(Angst-) Aggression?!

Erster Hund
Bobby / Mischliing
Zweiter Hund
Moby / Mischling (3)
Hallo Liebe Hundefreunde!

Ich habe eine Frage bzw. ein Problem:
Ich habe jetzt seit 3 Wochen einen Hund (Moby) aus dem Tierheim. Er ist 3 Jahre alt, nicht kastriert und wohnte vorher bei einem älteren Ehepaar. In seinem Tierarztprotokoll steht, dass er 2010 (also als Welpe) eine Bissverletzung über dem Auge hatte. So viel zur Vorgeschichte, mehr ist mir leider nicht bekannt.
Nun zu meinem Problem: sobald wir anderen Hunden begegnen, rastet er völlig aus. Mit dem Hund meiner Freundin (ein Weibchen, Unkastriert ca 3 Jahre) verträgt er sich von Anfang an gut. Alle anderen Hunde werden jedoch abgelehnt. Er geht auf die Hunde zu (schon sehr aufgeregt) und schnüffelt eine Zeit . Sobald der andere Hund still steht kein Problem. aber sobald dieser sich ein Stückchen bewegt rastet er aus und beruhigt sich auch so schnell nicht wieder. geht man dann eine paar Schritte weiter, sodass die Hunde etwas Abstand haben, bzw. der andere Hund ihn ignoriert bleibt Moby auch ruhig. In einem Garten drohte er einem Hund auf der anderen Zaunseite auch heftig. sobald sich dieser aber auf "seiner" Seite des Zaunes befand, war alles in Ordnung. Es wäre noch dazu zu sagen, dass er Hundebegegnungen bisher nur an der (langen) leine hatte, da wir ihn noch nicht frei laufen lassen dürfen (können). Bei kleineren Hunden hat er auch nicht so große Probleme, nur wenn sie größer sind als er selbst. Nun sagen viele ich sollte den Hund einfach loslassen die schaffen das schon allein. aber selbst wenn ich ihn loslassen könnte müsste ich ihn ja an die leine nehmen wenn mir ein fremder Hund begegnet und dann habe ich wieder das gleiche Problem.

Kennt sich eventuell jemand mit solchen Fällen aus und wüsste einen Rat, wie ich mich Verhalten soll?

Liebe Grüße Jule92
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie war es denn im Tierheim? War er da mit anderen Hunden im Auslauf? Falls ja, hat er sich gut mit denen vertragen? Und wie lief die erste Begegnung mit dem Hund Deiner Freundin ab?
 
Im Tierheim war er mit 2 anderen kleinen Hunden im Zwinger, von denen hat er sich immer zurückdrängen lassen. als er aber aus dem Zwinger geholt wurde und von den anderen vielen Hunden angekläfft wurde, ist er auch ausgerastet. Er war aber auch "nur" 4 Wochen im Tierheim.
Bei dem Hund meiner Freundin war er auch an der Leine (der andere Hund auch). Die beiden haben sich beschnüffelt und dann angefangen zu Spielen.
Anfangs ist er auch auf alle Hunde freundlich zugegangen und hat erst geknurrt, wenn die anderen angefangen haben, sonst hat es bei ihm geklappt. Bei uns in der nähe ist ein Garten, da kommen immer 3 Hunde (ein Bernersennenhund und 2 Spaniel) angerannt und machen auch ein riesen Theater. Wenn wir nur schon in die richtung gehen, gerät er in Aufregung. Bevor er den Hunden da begegnet ist, war er freundlich. nun macht er keinen Unterschied mehr und hat heute schon angefangen zu knurren und zähne zu fletschen, als der Hund noch 10 Meter weg war (eine Boxerhündin) die aber sehr freundlich war...
 
Hat er die Boxerhündin die ganze Zeit angegiftet oder auch beschnüffelt?
 
Er hat sie erst gar nicht an sich angelassen, dann kurz geschnüffelt, da dachte ich schon dass es gut geht, aber dann hat er sie wieder angegiftet sich auch nicht mehr beruhigt. Sobald sie sich in seine Richtung bewegt hat, ist er ausgerastet. Hat sie ein paar meter weiter weg ruhig gesessen war alles okay und er hat sich beruhigt.
 
Hundebegegnungen an der Leine muss man überhaupt nicht zulassen.
Du weisst doch nie, wie der andere Hund so drauf ist. Außerdem können Hunde an der Leine sich nicht in ihrer üblichen hündischen Körpersprache ausdrücken.
Darum sind Begegnungen an der Leine immer blöd.

Halte einfach einen gebührenden Abstand ein. Gehe niemals frontal auf einen Hund zu, sondern weiche mit Deinem Hund in einem Bogen aus.

Die Situationen, wo ein Hund auf dem eigenen Grundstück ist, ein fremder Hund geht vorbei, die sind typisch. Da wird immer viel Lärm gemacht.
Gehe einfach auf die andere Straßenseite oder einen anderen Weg.

Ansonsten würde ich mal eine Hundeschule aufsuchen. Es gibt auch Spielstunden für erwachsene Hunde, wo Du unter Aufsicht, das Sozialverhalten Deines Hundes testen lassen kannst.

Sollte er im Sozialverhalten Probleme haben, kann man in der Hundeschule daran arbeiten.
 
Einen anderen Weg gehen kann ich leider nicht. Ich wohne in einer kleinen Gasse und zu beiden Seiten die ich rausgehen kann sind Hunde. Auf der anderen Seite stehenn halt nur 3 kleine, aber das macht ja keinen Unterschied. Da es eben halt nur eine kleine Straße ist ohne Gehweg kann ich die Straßenseite auch nicht wechseln...
Aber wenn ich gar keine Hundebegegnungen zulassen kann, heißt das ja auch, dass mein Hund sogut wie kein Kontakt zu anderen Hunden haben kann, ausser zu dem meiner Freundin?!
 
Das Problem kenn ich nur zu gut. Vor allem auch das mit den anderen Hunden im Garten, an denen man vorbei muss. Das Spiel hatte ich nach meinem letzten Umzug auch. Kleiner keifender Hund hinterm Zaun, Luna hat sich dann 3x vor dem Hund erschreckt und ist danach immer komplett ausgerastet, wenn sie die kleine Hündin auch nur gerochen hat. Da die Leute ihre Hündin auch immer unbeaufsichtigt auf der Wiese hatten war von deren Seite aus nichts zu erwarten, also dass sie die Hündin wenigstens mal kurz festhalten, so dass sie nicht die komplette Zaunlänge neben uns hertoben konnte. Meine Konsequenz daraus war dann irgendwann, dass ich dort gar nicht mehr spazieren gehe. Ich packe mir Luna ins Auto und fahre lieber ein Stück.
Es kann sein, dass dein Hund sich jedes Mal, wenn ihr dort vorbeigeht immer mehr hochfährt und da was gegen zu tun finde ich persönlich schwierig...
 
Da Du den Hund erst seit ein paar Wochen hast, vertraut er Dir vermutlich noch nicht ganz. Deswegen versucht er dann, die vermeintlich bedrohliche Situation selbst zu klären.
Kannst Du mit dem Auto ein paar Meter weiter fahren? Also an den anderen Hunden vorbei, und dann erst Gassi gehen? Wenn Dir dabei ein anderer Hund begegnet, drehst Du kommentarlos um. Moby merkt dann, dass Du auf ihn aufpasst. Parallel dazu kannst Du das Kommando 'Schau' (oder wie Du es nennen willst) üben. Und zwar soll sich der Hund bei diesem Kommando nur auf Dich konzentrieren, Dir ins Gesicht schauen. Wenn das funktioniert, kannst Du ihn bei Hundebegegnungen 'arbeiten' lassen. Also, wenn Dir ein Hund entgegen kommt bekommt Moby das Kommando 'Schau', konzentriert sich auf Dich und beachtet den anderen Hund gar nicht. Das erfordert viel Übung, lohnt sich aber :jawoll:
Schön wäre es auch, wenn Du irgendwann mit Moby auf einen Hundespielplatz gehen könntest. Auch manche Hundetrainer bieten das an. Dann kann er ohne Leine und unter professioneller Aufsicht mit anderen Hunden spielen.
 
Die Hunde laufen da auch immer unbeaufsichtigt umher und wenn da mal wer ist guckt die auch nur und ruft die Hunde nicht mal zurück. Ich werde dann mal ein Stück aus dem Ort rausfahren und da Spazieren gehen. Danke für die Tipps. Dann weiß ich ja jetzt wie ich üben kann. Mal sehen wie es klappt ;)
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben