Hund dreht durch, wenn er andere Hunde sieht

Es ist sehr schade, dass (mal wieder) ein Hund die Versäumnisse seiner Besitzer ausbaden muss. Damit meine ich nicht, dass du unfähig wärst mit deinem Hund umzugehen. Aber du hast begonnen die Fehler beim Hund zu suchen. Das Verhalten des Hundes ist jedoch in der Regel lediglich die Reaktion auf die jeweiligen angewendeten Erziehungsmethoden.

Welchen Erfolg erhoffst du dir davon, dass du deinen Hund an der Leine "kurz" nimmst und ihn damit körperlich dazu zwingst neben dir zu laufen? In welcher Hinsicht betrachtest du dies als sinnvolle erzieherische Maßnahme?

Warum findest du es nicht in Ordnung, wenn ein Ranghohes Tier im Rudel "seine" Weibchen kontrolliert? Dies ist völlig natürliches Verhalten. Eure Spielgruppen sind vermutlich immer mit den gleichen Hunden besetzt, Variationen gibt es nur selten. Die Rangordnung ist also Größtenteils geklärt, der Ranghöchste Rüde steht fest. Klar hat der kein Interesse daran, mit den anderen Rüden zu spielen, der Alphawolf im wilden Wolfsrudel spielt auch nie mit. Vielmehr gilt sein Interesse den Weibchen beziehungsweise der Fortpflanzung.

Die Verhaltensweisen, die dein Hund an den Tag legt sind vielleicht problematisch im Kontext des Zusammenlebens mit dem Menschen. Aus Sicht des Hundes verhält er sich völlig normal. Per Ferndiagnose bin ich der Meinung, dass hier nicht rechtzeitig eingeschritten wurde, als der Hund begann sich über den Menschen hinweg zu setzen.

Aber da du auf meine oben genannten Vorschläge nicht einmal ansatzweise eingegangen bist und deine ach so heiligen Trainer und du die Kastration scheinbar bereits in Stein gemeißelt haben, spare ich mir die weiter Mühe und wünsche dir viel Erfolg doch noch mit deinem Hund klar zu kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Annika ich kann Deinen Gedankengang zwar folgen bin aber trotzdem der Meinung das man nicht alles nur auf die Erziehung (Fehler Hundehalter) schieben kann. Ich glaube auch nicht, so hab ich zumindest die Beiträge verstanden, das Schnegge bei Hunter die Schuld sucht...sondern eher eine Erklärung für sein Verhalten.

Warum findest du es nicht in Ordnung, wenn ein Ranghohes Tier im Rudel "seine" Weibchen kontrolliert? Dies ist völlig natürliches Verhalten. Eure Spielgruppen sind vermutlich immer mit den gleichen Hunden besetzt, Variationen gibt es nur selten. Die Rangordnung ist also Größtenteils geklärt, der Ranghöchste Rüde steht fest. Klar hat der kein Interesse daran, mit den anderen Rüden zu spielen, der Alphawolf im wilden Wolfsrudel spielt auch nie mit. Vielmehr gilt sein Interesse den Weibchen beziehungsweise der Fortpflanzung.

Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen...hier wird doch immer geschrieben Hundekontakt nur wenn der Halter es will.

ausserdem ist es wirklich ein ernormer Stress für den Hund wenn er so triebgesteuert ist und an nichts anderes mehr denkt als "Fortpflanzung"

Hunter könnte nie von der Leine weil er nicht hört...er schaltet komplett ab..und es gibt wirklich Hunde die sind so hormongesteuert da geht nichts mehr..
Schau mal in den Meckerbereich hier...genau über solche Hunde und Halter wird doch ellenlang geschimpft... Keine Erziehung, Halter kein Plan..

Schnegge will etwas ändern..will sich informieren, geht zur Hundeschule..übt trainiert tut und macht...

Schnegge ich kann Dich absolut verstehen..hab ich auch so eine kleine Sürge..der immer will und könnte wenn er dürfte..egal ob heiße Weibchen oder nicht. Unser Hund wiegt gerade mal 10 Kilo wenn der zieht, meint man er ist doppelt so schwer...ich erahne was Hunter mit Dir anstellt wenn er sich in die Leine hängt.
...auch das Zähneklappern, zittern, Futter verweigern kenne ich ..zusätzlich leckt Lou mit Vorliebe fremden Urin auf um dann fast einen Anfall zu bekommen..War letztens abgelenkt durch die Kinder und schwupps war die Zunge wieder in einer Pfütze. Er war nicht mehr in der Lage zu laufen..so bebte und zitterte der Körper...er speichelte und shcäumte wie verrückt..ich musste ihn nach Hause tragen.
 
Ich persönlich habe hier herausgelesen, dass der Hund - wie auch immer - darauf konditioniert worden ist, dass bei einer Hundebegegnung Spiel und Spaß angesagt ist. Daraufhin legt sich der Schalter im Gehirn um, und er ist überhaupt nicht mehr ansprechbar. Das hat nur bedingt mit seinen Hormonen zu tun, es könnte eine ähnliche Konditionierung entstehen auf Spielzeug, Futter, Menschen, und fast jeden anderen Gegenstand. Es muss dem Menschen ja nicht einmal bewusst sein, dass er dieses Verhalten so konditioniert hat.

Wenn ich einen Hund habe, der an der Leine zieht um zu anderen Hunden zu gelangen, und ich lasse ihn jedes mal damit durchkommen, dann lernt er folgendes:

Hund in Sicht = an der Leine ziehen = ich komme zum anderen Hund hin

oder

Hund in Sicht = an der Leine ziehen = ich quengel so lange rum bis ich hin kann = ich komme zum anderen Hund hin

Ich stelle mir gerade vor, wie Hunter während der gesamten Trainingsstunde herumquengelt, um zu den anderen Hunden zu kommen. Zum Schluss steht routinemässig das gemeinsame Spiel auf dem Plan, Hunter hat sich also (aus seiner Sicht) mal wieder mit seinem Verhalten durchgesetzt. Das Spiel wird für ihn aber sofort abgebrochen, weil er sich aus menschensicht daneben benimmt. Er gerät in einen außerordentlich hohen Zustand der Erregung und versteht eigentlich überhaupt nicht mehr was los ist, denn sein Gehirn hat längst abgeschaltet.

Ergebnis: Er wird immer wieder dafür belohnt, sich zu den anderen Hunden durchzukämpfen. Abbruch erfolgt erst dann, wenn er eigentlich überhaupt nicht mehr ansprechbar ist, Lerneffekt in dieser Situation ist gleich null. Und an diesen Umständen wird auch die Kastration nichts ändern.
 
Ich weiß nicht, ob da nicht auch die Hundewiese einen Teil dazu beigetragen hat...

Aber ja, es ist so, der Hund lernt dass dieses Benehmen im Endeffekt zum Erfolg führt - irgendwann steigert sich das Verhalten und dann erst fällt einem auf, dass da was nicht stimmt und es so nicht gehen kann.
Nur dann ist das Verhalten natürlich schon ein Stück weit etabliert und muss mühsam wieder umtrainiert werden.
 
Nein, so ist das nicht. Hunter darf erst spielen, wenn er sich ruhig verhält bzw. nur zu anderen Hunden, wenn er brav ist. Da er aber in letzter Zeit immer durchdreht, gibt es eben keinen Hundekontakt mehr, das heißt ich gehe einfach an dem anderen Hund vorbei.
Momentan hab' ich ja sehr oft den Havaneserrüden vom Freund meiner Schwester im Haus und auch diesem Hund hängt er permanent nur mehr am Hintern oder an den Geschlechtsteilen, es sind also nicht nur die Hündinnen, die ihn durchdrehen lassen.


Danke, Balou.
Wie gesagt, ich war immer die, die gesagt hat, dass sie ihren Hund NIE so früh kastrieren würde, aber ich hatte auch nie erwartet, dass mein Hund dermaßen leidet. Es mag sein, dass es Leute gibt, die ihren Hund dann soweit ablenken bzw. ihm helfen können, aber ich glaube wirklich nicht, dass das hier der Fall ist.
 
Ich rede heute Abend mal mit meiner Tierärztin und dann wird weitergeschaut.
Das Thema kann aber geschlossen werden, denn das ist mit Sicherheit ein Problem, bei dem mir nur Leute helfen können, die meinen Hund tatsächlich sehen und auch sehen, wie unser Umgang ist. Das ist mir jetzt bewusst.
Trotzdem danke für eure Meinungen.
 
Erkundige Dich wegen der Kastration und dem Chip. Aber höre dir auf jedenfall mehrere Meinungen an.

Ich lasse jetzt im Moment weder chippen noch kastrieren..obwohl Balou auch extrem leidet und reagiert.

Der erste Arzt wollte mit 9 Monaten kastrieren, eine Ärtzin hier kastriert ab dem 6 Monat :traurig8:, Die Tierklinik wollte im 11 Monat kastrieren. Therapeutin riet zum Kastrachip. Für alle war die Kastration ein "Klacks" was mal Eben erledigt wird

Habe dann nochmal ein Gespräch mit einen Arzt gehabt..der sagte mit Klipp und Klar..klar können wir kastrieren..aber in dem Alter extrem UNGÜSTIG egal wie er sich jetzt verhält. Sicherlich kann er ruhiger werden (kein muss). Wichtig ist das der Hund seine Art nicht ritualisiert, egal ob er nun kastriert wird oder nicht..einmal fehlverknüpft wird er diese Gewohnheiten schlecht ablegen auch mit Kastration kann der diese "Unarten" weiter zeigen. Ist aber wohl sehr selten.Meistens passiert wirklich was und der Hund reagiert wieder besser auf seinen Halter.
Ich bin kein Kastrationsgegner hatte sie ja selbst schon ins Auge gefasst. Aber die ganzen Nebenwirkungen...da hab ich schon Bammel und gebe Lou noch Zeit sich mit der Frauenwelt abzufinden


Frükastration Nachteil
-Inkontinenz
-spätere geistige Reife (das heißt wenn man Pech hat bleiben die so durch geknallt und werden vieel später erwachsen)
-Hormonspiegel fällt so ab das der Hund andere Probleme bekommt
-Kastratenfell..gerade bei Hunden mit viel Fell
-Narkose
-Knochenwachstum bei mittelgroßen/großen Hunden wird oft nicht genannt bei Ärzten ,Wachstumsfugen der Röhrenknochen verschließen sich erst verspätet was später zu Arthrose führen kann.

dieser Link ist auch ganz interessant, dort steht

Die Depotinjektion bewirkt in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen eine der chirurgischen Kastration vergleichbare Verhaltensänderung. Diese hält ca. drei bis vier Wochen an. Die Gabe von Antiandrogenen kann daher als Hilfsmittel zur Diagnoseabsicherung und als Entscheidungshilfe für die Besitzer herangezogen werden

vielleicht kannst den Arzt ja mal nach diesem Medikamenten fragen. Es ist auf jedenfall nicht der Chip..der hält ja knapp 6 Monate

http://www.drc.de/gesund/kastratr.html

I
 



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