'Nebenwirkungen' der Kastration

In erster Linie ist es nicht deine Sache, sondern die Sache des Lebewesens, an dem herumgeschnippelt wird, damit es den Vorstellungen des Halters entspricht. Dieses muss mit möglichen Konsequenzen leben.
Eine Kastration gehört in jedem Fall gut überdacht. Wenn ein Hund gerade mal 8 Monate alt ist, kann der Halter sich in meinen Augen keine ausreichenden Gedanken gemacht haben. Mit 8 Monaten hebt so mancher Rüde noch nicht mal sein Bein.
 
Das ist sicher meine Sache den ich habe das Tier vor den Augen und sehe was los ist, es ist meine Verantwortung .
Wenn es Dich beruhigt Timmy war kein Spätentwickler.
Logisch wägt man vorher alles ab, so einfach wie Fingerschnipsen ist die Entscheidung nicht.
Das übrigens schreibt auch keiner der User hier die ihren Hund kastrieren haben lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi

@ Labbibube

Is ja schön,wie du hier die Paragraphen runterrasselst,ohne deren genaue Auslegung zu kennen..und vor allem die momentane Rechtssprechung dazu.
Ich weiss ja nicht,welches TSchG du so kennst...aber hast du die überarbeitete Version davon ?
Diese normalen Bücher,die´s so im Handel gibt,haben meist nur so um die 160 bis 250 Seiten.Ich hab des alles komplett und des Werk umfasst über 9000 !!! Seiten,und genau diese Version benutzen auch die Richter.

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Wird ein Hund kastriert ohne das eine medizinische Indikation besteht,ist das ein Verstoß gegen das TSchG § 1.
Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.
Bei einer Kastra ohne med.Indikation liegt kein vernünftiger Grund vor,auch dann nicht wenn diese wegen eventuell möglicher unkontrollierter Vermehrung gemacht wird.Die deutsche Rechtsprechung ist allerdings zu dem Schluß gekommen das es diese unkontrollierte Vermehrung von Hunden in Deutschland nicht gibt,ganz anders als bei Katzen.§ 6 Satz 1 Nr. 5 des TSchG ist also nicht auf Hunde übertrag- und anwendbar.
Deshalb ist eine Kastra bei Hunden aus diesem Grunde als eine Straftat anzusehen und zu ahnden. ( Das entsprechende Aktenzeichen dazu muß ich noch raussuchen,hab ich auf dem anderen Rechner .)
Nebenbei bemerkt,ist jeder operative Eingriff ,gleich welcher Art,eines TA bei einem Tier bereits eine Sachbeschädigung.


Erst vor kurzem ( Juli 2013 ) wurde § 13b eingefügt,die Katzenkastration betreffend.

Eine Kastra ohne med. Indikation IST verboten.

Im § 6 des TschG (Amputationsverbot) (Stand neugefasst durch B. v. 18.05.2006 BGBl. I S. 1206, 1313; zuletzt geändert durch Artikel 20 G. v. 09.12.2010 BGBl. I S. 1934) vgl. http://www.buzer.de/gesetz/5698/a78179.htm :

"Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht ..."

Satz 1b: "bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerläßlich ist und tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen"

Satz 5: "zur Verhinderung der UNKONTROLLIERTEN Fortpflanzung oder ,soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen , zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird."

Beide Sätze lassen per se keine Auslegung auf eine legale Kastration (=Unfruchtbarmachung durch Amputation) zu,zumal der zwote Teil von Satz 5 sich,laut neuestem Gerichtsurteil,nur auf Großtiere wie Hengste,Bullen,Eber,Böcke und der gleichen bezieht,da in diesen Fällen durch eine Kastration ein weiterer,gefahrloser Umgang bzw ein weiterer Nutzen als Schlachtvieh gegeben ist. ( Man denke nur mal an den Eber- bzw Bockgeruch..phew..tolle Wolken )

Ich denke, dass es in Deutschland in der Regel (ausgenommen Tier-Messis) nicht zu unkontrollierter Fortpflanzung kommen kann, da die meisten Hunde unter Aufsicht ihrer Besitzer sind. - Zu dieser Ansicht kommt auch Dr. med. vet. Gerd Möbius von der Tierhygiene der Uni Leipzig, erschienen in der Kleintier konkret (Möbius, Die Kastration beim Hund Indikationen unter dem Blickwinkel des Tierschutzgesetzes Enke Verlag | kleintier.konkret, 2009) erläutert, ist das in der Regel (Ausnahme eventuell nach Einzelfallentscheidung die Mehrhundehaltung) KEINE Indikation für eine Kastration, da (vgl.
https://www.thieme-connect.com/ejournal ... 29-1213445 ) :

"Im Gegensatz zu anderen europäischen und außereuropäischen Ländern gibt es in Deutschland allerdings keine Population freilebender oder streunender Hunde, die sich unkontrolliert vermehren könnten. Dagegen können Hunde meist durch entsprechende Managementmaßnahmen an einer unkontrollierten Vermehrung gehindert werden. Auch die Praktiken von Tierheimen, Hündinnen und Rüden nur noch kastriert oder mit der Aufforderung zu diesem Eingriff abzugeben, erscheinen vor diesem Hintergrund fraglich (Mertens und Unshelm 1997 / Kastraklauseln in diesen sogenannten Schutzverträgen sind mittlerweile auch verboten,da nicht rechtlich wirksam - Amtsgericht Alzey, (Az.: 22 C 903/95)).

Hingegen kann bei Paar- bzw. Gruppenhaltung von Hunden beiderlei Geschlechts eine Kastration indiziert sein (Privathaushalt, Tierheim, Versuchstierhaltung). Hier genügt es aber meist, die Rüden zu kastrieren. Auch bei Gruppenhaltung in Tierheimen müssen nicht alle Tiere kastriert werden (Mertens und Unshelm 1997). Durch gezieltes Management kann auch hier eine unkontrollierte Fortpflanzung vermieden werden. Unterschieden werden muss hier zwischen einer permanenten Gruppenhaltung (z.B. nicht zu vermittelnder Hunde) und einem nur zeitweise gemeinsamen Auslauf von Hunden."

Als Möglichkeit der "chirurgischen Unfruchtbarmachung" gibt es die Sterilisation (Unfruchtbarmachung durch Durchtrennung bzw. Abbindung) als weniger invasive und somit tierschutzverträglichere Alternative. Außerdem wird die Hormonproduktion nicht unterbunden.

Weitere Quellen:

1. Die Kastration bei der Hündin - Eine Diskussion zur Indikation,chirurgischen Techniken,Nebenwirkungen und Komplikationen.
Rafael Nickel
Spektrum Tiermedizin - Klein und Heimtiere Heft 16 ( 2008 )
ISBN 978-3-86542-049-7

2. Kastration und Verhalten beim Hund
Udo Gansloßer / Sophie Strodbeck
Müller Rischlikon Verlag 2011
160 Seiten
ISBN 978-3275018208
19,95 Euro

3. Gynäkologie bei der Hündin
B. Theise / Dr. A. Münnich / Prof. W. Heuwieser
www. Vetion.de
Interaktives Lernprogramm auf CD / Da die rechtlichen Grundlagen.

Weitere Links :

http://www.hundenothilfe-pro-canis.de/tierschutz.html

http://www.gah-bayern.de/news/detail.php?id=64

http://www.tierschutz-urteile.de/

LG
die weissen Wölfe
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht kein Spätentwickler, aber mit Sicherheit geistig und körperlich noch nicht ausgereift.
Ich habe so im Kopf, dass du deine Hunde grundsätzlich kastrieren lassen würdest. Das klingt nicht so, als wenn du besonders viel abwägen würdest.
Du schriebst, dass dein Timmy gerammelt hat und das ein Grund war. Meiner Meinung nach vielleicht auch eine Sache der Erziehung.
 
Ja @Money90 er hat alles gerammelt klar aber er hat eine neurologische Erkrankung ( Hund Zittert an Vorder und Hinterbeinen ).
Das hat sicher nichts mit Erziehung zu tun. Timmy ist bei der Geburt fast gestorben. Mehr schreibe ich nicht mehr dazu.
Ja wenn ich eine Hündin hätte die würde ich kastrieren lassen warum habe ich auch schon x mal erklärt.
@Withy, Du kannst 100 Bücher zitieren und trotzdem wird kastriert.
Das es oft zu unkontrollierter Fortpflanzung kommt das kannst Du an den X Ups Würfen erkennen die laufend in der Zeitung stehen.
Viele Hundehalter haben keine Ahnung von Trächtigkeit, Scheinträchtigkeit geschweige den wie lange eine Hündin läufig ist.
Das ist der Wissensstand nicht bei Messies sondern bei ganz normalen Hundehaltern.
Du weißt dann auch das bei einer Kastration einer trächtigen Hündin die Welpen auch wenn sie fast fertig sind, am Op Tisch ihr Leben aushauchen. Was ist den da humaner ? Das Tiere die " zuviel " sind weggespritzt werden.
Hier wird kein Kastragegner schreiben wenn er doch mal nicht aufpassen hat können.
 
ich kann es nie verstehen das man sich so über das kastrieren aufregen kann wie einige es tun.
jeder der einen hund hält kann selbst entscheiden ob er kastriert oder nicht.
auch den zeitpunkt wann er es machen läst.
der eine sieht es für gut wenn er frühkastriert der ander kastriert etwas später.
ich verurteile auch keinen wenn er aus bequemlichkeit kastriert.
und ich persönlich bin immer für eine kastration und ja sogar für eine frühe.
und ich habe auch keine bedenken das bei der nakose was schief laufen kann, denn genauso kann bei einer nakose wenn man wegen hd und ed röngt was geschehen.
das ist nun mal ein risiko was man ein geht.
genauso sehe ich auch keine verstümmelung eines hundes wenn man kastriert, und die schmerzen die bei einer op entstehen sind gering denn der hund bekommt schmerzmittel.
 
Hi

Ach Labbibube...

Wenn eine trächtige Hündin operiert wird,und die Welpen dabei " entfernt " werden,so "hauchen " diese nicht ihr Leben aus,so wie du dir das vorstellst.
Diese zu früh geborenen Welpen sind noch garnicht in der Lage ihre Umwelt wahrzunehmen.
Dazu gab / gibt es einen ganz einfachen Versuch.Ich hab den während meines Studiums auch machen müssen.

Man nehme mehrere "rausoperierter " Welpen,ganz gleich ob Hund oder Katze.,dazu ein großes Glasgefäß und fülle letzteres randvoll mit Wasser.
Dann lege man ein paar Welpen hinein,lege dann eine Glasplatte drüber und beobachte,was passiert.

Die Welpen schwimmen,UND atmen !..und das tun sie sehhhhhr lange.In einem zwotem Gefäß mit selben Versuchsaufbau kommen auch Welpen,die allerdings an diverse Gerätschaften verkabelt sind. EKG,EEG, Blutdruck usw.
Messergebnisse : keinerlei Regungen,keine erhöhte Herzschlagsfrequenz,keine erhöhte Hirntätigkeit,kein Würgen,kein versuchtes Luftschnappen,keinerlei Schmerzäußerungen...einfach nix,ergo auch kein Todeskampf.

Die Tiere lebten auch nach über 30 Minuten unter Wasser noch,und wurden dann mittels Chloroform getötet.

Sektionsergebnisse bei allen ! : KEIN Wasser in den Lungen,keine Muskelverkrampfungen,normales Gehirn,keine geplatzten Blutgefäße...ebenfalls nix.

Die ersten echten Lebenszeichen und damit verbunden die Wahrnehmung der Umwelt setzt erst so etwa 3 bis 4 Stunden nach der NORMALEN Geburt ein.Von allem,was davor mit diesen passiert,bekommen die Welpen absolut nichts mit,ergo auch nichts von deren Tod,ganz gleich,wie der passiert.

Und ja..ich zitiere hier Bücher und Links und anderes,weil ich mich damit auseinandersetze...obs dir nun gefällt oder nicht.
Wenn ich mir nen Hund hole,und sei es aus dem TS...dann auch nur unkastriert..und zum Glück gibt es solche Tierheime,die nicht kastrieren...und zu genau diesen gehe ich ( und seis auch nur mal so zum schauen ) .....und genau diese Tierheime bekommen zum Jahresende auch mal ne richtig dicke Spende von mir.


Zu deinem letzten Satz : Hier wird kein Kastragegner schreiben wenn er doch mal nicht aufpassen hat können.

Ja..warum schreibt hier denn kein Kastragegner,der mal nicht hat aufpassen können ?
Für mich die logische Erklärung währe,das es dazu nie gekommen ist,das er / sie nicht hätte aufpassen können.
Folglich ist daraus auch kein Nachwuchs entstanden,eben weil aufgepasst wurde.
Ganz einfache Rechnung.

Quot erat demonstrandum

LG
die weissen Wölfe
 
Labbibube, ich respektiere Deine Meinung, aber das mit dem MORD kann ich so nicht stehen lassen.

Du isst Fleisch, gibst Deinem Hund Fleisch. Bist somit täglich beteiligt am Mord an Tieren. Das ist nichts anderes. Solltest Du Veganerin sein und Deinen Hund auch vegan ernähren, dann ziehe ich diesen Beitrag gerne zurück.
 
Ja..warum schreibt hier denn kein Kastragegner,der mal nicht hat aufpassen können ?
Für mich die logische Erklärung währe,das es dazu nie gekommen ist,das er / sie nicht hätte aufpassen können.
Folglich ist daraus auch kein Nachwuchs entstanden,eben weil aufgepasst wurde.
Ganz einfache Rechnung.

Quot erat demonstrandum

jetzt muß ich schmunzeln, denn für mich ist es nicht eine logische erklärung.

denn ein kastrationsgegner würde sicherlich nicht zugeben das er mal nicht aufgepasst hat und so sein rüde gedeckt oder seine hündin gedeckt wurde.
diese blöse gibt sich doch niemand.
also kann man nie behaupten das die gegner immer alle aufpassen das so was geschied.
 



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