Krankes Auge - Erfahrungen "danach"?

Ich kann mal versuchen, die Userin zu erreichen, deren Hündin beide Augen entfernt wurden. Sie könnte dir auch noch spezielle Tipps geben zwecks Kommandos und Verhalten. Sie ist auch hier angemeldet.

Ich kann sie leider nicht erreichen. Vielleicht ist sie in Urlaub, aber sie wird sich sicher melden, sobald sie die Mail liest.
 
Vielen Dank für eure ganzen Tipps :)
Martin, könnte ich das Ding haben? ^^
 
Hallo, ... habe die email gelesen!

Als erstes überlegen, welche Kommandos zur Navigation des Hundes benutzt werden sollen und auflisten. Alle Familienmitglieder müssen sich an diese Kommandos halten! Am Anfang schwer, aber leichter für den Hund, um sich schnell einzufinden!
Nix rumliegen lassen, alle Wege Zuhause freihalten, spitze Gegenstände oder Tischkanten absichern! Nicht verzweifeln, auch wenn Hundi zu Anfangs überall aneckt! Nur Geduld, das wird!
Glöckchen am Anfang ist sehr zu empfehlen, um dem Hund Sicherheit zu geben. Später kann man es weglassen, weil Hundi der Meinung sein wird, okay, ich höre alle, dann brauch ich nicht zu kommen, wenn ich gerufen werde...Janka hatte den Dreh ganz schnell raus und kam nicht mehr, weil sie uns ja klingeln hörte...

Wir haben einstudiert:
Pass auf: Hund aufmerksam machen und auf ein Hindernis hinweisen...Pass auf Stufe...
rechts, links
rechts rum, links rum (nur zum Abbiegen)
lauf voran! (wenn der Weg frei ist)
langsam! (um Tempo zu drosseln wenn ein Hindernis genommen werden muss z. B. eine Treppe...)
Halt!
Bleib!
STOPP!!! Nur bei Hindernissen bzw. Gefahr um Hundi sofort stoppen zu können!
bergab/bergauf
Krusch! ... scharf gesprochen, bedeutet Unebenheiten wie Schotter, Reifenspuren usw.
Wenn wir auf eine Wiese kommen, kündigen wir es an mit Wieeeese! Dann weiß Janka, sie kann kreuz u. quer umhertollen.

Beispiel:
Eine Treppe ist in Sicht ... langsam... pass auf...Stufe
Janka wird mit Geschirr geführt, dann kann ich sie besser unterstützen und sie auch ein wenig bremsen. Wenn die Stufe direkt vor uns ist, zuppel ich ein wenig an der LEine, um Janka zu sagen, jetzt kommt die Stufe...Achtung...

Wenn es tatsächlich zur Erblindung kommen sollte, den Hund so normal wie möglich behandeln! Mitleid ist keine Hilfe, im Gegenteil! Alle Wege relativ schnell wieder laufen, auch um üben zu müssen! Wann immer das Gelände sicher ist, Hundi unbedingt ableinen und tun lassen. Nur so kann er sich schnell zurechtfinden und sich ausprobieren! Die Hunde gewöhnen sich schnell an ihre Blindheit und der Geruchssinn wird stärker. Ein bisschen Disziplin für alle, dann klappt es super und niemand merkt, dass der Hund blind ist!

War mal schnell so in groben Zügen, wenn es noch Fragen gibt, immer her damit!

Gute Besserung, gutes Gelingen u. liebe Grüße
 
Hallo,

ein Kommando habe ich vergessen für die Treppe "Stufe auf/ab", wie "berg auf/ab". Je nach Ausbildungsstand des Hundes muss man ggf. mehr üben u. trainieren! Wesentlich leichter ist es, wenn ein Hund grundsätzlich gut im Gehorsam steht!

Ganz wichtig am Anfang immer darauf achten beim Rufen, dass sich nichts im direkten Weg zu einem wie ein Graben oder ähnliches befindet, denn der Hund wird logischerweise nur den dirketen Weg zu einem nehmen, aus dem er gerufen wird! Am Anfang gar nicht so leicht! Es muss immer sichergestellt sein, dass sich auf diesem Weg kein Hindernis befindet und erst recht am Anfang keine Unebenheiten!

Um den Hund mehr Sicherheit geben zu können, unbedingt das Gelände, auf dem der Hund ohne Leine laufen soll immer vorher checken, damit keine Stolperfallen wie Löcher, Maulwurfshügel o. Hasenbauten zum Sturz führen können. Auch hier zu anfangs fast ebene(!) Wiesen, später mit Maulwurfshügeln ein super Trainingsgelände zumindest im Sommer, weil die Hügel weich sind und somit nicht viel passieren kann! Nach und nach mit mehr Tempo voran und Hund zu sich rufen mit Kommando vorran! Zu zweit wäre noch besser, da kann man Hund hin u. her rufen und navigieren üben! Ganz viele Leckerchen sind da sehr hiflreich!!! Nach kurzer Zeit wird der Hund auch wieder schneller laufen, sobald er sich immer sicherer fühlt! Später, wenn Hund gut trainiert ist, kann man ihn auch um Hindernisse ohne Leine navigieren! Um die Navigation zu verfeinern und im Gedächtnis des Hundes zu halten, laufen wir immer Querbeet, auch im Wald! Nur so ist man gezwungen, mit dem Hund alles zu üben, auch über kleine Äste bis hin zu Baumstämmen, die der Hund lernt mit "Navi" zu überwinden, alles eine Frage von Disziplin und Geduld! Es ist erstaunlich, wie gut Mensch u. Hund zusammenwachsen können, insbesondere bei mit einem Blindi!

Ich hoffe, es ist ein wenig hilfreich und ich konnte die ersten Fragen beantworten!
 



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