung um sich werfen zu müssen (vor allem wenn er evtl. selbst erst seit Kurzem einen Hund hat), hinter die Ohren schreiben.
Btw... im universitären Bereich stellt sich diese Problematik genau NIE. Da wird meine Qualifikation oder wer ich bin nicht an Alter und Geschlecht festgemacht und es mischt sich auch nicht ständig jemand "wohlmeinend" in meinen Alltag. Da muss ich mich nicht erst qualifizieren um ernst genommen zu werden, sondern ich müsste mich disqualifizieren, um nicht ernst genommen zu werden. Wenn man Hilfe braucht fragt man danach und es wird geholfen... es geht also auch anders. Aber bei Hunden weiß halt jeder, wie die Welt zu sein hat und deshalb ist auch jeder berechtigt sich wichtig zu machen :denken24:
Nach seitenlangem mitlesen frage ich mich, wo das Problem mancher Leute liegt.
Freundliches ansprechen anderer Menschen halte ich im übrigen keineswegs für "übergriffig" oder was hier sonst noch so gesagt wurde.
Ich habe hier auch jemanden angesprochen, warum sein Hund immer einen MK trägt. Man sieht sich ja oft, geht die gleichen Strecken und kommt auch mal ins Gespräch.
Der HH war keineswegs so angepißt, wie hier anscheinend manche reagieren würden. Er hats einfach erklärt und gut. Wir gehen auch öfter zusammen, also hat er das nicht persönlich genommen.
Aber das fällt mir grundsätzlich bei vielen Themen (freilaufende Hunde, Hunde von Fremden anfassen lassen, Fragen anderer Leute zum eigenen Hund usw.) auf, das anscheinend manche HH innerhalb ihrer eigenen Art ziemlich unsozial sind. Man verzichtet auf Menschenkontakte, fühlt sich belästigt, will in Ruhe gelassen werden.
Mich beschleicht gelegentlich der Gedanke, manche Menschen haben Hunde, um andere Menschen meiden zu können.
Ich gebe zu ich habe mir erspart alles zu lesen. Aber ich kann dir gerne erklären, warum ich allergisch auf gut gemeinte Ratschläge reagiere.
Ich bin ein relativ junges Mädchen - mittlerweile 30 - und sehe deutlich jünger aus, als ich bin. Außerdem bin ich recht klein geraten. Und ich bin überdurchschnittlich viel mit einer großen Bandbreite an Hunden in verschiedensten Regionen sowie in verschiedensten Kontexten unterwegs. Darunter befinden sich nicht immer nur perfekt erzogene Hunde.
Dazu kommt, dass ich verschiedene Ausbildungen rund um den Hund habe, ebenso wie überdurchschnittlich viel praktische Erfahrung in verschiedensten Bereichen rund um den Hund - was mir aber nicht auf die Stirn geschrieben steht und was ich im Alltag auch nicht an die große Glocke hänge.
Ich gebe also für jemanden der mich nicht kennt, seeehr, seeehr oft das Bild "junges Mädchen mit unerzogenem Hund (=überfordert)"; "junges Mädchen mit ihrem ersten Hund"; ... ab.
Das führt nicht nur dazu, dass eine ganze Bandbreite an absolut unqualifizierten fremden Menschen in der Öffentlichkeit ständig das Bedürfnis hat mir ihre Weisheiten im Sinne gut gemeinter Ratschläge (manchmal freundlicher, manchmal weniger freundlich) nachzuwerfen, es bringt auch ganz praktisch Einschränkungen mit sich, weil ich ÜBERALL, wo es nicht nur um eine Spaziergangsbekanntschaft geht, zuerst mal dieses Bild aktiv aus den Köpfen der Menschen verbannen muss, um ernst genommen zu werden. Das passiert bei Rettungshunde-Einsatztests, wo mich der Bewerter von massiv Oben herab behandelt, bis ihm jemand steckt, dass der Collie nicht mein erster Hund ist (nachdem er erstaunt festgestellt hat, dass der ja gar nicht so schlecht arbeitet, wie er dachte - er kannte mich vorher NICHT!) - er hat sich dann entschuldigt. Das kommt vor bei Vermittlungsgesprächen, bei Sittergesprächen und nicht zuletzt bei Trainings mit Rettungshundeneulingen (für deren Ausbildung ich in unserer Staffel zuständig bin). Sehr oft muss ich erst aktiv beweisen (meist mit Hilfe meiner Hunde), dass ich weiß wovon ich rede, bevor ich diesen Stempel "kleines Mädchen" ablegen kann. Und ja, es nervt tierisch und ist richtig, richtig hinderlich in vielen Bereichen.
Ich bin üblicherweise (bis auf wenige Ausnahmen) auch nicht unfreundlich zu Menschen, die mir - wo auch immer - ungefragt Ratschläge hinterher schmeißen. Ich lächle, nicke und gehe weiter. Ich erkläre den Menschen nicht, dass ich mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% mehr praktische Erfahrung und theoretische Ausbildung rund um Hunde habe, als sie (bringt eh nix) und ich fange auch nicht an mit ihnen zu diskutieren. Aber es beeinträchtigt meinen Tag. Es beeinträchtigt meinen Tag nicht, weil jemand zurecht besorgt im tierschutzrelevanten Sinne ist (was ja verständlich wäre), sondern weil die Leute einem schlicht und einfach ihre Meinung aufdrücken wollen und glauben gerade bei dem jungen Mädel kann man es ja machen. Weil sie auf Grund einer Momentaufnahme urteilen, wo es nix zu urteilen gibt und sich selbst auf die Schulter klopfen wollen, weil sie der große Retter waren. Es gibt den schönen Leitsatz, dass man nur jenen Menschen helfen sollte, die auch aktiv nach Hilfe fragen. Und das darf sich in meinen Augen jeder, der glaubt ungefragt mit Ratschlägen rund um Hundehaltung um sich werfen zu müssen (vor allem wenn er evtl. selbst erst seit Kurzem einen Hund hat), hinter die Ohren schreiben.
Btw... im universitären Bereich stellt sich diese Problematik genau NIE. Da wird meine Qualifikation oder wer ich bin nicht an Alter und Geschlecht festgemacht und es mischt sich auch nicht ständig jemand "wohlmeinend" in meinen Alltag. Da muss ich mich nicht erst qualifizieren um ernst genommen zu werden, sondern ich müsste mich disqualifizieren, um nicht ernst genommen zu werden. Wenn man Hilfe braucht fragt man danach und es wird geholfen... es geht also auch anders. Aber bei Hunden weiß halt jeder, wie die Welt zu sein hat und deshalb ist auch jeder berechtigt sich wichtig zu machen :denken24:
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