Allergie auf Welpenfell

[Kapeike]

Hallo zusammen,

Seit 5 Wochen wohnt ein Weißer Schweizer Schäferhund bei uns, zuvor habe ich noch nie auf Hunde reagiert. Weil ich allerdings ein "Allergokit" bin habe ich trotzdem einen Scratchtest mit den Hundehaaren der Mutter gemacht --> Negativ. 5 Tage nachdem der Welpe eingezogen ist, mal leicht brennende mal leicht juckende Augen und Atembeschwerden...
Scratchtest auf die Welpenhaare sowie spezifisches IgE (Bluttest) ergaben gar nix. Aber es ist sicher der Hund. Allergologe sagt „tja, sie sind halt Allergiker, sie sollten generell keine Felltiere habe.“ Danke für den Ratschlag…

Hatte jemand man etwas ähnliches und hat sich evtl. das Problem nach Fellwechsel von Welpenflaum auf normal selbst eingestellt?

Bei:

Hundehaarallergie

Streicht der Mensch über ein Hundefell, so öffnet sich die Seele des Menschen. Diese Handlung stellt oft eine Brücke zum Leben, zum Nächsten, zum Hundeführer da. Manchmal kann dann der Mensch am Leinenende den Wortschwall des Streichelnden gar nicht stoppen. Eine Therapie der besonderen Art.

www.welpen.de

Wird geschrieben:
„

Haare von Welpen, erwachsenen und alten Hunden​

Haare von Welpen nennt man auch Flaum. Er ist in der Regel sehr weich und hat einen typischen Welpengeruch. Wer gegen Welpenhaare allergisch ist, ist nicht in der Regel gegen Hundehaare von ausgewachsenen Hunden allergisch, da die Haarstruktur eine wesentlich andere ist.“

Als Beleg, das es stimmt, werden zwei Erfahrungsbeispiele genannt, nicht sehr aussagekräftig oder wissenschaftlich…

Eigentlich ist man ja auch auf ein Eiweiß allergisch und nicht auf das Fell selbst, ergibt also für mich nur bedingt Sinn. Einzige Unterschied den ich mir vorstellen kann.
Welpenflaum = sehr leicht und überall in der Luft dadurch hohe Belastung.
Normales Fell = schwerer, sinkt zu Boden ab, weniger Belastung.

Über eure Erfahrungen wäre ich sehr dankbar. Habe echt sorge, dass er wieder weg muss…

Gruß und ein schönes Wochenende

 

[Hermann]

Ist "Allergokit " = Allergovit ?

Ob eine Allergie besteht , ist bei jedem Mensch unterschiedlich und so auch ,
ob sich das Problem nach dem Fellwechsel, von dem Flaum bei Welpen, zum dem normalem Fell dann von selbst eingestellt .

Vielleicht kann man aber schon jetzt mit einem anderen erwachsenen Hund der selben Art probieren ,
ob durch diesen bei Dir auch allergische Reaktionen ausgelöst werden, oder nicht .

Es gibt aber vielleicht auch die Möglichkeit , einer besonderen Behandlung .
Die Desensibilisierung (Hyposensibilisierung) ist eine Therapieform, die bei Allergikern durchgeführt werden kann.
Die Allergie kann dadurch wohl nicht völlig geheilt werden, aber durch langsames Gewöhnen an das Allergen verringern sich die Symptome.

 

[Kapeike]

Moin moin Hermann,

vielen Dank für deine Antwort.

"Allergokid" soll heißen Allergiekind habe leider eine Heuschnupfen-, Gräser-, Katzenhaare-, Hausstauballergie.

Also mit dem Muttertier hatte ich nix. Der Vater ist leider etwas weiter weg. Von dem was ich gelesen habe ist es bei Hunden mit der Allergie allergdings auch individuell verschieden und nicht rassespeziefisch.

Hyposensibilisierung habe ich für Hausstaub gemacht und Gräser und Frühblüher. Beim Hund soll es allerdings so sein, dass die Erfolgsaussichten nicht so vielversprechend sind, durch die hohe individualität der Allergien beim Hund. Man kann sich desensibilisieren lassen auf "Standardallergene" und wenn dein Hund nicht dabei ist, bringt es einem wohl nix.

Mich würde allerdings wirklich interessieren, wer schon mal ähnliche Probleme hatte und ob sich das wirklich mit dem Fellwechsel geben kann.
Ich kanns mir nicht so wirklich vorstellen, weil sich die Eiweiße (Auslöser der Allergie) ja wohl nicht auch verändern oder?

Gruß und danke.

 

[Benutzer604]

Mein Sohn (damals 12 J) reagierte (anscheinend) auch (wechselnd) auf Hunde- und Katzen(haare) allergisch: tränende Augen,etc. Nicht immer, aber häufig.
Nachdem wir allein wohnten und drei Fellnasen (1 Erwachsener, 1 Junghund und 1 Welpe) zuhause hatten, verschwand die ?Allergie? vollständig und kam nicht wieder.
Seit 2 Jahren hat er eine Malinois-Hündin, die er als Welpe kaufte und hat bisher keine allergische Reaktion gezeigt.

Mir hat damals unser Arzt gesagt, dass Allergien, die in jungen Jahren "entstehen", oft auch wieder ohne medikamentöse Behandlung "vergehen" könnten. In der Kindererziehung sei es oft so, dass "allergische" Kinder durch Helikoptereltern durch übertriebene Fürsorge und dauernde Medikation in ihrer "ersten Allergie" quasi gefestigt würden, so dass es auch oft seelisch bedingt sei, wenn die Allergie chronisch würde. Bei einem Mensch mit einer guten Resilienz würde die Allergie sozusagen "von selbst" verschwinden.
Wie gesagt, verschwand sie bei meinem Sohn fast über Nacht und kam nicht wieder.

Damit will ich nicht sagen, dass es in deinem Fall @Kapeike genauso sei. Ist halt nur ein Beispiel.

 

[Kapeike]

Hi @Shep,
auch vielen Dank für deine Antwort. Was meinst du mit:

Nachdem wir allein wohnten und drei Fellnasen (1 Erwachsener, 1 Junghund und 1 Welpe) zuhause hatten, verschwand die ?Allergie? vollständig und kam nicht wieder.

Dein Sohn hat auch bei dir zusammen mit den Tieren weitergelebt oder?

Das was dein Arzt dir gesagt hat, kann ich mir bezogen auf mich auch sehr gut vorstellen. Meine Mutter ist eine tolle Mutter, allerdings war sie in meiner Kindheit doch recht ängstlich und überfürsorglich...
Mittlerweile bin ich 34, ob sich das dann noch zurechtwachen kann. Ich hoffe auf den Fellwechsel.

Es gibt sogar einige Hinweise aus Studien welche darauf hinweisen, dass die Psyche einen starken Einfluss bei einer Allergie haben kann. Es gibt da einen Arzt Dr. Klaus Witt, welcher seine Promotion über das Thema "Effekte mentaler Allergiebehandlung" geschrieben hat. Trotzdem immer schwer vorzustellen wenn man selbst noch nicht die Erfahrung gemacht hat.

Gruß und danke.

 

[Benutzer604]

Hi @Shep,
auch vielen Dank für deine Antwort. Was meinst du mit:

Dein Sohn hat auch bei dir zusammen mit den Tieren weitergelebt oder?

Die Hunde kamen zum Teil erst nach der Trennung zu uns. Die Allergien meines Sohnes waren schon vorher im allgemeinen Umgang mit Hunden und Katzen.

Es gibt sogar einige Hinweise aus Studien welche darauf hinweisen, dass die Psyche einen starken Einfluss bei einer Allergie haben kann.

Ja, das ist mir bekannt und erklärt einiges, .. aber nicht alles.

 

[Seth]

Meine Erfahrungen in Bezug auf Allergien, fast so, wie hier beschrieben.

Ich bin der Meinung, dass Allergien auch viel Kopfsache ist.

Meine Allergie-Tests fielen alle so aus, dass Gräser, frühblühende Bäume, sowie der obligatorische Hausstaub Vollausschlag haben und verschiede Tierarten sich auch dort eingereiht haben. Dazu gehören: Katze, Kaninchen, Hamster, Pferd und sogar Federvieh.... ganz vorne leider auch Hund...
Trotzdem hatten wir (Elternhaus) immer Hunde, ich habe mit Katzen (reine Wohnungshaltung) zusammen gelebt und bin mit einer Freundin in den Reitstall gegangen und hab Pferde gestriegelt ect. und auch gemistet, danach neu eingestreut....
Bis auf ein weinig Naselaufen und Augentränen, hab ich heute nichts.
Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Allergene von Immunsystem "neu erlernt" werden müssen, z.B. weil wir als verwöhnte Stadtkinder mit einigen Allergenen nicht in Kontakt kommen.

Bitte nicht persönlich nehmen....
Es gibt Fälle in meinem Umfeld, die ich mit "hysterisch" beschreiben würde. Nicht weil ich dem jenigen die Allergie absprechen möchte, sondern den Umgang damit übertrieben finde. Man kann sich auch hineinsteigern....

 

[Kapeike]

Alles gut, nehme ich nicht persönlich. Hysterisch bin ich nicht, erst recht nicht beim Hund. Ich hatte wie gesagt eigentlich noch nie eine Reaktion auf einen Hund, deswegen habe ich damit auch gar nicht gerechent, aber nach 5 Tagen dachte ich "warum jucken mir die Augen" blüht vllt etwas (war ja schon wieder um die 20°C ). Naja, leider kamen dann nach ein paar weiteren Tage auch die Probleme mit der Luft dazu.

Es gibt Theorien die besagen, dass das Imunsystem heuzutage zu wenig gefordert ist in den westlichen Ländern und es dann Stoffe reagiert, welche überhaupt nicht gefährlich sind. Das kann ich mir gut vorstellen. Wenn man dann erst einmal merkt "ich reagiere" konditioniert man das "Programm" im Hirn dann wahrscheinlich weiter über seine eigenen Gedanken.
--> So kann ich es mir zumindest vorstellen, ohne dafür ein Fachmann zu sein.

Ich hoffe einfach, dass sich das Problem mit dem Fellwechsel von selbst erübrigt.

Freue mich über weitere Erfahrungen von euch.