Fragen zum ersten Hund (Welsh Corgi Pembroke).

Guten Tag liebe Hundehalter! Mein Frau und ich möchten die Familie gerne um ein vierbeiniges Mitglied erweitern, die Kinder sind "aus dem Gröbsten raus", d.h. wir haben wieder etwas mehr Zeit, und trauen uns nun Erziehung und Haltung eines Hundes zu. Unsere erste Wahl ist der relativ unbekannte Welsh Corgi Pembroke. Zunächst habe ich mich rein optisch in die Rasse verliebt, doch auch die Charaktereigenschaften (intelligent, anpassungsfähig, robust, kinderlieb, humorvoll, wenig ausgeprägter Jagttrieb,...) überzeugen uns sehr. Ich habe auch schon mit einigen Züchtern gesprochen.
Nun einige mehr oder weniger konkrete Fragen an das Hundeforum:
- Thema Kastration: Wir möchten uns ein Weibchen kaufen, auch aber nicht nur, weil Rüden tendenziell dominanter sind als Weibchen. Um Läufigkeit und Schwangerschaft zu vermeiden, raten manche Hundehalter zu einer frühen Kastration (vor der ersten Hitze). Ich bin hier noch unentschlossen. Ich habe gehört, daß ein früh kastriertes Weibchen lebenslang sehr verspielt und "jung" bleibt. Fragen: Was bedeutet das? Ist dies eine eklatante Wesensveränderung? Sind diese Hündinnen dann sozusagen ein bisschen "geistig zurückgeblieben"? Das möchte ich natürlich nicht.
- Ein Welsh Corgi kann - wie andere Hunderassen auch - im Alter an der schlimmen Nervenkrankheit DM erkranken. Bereits beim Welpen kann man testen, ob eine dementsprechende genetische Belastung vorliegt. Ich möchte verständlicherweise einen Hund, bei dem das Risiko, an DM zu erkranken minimiert ist. Frage: Ist es legitim oder sogar üblich, diesen Test am Welpen meiner Wahl noch beim Züchter durchführen zu lassen?
- Sollte man bei der Anschaffung eines Welpen eine besonders ruhige Zeit (z.B. Sommerferien) abwarten, eventuell sogar Urlaub nehmen, oder das Tier gleich in den "normal hektischen" Alltag integrieren?
Soweit erstmal. Vielen Dank für alle Antworten und viele Grüße.
Lars
 
Hallo,

über den Corgi ansich kann ich nichts sagen, aber über die Kastration. Unseren Labi haben wir auch noch vor der ersten Läufigkeit kastrieren lassen und sind damit auch zufrieden. Sie ist zwar jetzt mit 3 einhalb Jahren noch sehr verspielt, aber nicht zurückgeblieben.

Ich find so was wie die Sommerferien ein guter Zeitpunkt. Dann kann man sich der Erziehung auch besser witmen.:zwinkern2:
 
Ich würde den Hund erst nach der zweiten oder dritten Läufigkeit kastrieren, einfach damit sie eine Chance hat, gesetzter zu werden und auch geistig reifer.

Für mich käme daher eine frühe Kastra nicht in Frage.
Was machen schon ein paar Blutstropfen oder Anhänglichkeit ect. Da muss man durch ^^
 
Hallo,

aus Erfahrung kann ich sagen, dass Rüden tendenziell nicht "dominanter" sind als Hündinnen. Ich kenne etliche zickige Mädels (die anderen Hunden am liebsten gegenseitig den Kopf abbeissen würden) und viele liebevolle Rüden.
Was die Kastration hat auch jeder Tierarzt eine andere Meinung. Ich kenne einen früh kastrierten Rüden, sehr verspielt und wahnsinnig lieb, der nicht "geistig" gelitten hat, aber einfach ein Kindskopf bleiben wird. Auch sein "Welpenfell" (oder eher Pubertätsfell?) wird er nie verlieren. Ich kenne eine früh kastrierte Hündin, die ähnlich wie der Rüde ist und eine spät kastrierte Hündin, die seitdem am liebsten jeden anderen Hund platt machen möchte. Ob das was mit dem Alter während der Kastration zu tun hat, kann ich nicht sagen.
Ich würde mich mit meinem TA absprechen, die Entwicklung des Welpen beobachten und dann entscheiden.
Bei einer Hündin ist die Kastration allerdings ein größerer und kostenaufwendigerer Eingriff. Es "kann" zu Inkontinenz führen. Bei einem Rüden ist der Eingriff kleiner, das OP-Risiko geringer.

Ein Welsh Corgie ist, soweit ich mich entsinne, eine der Rassen, wo das DM-Risiko nicht klein ist. Ein guter Züchter müsste seine Hunde aber vor der Verpaarung getestet haben, sonst würde ich dort keinen Hund kaufen. Es gibt die freien Hunde (N/N), die Träger (A/N) und die Risikohunde (A/A).
Ein freier Hund hat 2 gesunde Gene, d.h. er hat, laut Studie, die Erkrankung nicht in sich. Er kann nur gesunde Gene weiter vererben.
Ein Träger hat 1 gesundes und 1 mutiertes Gen, er ist also Träger der Erkrankung. Es ist sehr unwahrscheinlich, laut Studie noch nie vorgekommen, dass dieser Hund erkrankt. Er kann sowohl das mutierte, als auch das gesunde Gen an seine Nachkommen weiter geben.
Ein Risikohund hat 2 mutierte Gene und die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Hund erkrankt, ist recht groß. Er kann nur das mutierte Gen weiter vererben.
Ein seriöser Züchter weiß durch einen Gentest, zu welcher Kategorie seine Hunde gehören.
Kurz gesagt:
freier Hund + freier Hund = freie Nachkommen
freier Hund + Träger = freie und Träger Nachkommen (sie erkranken nicht)
freier Hund + Risikohund = Träger Nachkommen (sie erkranken nicht)
Wichtig ist nur, dass immer ein freier Hund bei der Verpaarung dabei ist. Manchmal ist es nötig, auch Träger oder Risikohunde in die Zucht zu nehmen, um z.B. die Blutlinie zu vergrößern oder besonders tolle Eigenschaften in der Zucht zu fördern.
DM ist ähnlich zu handhaben, wie PRA. Daher weiß ich das in etwa. Aber ein Züchter informiert bestimmt gern genauer.

Ansonsten, Urlaub nehmen und nicht zu knapp, wenns ein Welpe sein soll. :zwinkern2:
 



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