Die Mutter von drei solchen Prachtexemplaren saß rauchend und plaudernd direkt am Spielplatz. Die Kinder, die meinen Hund mit Tretauto und Fahrrad außerhalb des Spielplatzes "testeten" waren ihr egal. Als ich mich beschwerte, wurde sie unverschämt. Die Frau habe ich dann allerdings gefragt, ob sie unbedingt eins auf die Fresse möchte...
Die Umgebung eines Spielplatzes zähle ich nun zu den Orten, wo Kinder auch mal schreien, Tretauto fahren, sich gegenseitig mit der Schaufel hauen usw. Ganz ehrlich, das finde ich normal und wenn sie lernen sollen, dass es Orte gibt, wo man sich zusammenreißt, dann brauchen sie auch Orte, wo sie sich austoben können.
Mit tobenden Kindern würde ich im sichtbaren Umfeld eines Spielplatzes immer rechnen und ich finde das auch absolut in Ordnung.
Im Gegensatz zu rasenden Fahrradfahren auf schmalen Gehwegen, Tierquälerei (wie von dir beschrieben) und Vermüllung der Umwelt.
Allerdings werden Sprüche wie obiger gar nichts bewirken, zumal in dem Fall nach meiner Meinung auch kein Handlungsbedarf bestand.
Es sei denn, die Kinder würden deinen Hund absichtlich ärgern, ihn mit dem Tretauto anfahren oder gezielt erschrecken.
Wenn ich einen Junghund hätte, der empfindlich auf sämtliche Umweltreize reagiert, dann würde ich zum einen erst mal Orte aufsuchen, wo kein Spielplatz oder Kindergarten daneben ist und zum anderen anfangen, mit meinem Hund daran zu arbeiten, dass er gelassener wird.
Dann wird es vielleicht mal notwendig, dass man entsprechende Orte aufsucht, aber in einer Zeitspanne und Distanz, die der Hund verkraftet.
Wobei wir beim Thema wären:
Ich hatte geschrieben, woher der Hund kommt: Bis 9 Wochen Landei, Zwinger, Halle mit Schafen, keine Familie, keine Kinder. Der kannte absolut nichts, musste aber alle 2 Stunden runter und hatte schon mit 3 Monaten mehr Kraft als jeder "normale" Hund. Und es ist eine Rasse, die auf Blitzreaktionen ohne jede Vorsicht gezüchtet ist. Und nun ist er in einer brutalen, absolut rücksichtslosen Stadt.
Da die Stadt sich nicht ändern wird, liegt es an dir, das Leben für deinen Hund trotzdem so zu gestalten, dass er sich entspannen kann.
Das bedeutet zum einen, mit ihm zu arbeiten, indem du ihn langsam an die Problembereiche gewöhnst und zum anderen auch, Situationen zu managen, mit denen er absolut nicht zurecht kommt.
Sollte er z.B. trotz Training und langsamen Heranführen auf Dauer nicht mit tobenden Kindern klar kommen, dann würde ich meine Gassi Strecken und Zeiten so legen, dass er damit möglichst wenig konfrontiert wird.
Ihn in entsprechenden Situationen mit einem auftrainierten Entspannungssignal ablenken und zügig herausführen.
Wenn du stattdessen selbst wütend wirst, dann merkt dein Hund das, gerade ein so sensibler Hund, und es wird doppelt schlimm für ihn.
Setz deinen (berechtigten) Ärger doch lieber sinnvoll da ein, wo du etwas bewirken kannst.
Z.B. indem du die Polizei rufst, wenn die Jugendlichen Tiere quälen oder bis morgens um 4 herumgrölen.
Z.B. indem du mal ohne Hund nach unten gehst, die Radfahrer abpasst und in Ruhe mit ihnen redest.