Beißhemmung / übermäßiges Bellen

Hallo! Ich habe zwei Themen, die die meisten von euch wahrscheinlich schon tausende Male durchgekaut haben. Werde jedoch nicht gerade schlau aus meiner Internetrecherche und wollte euch nochmal explizit die Situation erklären.
Also: Gizmo, 6 1/2 Monate, mittlerweile knapp 2 Monate bei uns, Mischlingsrüde aus Griechenland.

1. Wir arbeiten gerade noch an der Beißhemmung. Gizmo hat anfangs nur mich gebissen, mittlerweile weitet das sich aber auf so gut wie jeden Menschen aus, den er mehrmals gesehen hat. Wenn er also gerade in Spiellaune ist, beißt er in diverse Körperteile (Beine, Arme, Po, Bauch…), unabhängig davon, was der Mensch gerade so tut. Sowohl, wenn man sich vorher schon mit ihm beschäftigt hat (also zB Bleib-Übungen oder ähnliches), als auch wenn er nur an ihm vorbei geht. Wir haben schon vieles ausprobiert (im Internet kursieren ja die unterschiedlichsten Meinungen): Laut "aua" rufen, deutlich "nein" sagen, von mir (leicht) wegstoßen und anschließend den Raum verlassen, ihn aus dem Raum bringen und ca. 30 Sekunden dort lassen. Hilft alles nur kurzzeitig. Er fängt dann nach kürzester Zeit wieder an. Ich versuche desweiteren, also immer wenn ich ein Spiel beginne, Spielzeug als Alternative zu meinen Körperteilen anzubieten. Klappt dann auch ganz gut. Aber in Situationen, in denen er anfängt, schaff ich es gar nicht bis zur "Spielzeugkiste", weil er so forsch und penetrant ist, sodass ich sofort abbrechen will/muss. Stimmt es denn, dass, wenn er es jetzt nicht lernt, dann auch später beißen wird? Bin langsam ein bisschen ratlos. Gerade weil er abgesehen von diesen ca. 20 Minuten am Tag, sehr gut hört, sowohl draußen als auch drinnen.

2. Außerdem versuchen wir gerade ihm übermäßiges Bellen abzutrainieren. An unserem recht langen Gartenzaun geht ein kleiner Weg entlang, an dem gerne auch mal 10 mal täglich Hundebesitzer mit ihren Hunden vorbeigehen. Ich würde es gerne schaffen, dass Gizmo statt sie total außer sich den ganzen Zaun lang zu "begleiten", kurz anschlägt und sich dann auch wieder beruhigt. Dafür haben wir ihn bisher immer, wenn er übertrieben hat, am Geschirr genommen und ins Haus gebracht. Ist das richtig? Habt ihr da noch andere Vorschläge? Ein "nein" kriegt er in der Situation gar nicht mit.

Vielen Dank euch schonmal!
 
Zu der Beißhemmung: Laut "aua" bzw. "nein" rufen oder kurz den Raum verlassen ist schon der richtige Weg. Wie lange habt ihr diese Methoden ausprobiert? Ich würde auch entweder "nein" oder "aua" sagen. Wegstoßen ist nicht so gut, denn das könnte Gizmo als Spielaufforderung verstehen. Grundsätzlich breche ich ein Spiel ab wenn meine Hunde zu sehr aufdrehen. Dann drehe ich mich einfach von meinen Hunden weg.

Wie viel unternimmst du mit Gizmo, d.h. wie oft und wie lange bist du mit ihm draußen? Eventuell ist er auch überdreht,kommt nicht zur Ruhe und beißt daher.

Wegen dem Bellen: Wenn meine Hunde zuviel Bellen rufe ich sie zu mir, lasse sie kurz "sitz" machen und dann dürfen sie wieder loslaufen. Wenn sie sich auch dann nicht beruhigen bringe ich sie rein. Meine Hunde sind aber nie im Garten ohne dass ich auch im Haus bin und zur Not eingreifen kann. Ich blocke meine Hunde auch mal aber das ist vermutlich mit einem langen Zaun schwierig.

Ich kenne ganz viele Hunde die am Zaun bellen.
 
Diese Methoden haben wir von Anfang an angewandt. War dann mal kurzzeitig besser und vor einer Woche gings dann wieder noch heftiger los. Er ist auch gerade mitten im Zahnwechsel. Unsere Hundetrainerin hat es damit erklärt. Wir gehen zwischen einer halben Stunde und einer Stunde pro Tag mit ihm spazieren. Immer verbunden mit Leckerlie Suche und Übungen an der Schleppleine. Meiner Einschätzung nach kommt er schon gut runter bzw. schläft auch viel. Aber wenn er dann mal wach ist, dann richtig. :frech3:
Selbst deutlich Nein sagen und ihm dann den Rücken zukehren scheint er nicht als Spielabbruch zu verstehen. Dann wird halt hinterhergelaufen und in den Po gebissen. Wie gesagt, es geht halt nur um ca. 20 Minuten am Tag, in denen er so drauf ist, aber die haben es in sich.
Würde denn vielleicht ein neuer Aufbau eines Abbruchsignals helfen? Habt ihr da irgendwelche Ideen wie man ihm solch ein Kommando beibringen kann? Das Nein haben wir beispielsweise mit Leckerlies aufgebaut (Leckerlie hinhalten und Nein sagen und auf OK freigeben). Bei Leckerlies klappt das auch gut, aber möglicherweise kann er das Nein dann nicht auf andere Situationen übertragen.

Ja, ich weiß, dass Bellen am Zaun in manchen Fällen wahrscheinlich nur mäßig abzutrainieren ist. Aber einen Versuch ist es wert :denken24:
 
Mein Tipp: Augen zu und durch.:zwinkern2:

Ihr habt einen momentan albernen und auch pubertierenden Junghund. Macht konsequent weiter wie bisher, der Erfolg wird sich einstellen.

In dem Alter sind Hunde manchmal einfach nur doof und nervig. Kann man nicht anders sagen. Aber das gibt sich, wenn sie erwachsener werden und man bis dahin konsequent geblieben ist.

Das bellen am Zaun - wir hatten und haben auch teilweise sehr meldefreudige Hunde. Und eine lange Zaunfront zur Straße hin.

Auch da muß man dran bleiben. Meine Hunde dürfen melden. Dann werden sie rangerufen, gelobt "fein aufgepaßt" und dann hat Ruhe zu sein.

Wer nach Abruf und Lob weiter Getöse machen will, geht rein.

Wenn das mit dem abrufen in solchen Situationen noch nicht so klappt, würde ich im Garten eine lange, leichte Schleppleine am Hund haben. Damit man ihn zur Not einfach ranholen kann.
 
Vielen Dank für eure bestärkenden Worte. :)
Er läuft abgesehen von den Übungen an der Schleppleine die meiste Zeit frei. Hat von Anfang gut geklappt mit Abrufbereit etc. Die Schleppleine verwenden wir nur, damit das Kommen noch schneller klappt und er nicht noch kurz überlegt, ob es sich lohnt. Hunde in seinem Alter trifft er momentan nicht viele. Sind zwar in der Hundeschule, aber die Trainerin fängt immer erst mit 10 Einzelstunden an, wovon wir 7 schon gemacht haben, danach soll es dann in die Junghundgruppe gehen.
Sonst treffen wir auf dem Gassi Weg auch einige andere Hunde und nach anfänglichen Unsicherheiten klappen diese Begegnungen auch wunderbar und es sind auch schon einige Spielsituationen zu Stande gekommen. Ist aber ein guter Einfall, dass ihm vielleicht Spielsituationen mit Gleichaltrigen fehlen.
 
Zum Bellen kann ich nichts sagen, aber Mula hat auch lang geschnappt. Allerdings nur in Hände, dafür sehr penetrant. Autsch schreien, quieken, abbrechen hat alles nichts genutzt. Beim streicheln hab ich ihm dann auch ein Seil ins Maul gelegt, das mag er immer noch. Auf etwas rumknabbern während der Bauch gekrault wird :zustimmung2:

Ansonsten war es irgendwie einfach mal vorbei. War wie mit dem Stubenrein sein. Dachte, das dauert so lang, das wird nie was, und dann ging es plötzlich von selbst. Mit so 9,10 Monaten war es fast weg. Jetzt (knapp ein Jahr) macht er das nur noch wenn er aufgeregt ist oder jemanden sehr dringend irgendwohin führen will, aber sehr sanft. Dann nimmt man die Hand weg und gut ist.
 



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