Hund strafen - Stelica und alle anderen

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In einem anderen Thread hat Stelica geschrieben, dass sie ihren Hund straft, wenn er dem Kind etwas klaut. Nun meine Frage an Stelica und alle anderen:

1. Was haltet Ihr von Strafen?

2. Wie straft Ihr/straft Ihr überhaupt?

3. Welchen Lerneffekt hat das?
 
1. kommt drauf an was man unter strafen versteht. Schimpfen lehne ich ab. Ein direktes Nein oder andere wörter die das Nein ersetzen finde ich ok. So lange sie im richtigen zeitpunkt eingesetzt werden.

2. die einzige strafe die ich gemacht habe, war am anfang wo sie nicht auf rückruf hören wollte. da gabs als strafe wieder an der normalen leine und nicht schlepp. Hörte sie gabs nen lob und durfte weiter toben.

Genauso beim ball spielen. Brachte sie den ball nicht wieder. Sondern legte 5 meter weiter ihn ab, wurde der eingezogen und spielen war beendet. Egal ob sie dann weiter machen wollte.

3. lerneffekt wie oben beschrieben. Ich finde immer noch am wichtigstesn das wort "nein" und "komm her" oder "Stop". Egal in welcher situation man sich befindet. Ein Hund ist dann richtig gut abrufbar. Solche sachen sollten sitzen dann lernt der Hund auch schnell.
 
Strafen...hm... blödes Wort.

Ich sags jetzt mal so: aus jedem Verhalten folgt bei mir eine Konsequenz. Ob die gut oder schlecht ist entscheiden allein die Hunde.
 
Kommt auf das Verhalten an.

Wenn Flecki jagen war kommt sie kommentarlos an die Leine und es geht nach Hause.
Zieht sie an der Leine,dann bleibe ich stehen.
Zieht sie immer noch wird es mal wieder solange mit Sitz unterbrochen bis es-wieder ohne Ziehen geht.Bei Terror an der Leine muss sie den Rest vom Weg bei Fuß laufen (bei starkem Terror,tickt sie nur kurz aus,dann weniger)...
 
Hallo,

also ich lehne eigentliche jede Form von aversiver Strafe ab (z. B. Leinenruck, körperliche Straße, drohen, schimpfen). Mir ist hier das Risiko einer evtl. Verknüpfung mit dem Auslöser zu hoch.
Ich trainiere meine Hunde ausschließlich über Gegenkonditionierung oder Desensibilierung.

Im Fall von Stelica wäre mir das zu gefährlich, den Hund in dieser Situation zu strafen. Hier könnte nämlich passieren, dass der Hund diese Strafe mit dem Kind verknüpft. Könnte unter Umständen sehr gefährlich werden.

LG Marion
 
Wenn der Hund etwas tut was er nicht soll, dann sollte man darauf reagieren, indem man ihm verwehrt was er damit erreichen will.
Das ist aber wie ich finde keine Strafe.
Das läuft dann ungefähr so, wie Honey es macht.
 
Zunächst ist es eine Frage der Definition von Strafe.

Definition lt. Wiki:
Die Strafe (bedeutet nach Kluge, 1963, mhd: "mit Worten tadeln") ist eine Sanktion gegenüber einem bestimmten Verhalten, das in der Regel vom Erziehenden oder Vorgesetzten als Unrecht bzw. als (in der Situation) unangemessen qualifiziert wird.

soweit so gut, weiter heißt es dann aber auch noch:
Strafe ... ist nach einer vorherrschenden Definition ein Übel, das einer Person, (dem „Täter“), für ihr eigenes, vergangenes, tatbestandsmäßiges, rechtswidriges und schuldhaftes Handeln (Tun oder Unterlassen) von der Gesellschaft auferlegt wird und mit dem ein sozialethischer Tadel als Unwerturteil gegenüber dieser Person verbunden ist. Sicherlich schützt auch Unwissenheit vor Strafe nicht, aber inwieweit dies nunmoralisch vertretbar ist, lassen wir für den Moment mal dahingestellt sein, es setzt aber injedem Fall voraus, das der Täter sich seines handlens bewußt ist oder bewußt werden kann indem er dies im Nachhien(!) zu überdenken hat - ist dies dem Hund überhaupt möglich?

Und dieser zweite Abschnitt macht die Berechtigung zu Strafe im eignentlichen Sinne gegenüber dem Hund null und nichtig, denn es setzt ein bewußt, schuldhaftes Handeln voraus - also Absicht, dies möchte ich jedoch keinem Hund unterstellen.

Ich setze Grenzen, zur Sicherheit der Hunde und um meine Grenzen zu wahren, im Gegenzug respektiere ich ihre.
Wenn einer der Hunde zieht, dann ist das eine Grenzüberschreitung und zwar meiner persönlichen Grenzen, des es hat zur Folge, das der Hund dann an mir ruckt und bei manchen Hunden, ist das nicht ohne, das muß ich nicht dulden.
Ich würde den Hund aber dafür nie Strafen im Sinne von Anschreien oder Gewalt antun - jedoch übe ich einen gewissen Zwang aus, indem ich stehenbleibe, u.U. mich umdrehe und in die andere Richtung weitergehe, die Hunde sind dann gezwungen sich mir anzuschließen.
Nun gibt es auch HH, die schon Zwang ablehnen und als Gewalt betrachten :nachdenklich1:, aber Grenzen setzen, bedeutet immer auch eine gewisse Form von Zwang, da geht kein Weg daran vorbei. Auch die Tatsache, das ich einen Hund an der Leine führe und damit seinen Bewegungsfreiraum einschränke ist in gewisser Weise ein Zwang, selbst wenn ich ihm dies positiv vermittelt habe und er gerne bei mir geht, letztlich bleibt es aber eine Einschränkung und eine Grenze, ohne die es eben nicht geht im Leben, weder bei Hunden noch unter Menschen.

Ich möchte an dieser Stelle gerne Thomas Baumann zitieren aus "Plädoyer gegen die Bestrafung":
"Unser Umgang mit Hunden orientiert sich im wesentlichen an den Haltungsbedingungen, sowie an erzieherischen Komponenten zur Optimierung der Mensch-Hund-Beziehung.
Interessant dabei ist, dass das moderne Hundewesen Verhaltenskomplexe des Hundes sehr gut erfasst und Konditionierungsvorgänge ausgezeichnet erläutert. Auch der kritische Umgang mit althergebrachten und unzutreffenden Begriffen wie Aggressions- und Kampftrieb oder Schärfe ist zu begrüßen.
Um so verwunderlicher erscheint es, dass selbst renommierte Fachleute beim Umgang mit Hunden mit dem derart unsinnigen und unzutreffenden Begriff STRAFE so umgehen, als sei er ein vernünftiger Bestandteil der Kynologie.
....
wir dürfen ein aus unserer Sicht unerwünschtes Verhalten nicht einfach als unrechtes Verhalten unserem Hund überstülpen. Hier macht der Hund doch nur aus Sicht des Menschen etwas falsch. Der Hund selbst jedoch handelt lediglich im Sinne seiner phänotypischen Vorgaben.
...
Strafe bedeutet Schuld und Sühne, Strafe folgt auf Unrecht, Strafe als Konsequenz für vermeintlich falsches oder gar böswilliges Verhalten, Strafe erfolgt meist nach(!) einem Fehlverhalten und soll anhand einer individuellen Wirkung zu einer Verbesserung künftigen Verhaltens führen.
Straftäter werden eingesperrt nachdem(!) sie eine Straftat begangen haben. Nicht wenige Hundebesitzer übertragen dieses Vorgehen auf ihren Vierbeiner und sperren sie einfach weg, nachdem diese ein unerwünschtes Verhalten gezeigt hatten.
Ebenfalls häufig werden weggelaufenen Hunde bestraft, nachdem (!) sie zurück gekommen sind. Wie unsinnig und falsch agierend sich doch Hundebesitzer verhalten könne, wenn sie ihren Vierbeiner bestrafen. Bestraft wird ochhier in diesem Fall nicht das unerwünschte Weglaufen sondern das Zurückkommen.
...
Zitat Ende
 
Zuletzt bearbeitet:
Strafen naja das ist so ein Wort.

Ich schimpfe nicht sondern reagiere sofort bei bestimmten sachen.
Ich wohne an der Straße mit einem breiten Fußgängerweg. Teddy liebt Kinder.
Wenn ich die tür aufmachen muß und er rennt auf fußgänger zu ohne zu reagieren, sage ich nichts mehr nehme ihn am Halsband und schicke ihn auf seinem Platz da muß er bleiben bis ich es wieder aufhebe. Das fruchtet.
Dies mache ich wenn er auf Menschen zuläuft sie anspringt ohne auf mein Komando zu reagieren.
Über die Straße läuft ohne auf mein Komando zu reagieren. dann nehme ich ihn am Halsband und bringe ihn auf seinem Platz.
 
Das war bei meiner Terrier-Dame als ich sie bekam auch sehr schwierig.
Es war ein Tanz auf einem Seil, denn ihr ist im Welpenalter sehr übel mitgespielt worden und sie hatte nur wenig bis gar kein Vertrauen zu Menschen.

Das besserte sich zusehends und dann war es schwer einen Mittelweg zu finden (Terrierbesitzer im besonderen wissen wohl, wovon ich rede... ;-)) zwischen "Aufmuntern, zu anderen auch mal zu gehen" und "super, ein Mensch, ich springe da jetzt mal hoch" o.ä.

Ich habe bei ihr gute Erfahrungen gemacht mit
- bei nicht Nichthören kommentarlos an kurze Leine - nach einer gewissen Zeit ihr die Chance geben - sprich: länger lassen und rufen. Folgt sie - übertrieben freuen. Hat bei ihr super gefruchtet.
- ausschließen. (bevor hier alle aufschreien - ich meine NICHT Tür auf und Hund raus *gg*), sondern an ihren Platz schicken und erst wieder kommen lassen, wenn sie es nicht stets von selbst versucht. Dann aber die Situation auflösen und auch hier deutlich freuen.
 
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