Chester dreht völlig ab

Guten Abend!

Wir sind neu hier im Forum und stellen uns deshalb mal kurz und knapp vor:

Ich heiße Dennis, komme aus Kerpen (Kölner Raum) und lebe mit meinem 18 Monate alten Labrador-Dobermann-Mix Chester zusammen.

Ich habe Chester aus dem Tierheim Düren, und es ist nicht mein erster Hund, die anderen beiden leben mittlerweile im Hundehimmel.

Die erste Zeit mit Chester war sehr anstrengend, weil er ja noch so jung und unerzogen war (haben ihn mit 10 Monaten bekommen), über seine Vorgeschichte ist leider nichts bekannt da er ein Fundtier ist.
Mit viiiel langem Atem und Geduld haben wir es geschafft ihm den Grundgehorsam beizubringen, was auch sehr gut funktioniert, da er sehr auf mich fixiert ist und einen superlebendigen Spieltrieb hat über welchen man ihn "erziehen" kann.

Nun aber zu meinem Problem:

Bin ich mit Chester zu Hause ist er der Liebste, hört aufs Wort, kuschelt sich auf seinen Platz und kommt ab und zu ans Sofa um nach Streicheleinheiten "zu betteln".
Gehe ich mit ihm raus und wir sind alleine, ist alles prima, ich kann ihn frei laufen lassen, er kommt auf Wort zurück und setzt sich vor mich, läuft nicht zu weit weg...also alles in allem sehr gut.
Jenachdem wer uns entgegenkommt, plustert er sich auf, und bellt diese Person an bzw. schnellt nach vorne bis ihn die Leine aufhält.
EIn festes Muster ergibt sich nicht, er bellt also nicht nur schwarzgekleidete, oder nur Männer oder so an.
Wenn uns ein anderer Hund entgegenkommt genau dasselbe Spiel, großmachen, laute Stimme zeigen und hinspringen.

Wir haben ihm ein Hormondepot einsetzen lassen um ihm den "Druck" zu nehmen, leider brachte das auch nicht sehr viel.

Mittlerweile kann man ihn fast nicht mehr von der leine lassen, da man wirklich permanent aufpassen muss ob ein Fussgänger oder Hund in der Nähe ist.
Er zeigt dieses Verhalten allerdings nur wenn jemand in unmittelbarer nähe an uns vorbeigeht.

Ich hoffe das war erstmal nen grobe Schilderung, Fragen werde ich bestmöglichst beantworten, und hoffe der ein oder andere hat vielleicht einen Tipp, damit unsere gemeinsamen Spaziergänge wieder entspannter laufen.

Schönen Abend noch!


Dennis und Chester
 
Wie siehst Du das "aufplustern" denn an?

Böse,spielen,verteidigen?

Welches gefühl gibt Dir der Hund dabei?

Zum Ableinen,sonst nimm im Notfall eine Schleppi,das er sich wenigstens etwas Bewegen kann und Ihr immer eingreifen könnt.
Erst mal als Lösung versteht sich.

Habt ihr denn schon Rat gesucht oder einige Hilfen versucht?
 
Das "Aufplustern" zeigt sich wie folgt:

Er drückt quasi die vorderpfoten durch, macht sich also richtig groß, streckt die Brust raus, ein richtiges Macho-Imponier-Gehabe.

So kündigt sich das an. Sobald ich dieses Verhalten sehe versuche ich einzugreifen indem ich Chester absitzen lasse und seine Aufmerksamkeit auf mich zu richten versuche....haben schon einiges versucht, mit Leckerlies und Spielzeug.
Ich versuche ihm damit quasi "Die angst vor der Situation" zu nehmen, bzw. ihm zu zeigen das alles in Ordnung ist und ich die Lage vollkommen unter Kontrolle habe.

Ich würde gerne mit ihm ein bisschen trainieren was das angeht, leider gestaltet es sich schwierig andere Hundehalter zu finden die ihren Hund zum üben zur Verfügung stellen, obwohl ja eigentlich nichts passieren kann.

Wir haben uns Rat in einer Hundeschule geholt, wobei ich von dieser nicht begeistert war und einige Hunde dabei waren die von sich aus aggressiv auf Chester losgegangen sind, und dementsprechend seine eigene Aggression noch verstärkt haben.

Habt ihr Tipps zum trainieren? Das mit der Schleppi werde ich definitiv regelmäßig probieren, habe es bis jetzt nur ab und zu gemacht.

Liebe Grüße,

Dennis mit dem schnarchenden Chester ;)
 
Ich denke, so ein Verhalten kann ziemlich viele Gründe haben.

Meiner Meinung nach ist es aber, wenn er sich "aufplustert" schon zu spät um seine Aufmerksamkeit noch auf dich zu richten. Einer unserer Hunde hatte auch solche "Probleme". Da hieß es dann halt bei Spaziergängen immer schon vorrauszuschauen und die Aufmerksamkeit des Hundes schon auf sich zu lenken, bevor er den anderen Hund fixiert hat. Wir haben angefangen, auf Spaziergängen kleine Tricks zur Ablenkung zu erarbeiten. Sicherlich aber kein Patent für jeden Hund ;) Ausserdem haben wir die erste Zeit auf Spaziergängen Hundebegnungen gemeiden, so das er gar nicht i ndiese Situationen kam. Erst als ich (und dadurch auch er) sicherer waren und ich das Gefühl hatte, wieder eine stete Verbindung zu ihm zu haben, haben wir uns wieder auf unsere normalen Spazierwege gewagt.
Aber in solchen Situationen überträgt sich auch schon die kleinsten Unsicherheit des Halters auf den Hund. Sprich ein unbewusster festerer Leinengriff reicht aus, um Hundi zu signalisieren "gleich gehts los".
Achja, ein Ausbilder hat mir mal gesagt, das das absitzen lassen nicht für jeden Hund geeignet ist, das das fixieren des anderen Hundes alles noch schlimmer machen kann.
In meinen Augen ist es, gerade bei einem großen und kräftigen Hund, immer am besten solche Probleme unter fachmännischer Anleitung anzugehen. Denn ein kleiner Fehler kann alles noch viel schlimmer machen :(
Wieviel/ was unternehmt ihr denn eigentlich mit ihm? Ist er ausgelastet?
Ich wünsche dir viel Glück, das dein Chester bald wieder in den Genuss der Leinenfreiheit kommen kann!
 
Das war natürlich in der Hundeschule ein Satz mit X - das war wohl nix...

Bei solchen "Hundeschulen" bekomm ich dann immer gleich die Pest an allen pölstern meines dar seins.

Schleppi ist wie gesagt eine Alternative.

Ich habe ebenfalls verschiedene Wege um Cash seine Aufmerksamkeit zu bekommen.Ein mal das Halti - ich brauch nicht dran drehen,er machts voll alleine,da Cash viel über den Schnautzehalt erzogen wird.

Dann habe ich meine Gürteltasche - da ist ja immer was feines drin,brauch da nur dran zu spielen.

Und sein Ball!

Bevor Du die Konfrontation mit anderen Hunden sucht (hattest ja gesagt er macht es auch bei Menschen) reicht es mit Menschen,die an Dir vorbei gehen erst mal aus.Überrenn das ganze nicht.Hunde wären für Deinen eine "höhre" Stufe.

Versuch mal,erst mal Dich toll zu machen.Ball spielen etc. Beim Spielen,baust Du schon Komandos ein.

Dann nimmst du ihn an die Leine,kann mich hier Frauchen nur anschliessen,die Leine muss so bleiben wie sie liegt/hängt. (ich sag immer liegen :happy2:)

Kommt Dir jemand entgegen,musst Du lernen,Deinem Hund einen Schritt vorraus zu sein.Stellt er sich schon in seiner Haltung auf (vor dem Aufplustern) oder fixiert etwas,versuche erst mit dem Spielzeug,mit dem Du gespielt hast,seine Aufmerksamkeit zu bekommen.Klappt das nicht,oder er lässt sich zwischendrin immer verleiten,dreh Dich um und geh einfach in die andere Richtung.

Er geht auf ein Ziel zu und fixiert es,zeigt wie "toll" er ist.gehst Du weg,nimmst Du ihm erst mals das fixieren.Egal wie er an der Leine tobt,geh einfach. Ignoriere das Toben an der Leine.

Ist er artig neben Dir und hat sich beruhigt,kommt ein Fein und Du gehst wieder in die andere Richtung.

Du kannst auch einen Drehwurm davon tragen ,aber es ist eine Methode. :happy2:

Solltest Du (aus wessen Gründen auch immer ) ein Halti einsetzen und zieh bitte nie am Halti.
Der Hund,wird über das Halti nur geführt.
 
Huhu, von mir kommt jetzt mal kein Rat sondern "nur" etwas Beruhigung :D klar ist Du mußt daran arbeiten und bist auch auf dem "richtigen Dampfer" mit Suchspielen usw... einfach mit Ablenkung!!! Dennoch möchte ich sagen: das ist auch nicht sooo über zu bewerten, der Bubi steckt mit 18 Monaten nochmal voll in einer "Flegelphase", und auch die Dobis sind ja eher "Spätentwickler" und so heißt es Ruhe bewahren und den Weg im Auge behalten wo man hin will!!!!! Lass Dich nicht beirren, mir geht mit meinem Rocker ja genauso, zwar nicht beim Menschen, aber bei fremden Hunden..... da packt er an der Leine auch gleich die Messer aus :happy2::happy2: andere Hundehalter die "das verstehen" wirst Du im "Freien" kaum finden :wut: (sindern nur in einer guten Hundeschule ) draußen heißt es immer gleich der Hund ist aggressiv, das da aber ein "hormongesteuerter (kleiner) Depp" an der Leine hängt sieht keiner .... ok unsere beiden sind eher weniger klein (meiner hat auch immerhin so 40 Kilo) aber vom Kopf her sind es noch die totalen "Trottel" und wenn sie was gruselig finden haben sie eher den Drang nach vorn zu gehen und zu sagen "verpiss Dich" bevor sie sich in die Hose machen :happy2: bei Grave hilft zur Zeit nur soweit auf Abstand gehen ( also auch mal einen Bogen durch den Acker laufen ) das er mich wieder anschauen kann und wir aus der Situation raus kommen, dann packt er auch die Lederjacke mit Nieten und die Messer wieder weg :D denn eigentlich ist er ja gar kein Held :happy2:

Also durchhalten und lass Dir nicht erzählen der Hund wäre "gestört" er muß nur einfach noch gaaaanz viel lernen!!!!! :zustimmung:
 
Guten Tag!

Also erstmal vielen Dank für die vielen aufbauenden Worte, ich find es echt gut wie herzlich man in diesem Forum ohne wenn und aber aufgenommen wird, dafür schonmal ein ganz dickes Lob!

@Frauchen:
Wir fahren viel Rad mit ihm, gehen mehrmals am Tag größere Runden spazieren um ihn körperlich auszulasten. Regelmäßig in kleinen Etappen betreiben wir auf spielerische Art mit ihm Nasenarbeit, und auch sein Köpfchen wird gefördert (das will er auch, ein Tag ohne Kopfarbeit merkt man ihm sofort an, dem kleinen 30-kilo-Energiebündel ;) )
Wir versuchen also schon in sowohl körperlich als auch geistig auszulasten, damit er in seine "Attacken" nicht noch mehr Power stecken kann.

Wenn er denn seine Flegelphase hinter sich hat und die Bindung so richtig intensiv ist würde ich gerne mit ihm in die Rettungshundestaffel gehen, wie mit meinem früheren Hund auch, denn da ist Kopf- und Körperarbeit gleichermaßen erforderlich und gut kombiniert.
Allerdings muss er dazu erstmal viel ruhiger im Umgang mit Menschen/ Hunden werden.

@Cash:
Ich werde mal versuchen die gewünschte Ablenkung mit seinem mittlerweile heiß geliebtem Spielzeug zu erlangen.
Du sagst in die andere Richtung weggehen, und ihm quasi damit zeigen, dass es mir "egal" ist das er fixiert und sich aufplustert...sollte man das lieber mit normaler Leine oder Schleppi machen? Also mit der normalen würde ich CHester ja hinter mir herziehen, und mit der Schleppi müsste er selber auf die Idee kommen mir zu folgen?!
Danke für die Bremse, ich sollte mich wirklich darauf konzentrieren kleine Brötchen zu backen, nicht das ich Chester überfordere und er dann ganz dicht macht und sich nichts mehr sagen lässt! :)

Ein Held ist der Chester auch auf keinen Fall, ist eigentlich ein kleiner Schisser... ;) Hauptsache erstmal lospreschen und wenns zu brenzlig wird ab hinter die Beine von Herrchen und verstecken ;)

Vielen Dank erstmal für die vielen Antworten, einen schönen Heiligabend!
 
Bitte,Bitte,Bitte nicht überfordern.

Ich fleh Dich auf Knien an :happy2:

Dann stellt er auf Stur und dann ist ganz vorbei.

Also,welche Leine Du dafür nutzt,ist eigentlich nicht sooo wichtig.Wichtig hier,nimm ein Geschir.

Du wirst Ihn nicht hinterher schleifen,nein.Entweder er versteht erst mal gar nichts und kommt dann zu Dir und macht er ma ein auf HÖ? oder er Ignoriert Dich und macht weiter mit dem Fixieren.

Einfach machen lassen.Es gibt verhaltensmuster in der Erziehung,die sollte man gleich unterbinden und andere,da muss man arbeiten.

Was Du auch machen kannst,übe es schon mal mit ihm,ohne das er Fixiert.Und loben,wenn er folgt
 
Also werde ich - wenn ich denn endlich mal aus dieser nicht enden wollenden 24 Stunden Schicht rauskomme - mir mein Hundilein mit rausnehmen, an die Schleppi und mit ihm üben das er sich auf mich konzentriert...also einfach mal die richtung wechseln sodass er auf mich achten muss wohin ich gehe.
So habe ich mit ihm geübt das er nicht so an der Leine zieht.


Und keine Angst, überfordern werd ich ihn nicht, dann bleibt der Lernerfolg ja komplett aus ;)
 
Du kannst auch nach Links und Rechts gehen und Komandos einbauen.

Vorteil beim Training,so stellst Du die Rangordnung noch mal fest.


Na da bin ich aber froh drüber,das Du ihn nicht überforderst :D
 



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