Hundekommandos in anderer Sprache?

[Sachael]

Hallo

Wir haben einen 10 Monate alten Rüden, funktioniert an sich ganz gut.
Ist halt ein Terrier dabei und ich glaube auch ein Hütehund jedenfalls ein selbstbewusstes Kerlchen.

Kommandos funktionieren auch mehr oder weniger.
"sitz-platz" ganz ok, "bleib" so lala, der Rückruf, naja wenn er will.
Wobei er sich wenn wir draußen sind kaum von uns entfernt soweit ist das kein Problem.

Jedoch ist das Hauptproblem meiner Meinung warum die Kommandos nicht so funktionieren wie sie sollten weil wir die entsprechenden Wörter ja 100x am Tag raushauen.
Ich denke (und hoffe ) das kennt ihr auch.

Da wir jetzt wegen Corona sowieso wieder nicht viel machen können habe ich mir überlegt ich fange bei unserem kleinen Teufel mit den Kommandos nochmal ganz von vorne an.
In einer anderen Sprache, ist das sinnvoll oder klappt das überhaupt?

Der Vorteil ist ja man verwendet die Wörter dann ja nur wenn man sie wirklich braucht, man muss ja vorher nachdenken.

 

[Beni]

Hallo Sachael,

bei Kommandos macht es generell Sinn nur Worte zu verwenden, die man sonst im Alltag nicht her nimmt.
Ich würde beim Rückruf anfangen und das Wort auch nur verwenden, wenn er 1000%ig sicher kommt.
Sonst lernt er auch beim neuen Kommando, dass er es nur machen muss wenn er will.
Euer Rüde steckt jetzt vermutlich mitten in der Pubertät, da wird nochmal mehr ausgetestet.
Mein junger Rüde ist gerade 8,5 Monate und fängt auch schon teilweise damit an.
Ich setze Kommandos durch, gerade die wo mir im Alltag und Zusammenleben besonders wichtig sind.
Da ist ein Nichtbefolgen mit Konsequenzen verbunden.
Das kann auch bedeuten, dass ich ihn immer wieder an den Platz bringen und ins Sitz befördere, bis er solang sitzen bleibt wie er soll.

Kommt er beim Rückruf nicht, hol ich ihn sofort ab und leine ihn an.

Will er nicht auf seinem Platz bleiben, schränke ich ihn dort auch mal körperlich ein, begrenze ihn.

Da muss man immer schauen, was zum Hund passt, aber was immer sein sollte, ist die Umsetzung der Kommandos einzufordern und zwar konsequent!

Klar ist es nicht schlimm, wenn der Hund mal aus dem Sitz aufsteht wenn ich es drinnen übe.
Aber draußen hab ich ihn vielleicht gerade ins Sitz befördert, weil er ein paar Meter voraus ist und ein Auto kommt.
Hier sollte er nicht selbständig auflösen!
Ein Hund versteht es aber nicht, wann es wichtig ist und wann nicht, darum ist es "immer" wichtig!

Vielleicht magst du auch mal ein Foto zeigen, klingt nach einer interessanten Mischung

 

[Sanshu]

Ich glaube einfach, dass der Hund nicht 100%ig hört.
Egal ob deutsch englisch japanisch oder was auch immer.

 

[Lucca]

Eure Kommandos sind schlicht und einfach nicht richtig trainiert. Es ist völlig egal ob Deutsch oder Spanisch. Auf der Basis von "so la la" wird das in keiner Sprache was.

 

[Digirunning]

Mir wurde zu dem Thema folgendes Buch empfohlen:

https://www.weltbild.de/artikel/buch/hundetraining-ohne-worte-das-praxisbuch_33642697-1?ln=UHJvZHVrdHxBbmRlcmUgS3VuZGVuIGludGVyZXNzaWVydGVuIHNpY2ggYXVjaCBmw7xy

Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, es zu lesen (liegt seit 2 Wochen bei mir zu Hause rum). Es wird erst ab nächster Woche im Urlaub was werden. Von daher kann ich selber zu dem Buch noch nichts weiter sagen.

Grundsätzlich bin ich aber (inzwischen) ein Freund davon, die Wortkommandos so gering wie möglich zu halten. Wir quatschen unsere Hunde eh viel zu viel voll. Hunde untereinandere kommunizieren deutlich mehr über Körpersprache und die können wir auch als Menschen nutzen und einsetzen.

Gruß
Matthias

 

[Kade1301]

Jedoch ist das Hauptproblem meiner Meinung warum die Kommandos nicht so funktionieren wie sie sollten weil wir die entsprechenden Wörter ja 100x am Tag raushauen.
Ich denke (und hoffe ) das kennt ihr auch.

Ähm ne, das kenne ich nicht. Ich gebe Rika nur Kommandos, wenn ich auch gewillt bin und die Zeit habe, sie durchzusetzen. Und das absolute Rückrufkommando ist ein Pfeifenpfiff, und die Pfeife ist meistens nicht sofort greifbar. Ich lebe zwar alleine, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man in der Familie oft Sitz, Platz, Bleib, Fuss verwendet, wenn nicht der Hund gemeint ist...

Aber wenn du dir die deutschen Kommandos versaut hast, kannst du natürlich das Training mit anderssprachigen neu anfangen. Oder du kannst deine eigenen Kunstwörter erfinden. Du musst nur sicher sein, dass du dir die Kommandos merken kannst und problemlos rausbringst.

 

[DarkWuff]

Ne Bekannte von mir benutzt als Rückruf Kühlschrank, weil der Hund beim Wort "Kühlschrank" automatisch immer Fuß stand.
Also ich benutze in meinem Alltag so gut wie nie Sitz, Platz, Fuß. Tatsächlich ist "Halt" glaub das einzige Wort, dass ich im Sprachgebrauch genauso nutze wie als "Kommando". Rückruf benutzen wir "Hier" oder "Hier her". "Komm" ist meiner Meinung nach z.B. ein sehr schlechtes Wort für ein Kommando. Wobei die Bedeutung von "Komm mit" meinen Hunden vollkommen klar ist.

Wenn eure Kommandos nicht funktionieren und ihr diese braucht, dann müsst ihr mehr trainieren. Und wenn die Worte "verbraucht" sind, dann sucht euch eben neue, kann aber genauso gut "Schnitzel" wie "Down" sein statt "Platz"

 

[foxymaus]

Man kann natürlich mit einer Fremdsprache alles neu aufbauen. Dass dauert aber eben ziemlich lange. Man kann ja nicht gleich alle Kommandos gleichzeitig neu beibringen, sondern eins nach dem anderen und das neue Wort kommt erst, wenn dass vorherige perfekt klappt. Man fängt praktisch bei Null an. Besser wäre, sofort Ungenauigkeiten zu korrigieren. Ein Hund ist ja nicht einfach ungehorsam, sondern, er hat es nicht besser gelernt. Also muss der HF erstmal lernen, seine Kommandos genau und durchdacht zu geben und konsequent zu korrigieren.

 

[Beni]

Mein Superrückruf hat sich zB ganz selbst beim Hund eingeprägt.
Immer wenn ich das Haus verlasse verabschiede ich mich auch bei den Hunden mit einem kurzen Tschüß.
Wenn ich das draußen gesagt hab, weil man jemand getroffen hat und sich verabschiedet hat, war er immer sofort auf Tuchfühlung bei mir da!
Jetzt kann er quasi 100m voraus sein, sobald ich Tschüß ruf, kommt er wie Rakete angeschossen, weil er weiß, dass ich sonst weg bin ;-)
Auch sowas lässt sich für einen Notfallabruf super verwenden

 

[derDobermann]

Meine beste Freundin hatte englische Wörter benutzt. Weil diese oftmals einfach kürzer sind.
Sit, down, stay, kiss, shy usw....

Aber nicht weil deutsche Wörter im Alltag zu oft benutzt werden. Der Hund weiß wenn er angesprochen wird.
Ich spreche den Hund sowieso mit Namen an, und geb ihr dann Kommandos.
Wenn ich sowieso ihre Aufmerksamkeit habe, dann sag ich ihr was ich von ihr möchte.


Ihr müsst einfach besser üben und trainieren.