Der Trainer auf dem Hundeplatz hat seine gestanzten Floskeln, u.a.
"Distanz schafft Nähe"
Was sagt Ihr dazu?
Kommt darauf an, was damit gemeint ist.
Sinn ergibt es für mich, wenn ich mich dem Hund in der Weise entziehe, dass ich z.B. nicht sofort auf Spielaufforderungen eingehe, ihm kein Leckerchen gebe, weil er das gerade fordert, keine Kuschelrunde einlege, wenn ich gerade etwas anderes zu tun habe usw.
Sondern manche Dinge entscheide, wie es bei mir gerade passt.
So dass der Junghund lernt, dass er auch mal Pause hat und nicht immer im Mittelpunkt steht.
Und dass ich in der Lage bin, Entscheidungen zu treffen und durchzuziehen. Was ihm dann wiederum die Sicherheit gibt, dass er sich auf mich verlassen kann.
Keinen Sinn ergibt es für mich, wenn damit gemeint ist, einen unsicheren nervösen Junghund an einen Zaun zu binden und wegzugehen.
Oder aber dem Hund generell Körperkontakt zu verwehren und immer den distanzierten Anführer zu geben.
Keinen Sinn macht es für mich auch bei Welpen, wenn damit gemeint sein sollte, sie schon am zweiten Tag allein in einem Zimmer zu lassen (alternativ in einer Box) und trotz Jammerns aus der Sichtweite zu verschwinden.
Das schafft nach meiner Meinung keine Nähe, sondern beschädigt das Vertrauen in den Halter.
Sinn macht es vielleicht auch bei den Hundehaltern, die dazu neigen ständig auf die Hunde einzureden, sie immer im Auge haben und auf jede kleine Regung reagieren. Kann für manche Hunde so stressig sein, dass sie komplett abschalten und da kann eine gewisse Distanz durchaus helfen, dass man wieder "interessant" wird.
Also wie immer, kommt auf den Hund und die Auslegung an.
Hier kommt mindestens alle 5 Minuten ein Radfahrer vorbei. Die erwarten inzwischen schon, dass Du zur Seite springst, wenn sie von hinten kommen.
Dann bist du mit dem Problem doch garantiert nicht allein. Das wird doch auch andere Mitbewohner ärgern.
Gibt es bei euch so etwas wie öffentliche Sitzungen des Gemeinde/Stadtrats?
Da können die Bürger ihre Anliegen doch vortragen und wenn ihr zu mehreren seid, könntet ihr euch auf diese Weise Gehör verschaffen.
Ich war eben mit dem Hund unten und eine Bekannte aus der Seitenstraße kam uns auf dem Rad langsam entgegen. Wir haben uns freundlich angegrinst und Hallo gesagt. Das ist für den Hund kein Problem.
Wenn er nur Probleme mit Radfahrern hat, die ihn fast umnieten, dann ist das doch normal.
Damit hätte wohl fast jeder Hund ein Problem.
Dann liegt es an dir, die legalen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Situation zu ändern.