Die Fellbeschaffenheit hat ja eigentlich viel mit der Gebrauchsfähigkeit zu tun. Beim Wasserhund oder Pudel z.B. sollte es vor Kälte und Nässe im Wasser schützen und es sollte auch für Auftrieb sorgen (Luft im Fell). Dadurch entstanden beim Pudel z.B. die ersten Frisuren. Die Hunde mußten auch vor Verletzungen bei der Jagd geschützt werden oder vor Wind und Wetter bei der Herde. So ein dichtes Fell war aber auch sehr schwierig zu pflegen. Also musste es geschnitten werden, sonst gab es viele Hautkrankheiten und viel Ungeziefer. Es hatte also seinen Grund einen Hund das Fell zu schneiden. Die reichen HB haben dann angefangen ihren Hunden Frisuren zu verpassen (Schönheitsideal). Man war ja wer! Vertrieb auch die Langeweile der Damen. Na ja, so trieb es dann langsam auch seine Blüten. Es war schick, seinem Hund eine Frisur zu verpassen. Umso mehr, als es los ging Rassehunde zu züchten, die dann auch noch schön sein sollten. Über Schönheit läßt sich ja bekanntlich streiten:happy33:. Es hatte also alles seinen Sinn oder Unsinn.Damals und heute auch.
Sehr schön beschrieben.
Ich persönlich finde diesen Thread ulkig, wie alle Lustigkeiten rund ums Haareschneiden beim Hund. Interessanterweise würde niemand auf die Idee kommen, bei menschlichen Frisuren so einen Bohei zu veranstalten wie bei Hundefrisuren.
Die Pudelleute schlagen sich dafür die Köppe ein - immer schön aufgeteilt in zwei Lager: Die "Naturbelassenen" (die natürlich auch scheren und schneiden, sonst hätten sie ja einen Wischmopp) und die "Xyz-clipper". Und für ALLES gibt es auch immer eine Begründung. Beispiel: Der Hund hat zwei Pompoms auf'm ansonsten nackten Hintern (die sogar von den Befürwortern "Frikadellen" oder "Frikos" genannt werden). Zack: Begründung: Das dient dem Schutz der Nieren. Ahaaaaa! Logisch - warum man dann den Hintern einfach NICHT auf 0,5 mm abrasiert, bleibt unklar. Noch'n Beispiel: Der Hund hat so viel langes, krauses Brusthaar, dass Burt Reynolds vor Neid erblasst. Zack: Begründung: Das dient dem Schutz der inneren Organe bei der Wasserjagd. Nach langem Grübeln die Erkenntnis: Der Pudel an sich geht gar nicht (mehr) auf Wasserjagd. Der geht höchstens im Spätsommer zum Abschluss der Freibadsaison mal mit den Kumpels schwimmen. Dann braucht er aber auch nicht mehr Organschutz als ein deutscher Schäferhund.
Andersrum geht's aber auch. Der Hund sieht aus wie ein ungekämmtes Schulmädchen nach 2 Wochen Zeltlager im Regen. Zack: Begründung: Er soll ganz Hund sein dürfen und sich auch dreckig machen. Ja klar, denn die ab und an gekämmten Kollegen leben ansonsten ausschließlich im Friseursalon oder in der Badewanne.
Ich persönlich bin der Meinung, man sucht sich einen Hund nach der Praktikabilität im Alltag und persönlichen Vorlieben aus. Wie man ihn dann zurecht macht, ist völlig wumpe. Wenn ich nicht ausstellen möchte, und ansonsten eher ein praktisches Leben führe, dann schneid ich ihm halt das Gezausele ab. Fertig. Dem Hund ist es eh wurscht. Und wenn ich Bock drauf hab, ihn zurecht zu machen, ist das auch prima. Dann kann ich für mich selbst und alle anderen einen auf schicke, dicke Buxe machen, und mich am Rassestandard freuen.
Als Besitzerin eines in Heimrasur im Rappzapplockenab-Clip gegroomten Caniche Royal kann ich allerdings sagen, dass man mit der kurz-praktischen Variante im wirklichen Leben recht viel positives Feedback bekommt. :jawoll:
Ganz liebe Grüße
FJ