Begrüßung, Verabschiedung, Unsicherheit

Huhu!

ich wollte mal nachfragen, wie ihr das handhabt. Also, meine Hündin ist wirklich sehr sensibel. Sie hat Probleme mit Besuch, die aber durch viel Üben, eigene Plätze wo sie bei Besuch liegt etc. langsam aber sicher in den Griff bekommen. Mein Besuch soll sie einfach ignorieren und so tun als sei sie nicht dort. Wenn sie kommt ist die Hauptaufgabe des Besuchs ebenfalls das Ignorieren, sodass sie schnuppern kann. Das macht sie allerdings nicht immer und das ist okay. Ist sie zu angespannt schicke ich sie erstmal auf den Platz. Da liegt sie dann auch meistens einfach bis der Besuch weg ist. So, manchmal, wenn sie schnuppert (das macht sie bei Bekanntem Besuch z.B. nicht mehr) schiebt sie danach den Kopf unter die Hand und dann darf sie auch mal gestreichelt werden. Soll danach aber wieder in Ruhe gelassen werden. Damit sie eben nicht den Fokus bildet (ich habe immer sehr verliebten Besuch... und der findet kein gutes Maß. Deswegen habe ich beschlossen streicheln, wenn sie will ok. Aber dann in Ruhe lassen.) Manchmal wird sie dann aber auch total fiddelig und dreht total auf und man sieht ihr die Unsicherheit total an. Ich sehe es auf jeden Fall, mein Besuch interpretiert es natürlich als Freude.
Weitere Situation: Bei einem Freund ist ein Hund. Wenn wir kommen schießt dieser als erstes auf uns und ist außer sich vor Aufregung und Freude auf meinen Hund. Das fand ich blöd- jetzt wird der Hund festgehalten, bis wir drinne sind, ich sie in Ruhe abgeleint habe, aber dann wird er "losgelassen". Meine hat sich mittlerweile dran gewöhnt, ihr Pegel ist dadurch natürlich trotzdem gestiegen und sie wird dann auch wieder generell sehr fiddelig und springt rum, dreht auf, springt am Menschen hoch und läuft schwanzwedeln von A-nach B bei dem Freund. Das ist der Punkt wo ich sie auf ihre Decke schicke. Ich habe auch da ihm gesagt, bitte einfach ignorieren.
So, jetzt beginnt er aber sich von ihr zu verabschieden.... Also wir trainieren im Moment generelle Schlüsselsignale zum gehen etwas ab, aber wenn ich meine Sachen packe, weiß sie eben dass wir jetzt gehen, wenn wir woanders sind. Das bedeutet sie wird natürlich etwas aufgeregt, aber durch eigene Ruhe kriegt man das gut runter, aber halt nicht komplett. Aber ich war eigentlich immer zufrieden. Aber, das verabschieden bringt sie wieder total hoch, er streichelt sie dann oben auf dem Kopf, sagt Tschüss, dann dreht sie auf in dem sie aufsteht, aufgeregt wird, total schwanzwedelnd es wieder fordert, vom Sofa springt und dann streichelt er wieder und ja, wenn ich sie dann nicht wieder auf die Decke schicke oder iwas mache, dann ist es halt so.
Auch bei Fremden Menschen dreht sie dann halt auf und das wird dann meist noch durch hektisches Verhalten bestärkt. Weil die Leute denken es sei Freude und ich habe dann einen aufgeregten Flummi an der Leine...
Übertreibe ich hier?! Ich meine eigentlich verabschieden sich Hunde ja ohnehin nicht. Er findet es wahrscheinlich doof, weil er so garkeinen Kontakt zum Hund hat. Denn wenn wir da sind schläft sie halt und irgendwann gehen wir. Begrüßen soll er ignorieren (weil sie eben so gepusht wird durch den Ansturm seines Hundes) und wenn ich jetzt auch noch ankomme mit bei dem Verabschieden einfach in Ruhe lassen, findet er das bestimmt übertrieben. Und wenn wir da sind, schläft sie ja und da soll sie auch einfach ihre Ruhe haben und nicht gestört werden, finde ich.
Wie würdet ihr das handhaben?
Und sollen eure Hunde jeden Bekannten begrüßen? Reicht nicht, dass sie dann mal schnuppert und gut ist? Diese ständige (unnatürlich wirkende) hochdrehen find ich halt total anstrengend... Und eben auch, dass die Leute nicht einfach mal den Hund ignorieren und lassen, sondern immer begrüßt werden muss.
Achso, sie kann sich auch entspannt freuen! Oder entspannt begrüßen. Bei meinem einen Mitbewohner geht sie dann hin, schnuppert, lässt sich streicheln und geht dann. Sie ist dabei zwar etwas vorsichtig, aber das wars.


Danke schon Mal :)
 
Hallo. Was ist es denn überhaupt für ein Hund und welche Erfahrung hast du? :)
 
Hallo,
egal welche Hunderasse es ist , ein gut trainierter Hund kann auch lernen seine Impulse zurückzunehmen
und auf seine Kommandos zu reagieren , dieses gelingt bei jungen Hunden noch weniger gut ,
auch Berührungen lassen sich ruhig ertragen lernen .

Wenn der Hund langsam bei Berührungen von Fremden Vertrauen gewinnt und man diese mit Leckerli belohnt ,
gelingt es auch ein gewünschtes , ruhiges Verhalten dabei zu Trainerin .
Natürlich ist dieses auch bei verschiedenen Hunden unterschiedlich und von dem individuellen Charakter abhängig .

Die Grundkommandos sollten zuerst mit wenig Ablenkung trainiert werden , so kann der Hund auch später unter Stress ,
bei ungewohnten Ereignissen gelenkt werden .

Beim Training ist es wichtig , dass der Hund sich so verhält , wie es gewünscht ist und dann seine Belohnung ,
in Verbindung mit dem Kommandowort bekommt .
Wenn es nicht anders möglich ist , kann man auch eine Leine zur Hilfe nehmen und so den Hund zur Ruhe bringen
und ihn z. B. am Springen , oder herum laufen hindern .

Ich denke , Rituale sind eigentlich menschliche Verhaltensweisen , bei Tieren kann man diese auch trainieren .
Abschiedssignale ergeben sich ganz unbewusst aus bestimmtem Verhalten, aber auch Kommandos zum Abschied lassen sich einüben .
Hunde sind Tiere , die im Rudel leben , darum muss das alleine bleiben langsam geübt werden ,
ob mit oder ohne ein Abschiedsritual .

Hermann.
 
Ich denke auch, man braucht viele Basisinformationen bevor man hier eine Antwort geben kann.
Und: ist dein Hund wirklich unsicher und fiddelt oder freut er sich einfach überschwänglich? Und was ist dein Ziel? (Also geht es dir darum, dass dein Hund grundsätzlich entspannter ist? Oder keine Menschen anspringt? Oder mehr gehorsam bei Begegnungen?

An sich kann ich dich aber gut verstehen. Ich investiere viel Zeit und Geduld in die Erziehung meiner Hunde. Meine Rasse lieeeeebt alles was Mensch heißt und neigt zu distanzlosen und übergriffigen Begrüßungen (anspringen, anschlecken, anrempeln, Schnauze in den Schritt...). Mir war von Anfang an wichtig, dass sie das unterlassen, ruhig neben mir bleiben und nur mit Erlaubnis und ohne Anspringen hingehen.
Und ein paar Menschen - Bekannte, Fremde, vor allem Männer haben mir das immer wieder kaputt gemacht weil sie meine Hunde überschwänglich angelockt haben, ungefragt mit Leckerlies gefüttert haben und zum Hochspringen motiviert haben. Und davon hatte ich nach einiger Zeit auch mehr als die Nase voll und habe deutlich gemacht, dass das ab jetzt ein No Go ist! Und zwar sowohl den Menschen, als auch den Hunden (-> Nein, ein sich wild auf den Bierbauch klopfender Mann der mit Leckerlies winkt ist kein Grund dafür, meine Anweisungen und Anwesenheit zu ignorieren).
 
"Rocky216, post: 1088979, member: 20875"]
Also, meine Hündin ist wirklich sehr sensibel.
Sie hat Probleme mit Besuch, die aber durch viel Üben, eigene Plätze wo sie bei Besuch liegt etc. langsam aber sicher in den Griff bekommen.

Mein Besuch soll sie einfach ignorieren und so tun als sei sie nicht dort. Wenn sie kommt ist die Hauptaufgabe des Besuchs ebenfalls das Ignorieren, sodass sie schnuppern kann. Das macht sie allerdings nicht immer und das ist okay.
Wieso ist es mal OK und mal nicht. Wonach soll sich der Hund da richten? Er brauch klare Regeln und nicht mal ja und mal nein.
Ist sie zu angespannt schicke ich sie erstmal auf den Platz. Da liegt sie dann auch meistens einfach bis der Besuch weg ist.
Ich würde sie gleich wenn es klingelt auf ihren Platz schicken. Ist sie ruhig, würde ich das Kommando auflösen. Dann gäbe es aber kein großes "Hallo" von Seiten des Besuchs. Ruhe ist da wichtig, sonst fährt der Hund natürlich gleich wieder hoch.
So, manchmal, wenn sie schnuppert (das macht sie bei Bekanntem Besuch z.B. nicht mehr) schiebt sie danach den Kopf unter die Hand und dann darf sie auch mal gestreichelt werden. Soll danach aber wieder in Ruhe gelassen werden. Damit sie eben nicht den Fokus bildet (ich habe immer sehr verliebten Besuch... und der findet kein gutes Maß. Deswegen habe ich beschlossen streicheln, wenn sie will ok. Aber dann in Ruhe lassen.)
Ist es dein Hund oder der des Besuchers? Also, setz dich beim Besucher durch! Der Hund möchte seine Ruhe. Danach hat sich der Besuch zu richten. Gib deinen Hund einen festen Ruheplatz, an dem kein Besucher etwas zu suchen hat.

Weitere Situation: Bei einem Freund ist ein Hund. Wenn wir kommen schießt dieser als erstes auf uns und ist außer sich vor Aufregung und Freude auf meinen Hund. Das fand ich blöd- jetzt wird der Hund festgehalten, bis wir drinne sind, ich sie in Ruhe abgeleint habe, aber dann wird er "losgelassen". Meine hat sich mittlerweile dran gewöhnt, ihr Pegel ist dadurch natürlich trotzdem gestiegen und sie wird dann auch wieder generell sehr fiddelig und springt rum, dreht auf, springt am Menschen hoch und läuft schwanzwedeln von A-nach B bei dem Freund. Das ist der Punkt wo ich sie auf ihre Decke schicke. Ich habe auch da ihm gesagt, bitte einfach ignorieren.
Es ist doch eigentlich logisch, dass sich die überschüssige Energie und Aufregung ein Ventil sucht und raus muss aus dem Hund. Beide sind aufgedreht und reagieren sich erst mal ab, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Warum werden nicht beide auf ihren Platz geschickt oder bleiben beim Besitzer an der Leine, bis sie ruhig und gelassen sind?
Erst dann wird abgeleint.
So, jetzt beginnt er aber sich von ihr zu verabschieden....
Weshalb begrüßt und verabschiedet sich der Freund vom Hund? Kommen und gehen soll doch etwas ganz normales sein. Da muss man den Hund doch nicht noch extra in Aufregung versetzen.
Also wir trainieren im Moment generelle Schlüsselsignale zum gehen etwas ab
,
Etwas trainieren geht nicht. Man trainiert richtig oder man trainiert gar nicht.
Ich denke mal, das Problem ist Hausgemacht. Oder hast Du den Hund schon erwachsen übernommen?
Wie sieht es denn meistens bei Neuhundehalter aus? Er übernimmt den Welpen oder Junghund. Man freut sich über den kleinen Kerl und möchte auch gleich die Bindung (Freundschaft) stärken. Also wird getobt, geknuddelt und viel und übermütig gespielt. Man dreht den Hund so richtig auf. Aber schon bald ist der Hund groß und sein Verhalten, dass bis dahin putzig war, wird nun zum Problem. Der Hund ist zu aufgekratzt (hat es ja so als Welpe gelernt) zeigt lästige Verhaltensweisen, die dann auch bald gefährlich (anspringen u.s.w.) werden können. Kommt Besuch, wird laut und freudig begrüßt, umarmt und man ist selbst freudig aufgeregt. Der Hund ist mitten drin und wird in diesem Ritual mit einbezogen. Für den Hund heißt dass dann "Fein, es kommt Besuch. Jetzt geht es rund. Der Hund fährt vor Freude richtig hoch und weiß nicht wohin mit seiner Aufregung/Freude/Gefühle. Eine Möglichkeit dass zu umgehen wäre, den Hund erst auf seinen Platz (oder sein Zimmer/Box) zu bringen und erst dann den Besuch rein zu lassen. Der Besuch kommt ja nicht für den Hund, sondern zum Besitzer. Besteht die Möglichkeit zum zeitweise separieren nicht, kann man auch zur Leine greifen und den Hund hinter sich stellen, so dass er erst gar nicht an den Besucher ran kommt.
Ich weiß natürlich nicht, wie es bei dir abgelaufen ist, ob Du einen Welpen Junghund oder erwachsenen Hund übernommen hast. Soll auch nur ein Beispiel und zum nachdenken sein, denn Probleme entstehen nicht von alleine. Man macht sie sich meistens selbst.
 
Ich kann zwar zur Situation der TE noch nichts sagen, da noch sehr viele wichtige Infos fehlen.
Aber generell kann ich schonmal sagen, dass meine Hunde nach Lust und Laune begrüßen und auch hochdrehen dürfen.
Ich finde es wichtig, dass sie sich dann auch wieder runter regeln lassen.
 



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