Hund als Kindersatz

ich erwisch mich ja selber immer wieder...

allein schon dieses: hallo schöner hund, alles gut?

ja wat soll das arme vieh da machen? mit dem kopf nicken????

mir kommt gsd oft dieser bericht in den kopf und ich versuche, diese
"gespräche" mit ihm sehr zu vermeiden!

denn ---- dieses sooo süße kopfzurseitedrehenundliebanschauen...
das wird dann wohl doch heissen: wat willste?????

:winken5:
 
Hin und wieder mal vollquatschen ist sicher nicht schlimm ;)
Der Hund registriert das und weiß, wie er das einzuschätzen hat.

Ich rede natürlich auch mit meinen Hunden. Ich bin ein Mensch, verbale Sprache zeichnet mich aus, das weiß auch meine Hündin, sie lebt ja mit mir zusammen ;) Sie bekommt ja mit, dass ich mit Partner, Familie, Freunden rede.

Wenn ich mich verbal an sie richte, kann sie unterscheiden, ob ich sie damit anlocken will, ob ich ein Verhalten von ihr verlange oder ob es einfach absolut keine Bedeutung für sie hat.

Schlimm finde ich es lediglich, wenn der Hund gezielt angesprochen wird, ein verhalten zeigen soll und währned dessen vollgetextet wird, sodass er sich zusätzlich noch darauf konzentrieren muss, ob bei dem Gequassel eine verbale Bestätigung oder eine andere Aufforderung dabei ist.
Also auf Spaziergängen rede ich nicht mit ihr. Null.
Hier zuhause sag ich häufiger mal was... "meine Süüüüße, hast du gut geschlaaafen?" Oder "naaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa Prinzessin, wollen wir mal gassi gehen?" Oder beim Kuscheln und spielen red ich auch so Quatsch ;)

Für mich ist kein Hund ein Kinderersatz, weil Hunde keine Kinder sind.
Aaaaber... sie sprechen viele Bereiche an, die auch eigene Kinder ansprechen.
Man sorgt für sie. Man ernährt sie. Man sorgt für Sicherheit. Man setzt Grenzen. Man sorgt dafür, dass der Hund sich weiterentwickelt. Man will ausschließlich das Beste für den Hund. Man will, dass der Hund glücklich ist, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
In sofern befriedigt ein Hund natürlich gewisse Mutter/ Vatergefühle.
Ganz klar.
Klingt dämlich, ist aber wissenschaftlich betrachtet gar nicht abwegig... als ich Missy bekam, sind meine Brüste angeschwollen :)
Das ist eine hormonelle Geschichte. So ein kleines Wesen, fellig, Kindchenschema, unselbstständig, zu 100% abhängig, dem Leben ohne mich völlig ausgeliefert... natürlich registriert mein Hormonhaushalt sowas :girllove:

Übertriebene, kranke Liebe ist es, wenn der Hund einfach als Kuscheltier missbraucht wird, wenn zugelassen wird, dass er Kontrollverhalten an den Tag legt, weil es ja so süß ist, dass der Hund immer und überall auf dem Schoß sitzen muss und einem permanent hinterherrennt. Wenn der Hund krank gefüttert wird. Wenn man sich dem Hund gegenüber emotional instabil zeigt, womit ein Hund einfach mal gar nicht klarkommt...
Also eine einsame, depressive Heulboje, die sich während eines Schmachtfetzens mit der linken Hand Schoki und mit der rechten Hand ihren Knuddelhund schnappt und sich an ihm die Tränen abwischt... autsch... das ist Stress für den Hund.
 
Ganz grausig...:

Wenn Hundi etwas getan hat, was er nicht sollte, wird der Hund rangeholt und erstmal richtig schön zugetextet... "Du weißt doch, dass du das nicht sollst, muss ich dir das denn hundertmal sagen, Herrgott, du bist ja furchtbar, mit dir kann man ja nirgendwo hingehen, du kommst jetzt an die Leine, das ist ja nicht auszuhalten"

Sowas verunsichert Hunde und macht sie langfristig sicherlich krank.

Gewalt/ Gefühlsausbrüche auch. Mit sowas können Hunde nicht umgehen. Kinder lernen Handeln zu analysieren. Haben ein langes Erinnerungsvermögen. Hunde verstehen in dem Moment NIX, bekommen nur Angst.
 
1.000 % Zustimmung, super geschrieben! :danke:

Liebe Grüße,
Almut mit Lunchen
 



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