Krampfanfall

habe mich zu ihr auf den Boden gesetzt und versucht, sie in den Arm zu nehmen. Sie hat sich massiv gewehrt.

Ich habe auch versucht, sie in eine Box zu setzen, aber das war furchtbar und ich habe sie wieder rausgelassen.

Nach meinem Wissensstand empfinden Anfallpatienten während/nach Anfällen Enge als sehr unangenehm. Insbesondere auch wenn ein anderes Lebewesen ihnen auf die Pelle rückt. Durch die kognitive Beeinträchtigung haben sie, so hab ich das mal aufgeschnappt, das Gefühl alles bewegt sich mit doppelter Geschwindigkeit während ihr Kopf in Watte und ihre Füße im Schlamm stecken.
Dadurch fühlen sie sich ausgeliefert, schutzlos.
Selber allerdings suchen sie Schutz. Du hast mit hoher Sicherheit tausend Mal mehr Erfahrung mit Panikhunden als ich. Das dürfte dieser Situation am nächsten kommen.


Diese Unruhe hatte sie vor den Medikamenten auch, nach den Krampfanfällen. Aber da wurde sie nach 1-2 Stunden wieder normal und ruhig, damit konnte ich umgehen.

Das beschreibt so bisschen was Diazepam bei Luke ausgelöst hat. Ohne hat er sich nach einem Anfall teilweise innerhalb von Augenblicken wieder beruhigt. Hat sich hingelegt und während ich noch am aufräumen, wegwischen, Adrenalinkick verarbeiten war schon wieder gepennt. Mit Diazepam hat das wie du schreibst teilweise Stunden gedauert.

Es war furchtbar, meine kleine Hündin als Zombie zu erleben. Sie war geistig völlig weg.

Rückblickend natürlich einerseits unnötig aber wer weiß vielleicht liest es noch wer. Für mich klingt es nämlich ein wenig als könnte Sie unbemerkt in einem Anfall stecken geblieben sein.
Nicht alle Anfälle gehen mit den bekannten Krämpfen einher. Es gibt auch die sogenannten NKSE bzw. NCSE.
Ich hatte von einem Fall gelesen gehabt da ist eine Person während dessen sogar arbeiten gegangen.
Soweit ich mich an den Fall entsinne ist es erst aufgefallen als sie eine einfache Rechnung nicht lösen konnte.


Den beginnenden Anfall kann ich sehr gut erkennen, da ich bisher - auch wenn es "erst" drei mal war - ja immer dabei war.
Mufasa fängt an zu hecheln wie irre, im läuft immens viel Speichel aus dem Maul, reagiert noch kurz auf und Ansprache und ist dann plötzlich "nicht mehr da".
Heißt: er speichelt und hechelt wie verrückt weiter, wenn ich ihn anspreche reagiert er nicht mehr. Wobei: doch, er reagiert schon, er sucht mit verwirrtem Blick nach mir, er kann die Richtung meiner Stimme nicht mehr zuordnen.

Es heißt Absencen können durch sehr lautes ansprechen oder klatschen abgebrochen werden. Ich hab es einfach bei jedem deutlichen Anzeichen eines Anfalls versucht und ich würde jede Wette abschließen das ich mehrere Male auch große Anfälle abgebrochen habe wenn ich rechtzeitig reagiert habe und er abbrechbar war.
Klatschen oder rufen waren nur 2 Dinge die ich getestet habe. Generell war mein Gefühl geht es um ein besonders intensiven stimulieren. Also eine Art Schmerzreiz (neben der Lautstärke hab ich ihn auch häufig gepickst) oder auch ein besonders positives. Beispielweise dieser besondere Punkt hinter/in den Ohren oder den Punkt am Rutenansatz je stärker stimuliert desto besser.
Ich habe auch von Haltern gehört die Versuchen den Vagusnerv manuell zu stimulieren.


Mein Sohn kam nachts in unser Bett gekrabbelt, der hat also morgens mitbekommen, dass plötzlich was nicht stimmt (Licht an, Mama und Papa stehen auf...) und wollte zu Mufasa, der da hechelnd vor sich hinsabberte um ihn zu trösten.

Wie alt ist dein Sohn? Da krieg ich grad ehrlich bisschen Bauchschmerzen. Wenn ich mir Klein-Luke vorstelle bei seinen 5 Aggro-Anfällen und wir waren alle Erwachsen hätten aber keine Chance gehabt und das verglichen mit einem Hovawart und einem Kind (selbst wenn es ein Jugendlicher ist) welches ihn arglos trösten wollen würde.


In zwei Jahren 8-10 Anfälle finde ich durchaus viel 😳.

Ist Ansichtssache. In den ersten Monaten hatte Luke etwa alle 10-14 Tage 10 Anfälle (genauer gesagt waren es meist 5 Tage Pause und dann 4-5 Anfälle in 2 Tagen, dann 5 Tage Pause usw. und es gibt wohl deutlich krassere Fälle wobei die Anfallsdauer bei Luke dafür deutlich überdurchschnittlich war).
Heißt die Fallhöhe von 1 Anfall alle paar Monate bis dahin wo es wirklich an die Grenzen ist sehr, sehr, sehr viel tiefer.

Deine Erfahrungen widerum verunsichern mich jetzt erneut im Gegensatz zu @Crime bzgl. vorerst niedrig dosierter, medikamentöser Einstellung. Weißt du, wie hoch die Dosis war?🤔

Es dauert ein wenig bis der Hund sich an die Medikamente gewöhnt. Selbst eine nachträgliche Dosiserhöhung kann wieder tage- wochenlang solche Symptome auslöst. Da darf man sich wirklich nicht zu schnell von verschrecken lassen.

Dann geht es recht schnell: er verdreht den Kopf nach hinten, hört auf zu hecheln und dann geht es los mit den Zuckungen. Er fällt dabei aber nicht um, bei ihm läuft alles in Bauchlage ab, er liegt also bereits und strampelt dann wie verrückt nach vorne.

Sobald klar war das der Anfall unabwendbar ist hab ich Luke sofort in eine Seitenlage gebracht (da der Körper sowieso entweder brettsteif und waschlappenweich ist oder eine Mischung davon ist das mit etwas Übung überraschend einfach).
Luke hat tatsächlich relativ aktiv versucht stehen zu bleiben. Durch die Krämpfe hat ihn das dann teilweise meterweit durch die Wohnung katapultiert.
Er hat wie du es beschreibst auch nach vorne ausgeschlagen.
Die Kräfte dahinter übersteigen sämtliche Vorstellungen.


Das mir bekannte Bauchgefühl bzgl. Mufasas Anfällen ist mir aktuell gerade wirklich abhanden gekommen 😔.
@Crime schrieb es bereits: Pest oder Cholera.

Ich bin ja auch so ein Bauchtyp. Mehr Bauch als Herz tatsächlich. Wenns um akute Sachen geht (Anfall vorhersehen) super hilfreich. Für langfristige Planungen bei Epi taugt der Bauch aber gar nichts. Völlig inkompetent das Ding.
Ich finde auch das Herz ist hier kein guter Ratgeber. Unterm Strich ist das eine ziemlich knallharte Rechnung.

Hund hat, abhängig von der Dosis, jeden Tag Watte im Kopf und fühlt sich als müsse er den ganzen Tag durch knöchelhohen Matsch waten.
24 Stunden am Tag. 7 Tage die Woche. Potenziell für immer. Von Tag X an wird auch jeder Hundekontakt quasi bei 0 beginnen. Sein bester Hundekumpel kann ihm von heute auf morgen versuchen an die Kehle zu gehen. Gewichtszunahme, Hungerattacken, Aktivitäten die von heute auf morgen nicht mehr im selben Maße möglich sind.

vs.

Hund kann jede Sekunde, zuhause, beim Auto fahren, auf der Straße, auf der Wiese auf völlig unvorhergesehene Weise eskalieren. Jedes Lebewesen und seine komplette Umwelt mit massiver, ungezügelter, Brutalität attackieren. 30-35kg blanker Hass und/oder/vielleicht stunden-tagelang darin festhängen ohne einen Weg zurück zu finden bis der Körper schlapp macht oder man ihn erlöst.

Post vs. Cholera vs. Pest und Cholera wenns richtig schei** läuft. 😟
 
Wie alt ist dein Sohn? Da krieg ich grad ehrlich bisschen Bauchschmerzen. Wenn ich mir Klein-Luke vorstelle bei seinen 5 Aggro-Anfällen und wir waren alle Erwachsen hätten aber keine Chance gehabt und das verglichen mit einem Hovawart und einem Kind (selbst wenn es ein Jugendlicher ist) welches ihn arglos trösten wollen würde.
Mein Sohn ist sieben. Mufasa wurde bei keinem der drei Anfälle aggressiv. Ich fasse ihn während eines Anfalls allerdings trotzdem nicht an.
Ich schicke auch alle, die gerade in der Nähe sind, weg.

Was meinst du mit Aggro-Anfällen? Hat Luke während den Anfällen um sich geschnappt oder ist er richtig nach vorne gegangen?
Ist Ansichtssache. In den ersten Monaten hatte Luke etwa alle 10-14 Tage 10 Anfälle (genauer gesagt waren es meist 5 Tage Pause und dann 4-5 Anfälle in 2 Tagen, dann 5 Tage Pause usw. und es gibt wohl deutlich krassere Fälle wobei die Anfallsdauer bei Luke dafür deutlich überdurchschnittlich war).
Heißt die Fallhöhe von 1 Anfall alle paar Monate bis dahin wo es wirklich an die Grenzen ist sehr, sehr, sehr viel tiefer.
Jap, dagegen sind wir ein Witz, ich mache mir trotzdem Gedanken 😞.
Sobald klar war das der Anfall unabwendbar ist hab ich Luke sofort in eine Seitenlage gebracht (da der Körper sowieso entweder brettsteif und waschlappenweich ist oder eine Mischung davon ist das mit etwas Übung überraschend einfach).
Wenn Mufasa nochmal einen Anfall in meinem Beisein bekommt, teste ich das mal, ob ich bei Beginn des Hechelns durch laute Geräusche den eigentlichen Anfall verhindern kann 👍.
Seitenlage...ohje. Das traue ich mir bei einem nicht mehr wirklich ansprechbarem Hund von 43kg nicht zu 😕.

Luke hat tatsächlich relativ aktiv versucht stehen zu bleiben.
Genau so war es bei Mufasas erstem Anfall. Es fing an mit diesem hecheln, hat sich hingestellt, war nicht mehr ansprechbar, stand total wackelig auf, fing dann an nach vorne hin- und her zu torkeln und machte plötzlich einen riesigen Satz nach vorne in den Flur (ich Idiot wusste ja nicht, was da gerade mit ihm los war und hatte die Schlafzimmertür offen gelassen), fiel dann auf den Bauch und zack, katapultierte er sich nach vorne strampelnd die Treppe runter.
Das ging so schnell, den hätte ich nie im Leben vor der Treppe irgendwie halten können.
Durch die Krämpfe hat ihn das dann teilweise meterweit durch die Wohnung katapultiert.
Er hat wie du es beschreibst auch nach vorne ausgeschlagen.
Die Kräfte dahinter übersteigen sämtliche Vorstellungen
Siehe oben.

Hund kann jede Sekunde, zuhause, beim Auto fahren, auf der Straße, auf der Wiese auf völlig unvorhergesehene Weise eskalieren. Jedes Lebewesen und seine komplette Umwelt mit massiver, ungezügelter, Brutalität attackieren. 30-35kg blanker Hass und/oder/vielleicht stunden-tagelang darin festhängen ohne einen Weg zurück zu finden bis der Körper schlapp macht oder man ihn erlöst.
Das man Hunde während eines Anfalls nicht anfassen und etwas Abstand halten sollte, weiß ich.
Das Hunde während eines Anfalls aber derart massiv nach vorne gehen und alles um sich herum massiv attackieren können...puh 😳.
Das hat mir der Tierarzt so ungeschönt tatsächlich nicht gesagt 🫤.

Rein theoretisch könnte sowas aber doch bei jedem Hund passieren, der seinen ersten Anfall hat. Dann wäre ja jeder Hund eine tickende Zeitbombe 🤔.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das man Hunde während eines Anfalls nicht anfassen und etwas Abstand halten sollte, weiß ich.
Das Hunde während eines Anfalls aber derart massiv nach vorne gehen und alles um sich herum massiv attackieren können...puh 😳.
Das hat mir der Tierarzt so ungeschönt tatsächlich nicht gesagt 🫤.
Ich hatte eine Mischlingshündin, die mit ca. 1 Jahr ihren ersten epileptischen Anfall bekam.
Und ja, nachdem die Zuckungen aufgehört hatten und sie wieder auf den Beinen stand, hat sie jeden und alles bedroht, der in der Nähe war. Also nicht nur Menschen, auch Gegenstände. Gleichzeitig zurück gewichen und offensichtlich schlimme Angstzustände gehabt.
Bei ihr wurden die Anfälle durch Toxoplasmose ausgelöst.
Sie wurde medikamentös eingestellt und bekam die folgenden Jahre nur noch 1-2 Mal im Jahr leichte Anfälle.
Und nein, außer vermehrtes Hungergefühl keine Nebenwirkungen. Sie war, abgesehen von ihren anderen gesundheitlichen Baustellen, ein ganz "normaler" Hund.
 
Mein Sohn ist sieben. Mufasa wurde bei keinem der drei Anfälle aggressiv. Ich fasse ihn während eines Anfalls allerdings trotzdem nicht an.
Ich schicke auch alle, die gerade in der Nähe sind, weg.

Was meinst du mit Aggro-Anfällen? Hat Luke während den Anfällen um sich geschnappt oder ist er richtig nach vorne gegangen?

Beim ersten Anfall hat er mich gebissen. Wir wussten ja nicht was abgeht und ich wollte einfach bei ihm sein, saß hinter ihm, meine Schwestern vor ihm. Er hat sich dann als die Krämpfe zuende waren umgedreht und zugebissen (ich war wirklich heilfroh das er mich und nicht meine Schwestern gepackt hat). Ich hatte Glück das ich aufgrund meiner Tätigkeit und der Jahreszeit 2 Lagen Hosen anhatte. Durch die Jeans ist Luke einfach durch aber an der unteren Hose ist er dann mit den Zähnen "abgerutscht". Nichts desto trotz meinte die Ärztin in der Notfallklinik das ich mehr Glück als Verstand hatte. Bei so einer Bisswunde wäre sie sonst von ausgegangen das ich mein Bein verloren hätte.
So blieb es bei 3 sehr deutlichen Zahnabdrücken und den krassesten blauen Flecken die ich und jeder den ich kannte inkl. meines Hausarztes jemals gesehen haben.
Nach dem Biss war allerdings nicht sofort alles gut. Luke stand minutenlang bis zum maximalen Anschlag zähnefletschend und geifernd in der Raummitte und ist auf jeden sofort losgegangen der sich gerührt hat. Ich musste ihn mir mit meinem Schreibtischstuhl vom Leib halten, meine eine Schwester ist auf mein Bett und die andere zur Tür raus geflüchtet

Bei einem anderen Anfall hat er sich nach den Anfällen, genau wie es @Jana14 beschreibt, in einem metallenen Werkzeugkoffer verbissen. Er war rasend vor Wut.

Eine Hundewiesenbekanntschaft deren Pflegehund, irgendwas kleines fußhupiges, hatte auch Epilepsie bekommen und so beim 3. Anfall hat er sich im Gesicht seiner Pflegemutter verbissen.

In allen Fällen die ich kenne endete die Aggression genauso abrupt wieder wie der Anfall gekommen war. Luke war danach regelrecht unterwürfig/schockiert.

Dieses Verhalten hat Luke bei den ersten 5 Anfällen gezeigt und es wurde in der Familie ausgemacht sollte er nochmal derart aggressiv werden, wäre er eingeschläfert worden. Er hat es danach nie wieder gezeigt bei keinem von den restlichen ca. 450 Anfällen.

Jap, dagegen sind wir ein Witz, ich mache mir trotzdem Gedanken 😞.

Ein Witz ist das beim besten Willen nicht. JEDER Anfall ist dramatisch!


Genau so war es bei Mufasas erstem Anfall. Es fing an mit diesem hecheln, hat sich hingestellt, war nicht mehr ansprechbar, stand total wackelig auf, fing dann an nach vorne hin- und her zu torkeln und machte plötzlich einen riesigen Satz nach vorne in den Flur (ich Idiot wusste ja nicht, was da gerade mit ihm los war und hatte die Schlafzimmertür offen gelassen), fiel dann auf den Bauch und zack, katapultierte er sich nach vorne strampelnd die Treppe runter.
Das ging so schnell, den hätte ich nie im Leben vor der Treppe irgendwie halten können.

Gerade deshalb die Seitenlage erzwingen da sie sich dabei schwer verletzten können.
Natürlich ist ein 43kg Hund ne andere Nummer als ein 29kg Hund aber ich denke schon das es machbar ist wenn du rechtzeitig dazu kommst. Später hab ich es im Zweifelsfall mit einer Hand gemacht oder sogar mal nur mit den Beinen weil ich gerade beschäftigt war. Das ist eine reine Übungssache. Üben kannst du ja regelmäßig einfach wenn er normal ist und glaub mir wenn du es kanns wenn er bei Bewusstsein ist, kannst du es auch wenn er brettsteif da steht und sich nicht dagegen wehren kann/will.
Wir haben das beispielweise unregelmäßig eh gemacht nachdem ihm sein Hoden mal aufgeschlitzt worden war. Ich wollte es ihm stressfrei ermöglichen ihn im Falle einer notwendigen Behandlung entspannt an die Sache heranzugehen. Das hat es etwas einfacher gemacht und uns später auch einiges an Problemen erspart

Das man Hunde während eines Anfalls nicht anfassen und etwas Abstand halten sollte, weiß ich.
Das Hunde während eines Anfalls aber derart massiv nach vorne gehen und alles um sich herum massiv attackieren können...puh 😳.
Das hat mir der Tierarzt so ungeschönt tatsächlich nicht gesagt 🫤.

Rein theoretisch könnte sowas aber doch bei jedem Hund passieren, der seinen ersten Anfall hat. Dann wäre ja jeder Hund eine tickende Zeitbombe 🤔.


Während des Anfalls hab ich meistens übrigens Körperkontakt zu Luke gehabt. Allein um ihn "festzuhalten" damit er nirgends dagegen knallt (selbst wenn er gelegen hat wollte er ja wieder aufstehen, also musste ich ihn am Boden "halten" wobei das viel weniger Kraft benötigt als man zuerst denken könnte wenn man erstmal ein Gefühl dafür hat) aber auch einfach damit er vielleicht spürt das er nicht alleine ist (es gab massive Unterschiede zwischen Anfällen wo ich dabei und bei ihm war und den anderen). Während der Anfälle ist ja nichts zielgerichtet man kann sich also relativ gut von den gefährlichen Körperstellen (primär Krallen und Zähne) fern halten.
Ich bin dann, sobald ich bemerkt habe das die Krämpfe abflauen weg gegangen bis ich mir sicher war das er nicht aggressiv wird und dann konnte ich ihm beim aufstehen helfen und wieder für ihn da sein.

Wie ich schon gesagt habe. Tierärzte wissen von der Epilepsie, so sie nicht selber aktiv einen Fall hatten, maximal rudimentär.

Und ja rein theoretisch kann jeder Hund jeden Moment entsprechend explodieren und zur Gefahr werden. Aber auch jeder Mensch. Weiß nicht womit ich mehr Probleme hätte. Ein ultraaggressiven, schmerzresistenten, von jeglicher Selbstkontrolle befreiten 43kg Hovawart oder dasselbe bei einem 100-110kg Typen.
 
Deine Erfahrungen widerum verunsichern mich jetzt erneut im Gegensatz zu @Crime bzgl. vorerst niedrig dosierter, medikamentöser Einstellung. Weißt du, wie hoch die Dosis war?🤔

Die beiden Hündinnen wurden in einer Tierklinik auf die Medikamente eingestellt.
Ich hatte selbst keine Erfahrungen mit solchen Medikamenten und habe einfach nur zugestimmt.

Die eine Hündin hatte ich danach nur einen Tag zu Hause, die andere Hündin gar nicht mehr.
Ich habe die Medikamente nicht selbst gegeben, weil alles so schnell ging.

Darum kann ich mich nicht mehr erinnern, wie hoch die Dosis war.
Ich weiß auch nicht mehr, welche Medikamente das waren. Es ist schon etliche Jahre her.

In zwei Jahren 8-10 Anfälle finde ich durchaus viel 😳.
Mufasa ist erst 8 Jahre alt. Wenn sich die Abstände weiterhin verkürzen...boah, wie @ Crime schrieb: Pest oder Cholera.

Mein Rüde hatte die ersten 3 Anfälle innerhalb von ungefähr 6 Wochen. Danach wurden die Abstände größer und nicht kürzer. Die anderen 7 Anfälle haben sich auf 2 Jahre verteilt.
Sie waren auch nur kurz, darum konnte ich damit umgehen.

Die ersten (Pflege-)Hunde mit einem Anfall hatten nur 1-3 Anfälle und dann gar keinen mehr.
Es gibt also nichts, was man vorhersagen könnte.

Ganz ehrlich? Ich traue mich nicht, ihm in dem Moment den Schwanz hochzuheben und was in den After einzuführen...

Dafür habe ich Verständnis.
Ich glaube aber, wenn ein Anfall länger dauern sollte, wird man aus Verzweiflung mutiger.
Oder wenn ein Anfall nach dem anderen kommt. Das hat mir damals am meisten Angst gemacht.
Man kann einen krampfenden Hund ja nicht eben mal ins Auto laden und zum Tierarzt fahren.

Wenn ihr zu zweit seid, kann dein Partner z. B. ein dickes Kissen über den Kopf des Hundes halten und sich noch dicke Arbeitshandschuhe anziehen.

Als ich hier 2 unverträgliche Hündinnen hatte, war das meine Strategie, um sie bei einer Beißerei zu trennen. Ich habe entweder eine dicke Arbeitsjacke, Kissen oder Decke über den Kopf der Angreiferin gezogen und sie damit aus dem Zimmer gedrängt. Ich hatte auch immer Arbeitshandschuhe bereit liegen.

Auf der einen Seite: keine Medikamente vorerst auf Grund der Nebenwirkungen.
Auf der anderen Seite: niedrig dosiert (ergo weniger Nebenwirkungen) da bisher nur leichte Anfälle, welche den Weg zu weiteren, schlimmeren Anfällen ebnen würden ohne Medikation.

Meine Erfahrung bestätigt das nicht. Es muss nicht so sein, dass erste Anfälle den Weg zu weiteren Anfällen ebnen.
 
Rückblickend natürlich einerseits unnötig aber wer weiß vielleicht liest es noch wer. Für mich klingt es nämlich ein wenig als könnte Sie unbemerkt in einem Anfall stecken geblieben sein.

Diese Hündin war aber anfallsfrei, als sie auf Medikamente eingestellt wurde.

Bei der Hündin, die mehrere Anfälle nacheinander hatte, glaube ich auch, dass sie nicht mehr aus den Anfällen rausgekommen ist. Sie hat zwar nicht mehr gekrampft, aber sie ist nie wieder klar im Kopf geworden und konnte nicht mehr laufen oder stehen.

Es heißt Absencen können durch sehr lautes ansprechen oder klatschen abgebrochen werden. Ich hab es einfach bei jedem deutlichen Anzeichen eines Anfalls versucht und ich würde jede Wette abschließen das ich mehrere Male auch große Anfälle abgebrochen habe wenn ich rechtzeitig reagiert habe und er abbrechbar war.

Die ersten 3 Anfälle bei meinem Rüden konnte ich unterbrechen, indem ich ihn hochgenommen und ihm auf den Rücken geklopft habe. Da lag er schon krampfend auf der Seite.

Das erste Mal könnte ein Futterbrocken im Hals gewesen sein, aber bei den anderen beiden Anfällen war ziemlich sicher kein Futter im Hals.

Es hat mich total erschreckt, wie leise so ein Anfall kommen kann.
Beim ersten Anfall hatte ich den Hunden die vollen Futternäpfe hingestellt und habe dann mein Essen vorbereitet. Dabei stand ich mit dem Rücken zu den Hunden.

Nur zufällig habe ich mich einmal umgedreht. Da lag mein Hund nur ca. 2 Meter hinter mir und hat gekrampft. Ich habe keinen Laut gehört, kein Fallen, kein Schnaufen, nichts.
Er hätte direkt hinter mir ersticken können. Eine furchtbare Vorstellung.
 
Ich danke allen wirklich sehr, die hier mitlesen, ihre Einschätzungen geben, Erfahrungsberichte mitteilen, sich Gedanken machen.

Mir hat weder die Tierklinik damals (als der erste Anfall auf die Gabe von Marbocyl zurückgeführt wurde) noch mein Tierarzt mitgeteilt, dass Krampfanfälle derart extrem ausufern können wie von @Jana14 und @Crime beschrieben wurden.

Es heißt immer nur, Mufasas Abstände der Anfälle sind zu lang, um ihn medikamentös einzustellen, organisch sei ja alles in Ordnung.

Wie ich hier schockiert anhand Erfahrungsberichten gelesen habe, könnte der nächste Anfall ein absolutes Desaster werden.

Morgen werde ich dsbzgl. erneut mit dem TA Kontakt aufnehmen.

Ganz ehrlich: im blödesten Fall benebelter Hund vs. Desaster mit einem bekannt krampfenden Hund (wenn auch "nur" drei mal): der Schutz meiner Familie ist mir wichtiger.

Mir wird sonst Angst und Bange vor dem möglichen nächsten Anfall.
 
Morgen werde ich dsbzgl. erneut mit dem TA Kontakt aufnehmen.

Luva, ich verstehe deine Sorge.
Aber was kann der Tierarzt machen? Eine Anfallsfreiheit kann dir niemand garantieren.

Mit Medikamenten kann man die Häufigkeit der Anfälle reduzieren oder die Schwere der Anfälle, wenn die Behandlung anschlägt.

Wie soll der Tierarzt bei 3 Anfällen mit langen Abständen dazwischen beurteilen, ob das Medikament hilft?
Ein gutes Ergebnis einer Behandlung ist: Möglichst seltene Anfälle.

Siehe auch hier:
Eine Behandlung ist erst dann sinnvoll, wenn klar ist, mit welcher Regelmäßigkeit die Anfälle auftreten. Von einer guten Wirkung der Therapie kann bereits gesprochen werden, wenn sich die Abstände zwischen den Anfällen vergrößern, sowie die Schwere und Anzahl der Anfälle abnehmen. Eine völlige Anfallsfreiheit kann nur bei einem Teil der Patienten erreicht werden.

 
Ein Vorschlag wäre natürlich du schaust dich erstmal außerhalb der Schulmedizin um.
Ich denke da so in Richtung Taurin, MSM, CBD-Öl usw.

Taurin hat Luke beispielweise kurweise bekommen. Gegen die Anfälle hat es ihm, nach meinem Empfinden, nicht geholfen aber gegen die Nachwirkungen davon. Wenn ich es zu lange gegeben habe wurde er fahrig, unkonzentriert dann hab ich es wieder abgesetzt.
MSM und CBD-Öl hat er auch bekommen.

Ich kann dir aber nicht sagen wie da die aktuellen Ansätze sind, womit man aktuell die besten Erfahrungen hat usw.

Da müsstest du vielleicht mal im Epiforum nachfragen.
 
Nach einem sehr langen Gespräch mit unserem Tierarzt:
Mufasa wird nicht medikamentös eingestellt, wenn die Abstände so lang und die Anfälle so kurz bleiben.

Es bleibt beim bisherigen Management: Kinder sowieso wie gehabt außer Reichweite. Meine Eltern habe ich auch eindringlich instruiert, Türen zu schließen und weg von ihm zu bleiben, bis er eindeutig klaren Blickes ansprechbar ist, falls er bei ihnen Anfall bekommen sollte.
Ich werde bei einem weiteren Anfall wie gehabt bei ihm bleiben, zukünftig allerdings in unmittelbarer Türnähe als Fluchtmöglichkeit, die ich hoffentlich nie in Anspruch nehmen muss.

@Crime
Danke für den Tipp bzgl. Taurin etc., damit werde ich mich in den nächsten Tagen gründlich befassen und recherchieren.
 



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