Kein Tierarzt will Folgerezept für herzkranken Hund ausstellen...

Hallo,

wir haben aktuell ein (noch) kleines Problem. Unser Lhasa-Apso-Irgendwas-Mix (den wir vor 2 Jahren vor dem Tierheim gerettet haben), hat ein Herzproblem, das rauscht nur so an den Klappen vorbei. Wir bekamen damals (nach intensiver Untersuchung des Kleinen) "Fortekor Flavour" und auch immer ein Folgerezept, damit ging es dem Kleinen richtig, richtig gut. Jetzt sind die Tabletten aufgebraucht (seit gestern) und man merkt ihm schon langsam an, dass es schlechter wird. Seit 1 Woche telefonieren wir uns die Finger wund um ein Folgerezept zu erhalten. Hintergrund: Der Tierarzt unseres Vertrauens ist verstorben, einen Nachfolger gibt es nicht und wir sind vor gut 1 Jahr weiter weg gezogen.

Hier vor Ort wollen ausnahmslos alle den kleinen erst mal an eine Tierklinik verweisen um sein Herz "intensiv untersuchen zu lassen". Mit "allem Zipp und Zapp". Das mag im Ansatz nachvollziehbar sein, aber im Sinn dahinter nicht - die Untersuchung alleine kostet ca. 500 Euro. Am Ende käme auch nur dabei herum, was bereits klar diagnostiziert ist. In diesem speziellen Fall muss ich sagen, hat`s der Mensch leichter... ich muss auch Medikamente nehmen die bei weitem nicht "Ohne" sind, bekomme die aber von meinem neuen Arzt anstandslos nach Diagnosenennung weiter verschrieben. Es geht hier nicht um "Geiz am falschen Ende", aber die Diagnose ist klar, die Tabletten haben dem kleinen seit 2 Jahren OHNE Probleme geholfen und jetzt will alle Welt den kleinen von oben bis unten "durchanalysieren" um am Ende doch wieder nur die gleichen Tabletten zu verordnen.

Habt Ihr eine Idee, wie da sinnig vorzugehen wäre? Wir brauchen einfach nur ein Folgerezept und wollen den Kleinen nicht noch einer Untersuchungsodysse unterziehen...

Vielen Dank...

ÜBRIGENS:

Es ist eh Irrsinn, wenn man sich das mal anschaut. Das GLEICHE Medikament für Menschen (mit gleicher Wirkstoffgruppe) kostet: 98 Tabletten = 16 Euro. Für den Hund als "Fortekor": Gleiche Menge fast 100 Euro... was für ein Wahnsinn... aber wir geben dem kleinen jetzt nicht einfach so Humanmedizin... auch wenn wir das SOFORT aufgeschrieben bekommen würden, nennt sich "Cibacen"...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

du wirst doch vor zwei Jahren die Untersuchung durchgeführt haben? Die Unterlagen dazu solltest du doch haben? Dann leg diesen den TA vor.
Wobei ich schon beim Herzen wichtig finde, die Untersuchung zwischendurch zu wiederholen. Es kann sich auch unbemerkt verschlechtern und neue Medikamente wären von nöten.
Wobei die Medikamente natürlich sehr wichtig sind. Die kann man nicht einfach absetzen. :nachdenklich1:

Viel Helfen konnte ich nicht. Ich drücke aber die Daumen, dass du das Medikament heute noch erhälst

Liebe Grüße
Isabell
 
Die Unterlagen haben wir nicht mehr... damals fand auch keine Intensivuntersuchung statt... er bekam "Fortekor" (das ich im Vergleich zu 2 Medis mit exakt gleichen Inhaltsstoffen als bis zu 800% überteuert ansehe) und seither geht es ihm blendend... Mal sehen, vielleicht finden wir eine Alternative...
 
Wann ist der Tierarzt denn verstorben? Besteht die Chance noch Praxispersonal ausfindig zu machen oder besser gleich den Erben? Vielleicht ließe sich so noch die Akte bekommen oder wenigstens eine Kopie. Für die Zukunft würde ich auf jeden Fall gleich daraus lernen mir künftig jeden wichtigen Befund schriftlich aushändigen zu lassen.

Für den Moment hilft es vielleicht den Notfall deutlich zu machen um zumindest eine kleine Packungsgröße verordnet zu bekommen - damit ihr ein paar Tage Zeit habt euch das weitere Vorgehen zu überlegen.
 
Hi,

was für eine Untersuchung wurde denn damals gemacht?
Mein Hund hat auch Herzprobleme (altersbedingt), bekommt aber derzeit keine Medikamente weil ihr Körper noch das Herzproblem selber koorigieren kann.
Ich finde es grob fahrlässig, einen Hund auf Verdacht Herzmedikamente zu geben, ohne eine genaue Untersuchung (EKG) gemacht zu haben. Aber ein EKG kostet keine 500 € (ich glaube, maximal 350€). Was will denn die Tierklinik (ein TA kann es zumindest in meiner Gegend nicht) oder doch ein TA genau bei der "intensiven" Untersuchung machen?

Liebe Grüße
Isabell
 
Zuletzt bearbeitet:
Die verstorbene Tierärztin war sehr, sehr gut, meine Eltern waren schon fast 30 Jahre bei ihr... und die Tabletten haben je nachweislich geholfen - das zählt.... wir werden uns jetzt auf Rezept ein Humanmedikament holen - haben die Inhaltsstoffe von "Fortekor" der Apotheke durchgegeben - die haben uns UMGEHEND 3 alternativen genannt mit den genau gleichen Stoffen... eines ist sogar vom gleichen Hersteller... halt nur für Menschen... und einem Preis von 15 Euro für 98 Tabletten.... Wir haben es leider schon erlebt, dass Tiere "kaputt untersucht" wurden. Ich weiß, ein strittiges Thema - aber mit vielen Schmerzmitteln verhält es sich ähnlich... nehmen wir nur mal "Metacam" - die Alternative aus der Humanmedizin kostet 400% (!!) weniger... viele Bekannte (die oft Tiere aus der Tötungsstation haben) fahren damit seit Jahren erfolgreich und sparen UNSUMMEN ein... die sie wiederum in die Rettung weiterer Tiere stecken können...
 
Vorweg: Wie du jetzt an dein Medikament kommen kannst: Lass deinen Hund möglichst schnell untersuchen. Das wäre sowieso sinnvoll, siehe unten. Wenn er das Medikament dringend braucht, kannst du dich in einer Klinik als Notfall anmelden, dann bekommst du es auch noch heute. Der Arzt wird dich vlt. etwas böse angucken, aber damit muss dann leben, wenn man sich nicht rechtzeitig um sowas kümmert und keine Unterlagen hat.
Mit dem Mittel für Menschen ist das so eine Sache, wenn die Zusammensetzung tatsächlich gleich ist, wäre das natürlich im Prinzip kein Problem (hier muss man aber auf mehr schauen, als nur den Wirkstoff! Bindemittel etc. sind nämlich teilweise nicht unbedingt für Hunde gedacht und es kann durch Unterschiede in der Verdauung und dem Stoffwechsel auch zu unterschiedlichen Wirkungen kommen!). Allerdings ist Benazepril auch für Menschen verschreibungspflichtig, von daher weiß ich nicht, wie du da jetzt so einfach rankommen willst?
Im Zweifelsfall wäre es evtl. sogar strafbar das Zeug zu benutzen bzw. sich zu diesem Zwecke zu verschaffen. Als Notlösung ginge es wohl, aber für eine dauerhafte Lösung wäre der Gang in die Tierklinik vermutlich besser, selbst wenn das Medikament für Hunde teurer ist.


Und bevor man jetzt ein Urteil fällt, sollte man sich verschiedene Sachen klar machen:

1. Ein Arzt kann nicht einfach ohne Diagnose ein Medikament verschreiben. Wenn du keine Unterlagen vorlegen kannst, die eine entsprechende Diagnose bestätigen, kann ein Arzt auch kein entsprechendes Medikament verschreiben. Das darf er zum einen rechtlich gar nicht und zum anderen wäre es auch viel zu riskant. Er kann ja nicht wissen, ob das, was du ihm erzählst, stimmt. Sollte es irgendwie zu einem Missverständnis kommen und er auch nur die falsche Dosis verschreiben, wäre das nicht nur für den Hund gefährlich sondern könnte auch ihn in Teufels Küche bringen, er wäre dann nämlich voll haftbar.

2. Ein Herzleiden sollte sowieso regelmäßig untersucht werden, um zu kontrollieren, ob die Medikamente auch in jeder Hinsicht richtig wirken. Eine augenscheinliche Zustandsverbesserung ist keine Garantie dafür, dass es dem Hund auch wirklich besser geht.
Ein Herz, das zu langsam schlägt, kann man medikamentös auf Trap bringen. Damit würde ein eher müder Patient schnell wieder fit, nur kann es eben auch das Herz übermäßig belasten, so dass es irgendwann einfach schlapp macht. (Ja, ich weiß, zu langsames Herz ist nicht das Problem eures Hundes, aber es ist ein gut anschauliches Beispiel)

3. Preisunterschiede bei den Medikamenten liegen nicht (nur) an Geldgier von Pharmafirmen. Die Herstellungskosten für Präparate sind ja nicht das einzige.
Ein Mittel muss für Tiere und Menschen separat zugelassen werden. Man kann als Pharmafirma nicht einfach sagen "Das Zeugt wirkt beim Menschen, ändern wir das Etikett und verkaufen es auch für Tiere". Man muss also für Hunde genauso wie für den Menschen Studien zu Nebenwirkungen, Wirksamkeit, Therapeutische Breite, Anwedungsgebiete, Wechselwirkungen, ... durchführen und das ist teuer. Teilweise teurer als Studien am Menschen. Hinzu kommt das Gesetz der Marktwirtschaft. Wirtschaftlich/Politisch gesehen sind die Präparate für Hunde und Menschen 2 verschiedene Produkte, auch wenn das gleiche drin ist. Die Firma muss für die beiden Präparate separat Statistiken und Bücher führen, das ist gesetzlich vorgeschrieben.
Nun gilt, dass das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage den Preis regelt. Hinzu kommen Extrakosten wie z.B. die Zulassungsstudien. Die muss die Firma ja erstmal vorfinanzieren und will sie dann durch den Verauf des Produktes wieder reinbekommen. Wenn die Nachfrage für das Medikament bei Hunden nun geringer als bei Menschen ist, steigt dadurch der Preis. Hinzu kommt, dass das Präparat für Hunde vermutlich erst später zugelassen wurde. Das heißt, da stecken vlt. auch noch Abschlagskosten für die Zulassung drin.
Man versucht halt Kosten, die man vorgestreckt hat, möglichst schnell wieder reinzuholen. Daher sind Präparate kurz nach der Markteinführung teurer, solange bis die größere Gewinnspanne alle Kosten abgedeckt hat, die man im Vorfeld hatte, danach werden sie billiger verkauft, weil nur noch die Produktionskosten gedeckt werden müssen + eine gewisse Gewinnspanne.
Daher ist es logisch, dass das Präparat für Hunde teurer ist, auch wenn es absurd klingt und für den Verbraucher am Ende natürlich besch***** ist.

Man könnte jetzt fragen, wieso Pharmafirmen das nicht trotzdem zum gleichen Preis verkaufen und die geringere Gewinnspanne bei diesem Produkt nicht mit der des anderen abdecken. Damit käme man aber auch schnell in eine Sackgasse. Man könnte dann nämlich auch fragen, warum sie nicht generell alle Medikamente zum gleichen Preis verkaufen. Für Patienten mit seltenen Krankheiten, die also Medikamente brauchen, für die es nur wenig Nachfrage gibt, wäre das deutlich besser.
Man sieht also, wirklich fair wird es nie. Zumindest nicht solange das Gesundheitssystem an das Wirtschaftssystem gekoppelt ist, was ich persönlich auch bescheuert finde. Den Vorwurf muss man dann aber schon zumindest auch an die Politik richten und nicht nur an Pharmakonzerne, die können zu einem Teil nämlich auch nichts dafür.
 
Die Unterlagen haben wir nicht mehr... damals fand auch keine Intensivuntersuchung statt... er bekam "Fortekor" (das ich im Vergleich zu 2 Medis mit exakt gleichen Inhaltsstoffen als bis zu 800% überteuert ansehe) und seither geht es ihm blendend... Mal sehen, vielleicht finden wir eine Alternative...


Ich finde es schon ein wenig fahrlässig, ohne Untersuchung ein Medikament lebenslang zu verordnen.
Ich würde mal einen Herzultraschall bei einem Kardiologen machen lassen. Da läuft ein EKG gleich mit.
Das kostet auch keine 500 Euro.

Wenn Du einen neuen Haustierarzt hast und der das Untersuchungsergebnis hat, wird er auch Folgerezepte unterschreiben.
 
Würde ihn auch nochmal untersuchen lassen-in 2 Jahren kann sich, auch unter Medikamentengabe,
das Problem verschlimmern/verlagern. Herzprobleme sorgen auch gern für Wassereinlagerungen, was
den alten Hund zusätzlich belastet-lass es einfach nochmal checken. Wenn ihr eh nen neuen TA braucht, sollte
der doch fairerweise auch wissen, was er da behandeln soll-also muss er den Hund untersuchen.
Augen zu und durch!!

Mein 16jähriger Shih-Tzu Pflegi bekommt auch Herztabletten, zusätzlich
wird er alle 6 Monate untersucht-um den Zustand zu halten und eben auch schnell reagieren zu können.
Er hasst den TA, es ist immer Stress für ihn-ja, ist doof-aber es muss eben sein!!
Er bekommt übrigens auch Mittel aus der Humanmedizin, abgesprochen mit dem TA. Wir bekommen die
von türkischen Freunden aus der Türkei mitgebracht, nochmal günstiger-holen immer ne Jahresration.
Damit geht es ihm noch ziemlich gut für 16 Jahre.
 



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