Krampfanfall

Ich bin derart mit mir am hadern, ob ich ihn nicht doch medikamentös trotz Nebenwirkungen einstellen lassen sollte, auch wenn 9 statt 6 Monate zwischen den Anfällen liegen...

Die Medikamente garantieren ja keine Anfallsfreiheit, es können trotzdem Anfälle kommen.
Ich persönlich würde bei den 3 Anfällen, die Mufasa in einem sehr langen Zeitraum hatte, noch keine Medikamente geben. Die Nebenwirkungen sind mir dramatischer in Erinnerung als die Anfälle.

Ich hatte Hunde, die unterschiedlich ausgeprägt Anfälle hatten.
Einige Hunde hatten 1-3 Anfälle und dann nie wieder.
Mein damals 16 - 17-jähriger Rüde hatte circa 10 Anfälle, meistens mit mehreren Monaten dazwischen ohne Anfälle. Der hat keine Medikamente bekommen.
Zwei Hunde hatten Serienanfälle, bei denen haben die Medikamente leider nicht geholfen.

Ich würde mir vom Tierarzt Diazepam verschreiben lassen als Mikroklist.
Sollte ein Anfall mal längern dauern, kann man das flüssige Medikament in den After drücken.
Damit kann man den Anfall unterbrechen nach Aussage der Tierärzte.
Eigene Erfahrungen habe ich damit nicht.

Wurden schon alle möglichen Ursachen ausgeschlossen? Siehe die Links auf Seite 1.

Zu den Medikamenten zitiere ich mal die Hundehalterin, die den Blog erstellt hat:

Das Fazit: Auf Diazepam reagiert Sam paradox (hyperaktiv), auf Levetiracetam mit stundenlangen Panikattacken, auf Kaliumbromid mit allen Nebenwirkungen, die je dafür beschrieben wurden, auf Gabapentin mit paranoider Ängstlichkeit und auf Pexion mit so schweren Anfällen, dass die Auswirkungen noch Tage später deutlich spürbar sind.

Es blieb das Phenobarbital, das zwar auch die Anfälle nicht stoppt, aber das er gut verträgt und es ihm ermöglicht, selbst nach schlimmen Serien schnell wieder ganz da zu sein. Er bekommt es alle 8 Stunden und liegt bei einem Spiegel von knapp 38 und das brachte uns schließlich, im zweiten Halbjahr 2017 eine Pause von fast 5 Monaten ein (zwei Mini-Anfälle in der Zeit zähle ich nicht).

 
Die Medikamente garantieren ja keine Anfallsfreiheit, es können trotzdem Anfälle kommen.
Ich persönlich würde bei den 3 Anfällen, die Mufasa in einem sehr langen Zeitraum hatte, noch keine Medikamente geben. Die Nebenwirkungen sind mir dramatischer in Erinnerung als die Anfälle.
Ja, stimmt 😞. Man möchte ihm halt sowas ersparen, wobei er selbst davon ja gar nichts mitbekommt. Seine Anfälle sind nur kurz, unter einer Minute, aber sowas ist schlimm anzusehen.

Ich hatte Hunde, die unterschiedlich ausgeprägt Anfälle hatten.
Einige Hunde hatten 1-3 Anfälle und dann nie wieder.
Mein damals 16 - 17-jähriger Rüde hatte circa 10 Anfälle, meistens mit mehreren Monaten dazwischen ohne Anfälle. Der hat keine Medikamente bekommen.
Waren die auch nur kurz?
Zwei Hunde hatten Serienanfälle, bei denen haben die Medikamente leider nicht geholfen.
Ja, da kommen dann natürlich wieder die Nebenwirkungen in's Spiel, wenn das Medikament gar nicht hilft.
Ich würde mir vom Tierarzt Diazepam verschreiben lassen als Mikroklist.
Sollte ein Anfall mal längern dauern, kann man das flüssige Medikament in den After drücken.
Damit kann man den Anfall unterbrechen nach Aussage der Tierärzte.
Eigene Erfahrungen habe ich damit nicht.
Ganz ehrlich? Ich weiß nicht, ob ich das hinbekommen würde. Ich habe ihn bisher nie angefasst bei einem Anfall, da er gar nicht Herr seiner Sinne ist. Wenn er dann um sich beißen würde, hätte ich ein Problem, er ist ja nicht gerade ein Leichtgewicht.
Wurden schon alle möglichen Ursachen ausgeschlossen? Siehe die Links auf Seite 1.
Bis auf MRT, Ultraschall, Untersuchung auf Toxo/Anaplasmose haben wir alles durch.
Er ist ansonsten wirklich agil, top fit.
 
Das tut mir leid, helfen kann ich leider nicht aufgrund mangelnder Erfahrung beim Hund.
Unsere menschlichen Patienten sind überwiegend auf Levetiracetam eingestellt, akut gibt es Diazepam.

Vom Bauchgefühl her würde ich bei den langen Abständen und der kurzen Dauer der Anfälle wohl noch keine Medis geben.
 
Ich würde da auch eher noch kein Medikament geben.
Das sind richtige Hämmer!
Habe 2 Brüder mit unterschiedlicher Ausprägung.
Im Bekanntenkreis eine Colliehündin - die hat es richtig heftig und die Einstellung der Medikamente war und ist echt heftig.
Die war mal wochenlang Anfallsfrei wegen der Medis, aber so neben sich gestanden, dass ich nicht mehr sagen konnte, ob ich das beim eigenen Hund noch so durchziehen könnte!
Aktuell sieht es bei ihr aber gut aus.
 
Bei Abständen von 9 Monaten ist das echt schwer.
Einerseits wie du sagst sind die Nebenwirkungen dann ja tagtäglich vs. alle paar Monate ein Anfall.
Andererseits bahnt jeder Anfall den Weg für den nächsten Anfall.

Die Stärke der Nebenwirkungen hängt auch von der Höhe der Dosis ab. Eventuell reicht es eine sehr niedrige Dosis zu fahren. Die Frage wäre nur über welchen Zeitraum.

Das Fazit: Auf Diazepam reagiert Sam paradox (hyperaktiv),

War bei Luke ähnlich.

@Luva2 könnte es aber durchaus mal testen. Paradox heißt es ja weil es nicht der Standard ist.

Aber wie du sagst nicht bei einer Anfalldauer von 1min sondern nur für den Fall der Fälle eines längeren Anfalls.
Anfall geht los, bis man reagiert, den Hund gesichert hat damit er sich selber nicht verletzt, dann muss das Diazepam rund um die Uhr griffparat liegen (bei mir lag es immer offen im Regal), die Handhabung aus dem Effeff sein. Dann den Hund so kontrolliert halten das man einerseits an ihn dran kommt und andererseits sich selber nicht gefährdet. Nicht realistisch machbar in 1min.
(Dann bleibt, wie bei Luke irgendwann, immer noch die Möglichkeit das er im Krampf den Allerwertesten komplett dicht macht und du bekommst es gar nicht rein).

Wirklich interessant wird das Zeug eigentlich erst richtig wenn man in der Lage ist den Anfall vor dem Anfall zu erkennen und das Mittel zu geben.

Andere Frage. Hat er wirklich nur Grande Male? Weißt du was Petite-Mal-Anfälle sind und achtest du da auf entsprechende Anzeichen?

Ich hatte da damals ne gute Seite die das super beschrieben hat. Find sie natürlich grad nicht mehr aber hier ist es auch gut zusammen gefasst.

Generalisierte Epilepsie: (Absence-)Anfälle
Individuelle Warnzeichen für Epilepsie

Unterm Strich ist die Wahl des weiteren vorgehens eine Wahl zwischen Pest und Cholera die wirklich niemand mit irgendeiner Form von Gewissheit tätigen kann.
Wie ich mir bei Luke immer gesagt habe. Ich entscheide heute nach bestem Wissen und Gewissen.
 
Ja, stimmt 😞. Man möchte ihm halt sowas ersparen, wobei er selbst davon ja gar nichts mitbekommt. Seine Anfälle sind nur kurz, unter einer Minute, aber sowas ist schlimm anzusehen.

Ja, das kann ich verstehen. Mich haben solche Anfälle auch immer sehr mitgenommen.
Erst bei meinem 17-jährigen Rüden war ich gefasster.

Waren die auch nur kurz?

Ja, die Anfälle waren relativ kurz.
Allerdings habe ich nie daran gedacht, auf eine Uhr zu gucken. Das fällt mir erst hinterher ein.

Bei den zwei Hündinnen mit den Serienanfällen war alles heftiger.
Die eine Hündin hatte in der Nacht den ersten Anfall. Als ich aufgewacht bin, war der Anfall schon vorbei und sie ist rastlos durch die Wohnung getorkelt. Dabei ist sie immer gegen die Heizung im Flur gewankt, dadurch bin ich erst wachgeworden.

Sie war total eingespeichelt und mit Kot verschmiert. Ich bin in der Nacht noch zum Tierarzt gefahren, weil ich eher eine Vergiftung vermutet hatte. Da wurde sie dann gründlich untersucht. Es wurde nichts gefunden und eine Vergiftung wurde eher ausgeschlossen.

Die nächsten Tage hatte sie weitere Anfälle, als ich dabei war.
Ich musste sie dann in einer Tierklinik lassen, wo sie eine erste Einstellung auf Medikamente bekam.
Als ich sie wieder abgeholt habe, war sie nicht wiederzuerkennen.

Sie war extrem unruhig und ist ständig durch das Zimmer getorkelt, überall gegen gelaufen, hat gespeichelt und war nicht ansprechbar. Sie war eigentlich viel zu schwach zum Laufen.
Ich habe ein Gitter vor die Zimmertür gemacht, alles mit Kissen gepolstert, habe mich zu ihr auf den Boden gesetzt und versucht, sie in den Arm zu nehmen. Sie hat sich massiv gewehrt.
Ich habe auch versucht, sie in eine Box zu setzen, aber das war furchtbar und ich habe sie wieder rausgelassen.

Das sind die Nebenwirkungen der Medikamente, sagte mir die Tierklinik am Telefon. Sie konnten mir auch nicht helfen.
Diese Unruhe hatte sie vor den Medikamenten auch, nach den Krampfanfällen. Aber da wurde sie nach 1-2 Stunden wieder normal und ruhig, damit konnte ich umgehen.

Ich hab gedacht, wenn das Medikament die Lösung sein soll, dann will ich lieber das Problem mit den Anfällen zurückhaben. So hatte ich mir die Auswirkung nicht vorgestellt.
Es war furchtbar, meine kleine Hündin als Zombie zu erleben. Sie war geistig völlig weg.

Nach Stunden ist sie irgendwann in meinem Arm umgekippt und eingeschlafen.
Dabei wirkte sie eher ohnmächtig als schlafend. Das kam mir merkwürdig vor und ich habe wieder mit der Tierklinik telefoniert. Ich konnte sie nicht aufwecken und der Tierarzt meinte, ich soll sie wieder in die Klinik bringen.

In der Klinik ist sie an einen Tropf gekommen. Am nächsten Tag hatte sie in der Klinik einen langen Anfall, den sie nicht überlebt hat.
Das ganze war für mich der Albtraum schlechthin, obwohl ich sonst mit Krankheiten und Tod irgendwie umgehen kann.

Die andere Hündin hatte ohne jedes Vorzeichen abends plötzlich mehrere Anfälle nacheinander.
Sie war auch schon älter, aber bis dahin völlig gesund und fit.
Immer wenn ich dachte, endlich ist der Anfall vorbei, bahnte sich schon der nächste an.
Ich hatte auch kein Diazepam im Haus, das hätte die Anfälle evtl. unterbrechen können.

Nach vielen Versuchen habe ich dann einen Tierarzt in einer Tierklinik telefonisch erreicht.
Das ist spät abends oft nicht einfach.
Die Hündin musste dort bleiben und hat auch Medikamente bekommen.
Ich habe täglich angerufen und sie zweimal besucht.

Sie hatte keine weiteren Anfälle nach Auskunft der Tierärzte.
Aber sie war genauso geistig weg, wie meine andere Hündin, nur ruhiger war sie.
Sie konnte weder stehen noch laufen.

Es gab einfach keine Verbesserung des Zustands. Beim dritten Besuch habe ich dem Drängen der Tierärzte zugestimmt, dass wir sie erlösen.

Ich habe keine Erfahrung so wie @Crime mit einer längeren Einstellung der Medikamente.
Nach seinen Berichten hatte Luke zwischen den Anfällen ein halbwegs normales Leben.

Der letzte Hund mit Krampfanfällen war mein 17-jähriger Rüde.
Er hatte in 2 Jahren ungefähr 8 - 10 Anfälle und ist fast 19 Jahre alt geworden.
Mit diesen längeren Abständen konnte ich gut umgehen.

2 Anfälle waren nicht so eindeutig. Da ist ihm evtl. das Futter im Hals stecken geblieben und er hat keine Luft mehr bekommen.
Ich habe ihn hinten hochgehoben, so gut es ging und auf seinen Rücken geklopft, da ist er wieder zu sich gekommen. Es kam aber kein Futterbrocken raus.

Ganz ehrlich? Ich weiß nicht, ob ich das hinbekommen würde. Ich habe ihn bisher nie angefasst bei einem Anfall, da er gar nicht Herr seiner Sinne ist. Wenn er dann um sich beißen würde, hätte ich ein Problem, er ist ja nicht gerade ein Leichtgewicht.

In Kopfnähe wäre ich auch vorsichtig.
Aber wenn er rektal Flüssigkeit reingedrückt bekommt, glaube ich nicht, dass er das merkt und gezielt reagieren kann. Ich weiß es natürlich nicht...
Bei kurzen Anfällen würde ich das auch nicht geben. Mich hat es immer beruhigt, wenn ich eine Tube im Haus hatte.
 
Bei Abständen von 9 Monaten ist das echt schwer.
Einerseits wie du sagst sind die Nebenwirkungen dann ja tagtäglich vs. alle paar Monate ein Anfall.
Andererseits bahnt jeder Anfall den Weg für den nächsten Anfall.
Genau das ist mein Zwiespalt. Es waren zwei Jahre dazwischen, jetzt 9 Monate.
Die Stärke der Nebenwirkungen hängt auch von der Höhe der Dosis ab. Eventuell reicht es eine sehr niedrige Dosis zu fahren. Die Frage wäre nur über welchen Zeitraum.

War bei Luke ähnlich.

@Luva2 könnte es aber durchaus mal testen. Paradox heißt es ja weil es nicht der Standard ist.

Aber wie du sagst nicht bei einer Anfalldauer von 1min sondern nur für den Fall der Fälle eines längeren Anfalls.
Anfall geht los, bis man reagiert, den Hund gesichert hat damit er sich selber nicht verletzt, dann muss das Diazepam rund um die Uhr griffparat liegen (bei mir lag es immer offen im Regal), die Handhabung aus dem Effeff sein. Dann den Hund so kontrolliert halten das man einerseits an ihn dran kommt und andererseits sich selber nicht gefährdet. Nicht realistisch machbar in 1min.
(Dann bleibt, wie bei Luke irgendwann, immer noch die Möglichkeit das er im Krampf den Allerwertesten komplett dicht macht und du bekommst es gar nicht rein).

Wirklich interessant wird das Zeug eigentlich erst richtig wenn man in der Lage ist den Anfall vor dem Anfall zu erkennen und das Mittel zu geben.
Den beginnenden Anfall kann ich sehr gut erkennen, da ich bisher - auch wenn es "erst" drei mal war - ja immer dabei war.
Mufasa fängt an zu hecheln wie irre, im läuft immens viel Speichel aus dem Maul, reagiert noch kurz auf und Ansprache und ist dann plötzlich "nicht mehr da".
Heißt: er speichelt und hechelt wie verrückt weiter, wenn ich ihn anspreche reagiert er nicht mehr. Wobei: doch, er reagiert schon, er sucht mit verwirrtem Blick nach mir, er kann die Richtung meiner Stimme nicht mehr zuordnen.
Dann geht es recht schnell: er verdreht den Kopf nach hinten, hört auf zu hecheln und dann geht es los mit den Zuckungen. Er fällt dabei aber nicht um, bei ihm läuft alles in Bauchlage ab, er liegt also bereits und strampelt dann wie verrückt nach vorne.
Beim ersten Anfall lag er im Flur oben kurz vor der Treppe, da wusste ich ja noch gar nicht, was da gleich passiert und er schlug mir die komplette Treppe runter...

Andere Frage. Hat er wirklich nur Grande Male? Weißt du was Petite-Mal-Anfälle sind und achtest du da auf entsprechende Anzeichen?
Habe ich bisher nicht 😕 Ich belese mich gründlich und achte zukünftig definitiv mit Argusaugen darauf!
Unterm Strich ist die Wahl des weiteren vorgehens eine Wahl zwischen Pest und Cholera die wirklich niemand mit irgendeiner Form von Gewissheit tätigen kann.
😔
Wie ich mir bei Luke immer gesagt habe. Ich entscheide heute nach bestem Wissen und Gewissen.
Aktuell bin ich dsbzgl. tatsächlich etwas überfordert...😞
 
Ja, das kann ich verstehen. Mich haben solche Anfälle auch immer sehr mitgenommen.
Erst bei meinem 17-jährigen Rüden war ich gefasster.
Mein Sohn kam nachts in unser Bett gekrabbelt, der hat also morgens mitbekommen, dass plötzlich was nicht stimmt (Licht an, Mama und Papa stehen auf...) und wollte zu Mufasa, der da hechelnd vor sich hinsabberte um ihn zu trösten.
Mein Mann ging mit ihm aus dem Schlafzimmer, damit er das, was kommt, nicht sieht und um Himmels willen nicht gerade bei Mufasa sitzt, wenn es losgeht.
Ja, die Anfälle waren relativ kurz.
Allerdings habe ich nie daran gedacht, auf eine Uhr zu gucken. Das fällt mir erst hinterher ein.
Doch, nachdem der Tierarzt mich beim ersten Anfall fragte, wie lang das Schauspiel ging und ich nur schätzen konnte, schaue ich auf die Uhr.
Bei den zwei Hündinnen mit den Serienanfällen war alles heftiger.
Die eine Hündin hatte in der Nacht den ersten Anfall. Als ich aufgewacht bin, war der Anfall schon vorbei und sie ist rastlos durch die Wohnung getorkelt. Dabei ist sie immer gegen die Heizung im Flur gewankt, dadurch bin ich erst wachgeworden.

Sie war total eingespeichelt und mit Kot verschmiert. Ich bin in der Nacht noch zum Tierarzt gefahren, weil ich eher eine Vergiftung vermutet hatte. Da wurde sie dann gründlich untersucht. Es wurde nichts gefunden und eine Vergiftung wurde eher ausgeschlossen.

Die nächsten Tage hatte sie weitere Anfälle, als ich dabei war.
Ich musste sie dann in einer Tierklinik lassen, wo sie eine erste Einstellung auf Medikamente bekam.
Als ich sie wieder abgeholt habe, war sie nicht wiederzuerkennen.

Sie war extrem unruhig und ist ständig durch das Zimmer getorkelt, überall gegen gelaufen, hat gespeichelt und war nicht ansprechbar. Sie war eigentlich viel zu schwach zum Laufen.
Ich habe ein Gitter vor die Zimmertür gemacht, alles mit Kissen gepolstert, habe mich zu ihr auf den Boden gesetzt und versucht, sie in den Arm zu nehmen. Sie hat sich massiv gewehrt.
Ich habe auch versucht, sie in eine Box zu setzen, aber das war furchtbar und ich habe sie wieder rausgelassen.

Das sind die Nebenwirkungen der Medikamente, sagte mir die Tierklinik am Telefon. Sie konnten mir auch nicht helfen.
Diese Unruhe hatte sie vor den Medikamenten auch, nach den Krampfanfällen. Aber da wurde sie nach 1-2 Stunden wieder normal und ruhig, damit konnte ich umgehen.

Ich hab gedacht, wenn das Medikament die Lösung sein soll, dann will ich lieber das Problem mit den Anfällen zurückhaben. So hatte ich mir die Auswirkung nicht vorgestellt.
Es war furchtbar, meine kleine Hündin als Zombie zu erleben. Sie war geistig völlig weg.

Nach Stunden ist sie irgendwann in meinem Arm umgekippt und eingeschlafen.
Dabei wirkte sie eher ohnmächtig als schlafend. Das kam mir merkwürdig vor und ich habe wieder mit der Tierklinik telefoniert. Ich konnte sie nicht aufwecken und der Tierarzt meinte, ich soll sie wieder in die Klinik bringen.

In der Klinik ist sie an einen Tropf gekommen. Am nächsten Tag hatte sie in der Klinik einen langen Anfall, den sie nicht überlebt hat.
Das ganze war für mich der Albtraum schlechthin, obwohl ich sonst mit Krankheiten und Tod irgendwie umgehen kann.

Die andere Hündin hatte ohne jedes Vorzeichen abends plötzlich mehrere Anfälle nacheinander.
Sie war auch schon älter, aber bis dahin völlig gesund und fit.
Immer wenn ich dachte, endlich ist der Anfall vorbei, bahnte sich schon der nächste an.
Ich hatte auch kein Diazepam im Haus, das hätte die Anfälle evtl. unterbrechen können.
Deine Erfahrungen widerum verunsichern mich jetzt erneut im Gegensatz zu @Crime bzgl. vorerst niedrig dosierter, medikamentöser Einstellung. Weißt du, wie hoch die Dosis war?🤔

Nach vielen Versuchen habe ich dann einen Tierarzt in einer Tierklinik telefonisch erreicht.
Das ist spät abends oft nicht einfach.
Die Hündin musste dort bleiben und hat auch Medikamente bekommen.
Ich habe täglich angerufen und sie zweimal besucht.

Sie hatte keine weiteren Anfälle nach Auskunft der Tierärzte.
Aber sie war genauso geistig weg, wie meine andere Hündin, nur ruhiger war sie.
Sie konnte weder stehen noch laufen.
Siehe oben.
Der letzte Hund mit Krampfanfällen war mein 17-jähriger Rüde.
Er hatte in 2 Jahren ungefähr 8 - 10 Anfälle und ist fast 19 Jahre alt geworden.
Mit diesen längeren Abständen konnte ich gut umgehen.
In zwei Jahren 8-10 Anfälle finde ich durchaus viel 😳.
Mufasa ist erst 8 Jahre alt. Wenn sich die Abstände weiterhin verkürzen...boah, wie @ Crime schrieb: Pest oder Cholera.
2 Anfälle waren nicht so eindeutig. Da ist ihm evtl. das Futter im Hals stecken geblieben und er hat keine Luft mehr bekommen.
Hier war es morgens in der Früh, da hatte Mufasa noch nichts gefressen, daher schließe ich sowas komplett aus.
In Kopfnähe wäre ich auch vorsichtig.
Aber wenn er rektal Flüssigkeit reingedrückt bekommt, glaube ich nicht, dass er das merkt und gezielt reagieren kann. Ich weiß es natürlich nicht...
Bei kurzen Anfällen würde ich das auch nicht geben. Mich hat es immer beruhigt, wenn ich eine Tube im Haus hatte.
Das Problem ist, dass Mufasa nach vorne strampelt und nicht seitlich zuckt.
Ganz ehrlich? Ich traue mich nicht, ihm in dem Moment den Schwanz hochzuheben und was in den After einzuführen...
Hier ist @Crimes Ansatz gut, ihm VOR dem Anfall Diazepam zu geben. Den kommenden Anfall hab' ich raus, auch wenn es erst der dritte war.
ABER: wenn die Anfälle nur kurz bleiben und ich drück ihm gleich Diazepam hinten rein..,

Ich weiß ja nunmal nicht, was beim nächsten evtl. Anfall auf uns zukommt. Bekommt er einen Serienanfall? Einen Anfall über zig Minuten, bekommt er gar keinen mehr?

Auf der einen Seite: keine Medikamente vorerst auf Grund der Nebenwirkungen.
Auf der anderen Seite: niedrig dosiert (ergo weniger Nebenwirkungen) da bisher nur leichte Anfälle, welche den Weg zu weiteren, schlimmeren Anfällen ebnen würden ohne Medikation.

Es ist wirklich sehr schwierig gerade für mich, für die, die immer Bauchgefühlmäßig agiert und damit richtig lag.
Da ich aber jetzt beide Seiten aus Erfahrungswerten mit Epilepsie-Hunden gelesen habe: mein Bauchgefühl ist jetzt momentan komplett weg. Kenne ich nicht von mir!

Mufasa ist mir unglaublich wichtig! Er gehört zur Familie und ich möchte ihm nur Gutes tun, weiß aber nicht, was gerade richtig ist 😞.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh man…das ist nicht schön. Ich wünsche Dir viel Kraft …und das kein weiterer dazukommt

Wetterumschlag? Könnte es damitzutun haben ?
 



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