Schwarzkümmelöl gegen Zecken?

Huhu.

Ich wollte mal fragen, ob sich hier jemand mit Schwarzkümmelöl gegen Zecken auskennt, vor allem beim Hund, aber am Rande auch beim Mesnsch, weil man selbst ja auch mal in die hohe Wiese hinterher muss.:zwinkern2:

Im Moment bekommt meine bei fast 15 Kg (7 Monate alt, Border Collie) einen halben bis 3/4 Löffel Kokosöl ins Futter und auch noch was ins Fell, wobei sie letzteres nicht toll findet. Jetzt hatte sie eine Zecke im Fell rumkrabbeln und eine andere, die richtig doof fest unterm Auge gesessen hat, klar, kommt vor, aber wohl fast gleichzeitig eingefangen, mehr Schutz wäre super. In ihrem Fell findet man die Viecher halt auch sehr schlecht, nach dem Gassi suchen hat bisher noch nichts gebracht, die eine hab ich Stunden später beim Streicheln entdeckt, trotz vorherigem Kämmen+Gucken.

Habe bzgl. Schwarzkümmelöl leider eine ganze Reihe von Fragen: Muss Schwarzkümmelöl gefüttert werden? Bringt es auch im Fell was? Wieviel nimmt man da am besten (bei Hund+Mensch)? Kann ich es zusammen mit Kokosöl verwenden? Hat es bedenkliche Nebenwirkungen oder kann schädlich sein, z.B. wenn man zu viel nimmt oder zu oft? Finde da widersprüchliche Sachen zu. Laut manchen Seiten ist es ja ein richtiges Wunderzeug, was quasi gegen alles hilft - bin da ja immer sehr skeptisch, aber toll wäre es schon, meine kratzt sich in letzter Zeit auch etwas öfter, aber man sieht nichts, wenn das so weiter geht, steht sicherheitshalber der TA an.

Sollte ich sonst noch was beachten?

Und noch so am Rande, habt ihr "Tricks", wie ihr Zecken rausbekommt? Die gestern saß wie gesagt ziemlich doof und es war super schwierig, sie rauszubekommen, ich hatte ständig Angst, dass der Körper gequetscht wird und mach mir da bis jetzt etwas Gedanken.

Vielen Dank!
 
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Hi,

also ich füttere Schwarzkümmelöl.
Da ich barfe kommt es einfach wie jedes andere Öl auch mit zum Futter - ich wechsle da mit 2 anderen Sorten, also gibt es das so alle 3 Tage ungefähr.
Ich geb gegen Zecken allerdings auch 3x die Woche Knoblauch, weil es bei unserem super wirkt (ist aber von Hund zu Hund verschieden).

Im Fell wirkt es glaube ich nicht wirklich, da soll Kokosöl besser geeignet sein.

Wegen dem Kratzen fällt mir als allererstes immer das Futter ein!
Was bekommt sie da?

Ich hab für die Zecken eine simple Zeckenzange, die man aufdrückt und dann direkt an der Zecke wieder zuschnappen lässt.
Ich drehe sie dann vorsichtig leicht an - bitte nicht mit Kopf abdrehen verwechseln!
Schwupp sind die raus.

Schau so eine mein ich:

4.229_2.jpg


Quelle: Bones Tierarztbedarf
 
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Ohh, danke! Wieviel gibst du denn ins Futter im Verhältnis zum Gewicht der Hunde? Knoblauch hatte ich auch schon überlegt, aber da muss man ja mit der Dosierung glaube ich sehr vorsichtig sein? Da hatte ich etwas Bedenken.

Wir haben Pinzetten und so ganz kleine Zeckenzangen mit so einer winzigen Öffnung... und auch so eine wie auf dem Bild, aber ich hab den starken Verdacht, die ging einfach nicht mehr richtig und es lag daran, dass wir das nicht auf die Reihe bekommen haben. Also kaufe ich mir davon glaube ich einfach mal eine neue!

Mit ihrem Futter ist das so eine Sache, sie hat in letzter Zeit mehrere neue Dinge bekommen als Leckerlies. Dann bekommt sie noch Orijen als TroFu und als Nassfutter Terra Canis und seit kurzem Lukullus. Sie ist bei Futter auch vom Magen her ziemlich empfindlich, also ist mir das auch als erses in den Sinn gekommen, aber Orijen und TC hat sie eigentlich immer gut vertragen. Ich glaub, wir werden mal wieder als Leckerlies nur Huhn+Rind und eine Futtersorte geben und dann alles der Reihe nach durchprobieren. Sie hat aber wie ich jetzt gemerkt habe 1-2 Stellen im Fell an den Beinen, die mir etwas "matt" vorkommen, hm. Sollt ich wohl mal draufgucken lassen.
 
Zu Dosierungen etc. kann ich nicht wirklich was sagen, nur etwas zu den Wirkungen:

Das Problem ist, dass so ein Öl immer sehr viele verschiedene Stoffe enthält. Nicht alle davon sind bisher bekannt oder ausreichend untersucht. Es ist auch nicht einfach das Öl als solches zu untersuchen, da die genaue Zusammensetzung immer etwas variiert. Wenn du eine Pflanze von Standort A und eine von Standort B nimmst, können die Unterschiede soweit gehen, dass Öl von Pflanze A einen Stoff enthält, der im Öl von Pflanze B gar nicht vorhanden ist.
Daher kommt es bei verschiedenen Untersuchungen auch immer wieder zu verschiedenen Ergebnissen.

Aus dem Schwarzkümmelöl sind bisher etwa 100 verschiedene "bioaktive" Stoffe bekannt. Bioaktiv bedeutet im allgemeinen, dass dieser Stoff eine direkte Wirkung auf den Körper hat. In diesem Zusammenhang bezieht sich "bioaktiv" aber gerne auch nur auf Stoffe, die im weitesten Sinne als Medikament oder Gift angesehen werden könnten. Zucker hat auch eine direkte Wirkung auf den Körper und ist somit eine bioaktive Substanz, man würde ihn dennoch weder als Gift noch als Medikament betrachten.

Einer der Hauptbestandteile des Schwarzkümmelöls ist Thymoquinon, welches antikonvulsiv (bedeutet so viel wie, dass es Krampfanfälle wie bspw. bei Epilepsie linder kann) und analgetisch (schmerzstillend) wirkt. Außerdem kann es an Adenosinrezeptoren binden ohne sie zu aktivieren, was Asthma reduzieren bzw. einem Asthmaanfall vorbeugen kann.

Daneben enthält es eine ganze Reihe von Stoffen, die antioxidativ wirken. Gerade dieser Effekt erklärt die unglaubliche Bandbreite an verschiedenen Wirkungen, die man im Zusammenhang mit Schwarzkümmelöl beschreiben kann.
Antioxidativ bedeutet, dass dieser Stoff die Oxidation eines anderen Stoffes verhindern kann. Landläufig versteht man unter einer Oxidation, das Anbinden von Sauerstoff an einen anderen Stoff. Chemisch bezeichnet man damit allerdings allgemeiner eine Reaktion, bei der ein Stoff Elektronen abgibt.
Praktisch die gesamte Biochemie basiert auf Reaktionen, bei denen ein Stoff Elektronen an einen anderen abgibt. Von daher ist es wenig überraschend, dass man so viele verschiedene Wirkungen sehen kann.
Nun ist es aber so, dass ein Antioxidans nicht grundsätzlich jede Oxidation verhindern kann, sondern nur die bestimmter Stoffe. Andernfalls würde ein Antioxidans ja den gesamten Stoffwechsel lahm legen.
Die Antioxidantien, die im Schwarzkümmel enthalten sind, sind gerade so beschaffen, dass sie sehr viele wichtige Stoffe im Körper sowohl von Menschen als auch Tieren vor einer Oxidation schützen können.
So schützt Schwarzkümmelöl bspw. recht gut gegen Strahlenvergiftungen. Radioaktive Strahlung ionisiert das im Körper befindliche Wasser. Es macht aus 2 neutralen H2O-Molekülen 2 geladene OH- bzw. H3O+-Ionen. Gerade H3O+ ist aber äußerst aggressiv. Es ist positiv geladen, wäre aber gerne neutral. Dementsprechend stiehlt es anderen Verbindungen Elektronen, oxidiert sie also, was diese Verbindungen kaputt machen kann. Das ist besonders fatal, wenn das bspw. in der DNA passiert. Die Antioxidantien im Schwarzkümmelöl können diesen "Elektronenraub" verhindern und reduzieren somit den Schaden, den Strahlung im Körper anrichtet.

Jetzt aber zurück zur wesentlichen Frage:
Gibt es Risiken mit Schwarzkümmelöl.
Ja, es gibt welche, sie sind allerdings recht selten und/oder harmlos.
Ein Risiko, das man aber bei fast jedem Stoff hat, ist eine mögliche Allergie. Zum einen ist es möglich, dass der Hund oder man selbst gegen einen normalen Bestandteil des Öls allergisch ist. Dies ist äußerst selten, aber dennoch möglich. Zum anderen ist es gerade bei natürlich gewonnenem Öl so, dass auch Stoffe darin enthalten sein können, die eigentlich nicht wirklich zum Öl gehören. Pflanzen nehmen alles mögliche aus dem Boden oder der Luft auf und manches davon kann sich im Öl lösen. Das passiert deutlich häufiger und ist vor allem absolut unvorhersehbar. Eine massive allergische Reaktion, die wirklich gefährlich wäre oder ernsthafte Schäden anrichten könnte, ist aber äußerst unwahrscheinlich.

Ein zweites Risiko ist eine mögliche Vergiftung durch das Öl. Zum einen wieder über darin gelöste Stoffe, die eigentlich nicht hinein gehören aber zum anderen und wesentlichen durch eine Überdosierung. Das Öl enthält Alkaloide, welche grundsätzlich giftig sind. Um eine akute Vergiftung auszulösen, müsste man allerdings schon erhebliche Mengen des Öls verfüttern. Bei einer äußerlichen Anwendung ist eine Vergiftung eigentlich so gut wie unmöglich.
Das Problem ist aber, dass diese giftigen Alkaloide im Öl in einer fettlöslichen Form vorliegen. Dies kann dazu führen, dass ein Teil davon im Fettgewebe des Körpers gespeichert wird. Wenn der Hund oder man selbst nun schlagartig abnimmt und der Körper die Fettreserven schnell verbraucht, werden diese Stoffe möglicherweise in großer Menge freigesetzt und es kommt zu Vergiftungserscheinungen wie Halluzinationen, reduzierter Herzschlag, Muskelkrämpfe oder Atemlähmung.
Diesem Effekt kann man aber gut vorbeugen, in dem man eine übermäßige Gewichtszunahme verhindert, das Öl nur mit fettarmen Nahrungsmitteln gibt und es auch möglichst nur alle 2-3 Tage gibt. Damit verhindert man sehr gut, dass es sich im Körperfett anreichert.

Ein weiteres Risiko sind die Nebenwirkungen spezifischer Substanzen, allen voran des Thymoquinons. Dieses hat zwar heilsame Effekte, aber auch Nebenwirkungen. Es moduliert das Immunsystem und kann den Selbstzerstörungsmechanismus von Blutplättchen aktivieren. Bei Menschen oder Tieren mit gestörter Blutgerinnung oder chronisch entzündlichen Erkrankungen sollte man Schwarzkümmelöl also nicht anwenden. Die immunmodulierende Wirkung beruht nämlich hauptsächlich auf der Beeinflussung dendritischer Zellen sowie der Freisetzung von Zytokinen daraus. Dendritische Zellen sind sowas wie die taktische Aufklärung des Immunsystems. Sie können Erreger erkennen und teilen dem Immunsystem dann mit, welche Gegenmaßnahmen wirksam wären. Zytokine könnte man dann als die Funksprüche dieser Zellen verstehen, es sind Stoffe, die das Immunsystem veranlassen, bestimmte Zellen zu produzieren oder deren Produktion einzustellen.
Viele Autoimmunerkrankungen, die sich in chronischen Entzündungen äußern, kommen aber durch eine Störung dieses Systems zu Stande. Entweder weil die Aufklärung nicht mehr die besten Augen hat oder weil die Funksprüche missverstanden werden. Man kann sich jetzt vorstellen, dass eine weitere Manipulation dieses Systems entsprechend dazu führen kann, dass solche Autoimmunkrankheiten dann aufflammen.


Sollte aber keine Blutungsneigung oder Autoimmunkrankheit bestehen und gibt man das Schwarzkümmelöl nicht kontinuierlich in hohen Mengen (leider kann ich keine Dosierung angeben, weil ich nur die Eckdaten für den Menschen kenne), besteht eigentlich keine Gefahr.
 
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@AracKnight: Wow, vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Das hilft mir echt weiter und dann müsste ich das Zeug eigentlich ohne wirkliche Bedenken geben können, sobald ich die Dosierung rausgefunden habe. Dann wohl im Wechsel mit Kokosöl (und je nachdem was ich zum Thema rausfinde vll. auch im Wechsel mit Knoblauch, aber mal schauen). Vll. geb ich es auch einfach relativ kurz vorm Schlafen, weil sie nachts nur wenig zu fressen bekommt und dann eine Weile also keine Fette aufnimmt?
 
Man nimmt zwar im Schlaf keine Fette mehr auf, aber gerade im Schlaf wandelt der Körper viele überschüssige Reserven in Fett um, weil er so gesehen endlich mal Zeit zum Verdauen hat. Nicht umsonst soll man abends nicht mehr zu viel energiereiche Sachen essen, wenn man abnehmen möchte. (Ich weiß allerdings ehrlich gesagt auch nicht genau, wie das bei Hunden ist, die haben ja nochmal einen ganz anderen Schlafrhythmus als wir Zweibeiner :nachdenklich1:)

Ich würde es also eher vor einer großen Gassirunde oder morgens geben, wo der Hund eben gerade viel geschlafen hat und dann erstmal etwas wacher und aktiver ist.
 
Ich gebe Geli seit letzten Frühjahr Schwarzkümmelöl täglich ins Futter, eigentlich wegen ihren Hals, seither hat sie aber auch keine Zecken mehr :zustimmung:
 
Also vom Öl geb ich meist einen Schuss ins Futter - dürften so 1-2 EL sein.
Boomer wiegt ca. 25 kg

Vom Knoblauch bekommt er frisch ca. 3x die Woche eine Zehe.
Wenn ich nur Pulver da hab, dann bekommt er da eine gute Prise von.

Ein Hund müsste weit aus sehr viel mehr davon verzehren, dass es gefährlich wird und solche Mengen würden die niemals zu sich nehmen, also muss man sich da wegen Überdosierung nicht ganz so viel Sorgen machen.
Ich würde nur langsam damit anfangen, gerade bei Futtermittelallergikern weiß man nicht, worauf sie evtl. reagieren!

Und wenn deine schon auf Futter reagiert, würde ich so ein Durcheinander absolut vermeiden!
Füttere eins nach dem anderen über einen längeren Zeitraum, wenn sie nicht reagiert, dann das nächste dazu.
Jetzt würde ich erst mal wieder dazu über gehen, das zu füttern, was sie bisher vertragen hat, bis wieder alles in Ordnung ist.
Zur Sicherheit kannst du beim TA abklären lassen, dass die Stellen im Fell keine andere Ursache haben.
 
Ich habe Foxi letztes Jahr auch Schwarzkümmelöl gegen Zecken gegeben. Leider hat er darauf allergisch reagiert. Da sich sonst nichts an seinem Futter geändert hatte, war es ziemlich wahrscheinlich das das vermehrte kratzen von dem Öl kam. Das hörte dann nach ca. einer Woche, nach weglassens des Öls, dann auch wieder auf.
Meine TÄ meinte das das Öl nicht gegen Zecken wirken würde. Da er das nur eine Woche bekommen hat kann ich zur Wirkung nichts sagen. Wenn die Kratzerei nicht gewesen wäre hätte ich das zu gerne weiter ausprobiert.

Leider weiß ich nicht mehr wie ich das dosiert habe. Aber ich glaube ich habe ihm einige Tropfen auf einen Plastiklöffel gegeben und abschlecken lassen.

Zum Zecken entfernen benutze ich eine Zeckenschlinge. Damit komme ich am besten klar. Mit einer Zeckenzange wie oben abgebildet oder einer Zeckenkarte komme ich nicht zurecht. Und um die mit der Hand rauszuziehen ekele ich mich zu sehr vor den Biestern.
 
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Ich hab auch eine Zeckenschlinge.
Aber ich habe ein Problem mit Kokosöl. Wenn ich Gina damit einreibe, sieht sie immer fettig aus, egal wie wenig ich nehme. Ihr Fell ist so fein. Am Bauch geht das ja, aber hilft es auch wenn es nur am Bauch ist. Was gibt es sonst für Alternativen. Gina wird von Zecken extrem geliebt und auf Chemie möchte ich wegen ihres Alters gerne verzichten. Mit öl im Futter hab ich es schon probiert, hat aber nur sehr bedingt geholfen.
Bei Bailey ist das mit dem Öl kein Problem.
 



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