Hilfe - Giardien...was hilft wirklich?

Ihr macht mir ja alle sehr wenig Hoffnung, dass unser Süßer wieder gesund wird :traurig8::traurig8::traurig8:

Nun bleib bitte erst mal ganz ruhig. Ja, Giardien sind ein Grund zur Sorge, aber du musst nicht in Panik verfallen. Wichtig ist der Gesamtzustand deines Hundes. Du hattest doch geschrieben, dass er, seit er das Medikament bekommt, auf dem Weg der Besserung ist. Das ist doch gut! Dass der Kot noch weich ist, kann zwei Gründe haben: Entweder sind die Giardien noch nicht weg, oder die Darmflora ist durch die Infektion und das Medikament geschädigt. Du musst also in einigen Tagen beim Tierarzt noch einmal einen sorgfältigen Giardien-Check machen lassen (nicht nur den Schnelltest). Wenn dann noch Giardien da sind, behandelst du auf Anweisung des Tierarztes weiter. Wenn nicht, bekommt dein Welpe ein Bakterienkur, um die Darmflora wieder aufzubauen.

Mein Rico hatte als Welpe auch Giardien. Die hat er allerdings nicht vom Züchter mitgebracht, sondern er wird sich ziemlich sicher bei seiner Bernhardiner-Freundin aus der Welpengruppe angesteckt haben (die hatte es nämlich direkt vorher). Bei der Bernhardinerhündin war es etwas kritisch, sie war auch eine Nacht in der Tierklinik am Tropf. Schlussendlich haben die Besitzer und deren Tierarzt die Sache dann aber doch recht schnell in den Griff bekommen. Rico hatte "nur" anderthalb Tage Durchfall, danach war die Sache - auch langfristig - vergessen.

Aus eigener Erfahrung kann ich also sagen, dass Giardien bei Weitem nicht immer zum Tode führen. Wenn euer Sammy inzwischen wieder besser frisst und insgesamt wieder einen fitteren Eindruck macht, dann ist das doch schon mal ein gutes Zeichen. Wichtig ist jetzt, dass ihr, bis ihr das (hoffentlich negative) Ergebnis des nächsten Giardientests habt, nicht mit der Hygiene nachlasst. Und Sammy darf bis dahin auch auf keinen Fall Kontakt zu anderen Hunden haben!!! Die Ansteckungsgefahr ist einfach zu hoch, solange ihr nicht sicher wisst, ob die Infektion wirklich besiegt ist.

Gute Besserung an Sammy
wünscht Amica


PS: Was die rechtlichen Dinge angeht, kann ich dir leider so spontan nicht helfen. Damit habe ich mich noch nicht so eingehend beschäftigt, weil ich bisher keinen Welpen vom Züchter krank bekommen habe. Da sind andere User hier definitiv kompetenter als ich, deswegen halte ich mich in diesem Punkt raus.
 
Julikorn2000;849497]

Ihr macht mir ja alle sehr wenig Hoffnung, dass unser Süßer wieder gesund wird :traurig8::traurig8::traurig8:

Warum soll er nicht wieder gesund werden? Es wird nur eben lange dauern, bis er es überstanden hat. Es ist ja keine Wurmbehandlung, die man einfach so in den Griff bekommt.Vor allem kann man eine Infektionskrankheit , die ein Welpe hat, nicht mit Medikamenten, die für Tauben gedacht sind behandeln. Es ist doch ein Hundebaby und kein Vogelbaby. Viel Ahnung hat die Züchterin sicher nicht, wenn sie so gefährliche Behandlungsmethoden empfiehlt, anstatt den Hundekäufer zum Tierarzt zu schicken. Normaler Weise müsste sie sich jetzt sofort mit den anderen Welpenkäufern in Verbindung setzen, um schlimmeres zu verhindern. Giardien sind schon für einen erwachsenen Hund gefährlich, für einen Welpen kann so was unbehandelt schnell zum Tod führen. Eine Giardieninfektion ist keine Lapalie. Normaler Weise müsste die Züchterin jetzt ihren ganzen Haushalt gründlichst desinfizieren und alles, was sich nicht desinfizieren läßt, müsste vernichtet werden. Anders lassen sich Giardien nicht in den Griff bekommen. Selbst der Boden im Welpenauslauf (Garten) müsste erneuert werden. Sonst stecken sich die Hunde immer wieder neu an.
Gibt es denn ein Gesetz, das besagt, dass der Züchter für die Tierarztkosten aufkommen muss, wenn der Käufer den Welpen krank bekommen hat??

Ja, so ein Gesetz gibt es. Es ist eine Gewährleistungspflicht des Züchters, die 2 Jahre beträgt. Der Züchter muss für nachweisbare Erbkrankheiten und Krankheiten, die nachweislich schon beim Züchter (wie hier in diesem Fall) entstanden sind aufkommen. Auf Wunsch des Käufers muss er sogar den Welpen zurück nehmen und die Kosten erstatten. Er muss also für alle Welpen, die sich mit Giardien infiziert haben oder sogar daran sterben sollten, für die Tierarztkosten aufkommen.Das steht schon im Kaufvertrag.


Wie kann ich herausfinden, welcher Zuchtwart die Welpen abgenommen hat?

Das erfährst Du über den Zuchtverein der Züchterin. Außerdem ist es in den Ahnentafeln der Welpen verzeichnet. Jeder Züchter ist verpflichtet ein Zwingerbuch zu führen. Darin steht alles über den Wurf. Eltern, vorherige Würfe, Wurfgeschwister, Krankheiten und Mängel der Welpen, Mängel bei der Wurfabnahme,Wurfstärke und Todgeburten u.s.w.. Zeigt der Züchter dem Käufer das Zwingerbuch nicht, dann hat er etwas zu verbergen. In dem Fall gehst Du über den Zuchtverein oder einen Anwalt. Im Normalfall einigt man sich mit dem Züchter aber über die Übernahme der Kosten. Das erspart beiden Seiten viel Ärger und ist auch im Sinne des Züchters. Passieren kann ja immer mal etwas.
 
Meine Hunde hatten letztes Jahr Giadien. Das war eine sehr anstrengende Zeit. Caro hatte Donnerstags Kot gefressen :)uebel1:) und Freitags schon hatte sie den typischen Giadien-Kot. Eingetütet und direkt zum Tierarzt gebracht. Dort wurde der Kot im eigenen Labor untersucht und die Giardien waren bestätigt.
Kontakt zu anderen Hunden war wegen der Ansteckungsgefahr tabu. Kot- und Urinstellen musste ich mit heißen Wasser (Thermoskanne lässt grüßen) wegspülen. Den Kot natürlich vorher gründlich entfernen (Zewa lässt grüßen).
Dann täglich die Wohnung desinfizieren, die Schlafplätze waschen und mit den Dampfreiniger "wischen" ...

Einen Giardienbefall wünsche ich nichtmal meinen Feinden. Nach vier Wochen war der Test dann negativ. Die Arbeit hat sich also gelohnt.
 
Meines Wissens muss der Züchter bei "Reklamation" die ersten 6 Monate nach Übergabe beweisen, dass der "Mangel" nicht durch ihn verschuldet ist sondern im neuen Haushalt "erworben" wurde.

So ist es.

Zeigt sich binnen 6 Monaten nach Gefahrübergang ein Sachmangel, so wird vermutet, dass die Sache bereits bei Gefahrübergang mangelhaft war.

http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__476.html

Ein Welpe, der mit Giardien infiziert ist, ist kein gesunder Welpe. Er weist also einen Sachmangel i.S. des BGB (§ 434 BGB) auf.
Der Durchfall - also die Krankheitsanzeichen - bestand auch von Anfang an und zeigte sich somit sofort nach der Übergabe/Übernahme des Tieres.
Der Züchter wird den Entlastungsbeweis nicht führen können, muss für die Mangelbeseitigung einstehen und die Behandlungskosten zahlen.

Es muss sich allerdings um einen Verbrauchsgüterkauf i.S. des § 474 Abs. 1 BGB gehandelt haben, d.h. der Züchter muss als Unternehmer angesehen werden können, sonst greift der § 476 mit der für den Verbraucher/Käufer sehr vorteilhaften Beweislastumkehr nicht.

http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__474.html
 
Vielen Dank Euch allen! Nun habe ich wieder Hoffnung!

Danke auch für die Paragraphen, dann haben wir was in der Hand.

Hauptsache ist, dass Sammy wieder gesund wird und keinen von uns fünf ansteckt.

:danke:
 
Erst einmal würde ich jetzt nicht in Panik ausbrechen. Giardien, bzw. der Durchfall können gefährlich werden, wenn man das nicht behandelt - ihr habt gehandelt, es wurde erkannt,....

Da habt Ihr ja voll in die Sch... gegriffen. Was für eine Züchterin ist dass denn?

Da muss ich einmal ein Veto einlegen, da ich das Problem Giardien hier auch hatte, als Smilla bei uns einzog (dazu komme ich weiter unten) und ich habe mich ausgiebig mit meiner Tierärztin darüber unterhalten. Bevor man also jetzt wie wild nach einem Schuldigen sucht, sollte folgendes beachtet werden:

1. Giardien kommen mitlerweile recht häufig vor und haben nichts mit Unsauberkeit, Vernachlässigung oder sonstwas zu tun. Natürlich kann sowas auch bei einem Züchter auftreten, wenn er seine Hunde normal hält und sie nicht ihr Zuchtleben lang isoliert und wegsperrt.
2. Welpen leiden tatsächlich immer mal wieder in der Anfangszeit der Futterumstellung von Muttermilch auf feste Nahrung unter breiigem Stuhl. Dadurch, dass da auch anfangs häufiger Darmschleimhaut mit abgestoßen wird, kann so ein häufchen schon recht gruselig aussehen - es kann also sein, dass der Welpe
a. beim Züchter solchen Kot gehabt hat
b. breiigen Kot hatte, den manche Menschen schon als Durchfall bezeichnen (bei Giardien läuft das ja nur so hinten raus und das geht bei Welpen sehr schnell, die brauchen sich nicht erst eine Woche angesteckt zu haben)
c. schon beim Züchter Giardien hatte, dieser das aber nicht bemerkte, da das Ganze laut meiner Tierärztin oft erst "explodiert", wenn der Welpe ein wenig Streß bekommt, was oft den Pegel des Immunsystems senkt, wobei wir hier wären:
Giardien sind immer auch ein Problem eines schwachen Immunsystems.
Deshalb brechen Giardien am häufigsten bei welpen und Junghunden aus, deren Immunsystem halt einfach noch nicht so ausgereift ist. Oder eben kränkelnde Tiere.

Da erwachsene Hunde mit gutem Immunsystem auch Giardien tragen können, ohne dass man als Mensch das jemals mitbekommt finde ich es persönlich irgendwie leicht daneben, jetzt gleich mit Vorwürfen dem Züchter gegenüber um sich zu schmeißen.
Schließlich kenne ich weder ihn noch seine Art zu züchten - dieses "immer schnell Schuldige suchen und fertig machen" halte ich nicht für richtig.
Aber vielleicht wäre er froh, wenn man ihn erst einmal informiert. Dann kann er
a. seine Welpenleute weiter informieren
b. seine erwachsenen Hunde testen lassen, damit er beim nächsten Wurf keine Probleme bekommt.

Wie das bei mir war:

Smilla zog hier ein und hatte höchstens eine halbe Woche später heftigen Durchfall, der dann recht schnell auch blutig wurde. Davon war es immer wieder relativ weicher, breiiger Kot.
Ein Test zeigte Giardien und ich habe als erstes die Züchterin informiert, vor allem weil sie auch gerade noch kleine Welpen da hatte.
Meine Tierärztin nahm mir übrigens die Panik und klärte mich über die oben angesprochenen Punkte auf.
Sie sagte, dass Giardien mittlerweile nichts seltenes mehr wären und auch beim besten Züchter vorkommen können.
Stress sei manchmal der Auslöser für die Viecher, so dass Smillas Umzug zu uns Schuld sein könnte.
Die Züchterin testete ihre Hunde und informierte Smillas Geschwister.
Ich testete meine erwachsenen Hunde Neo und Willow - tatsächlich: Willow hatte Giardien.
Sie hat nie auch nur 1x Durchfall gehabt oder sonstwas, ihr Immumsystem kommt mit den Viechern halt einfach super klar (wie meine Tierärztin sagte, ist das bei vielen erwachsenen Hunden so und es sei ganz natürlich, dass Smilla das eben noch nicht wegstecken würde).
Smilla hatte sich also innerhalb weniger Tage bei Willow angesteckt, die Hunde der Züchterin und Smillas Geschwister hatten nichts.

Ich wäre mir wohl ziemlich blöd vorgekommen, wenn ich die Züchterin gleich der böswilligen Verschleierung irgendwelcher Seuchen vorgeworfen hätte.

Was man bei Giardien machen sollte:
- die Stellen der aufgesammelten Häufchen im Garten mit heißem Wasser übergiessen (ist zwar blöd für den Rasen, aber dann hat er halt mal verbrannte stellen)
- das Futter soweit umstellen, dass man auf jegliche Kohlehydrate verzichtet (die werden in Zucker umgewandelt und davon ernähren sich die Giardien im Darm - man kann sie also auch aushungern)

Alles andere machst du ja schon.
Dass mit dem Futter ist bei Welpen zwar manchmal etwas blöd, aber Smilla hat es überlebt und geschmeckt hat es ihr auch noch.
Ich hatte ihr Reinfleischdosen von Pernaturam gefüttert, dazu Gemüse und manchmal Kräuter.
Gegen Durchfall und Giardien helfen auch ein paar Zusatzprodukte von Pernaturam, ist alles pflanzlich.
Z.B. Enterogan (für die Stärkung der Darmflora und Abwehr von Parasiten) und Garon forte (hilft sehr bei akutem Durchfall).
 
Die Züchterin hat uns Spartrix empfohlen, wovon unsere Tierärztin entsetzt war, das ist für Tauben und nicht für Hunde.
Julia

Da muss ich einmal ein Veto einlegen, da ich das Problem Giardien hier auch hatte, als Smilla bei uns einzog (dazu komme ich weiter unten) und ich habe mich ausgiebig mit meiner Tierärztin darüber unterhalten. Bevor man also jetzt wie wild nach einem Schuldigen sucht, sollte folgendes beachtet werden:

Die Frage, "Was für eine Züchterin ist das denn?", bezog sich auf die Empfehlung den Welpen mit einem Taubenmedikament zu behandeln. Sie wurde also informiert und kann Gegenmaßnahmen ergreifen.
 
Die Frage, "Was für eine Züchterin ist das denn?", bezog sich auf die Empfehlung den Welpen mit einem Taubenmedikament zu behandeln. Sie wurde also informiert und kann Gegenmaßnahmen ergreifen.

Das kann ich ja verstehen (obwohl ich tatsächlich schon öfter ghört habe, dass das Medikament von Hundebesitzern verwendet wurde - für mich würde das auch nicht in Frage kommen), der Rest deines Textes hat aber doch den "Schuldigen" schon gefunden, der unbedingt bestraft und gesteinigt gehört.
 
Wenn man mal selbst ein wenig forscht kann man schon eine ganze Menge zu Spartrix finden.
Im Gegensatz zu Metro braucht der Darm nicht ewig mit Medis bombadiert werden, in leichten Fällen reicht sogar eine Einmalgabe.
Es gibt Haufenweiße Medis die nicht explizit für eine Gattung zugelassen sind, und Spartrix wird schon seit vielen Jahren bei Hunden und Katzen eingesetzt.
Giardien können sogar reine Hauskatzen bekommen weil man sie mit den Schuhen einschleppt, und etwa 30% der Hunde sollen Dauerträger/Ausscheider sein ohne Symptome zu haben, die sind einfach überall.
 
Wenn man mal selbst ein wenig forscht kann man schon eine ganze Menge zu Spartrix finden.
Im Gegensatz zu Metro braucht der Darm nicht ewig mit Medis bombadiert werden, in leichten Fällen reicht sogar eine Einmalgabe.
Es gibt Haufenweiße Medis die nicht explizit für eine Gattung zugelassen sind, und Spartrix wird schon seit vielen Jahren bei Hunden und Katzen eingesetzt.
Giardien können sogar reine Hauskatzen bekommen weil man sie mit den Schuhen einschleppt, und etwa 30% der Hunde sollen Dauerträger/Ausscheider sein ohne Symptome zu haben, die sind einfach überall.

Mir persönlich ist Spatrix bereits seit Jahren als Mittel bei Hunden gegen Giardien bekannt, es wird nach dem Gewicht des Hundes gegeben.

Meine Hunde hatten schon oft Giardien, da sie viele Hundekontakte mit TH-Hunden haben.
Das Futter habe ich nie umgestellt, habe auch nicht immer den Dampfreiniger benutzt, das finde ich total übertrieben

Die ganzen Hundesachen wurden auf 30-40 Grad gewaschen, die Futter- und Wasserschalen werden sowieso täglich 2 mal gereinigt, der Boden wurde mit gerade noch verträglichen heißem Wasser gewischt..
Angesteckt haben sich die Hunde untereinander auch nicht oft, ganz selten hatten 2 Hunde auf einmal Giardien, ich selbst hatte mich auch noch nie angesteckt.

Keine Ahnung woher diese ganze Gerüchte und Empfehlungen kommen...ich vermute mal, dass das jemand ins Internet gestellt hat und jeder das ungeprüft übernimmt und selbst keine Erfahrungen mit ihnen gemacht hat.

Klar muss auch mal ein Hund wegen dem wässrigen Durchfall an den Tropf, aber doch nur, weil man selbst viel zu lange abgewartet hat, den TA aufzusuchen oder gegen die Giardien etwas zu unternehmen. Das ist ja hier nicht passiert, die TE ging ja relativ schnell zum TA.

Wildtiere bekommen auch Giardien, da ist auch nix mit desinfizieren usw.

Es gibt kaum Hunde, die keine Giardien oder Würmer haben. Solange das Immunsystem funktioniert nehmen sie auch nicht überhand. Kommt allerdings noch eine Infektion oder etwas anderes hinzu, muss man etwas gegen sie unternehmen. Parasiten haben nicht die Absicht ihren Wirt zu töten.
 



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