Abruf verlernt?

Erster Hund
Portos
Zweiter Hund
Mischling
Hallo zusammen!

Fast ein halbes Jahr ist Portos jetzt schon bei mir und eigentlich läuft alles gut. Aber in letzter Zeit hat er sich angewöhnt, mich zu ignorieren wenn ich ihn draußen rufe. Obwohl er weiß, dass es Lob oder Leckerlie gibt, wenn er kommt. Er macht das auch nicht immer, manchmal kann er auch total abgelenkt sein, durch Jogger zum Beispiel, und kommt trotzdem wenn ich rufe. Als er total willkürlich entscheidet, wann er hört.
Kann er den Abruf verlernt haben oder ist das einfach nur frech von ihm? Und wie bekomme ich das wieder hin?

Liebe Grüße
 
Wie alt ist Portos denn?
Also ich würde mir eine Schleppleine zulegen. Dann auf Entfernung nach ihm rufen. Wenn er nicht kommt, an der Schleppleine ziehen, so das ihm nichts anderes übrig bleibt als zu dir zu kommen.
Viel. auch mal anstatt Leckerlie mit ihm spielen.
 
Er wird im Juni ein Jahr alt.
Mit der Schleppleine hab ich es anfangs mit ihm geübt und es hat super schnell geklappt, konnte die Schleppleine bald weglassen. Ich würde auch ungern wieder damit anfangen, wenn er nicht rennen kann wie ein Irrer ist er überhaupt nicht ausgelastet :denken3:
 
Er wird im Juni ein Jahr alt.
Mit der Schleppleine hab ich es anfangs mit ihm geübt und es hat super schnell geklappt, konnte die Schleppleine bald weglassen. Ich würde auch ungern wieder damit anfangen, wenn er nicht rennen kann wie ein Irrer ist er überhaupt nicht ausgelastet :denken3:

Naja, es wird Dir nicht viel anderes übrig bleiben, als die Schleppleine wieder einzusetzen und im Training einige Schritte zurückzugehen. Er hat das nicht verlernt - aber anscheinend bist Du für ihn nicht interessant genug.

Und mit der Auslastung: es ist ein Trugschluss, dass der Hund nur ausgelastet werden kann, wenn er "rennen kann wie ein Irrer".

Grad die Schleppleine bietet sich hervorragend an für verschiedene Übungen zur geistigen Auslastung - zB die Arbeit mit dem Futterbeutel.

Dazu findest Du hier eine Menge Threads mit Anregungen zur geistigen Auslastung.

Ich denke, es ist ganz normal, was bei Euch grad passiert - aber Du musst dann einen Schritt zurück im Training und ich würde Dir ganz dringend wieder zur Schleppleine raten - denn je öfter er Dir erfolgreich unkontrolliert abhaut, umso schwieriger wirds.

Lg
Bettina
 
Ich schließe mich da voll Betty an!

Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass das Zurückziehen / Herankurbeln an der Schlepp erzieherisch in Sachen Abruftraining KEINE wirkungsvolle Methode ist!

Es gibt eigentlich ein paar goldene Regeln, die zu einem sicheren Abruf führen.

1. Motivatoren finden.
In manchen Situationen kann etwas anderes, als Futter, viel belohnender sein. Versuche deine Belohnungen zu variieren. Inspiration findest du hier: Klick mich

2. Absicherung
Wenn du nicht sicher sein kannst, dass dein Hund auf nen Rückruf reagiert, solltest du im Vorfeld eigenständigen Erfolg vermeiden. Jedesmal, wenn du rufst und Hundi kommt nicht, kommt Hundi aus nem guten Grund nicht: Das, was er da gerade tut, ist für ihn selbstbelohnend.
Wenn er dann lernt, dass es sich auch noch für ihn lohnt, dich zu ignorieren, ist's verständlich, dass er nicht kommen mag :)

3. Kommandos dosieren.
Je weniger "sinnlos" man sich verbal an den Hund wendet, desto "wichtiger" werden ernst gemeinte verbale Signale an den Hund. Also, möglichst nicht rufen, wenn du die Vermutung hast, dass er nicht kommen wird und möglichst im Alltag nur rufen, wenn es notwendig ist. In der Regel folgt einem der Hund (insbesondere an der Schlepp mit entsprechendem Training) zumeist ohne Worte.

4. Abrufsignal handlungsunabhängig aufladen.
Dass das Abrufsignal handlungsunabhängig ist, macht deshalb Sinn, weil wir nicht wollen, dass Hundi lernt: Wenn ich ner Ente nachjage, ruft Frauchen mich und wenn ich dann zu ihr komme, gibts Leckerchen.
Man wird dies nicht gänzlich vermeiden KÖNNEN, aber wenn man das Abrufsignal auch in Momenten aufläd, in denen "nix los ist", vermeidet man es zumindest weitgehend im Vorfeld.

5. Abrufsignal in reizarmen Situationen aufbauen
Je einfacher du es deinem Hund machst, auf Kommando zu dir zu kommen, desto schneller wird er die positive Konsequenz für ihn abspeichern.
Ein Hund macht Dinge gern, die sich für ihn lohnen. Wenn du nur rufst, wenn er bereits zb mit Hundekumpels flüchtet oder ins Gebüsch abtaucht, machst du ihm die Entscheidung, sich GEGEN seine eigentliche Motivation zu entscheiden, nicht sehr leicht. Die Erfolgsquote dürfte miserabel sein.
Nutzt du aber in der Anfangszeit Situationen zum Aufbau und Aufladen, in denen er nicht anderweitig großartig abgelenkt ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er kommt, sehr sehr hoch und wir helfen ihm dabei, das Abrufsignal als etwas Angenehmes abzuspeichern.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben