Rubia, ich versuche mal auf deinen Text einzugehen.
Du hast mich nicht verärgert. Wir sind hier in einen Forum und Kritik sind erwünscht. Auch andere Meinungen akzeptiere ich voll und ganz.
Hallo Mestchen,
wenn ich ehrlich sein soll, bist du genau das Gespann, vor dem ich beim Gassigehen Angst habe.
Zwei únterschiedliche Hunde (ob angeleint oder nicht, spielt keine Rolle), einer davon klein und niedlich, der andere hübsch, aber eben nicht handzahm.
Du beziehst dich beim Handzahm wahrscheinlich darauf, dass ich es vermeide, dass Kiara gestreichelt wird?
Kiara wird öfters mal im vorbeigehen gestreichelt. Findet sie nicht so gut, erträgt es aber. Da ich weiß, dass sie so was nicht gerne mag (besonders nicht von fremden) sage ich ihn voraus, das Kiara nicht gestreichelt werden möchte. Viele strecken auch ihre Hand nach vorne. Kiara geht einen Schritt zurück und ist dann hinter mir.
Wer fragt, darf jederzeit Caro streicheln. Nur das ungefragte locken lasse ich nicht zu.
Zu meinen Gespann: Als Caro einzog war es wirklich anders als erwartet. Das kannst du auch entsprechend nachlesen. Caro hat wirklich vieles angebellt. Zum einen liegt es daran, dass Caro keine Umweltreize kennen gelernt hat, zum anderen weil sie stark sehbehindert ist. Mit Hilfe meiner Trainerin habe ich das Problem im Griff bekommen und Caro geht entspannt an Mitmenschen vorbei. Auch Hundebegebungen sind eigentlich entspannt. Das eigentlich bezieht sich darauf, dass sie es nicht mehr sind, wenn der andere Hund an der Flexi oder ohne Leine sind. Dann spanne ich mich an und das überträgt sich auf meine Hunde.
Einfaches vorbeigehen ohne Kontaktaufnahme geht aber. Außerdem weiche ist meistens aus, um zu verhindern, dass meine Hunde Kontakt an der Leine aufnehmen: Sie sind einfach stark eingeschränkt und Kiara wurde mir schon mehrfach schwer verletzt. Ich bin da also auch nicht so cool.
Ob er wirklich extrem starrte oder nicht, ist eher deine Einschätzung in der für dich unangenehmen Situation. Vielleicht fand er Kiara wirklich nur außergewöhnlich hübsch und hat deshalb den Blick auf ihr ruhen lassen. Dass es als Starren empfunden wird, weiß ein Nicht-HH oft nicht.
Du sprichst von ersten Vorfall. Manuel war in der Situation mit dabei und führte Kiara. Er lief etwa 10 Meter vor. Die Jungen (es waren ja drei) sind auf den Grünstreifen ausgewichen. Manuel nahm Kiara sehr, sehr kurz, so dass sie keine Bewegungsfreiheit hatte. Vielleicht hat sie das auch mit angestachelt? Der Junge hat auf jeden Fall Blickkontakt mit Kiara hergestellt. Und ich konnte nicht mehr rechtzeitig Manuel warnen.
Ich habe mich mehrfach entschuldigt. Ich denke, die Jungen werden verstanden haben, dass dieses Verhalten nicht normal sei.
Aber sicher biste nicht, gell?
Er hatte 10 Meter vorher "Angst" gesagt, und ging auf den Grünstreifen.
Sehe gerade, dass es sich auf die Frau heute morgen bezogen hat. Sie ging zwischen zwei Autos. Ich habe sie vorher auch nicht wirklich wahr genommen. Nicht, weil meine Mitmenschen mich nicht interessieren, sondern weil ich an sehr vielen Menschen mit meinen Hunden vorbei laufe - ohne Probleme. Da Caro gerade sehr aufgedreht war und ich nicht wollte, dass sie bellte, habe ich mich mehr um sie gekümmert. Bei Kiara habe ich bisher in so einer Situation keine Sorgen gehabt. Sie geht einfach an Menschen vorbei und ignoriert sie gekonnt.
Erst als ich meinen Kopf umdrehte, sah ich, wie die Dame Kiara in die Augen sah. Auch sie war leicht nach vorne gebeugt. In den Moment war es leider schon zu spät.
Das ist doch offensichtlich eine Interpretation, die aber immerhin für eine latente Aggression sorgt - bei dir, beim Leser deiner Schilderung und bei jedem anderen, der ohnehin ein Problem mit "anderen" hat.
Auch hier habe ich mich entschuldigt. Die Frau schrie mich an. Ich denke daher mal, dass sie mich wohl beleidigt haben wird - oder zumindest Kiara.
Gut, was man von Betrunkenen zu halten hat, weiß man ja.
Hast du nicht gespürt, dass sie betrunken ist und von daher eine besondere Gefahr darstellt?
Damals ist schon ein wenig her. Es war an der Weserpromenade. Sie kam mit entgegen. Da sie sehr schlangenlinienartig fuhr, wechselte ich die Seite des Weges (etwa so breit wie eine normale Straße). Ich nahm Kiara und Caro rechts von mir zwischen einen Zaun. Es ging also nicht mehr zum ausweichen. Kiara ging da nicht unbedingt nach vorne, bellte aber. Ich hatte es nur erwähnt, da ich eigentlich mit Kiara solche Probleme nicht habe - und Kiara wohnt Januar 2016 dann 11 Jahre bei mir.
Diese Erfahrung habe ich in "Kann jeden mal passieren" abgehackt.
Meiner bescheidenen Anfänger-Meinung nach solltest du trainieren, beide Hunde zu jedem Zeitpunkt 100% unter Kontrolle zu haben. DU hast die Hunde und damit die Verantwortung.
Ein 100% gibt es leider nicht. Hunde sind Lebewesen, keine Roboter.
Ich arbeite und trainiere viel mit meinen Hunden.
Es den anderen in die Schuhe zu schieben, dass sie nichts von Hunden verstehen und deshalb freilich falsch machen, was man denn falsch machen kann, ist nicht der richtige Weg.
Habe ich das getan? Also bestimmt nicht bei den Nicht-Hundehaltern. Da versuche ich es mit Aufklärung.
Über andere Hundehalter rege ich mich schon auf. Es ist doch einfach: Ein Hund, der nicht abrufbar ist, gehört an die Leine. Kommt mir ein angeleinter Hund entgegen, leine ich meinen Hund auch an.
Vor allem solltest du über dich nachdenken und nicht so viel über die anderen, denn so ein Satz:
Ich finde es einfach nur bescheiden, dass Menschen Angst vor Hunden haben und Kiara dann auch noch nach vorne geht.
klingt zwar toll, ist aber an der Realität vorbei.
Vielleicht kam es falsch rüber: Ich meinte damit, dass ich es bescheiden von Kiara finde, dass sie so reagiert hat. Ich finde es nicht bescheiden, dass Leute Angst vor Hunden haben. Ich respektiere es und gebe mir große Mühe, dass sie betroffenen Personen sehen, dass meine Hunde einfach entspannt und ohne Beachtung dran vorbei gehen.
Wenn du dir den Genuss der doppelten Hundehaltung leistest, dann sorge auch dafür, dass andere nicht darunter leiden.
So weit ich weiß, leidet niemand darunter. Bis auf die drei "Aussetzer". Es ist noch kein Hund von meinen Hunden verletzt worden, meine Hunde sind an einer 1 Meter Leine, ich räume alle Hinterlassenschaften weg, bin höflich und grüße, lasse meine Hunde absitzen, wenn es eng wird (z.B. in einer Hofeinfahrt, wenn mir jemand auf einen engen Weg entgegenkommt).
Ich weiß, wovon ich spreche.
Ich als Anfänger hasse die Situation 1 Mensch, 2 Hunde = unschöne Begegnung.
Ich mag gewisse Situationen auch nicht. An deiner Stelle würde ich einfach ausweichen.
Besonders schlimm: einer online, der andere offline.
Ich habe bei Begegnungen immer beide Hunde an der Leine. Ich lasse Caro nur los, wenn ein Tut-Nix kommt und ich sie vorschicke, damit dieser nicht zu Kiara kommt.
Wie soll ich da souverän bleiben, wenn das andere Herrchen/Frauchen die Situation ja auch nicht im Griff hat?
Es kommt auf die genaue Situation an. Alle an der Leine gäbe es
mir eigentlich kein Problem.
Nichts für ungut, Mestchen, aber das musste mal gesagt werden.
Dein Bericht erschien mir ein bisschen arg einseitig.
Alles gut :jawoll: Deine Sicht ist auch interessant.
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Meiner bescheidenen nicht ganz so Anfänger-Meinung nach gibt es keine 100%, da Hunde auch beim besten Training Lebewesen und keine Maschinen sind und selbst die erfahrensten und rücksichtsvollsten Hundehalter mit den bravsten Hunden sind schon mal in dumme Situationen gekommen, die nicht so gelaufen sind, wie sie es sollten.
So was passiert. Ich komme von dem Campus, bin mit den Rad gefahren und will rechts abbiegen. Hand ausgestreckt, war kurz vor der Kurve und da kam ein JRT an der Flexi, der ziemlich Aggro auf mein Rad zu sprechen war. Das Frauchen hat sich tausendmal entschuldigt und versprochen, dass sie erst um die Ecke guckt, bevor sie den Hund die ganze Leine gibt.
Mestchen hat das hier ja auch nicht in den Aufreger-Thread geschrieben, sondern wenn ich es richtig interpretiere ging es doch um die Fragen, ob man denn etwas machen kann, damit dies nicht mehr passiert.
Genau. Ich habe ein Problem und suche eine Lösung.
@Mestchen... Ja kann man. Ich würde es ähnlich aufbauen, wie du bei Caro das Ignorieren des Lockens gearbeitet hast. Bringe Kiara einfach bei, sich dann an dir zu orientieren und organisiere für den Anfang evtl. auch einfach ein paar Statisten mit vernünftigem Timing, die dann auch aufhören sie anzustarren, wenn sie deeskalierendes Verhalten zeigt und zu dir sieht. Sodass sie lernt, dass sie mit deeskalierendem Verhalten auch Erfolg hat :zwinkern2:
Klingt nicht einfach, da ich bisher nur zwei Mal in die Situation gekommen bin. Dennoch finde ich die Idee ganz gut. Kiara lernt ja auch bei sozialen Spaziergängen aktuell, dass sie ein paar Stufen runter fahren kann und sie lässt sich echt viel schon von anderen Hunden gefallen :girllove:
Außerdem arbeitet Mestchen ja an den Problemen. Soweit ich das beurteilen kann, trainiert sie sogar sehr intensiv mit ihren Hunden und hat z.B. mit Caro innerhalb kürzester Zeit große Trainingsfortschritte erreicht.
Danke. :girllove: Caro war/ist auch sehr arbeitsintensiv. Sie ist fast ein umgänglicher Hund geworden.
Ich habe Probleme, dass gebe ich ja zu und ich arbeite daran. Mit Kiaras Artgenossenproblemen schon bald 8 Jahre.
Ich würde in der Situation, wenn möglich zügig mit meinem Hund weitergehen oder auch die Straßenseite wechseln bzw. einen großen Bogen um die Person laufen. Ist das nicht möglich/zu spät, würde ich auch versuchen, den Hund z.B. durch ein "Schau" abzulenken. Oder mich schützend davorstellen.
Das mache ich ja normalerweise auch. Ich sehe zu, dass es einen großen Abstand gibt und erkundige, was den der Person lieber ist. Also meine Hunde sollen sitzen oder liegen, ich soll dran vorbeigehen oder wir gehen gemeinsam aneinander vorbei.
Ich werde auf jeden Fall dafür Sorgen, dass zwischen der betroffenen Person und Kiara ich stehe. :jawoll: