Hund immer sehr ängstlich

Hallo liebes Forum,

mein Hund, ein Cocker Spaniel Mischling, ist in vielen Situationen sehr ängstlich. Ich habe ihn damals aus dem Tierheim bekommen mit ca. 1 Jahr und weiß nicht viel über seine Vorgeschichte. Auf jeden Fall hat es Anfangs lange gedauert bis ich ihn anfassen und streicheln durfte. Mittlerweile hat sich das aber geregelt, also er fühlt sich auch zu Hause sehr wohl, folgt gut und es ist nicht auffällig. Wenn ich jedoch mit ihm raus gehe und uns andere Menschen oder Hunde begegnen, habe ich das Gefühl er bekommt eine Art Panikattake, bleibt dann oft stock steif stehen, zieht den Schwanz ein und zittert.

Wie kann ich dieses Verhalten erklären? Und vor allem, wie löse ich es am besten?

Freue mich über jeden Tipp :zustimmung:
 
Verhält sich der Hund immer so, also bei allen Menschen und Hunden egal wo ihr unterwegs seid?

Was machst du wenn der Hund sich so verhält?

Gab es einen Auslöser für das Verhalten des Hundes (Biss eines Hundes, unerwünschtes Streicheln eines Menschen z.B.)?

Wie lange lebt der Hund schon bei dir?
 
Mehr Info wäre gut,Dir erklären oder den anderen?
Den anderen wie es ist,aengstlicher Tierheimhund mit unbekannter, aber offensichtlich nicht guter Vorgeschichte.
Wichtig ist,dass Du ruhig bleibst, Sicherheit und Souveränität ausstrahlst.
Den Hund nicht bemitleidest,sonst denkt er erst recht,da ist was schlimmes, aber ihn durchaus mit ruhiger, sicherer Stimme ansprichst,und versuchst ihn so aus der Angst raus zu holen.
Durchaus ermutigend.Wenn er etwas entspannt, auf Dich reagiert,ruhig,aber deutlich loben.
Wichtig ist dass Du nicht zulässt, dass ihn andere Menschen oder Hunde ihn bedrängen,er muss lernen sich da hundert pro auf Dich verlassen zu können.
Ich würde das in einer ruhigen Ecke mal mit Freunden, Familie und ruhigen "sicheren"Hunden,wenn Du die Möglichkeit hast,ueben, die Du vorher informiert hast,die einfach erstmal auf Abstand vorbei laufen,den Hund aber völlig ignorieren.Dann kannst Du nur auf Deinen Hund achten,und sicher sein,der Hund hat die Erfahrung, dass nichts passiert.
Das kann man dann immer mehr steigern... .
Aber sind nur allgemeine Tipps,wie es gehen könnte... .

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Zuletzt bearbeitet:
Mir ging es anfangs ähnlich. Igor ist immer auf jeden Hund zu.
Ich habe ihn dann immer zu mir geholt und er musste sich neben mich setzen. Dann hat er Leckelies bekommen.
So verbindet er irgendwann die Begegnungen mit etwas Positiven. Außerdem musst du ihm zeigen, dass du die Situation unter Kontrolle hast und das er bei dir sicher ist. Mit der Zeit hat das bei uns super funktioniert.

LG Ela
 
Danke für Eure Antworten, naja ich weiß eben nicht ob sich das so einfach "abtrainieren" lässt. Wie gesagt habe ich den Anschein, dass er, wenn er diesen "Zustand" bekommt an eine schlimme Situation erinnert wird. An irgendetwas, was ihm früher mal passiert ist. Ich verhalte mich eigentlich gut, denke ich, also ich tue so als sei alles ganz normal und als sei überhaupt nichts schlimmes passiert. Habe jetzt ein bisschen recherchiert und auch gelesen, dass viele Hundebesitzer ihren Hunden Bachblüten geben oder Globuli. Was haltet ihr davon?
 
Du kannst dem Hund sicherlich Bachblüten oder Globuli geben aber das würde ich nur unterstützend anwenden und nicht erwarten, dass allein dadurch aus einem Hund der die Rute einklemmt und zittert ein unbeschwerter Hund wird. Ich würde eher daran arbeiten, dass der Hund mich als zuverlässigen Menschen an seiner Seite sieht der für ihn da ist wenn er Angst bekommt und dem er vertrauen kann.

Du hattest meine Fragen nicht beantwortet. Ich finde es wichtig zu wissen wie lange der Hund schon bei dir lebt und wie du genau reagierst wenn sich der Hund so verhält.

Kannst du bitte mal eine dieser Situationen schildern?
 
Hallo,

gar nix tun, bzw. so zu tun, als sei da gar nix Schlimmes, löst die Angst bei Deinem Hund nicht. Der Zustand bleibt für ihn gleich, kann sich sogar noch verschlimmern, weil er von Dir keinen Support bekommt.

Ich finde es gar nicht so wichtig zu erfahren, was da mal gewesen sein könnte und was der Auslöser für diese Angst mal war. Da es ihm generell bei Begegnungen so geht (egal ob Mensch oder Hund oder gar beides), denke ich mal, daß es entweder ein traumatisches Erlebnis war (dessen Verknüpfung sich ausgeweitet hat), oder aber er ist schlecht sozialisiert/depriviert. Ist aber im Grunde nicht wirklich wichtig.

Gib Deinem Hund in so einer Situation Sicherheit. Zeig ihm, daß Du seine Angst wahrnimmst und bei ihm bist. Du darfst ruhig und sanft mit ihm reden. Geh mal in die Knie und schau, ob er zu Dir kommt und sich zwischen Deine Beine drückt. Da kannst Du ihn umschließen, ihm sanft die Brust kraulen. Du kannst auch probieren, wie er auf Distanzvergrößerung reagiert. Sprich ihn an, laufe eine großen Bogen oder dreh gar um und geh in die andere Richtung, dabei freundlich ansprechen und loben, wenn er seine Anspannung verliert. Zeig ihm, daß Du da bist und seine Bedürfnisse wahrnimmst.

Und lass Dir nicht sagen, Du würdest so seine Angst verstärken. Das geht nicht. Angst wird nicht stärker, wenn ich der Situation etwas Positives hinzufüge. Das ist ein alter Hut.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo Charlie,

hast du ihn einfach mal absitzen lassen? Kommst du da noch zu ihm durch?

Mein Rüde hat auch manchmal Probleme mit fremden Männern. Die findet er irgendwie nicht gut. Er kneift aber den Schwanz nciht ein, sondern bellt dann.

Ich geb ihm dann meist ein Abbruchkommando, aber lasse ihn auch oft absitzen. Dadurch dass er sich dann auf was anderes fokussiert (nämlich hinsetzen), ist er irgendwie abgelenkt von seiner Angst/seinem vorherigen Zustand. (scheint nicht so multitasking fähig :))
Setzt er sich dann hin, gibts großes Lob, und und es dreht sich nur um ihn. Die Person vor der er Angst hat bitte ich noch, nicht näherzukommen.

Dann sag ich oft sowas wie: oh guck mal, und zeig auf die Person, und wenn er dann die Person anschaut, gibts noch nen Keks.

Dann gibts noch Lob, und wir gehen weiter.

Bei Personen im Umfeld (Nachbar etc) bin ich dann weitergegangen, und hab die Person auch mal angefasst am Arm oder so (nach ABsparche vorher ;)), so dass er sieht dass da nix passiert, oder hab die Person dann gebeten mal in die Knie zu gehen und sich beschnuppern zu lassen, und ihm auch mal nen Keks zu geben.

Die Personen mit denen wir am meisten geübt haben (wo es folglich die meisten Kekse gab) sind jetzt seine besten Buddies :)
 



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