Jagdliche Auslastung

Guten Abend!

Ich habe mich mal etwas mit den Jagdhunden befasst, um meinem Beagle auch gerecht zu werden und ihn auslasten zu können.

Ich finde es ist recht schwierig einen Beagle auszulasten, da er zu den jagenden Hunden gehört (also man teilt die Jagdhunde Rassen in Vorstehhunde, Stöberhunde, Schweißhunde, Erdhunde, jagende Hunde und Apportierhunde ein und der Beagle gehört halt zu den jagenden Hunden). Dadurch denke ich das es schwerer ist einen jagenden Hund auszulasten als z.B. einen Apportierhund mit dem man Dummytraining machen kann oder einen Schweishund dem man eine Fährte legen kann etc.

Ein jagender Hund hatte also wirklich nur die Aufgabe das Wild aufzuspüren und es solange zu jagen Bis der Jäger es schießen kann. Nun frage ich mich wie ich dieses Bedürfnis am besten durch Alternative Beschäftigung stillen kann.

Also für das Wild aufspüren kann man Spuren legen, dass klappt bei uns auch schon ganz gut. Aber wie soll man das hetzen befriedigen? Mir würde da nur die Reizangel einfallen, aber die mag Nala leider nicht... aus welchen Gründen auch immer. Gibt es noch eine andere Alternative Beschäftigung um das Bedürfnis nach dem hetzen zu stillen außer die Reizangel? Den (Futter) Dummy mag sie leider auch nicht.

Wer kennt sich damit vielleicht etwas aus und wie lastet ihr eure Jagdhunde aus?

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Nala,

hast du dir das Buch mal besorgt was ich dir schonmal empfohlen habe (Pia Gröning / Antijagdtraining)
Ich könnte es dir bei Bedarf auch ausleihen, ich habe auch die passende DVD dazu - aber weie gesagt wenn dann nur ausleihen - ich bräuchte es zurück.

Zu den restlichen Fragen: Wie fährtest du mit Nala ? Machst du Schleppfährten oder legst du Leckerlie aus ?

Mentrailing wäre auch eine gute Auslastung. So wie ich es in ERinnerung habe, schnüffelt Nala ja gern.

Wie hast du das Dummytraing und Reizangeltraining aufgebaut ? Mit welchen Dummys hast du geübt ?

Liebe Grüße
 
Hallo cockerspaniel, danke für deine Antwort!

Ja, dass Buch habe ich mir besorgt (allerdings ohne DVD), ich habe mir auch noch ein anderes Buch namens "Jagdhund ohne Jagdschein?" zugelegt was ich auch sehr interessant finde.

Vielleicht war es von mir etwas voreilig zu sagen das sie Reizangel und Dummy nicht mag, denn so kann man das nämlich nicht sagen. Es ist zurzeit sehr komisch. Mal mag sie es mal nicht... Ein Beispiel: Wir gehen spazieren und Nala kommt auf Pfiff zu mir, belohnt wird sie mit der Reizangel und das findet sie auch toll und hetzt hinterher, danach bleibt sie sich noch in meiner Nähe da sie es anscheinend toll fand. 5 Minuten später kommt sie wieder auf Pfiff, ich will sie mit Reizangel belohnen und sie guckt mich verdutzt an. Dieses Verhalten kann ich mir nicht erklären. Wieso ist sie mal so richtig "geil" auf etwas und wenige Augenblicke später interessiert es sie nen Dreck?

Fährten lege ich so: Ich nehme ein Stück Pansen oder Hasenfell und ziehe es (etwa 20-50m) hinter mir her. Am Ende liegt dann das Stück und sie darf es fressen oder es beschnuppern.

Zum Dummytraining nehme ich einen Futterdummy. Das habe ich so aufgebaut das sie halt etwas daraus bekommt wenn sie ihn zu mir bringt, dass hat sie auch recht schnell Kapiert. Aber auch hier dasselbe wie bei der Reizangel, mal hetzt sie freudig hinterher und bringt mir den Dummy, mal gucken sie mich doof an was das denn soll.

Das Reizangel Training habe ich nicht besonders aufgebaut. Ich hab ein Stück Hasenfell dran gemacht und los ging es... Am Anfang war sie sehr begeistert, dann mal wieder nicht, dann doch mal wieder.

... Ich kann mir das einfach nicht erklären warum das so ist.

LG
 
Hmm, der Beagle ist doch vor allem ein Meutehund, also einer, der gezüchtet wurde, um einer Fährte über viele Kilometer zu folgen und das Wild müde zu hetzen. Hetzen dabei vor allem in Sinne von Ausdauer.
Sprich erstens: jagen in Gesellschaft, zweitens eher ausdauerndes Hetzen als kurze Explosion bei einer bereits sichtbaren (Reizangel) Beute (zumal wenn diese kein Futter ist)....
20-50 Meter halte ich für einen Beagle für zu kurz. Selbst Melo hat beim ersten Mantrailing bereits Abstände von mehreren hundert Metern zurück gelegt.
Bei der Reizangel könntest Du mit dem Futterdummy arbeiten (Futterdummy dran machen und sie den jagen lassen), das dürfte der Motivation auf die Sprünge helfen.
 
Nala erinnert mich ganz stark an Bruno als er in ihrem Alter war.

Wie sieht denn Nalas Jagdambition überhaupt aus, also ist sie draußen sehr stark von Fährten abgelenkt und reagiert sie stark auf Wild ?

Wie sieht ein normaler Spaziergang bei euch aus ?

Hast du den Dummy auch schonmal versteckt, sodass sie ihn suchen muss ?

Hast du vielleicht die Möglichkeit mit einer anderen Person spazieren zu gehen, sodass du dich dann mal versteckst und sie muss dich suchen?

Das mit dem Fährten machst du schon richtig, nur wie Dajan schon sagte, kannst du das ruhig erweitern und sie weiter suchen lassen.

Kann das teilweise wenige Interesse daran liegen, dass die Umgebung, wo ihr übt, zu interessant für sie ist und sich deswegen nicht auf die Übung konzentrieren kann ?

Vielen Frage, ich weiß :jawoll:

Liebe Grüße
 
Ich muss gestehen, dass mich dieser Begriff ANTI Jagdtraining schon ein wenig stört. Mit Beaglen kenne ich mich nun nicht sonderlich gut aus, habe mich aber aufgrund meines Interesses an Foxterrier, Westfalenterrier und Co. mit der Thematik etwas beschäftigt. Bei einem Trieb gegenzusteuern - so definiere ich den negativen Begriff ANTI einmal - halte ich nicht für den richtigen Weg. Ich denke, auch wenn ich bezüglich dieser Thematik noch nicht erfahren genug bin, würde ich immer versuchen mir die Anlagen des Hundes zunutze zu machen. Ob Dummytraining das richtige ist? Mag sein. Kommt sicher auch auf das Individuum Hund an. In einem Jagdhundebuch habe ich von Fährtensuche, Zielobjektsuche und Mantrailing gelesen. Das hörte sich für mich ganz gut an, gerade oder auch für einen Beagle. Dass Dein Beagle die Reizangel nicht mag kann durchaus daran liegen, dass Beagle nicht dafür gezüchtet wurden auf äussere Reize zu reagieren, wie z.B. viele Terrierrassen.
 
Ich muss gestehen, dass mich dieser Begriff ANTI Jagdtraining schon ein wenig stört.

Das ANTI kann man sicherlich mißverstehen. Eigentlich geht es dabei darum, den natürlich vorhandenen Trieb umzulenken.
Ich habe Melo z.B. Von Beginn an auf Ball und Frisbee konditioniert. Die beiden Dinge bedeuten für ihn Viel Action und Spaß. Dann wurde er von einer zweiten Person mit der Reizangel abgelenkt. Sobald er hinter der Reizangel her ging hab ich ihn gerufen, reagierte er, flog sofort Ball oder Frisbee.
Ich kann jetzt ganz entspannt mit ihm laufen. Selbst wenn Kleinwild da ist, ein Rufen, er schaut sofort und wenn der Ball fliegt, rennt er dem Ball hinterher. Dann wird erstmal ausgiebig gespielt, so dass es viel spannender ist bei mir.
Er darf also schon jagen - Den Ball ;)
Das ist, was ich unter ANTI-Jagdtraining verstehe.
 
Zeigt deine Beagledame denn Jagdverhalten auf dem Spaziergang? Sucht sie Fährten (kann ich ein Lied von singen, mein Dackelmix... *argh*) , will sie wehenden Blättern, Vögeln, Eichhörnchen, Rehen etc pp hinterher?

Wenn ja, kannst du sie dann bei dir behalten?

Hast du Apportiertraining denn mal mit ihr begonnen? Also Futterbeutel bringen? (Sorry, falls ich da was überlesen haben sollte)

Selbst unser Malamute apportiert den Futterdummy, besser als mein Schäfermix :) Muss man einfach ausprobieren und den richtigen Motivationsschlüssel finden. Ein Hund liest ja kein Buch über seine Rasse und benimmt sich strikt danach. Vielleicht bist du ein bisschen zu fixiert auf das Wissen über die Rasse Beagle?

Ist nur ein Denkansatz :)
 
@Grenouille

Du hast sicherlich nicht unrecht, wobei man auch nicht davon ausgehen sollte, dass jeder Hund den Dummy und die Reizangel liebt. Ich sehe das immer so, dass man die Interessen des Hundes für sich ausnutzen sollte und wenn diese Interessen.

Das mit der Schleppfährte ist OK, wobei ich denke, dass das für Deinen Hund ganz schnell langweilig wird, weil Beagle im Normalfall sicherlich Nasenkünstler sind.
 



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