Der Elo-Erfahrungen aus 1./2. Hand

Hi Blumenfee,

Dass einzelne Elobesitzer glücklich mit ihren Hunden sind, ist zwar schön, aber diesbezüglich für mich Nebensache. Es geht um das große Ganze.

Ich hab bei Chefkoch (hmmm, vielleicht wegen dem Chowchow im Elo :nachdenklich1:) einen Thread gefunden mit Erfahrungen. Die sind, wie zu erwarten, recht gemischt, aber tendenziell gut.
http://www.chefkoch.de/forum/2,29,3...lo-und-welche-Erfahrungen-habt-ihr-damit.html
Was ich so sehe und lese im Internet, finde ich die Elozucht überwiegend positiv, frage mich aber, wer die "Marke" weiter trägt, wenn Herr Szobries, an dessen unermüdlicher Arbeit und Kontrolle ales zu hängen scheint, eines Tages nicht mehr kann. Langfristig ist eine Rasse beim VDH sicherer aufgehoben.

Ich sehe hier, wie in vielen neuen Rassekreationen, mal wieder nur einen Versuch sich gut zu vermarkten und schön Geld zu machen.

Wer eine neue Rasse groß bekommen möchte, der muss sich gut vermarkten. Du erwähnst ja schon den Wäller, dem offensichtlich die echte Zielgruppe und die große Werbestrategie fehlt. Szobries scheint sein Geld zwar mit großen Versprechungen, aber auch mit viel Arbeitseinsatz zu machen. Leichter reich werden könnte er, wenn er sich im VDH einen Golden Retriever und einen Mittelpudel holt und deren Doodle-Nachkommen mit Papieren für je 1000 Euro verkauft. :jawoll: vielleicht fragt er sich inzwischen selbst, warum der das nicht macht, denn das gedoodle dürfte seine größte Konkurrenz sein ;)

Und ja, wenn ich mir diese Versprechungen ansehe und mir ansehe, aus welchen Ursprungsrassen diese eierlegende Wollmilchsau entstehen soll, kann ich einfach nicht anders, als vor mich hin zu lächeln - auch wenn mich das nur zum bösen Zweifler macht :zwinkern2:

Hab ich früher wirklich absolut auch gedacht.

Vor allem fand ich es hochriskant für die Hunde, wenn sie in dem Glauben erworben werden, dass sie keine Bedürfnisse haben und man sie völlig der Willkür von Kindern aussetzen kann... Einmal um den Block, dann dem Kind zum Spielen in die Hand drücken und wenn man ihn gerade nicht gebrauchen kann, ins Regal stellen und ab und zu abstauben. Sollte der Hund dann wider erwarten doch mehr Dreck und Lärm machen oder sogar in höchster Not beißen, wird er eben wieder verkauft.
Es liegt also bei den Zuchtzielen/Werbesprüchen sehr viel an den Züchtern, vor allem hundeunerfahrenen Intreressenten klar zu machen, dass ein Elo immernoch ein Hund ist.

Aber es scheint im Grunde gut zu funktionieren mit der Zucht, auch wenn ein guter Teil der Wollmilchsäue vielleicht keine Eier legt ;)

LG,
Stadtmensch
 
Pudel waren scheinbar sogar schon so früh berühmt, dass der Hund in Goethes Faust als "pudelnärrrisch" bezeichnet wird, was das Internet als Synonym für "ganz närrisch, drollig, possierlich" ausspuckt, und nicht als wassernärrisch ;)

Wobei das Wort Pudel von puddeln kommt, was irgendwas mit Wasser zu tun hat.
Aber da sieht man mal, dass der Pudel sogar noch vor dem Krieg begann, seine Rolle als Jagdhund zu tauschen.
Der Pudel war auf jeden eine der Rassen, die sich einfach nach und nach mehr zum Familienhund änderte, ohne dass da jemand mit Gewalt draufhin gezüchtet hat.
Davon angesehen war die Wasserjagd nie so häufig durchgeführt wie Treibjagd, oder sonstwas - jedenfalls je nach Land und Gebiet.
Ich denke generell, dass sich andere Jagdhunderassen einfach besser etabliert haben.
Und da der Pudel nicht so oft eingesetzt wurde sondern eben öfter bei "Mama" zu Hause blieb, wurde es halt irgendwann ein Familienhund.

Was ich so sehe und lese im Internet, finde ich die Elozucht überwiegend positiv, frage mich aber, wer die "Marke" weiter trägt, wenn Herr Szobries, an dessen unermüdlicher Arbeit und Kontrolle ales zu hängen scheint, eines Tages nicht mehr kann. Langfristig ist eine Rasse beim VDH sicherer aufgehoben.

Mich stört hier eines: Herr Szobries, Herr Szobries, Herr Szobries,....
Was ist mit den Züchtern?
Was ist mit einer Gemeinschaft?

Bei allen anderen Hunderassen, die wirklich eine Anerkennung als Rasse anstreben, steht ein Land dahinter, keine Marke.
Da wird nicht auf einem Namen herumgeritten und dieser beweihräuchert, sondern eine ganze Gemeinschaft setzt sich zusammen, erarbeitet eine Zuchtstrategie, setzt einen Standard auf,....
Da kommt nicht ein Mann daher, sucht sich ein paar "Hilfsarbeiter", kreuzt etwas herum und lässt sich das herausgekommene Lebewesen dann als Marke patentieren.
Allein DAS zeigt schon, das der Herr es gar nicht darauf anlegt, eine Rasse unter strengen Kontrollen zu festigen und ihnen irgendwann einen Platz unter allen anderen anerkannten Hunderassen zu geben, sondern er vermarktet einfach munter sein Produkt - da hätte er sich auch auf Butterherstellung spezialisieren können.
ich finde das Vorgehen ganz schön traurig, denn im Grunde zeigt das nur, dass man ein erfundenes Produkt schnell vermarkten und verkaufen will - so geht man nicht mit Lebewesen um.
Beim VDH sind vor kurzem ein paar Rassen vorläufig anerkannt worden, bei denen sich auch ohne Werbung und Vermarktung viel Mühe gegeben wurde.
Hier wurde das aus anderen Gründen heraus gemacht und die Leute hatten es nicht nötig, ihr "Produkt" zu vermarkten.

Bei Herrn Szobries fehlt mir eindeutig die Liebe zum tier dahinter.



Wer eine neue Rasse groß bekommen möchte, der muss sich gut vermarkten.
Nein, muss er nicht, wie das Beispiel der vorläufig anerkannten Rassen zeigt. Von denen hat bisher kaum einer was gehrt, aber sie haben es durch Zuchteinsatz und Engagement geschafft - nicht durch Werbung und Vermarktung.
Ich komme mir vor, als würde ich mir ein Stück Butter kaufen wollen....


Leichter reich werden könnte er, wenn er sich im VDH einen Golden Retriever und einen Mittelpudel holt und deren Doodle-Nachkommen mit Papieren für je 1000 Euro verkauft. :jawoll: vielleicht fragt er sich inzwischen selbst, warum der das nicht macht, denn das gedoodle dürfte seine größte Konkurrenz sein ;)
Die Doodledinger sind Konkurenz für viele Rassen. Aber wer sich so ein Tier holt, verdient in meinen Augen auch keinen anderen Hund.
 
Hi Tina,

Mich stört hier eines: Herr Szobries, Herr Szobries, Herr Szobries,....
Was ist mit den Züchtern?
Was ist mit einer Gemeinschaft?

Nun ja, es gibt die EFZG mit Vorstand und Zuchtleitung. Die etwa 100 Züchter bilden diese Zuchtgemeinschaft. Für mich hört sich das in Struktur und Vorgehensweise ähnlich an, wie bei VDH bzw. dem VDH angehörenden Rassehundeverbänden.
Herr und Frau Szobries haben die Rasse gegründet und aufgebaut und sind die Zuchtleiter.

Zitat von http://www.ezfg.de/index.php/de/ezfg/zl:

Aufgaben und Zuständigkeiten der Zuchtleitung

Überwachung der Einhaltung der Zucht- und Körordnung der EZFG e.V.
Ausbildung von Zuchtwarten und Überwachung ihre Arbeit.
Ausbildung von Zuchtrichtern und Überwachung ihrer Arbeit.
Erstellung einer Richterordnung und Überwachung deren Einhaltung.
Führung der Zuchtbücher. Die Zuchtbücher sind für alle Mitglieder einsehbar.

Weitere Aufgaben regelt die Zucht- und Körordnung der EZFG e.V.

Zu beachten ist: Auf Grund des Markenschutzes dürfen Elos® nur mit Zustimmung der Begründer des Elos® gezüchtet werden. Die Kontrolle und Überprüfung der angehenden Zuchthunde, insbesondere Verpaarungen, unterliegen allein der Familie Szobries oder der von ihnen beauftragten Zuchtrichter.


Der Begriff "Marke" ist im Zusammenhang mit Tieren eben eine ungewöhnliche Form der rechtlichen Absicherung, der mich jetzt aber nicht soooo stört.
So ganz klappt das aber trotzdem nicht nicht mit dem Markenschutz. Es gibt wohl schon Dissidenz, die damit wirbt, nur mit EFZG kontrollierten Elos zu züchten. Auch wenn das Produkt dann den Namen "Elo" nicht tragen darf...
Tja, die Sache mit Schutz von Zucht und Rechten ist so eine Sache.

Bei allen anderen Hunderassen, die wirklich eine Anerkennung als Rasse anstreben, steht ein Land dahinter, keine Marke.
Ein Land?

Da wird nicht auf einem Namen herumgeritten und dieser beweihräuchert, sondern eine ganze Gemeinschaft setzt sich zusammen, erarbeitet eine Zuchtstrategie, setzt einen Standard auf,....
Da kommt nicht ein Mann daher, sucht sich ein paar "Hilfsarbeiter", kreuzt etwas herum und lässt sich das herausgekommene Lebewesen dann als Marke patentieren.

So erscheint es mir nicht und von außen würde ich mir so ein Urteil nicht erlauben, nur weil sich die Begrifflichkeiten von denen der dem VDH angeschlossenen Verbände unterscheiden.

Man könnte vermutlich ähnlich über den VDH oder ihm angeschlossene Verbände lästern. Es gibt genug Stimmen, die der Ansicht sind, dass die Zucht in FCI/VDH nicht optimal läuft.

Bei Herrn Szobries fehlt mir eindeutig die Liebe zum Tier dahinter.

Das erscheint mir aus der Ferne nicht so. Mir scheint er sich von der Einstellung her in der Liebe zum Tier und zur Rasse, die er züchtet, kaum von anderen größeren und ambitionierten Züchtern zu unterscheiden.

Nein, muss er nicht, wie das Beispiel der vorläufig anerkannten Rassen zeigt. Von denen hat bisher kaum einer was gehrt, aber sie haben es durch Zuchteinsatz und Engagement geschafft - nicht durch Werbung und Vermarktung.

Mit denen hab ich mich noch überhaupt nicht befasst. Oder überhaupt mit den Voraussetzungen zur Aufnahme. Ich frag mich nur bei so mancher Rasse, wie man die überhaupt im VDH züchtet, wenn es in Deutschland nur eine Handvoll Züchter gibt.

Ich komme mir vor, als würde ich mir ein Stück Butter kaufen wollen....

Sagen wir es so: würde Herr Szobries mit demselben Engagement und derselben Transparenz Butter herstellen und verkaufen, ich würde sie durchaus kaufen ;)

Die Doodledinger sind Konkurenz für viele Rassen. Aber wer sich so ein Tier holt, verdient in meinen Augen auch keinen anderen Hund.

Das klingt jetzt irgendwie unsachlich...

Aus der Sicht als "Interessentin für einen Familienhund" und mit dem Erfahrungshintergrund "Tierheim" erscheinen Elos und F1-Doodles mit VDH-Hintergrund als eher positive Erscheining, allerdings in beiden Fällen nur die kleineren Versionen.

LG,
Stadtmensch
 
Ich hab bei Chefkoch (hmmm, vielleicht wegen dem Chowchow im Elo :nachdenklich1:) einen Thread gefunden mit Erfahrungen. Die sind, wie zu erwarten, recht gemischt, aber tendenziell gut.
http://www.chefkoch.de/forum/2,29,3...lo-und-welche-Erfahrungen-habt-ihr-damit.html
Was ich so sehe und lese im Internet, finde ich die Elozucht überwiegend positiv, frage mich aber, wer die "Marke" weiter trägt, wenn Herr Szobries, an dessen unermüdlicher Arbeit und Kontrolle ales zu hängen scheint, eines Tages nicht mehr kann. Langfristig ist eine Rasse beim VDH sicherer aufgehoben.

Das ist schön für dich und das hast du nun auch mehrmals klar gemacht, mir geht es nunmal anders. Ich hab ehrlich gesagt auch keine Lust das nun zig mal zu wiederholen (nachdem ich mich in diesem Thread ja nun schon des Öfteren wiederholt habe).

Wer eine neue Rasse groß bekommen möchte, der muss sich gut vermarkten. Du erwähnst ja schon den Wäller, dem offensichtlich die echte Zielgruppe und die große Werbestrategie fehlt. Szobries scheint sein Geld zwar mit großen Versprechungen, aber auch mit viel Arbeitseinsatz zu machen. Leichter reich werden könnte er, wenn er sich im VDH einen Golden Retriever und einen Mittelpudel holt und deren Doodle-Nachkommen mit Papieren für je 1000 Euro verkauft. :jawoll: vielleicht fragt er sich inzwischen selbst, warum der das nicht macht, denn das gedoodle dürfte seine größte Konkurrenz sein ;)

GENAU diese Ansicht ist das Problem... Wir reden von "groß bekommen", von "Zielgruppen" und sogar schon von "Konkurrenz". Bei etwas, das eigentlich kein Wirtschaftszweig sein soll. Ich habe hier schon in meinem Profil meinen KHC zum Dobi-Mix gemacht, da ich wirklich ein Problem damit habe, dass diese tolle Rasse immer bekannter wird und immer öfter von unbedarften Menschen genommen wird, weil sie ja hübsch, lieb und klug sind. Noch mehr stört mich, dass der KHC immer öfter als unkomplizierter Familienhund angepriesen wird. Groß zu werden hat schon relativ vielen Rassen massiv geschadet, auch wenn gewisse Züchter natürlich entsprechend Kohle damit machen. Es schadet den Hunden, denn je mehr sie zur Mode werden, umso mehr unbedarfte Leute nehmen sich diesen Hund unter falschen Gesichtspunkten und es schadet ihnen in den meisten Fällen auch gesundheitlich, da das was zusammengezüchtet wird (wie du sagst gibt es sogar beim Elo schon Dissidenz) kaum noch überschaubar ist und sich dementsprechend Probleme einschleichen.

Vor allem fand ich es hochriskant für die Hunde, wenn sie in dem Glauben erworben werden, dass sie keine Bedürfnisse haben und man sie völlig der Willkür von Kindern aussetzen kann... Einmal um den Block, dann dem Kind zum Spielen in die Hand drücken und wenn man ihn gerade nicht gebrauchen kann, ins Regal stellen und ab und zu abstauben. Sollte der Hund dann wider erwarten doch mehr Dreck und Lärm machen oder sogar in höchster Not beißen, wird er eben wieder verkauft.
Es liegt also bei den Zuchtzielen/Werbesprüchen sehr viel an den Züchtern, vor allem hundeunerfahrenen Intreressenten klar zu machen, dass ein Elo immernoch ein Hund ist.

Aber es scheint im Grunde gut zu funktionieren mit der Zucht, auch wenn ein guter Teil der Wollmilchsäue vielleicht keine Eier legt ;)

*lach* Glaubst du wirklich, dass das passiert? Ich bezweifle das stark...

Ich würde mir auch keine Sorgen machen, dass diese Hunde der Willkür von Kindern ausgesetzt werden oder in dem Glauben, dass sie keine Bedürfnisse haben (worunter ich mal verstehe, dass man sie nicht spazieren führt, wegsperrt, etc.).

Ich denke, dass das Hauptproblem ist, dass die Leute das erwarten, was auf der Verpackung steht. Einen bereits erzogenen Hund. Wenn man sich aber einen Welpen holt, bekommt man nunmal einen Welpen und keinen erzogenen Hund. Je nach Mensch ist man also entweder unzufrieden und erzieht den Hund dann (je nachdem funktioniert das oder nicht) oder man ist schwer enttäuscht und Hund kommt dann weg... :denken24:

Ich vermittle Hunde und ich erzähle meinen Interessenten in erster Instanz immer die Probleme, die mit dem Hund auf sie zu kommen. Erst wenn sie der Gedanke daran nicht abschreckt, erwähnen wir mal, dass Hund trotz Macken immer noch ein toller Hund ist. Im Tierschutz wird immer völlig zurecht bekritelt, wenn die Leute die Hunde schöner und netter umschreiben, als sie wirklich sind. Immerhin muss Mensch ja wissen, was er sich ins Haus holt (ja, muss er...). Hier ist das ok, weil man ja eine Rasse "groß werden lassen" muss?
 
D

Ich denke, dass das Hauptproblem ist, dass die Leute das erwarten, was auf der Verpackung steht. Einen bereits erzogenen Hund. Wenn man sich aber einen Welpen holt, bekommt man nunmal einen Welpen und keinen erzogenen Hund. Je nach Mensch ist man also entweder unzufrieden und erzieht den Hund dann (je nachdem funktioniert das oder nicht) oder man ist schwer enttäuscht und Hund kommt dann weg... :denken24:

Ich vermittle Hunde und ich erzähle meinen Interessenten in erster Instanz immer die Probleme, die mit dem Hund auf sie zu kommen. Erst wenn sie der Gedanke daran nicht abschreckt, erwähnen wir mal, dass Hund trotz Macken immer noch ein toller Hund ist. Im Tierschutz wird immer völlig zurecht bekritelt, wenn die Leute die Hunde schöner und netter umschreiben, als sie wirklich sind. Immerhin muss Mensch ja wissen, was er sich ins Haus holt (ja, muss er...). Hier ist das ok, weil man ja eine Rasse "groß werden lassen" muss?

Was Du schreibst kann ich nachvollziehen. Das ist nicht nur das Problem bei sogenannten "Neu-Rassen". Das ist das Problem bei fast allen Rassen, die plötzlich hoch beworben werden. Sei es durch Fernsehen (Lassie), Kino (1001 Dalmatiner). Die hohe Nachfrage ist ausschlaggebend und dann wird "gezüchtet" was geht. Im Moment kann man beobachten, dass vermehrt Labbis in Tierheimen auftauchen, die ja im Moment auch hoch beworben werden (Familienhund, selbsterziehend usw....)

Ich finde es gut, dass du bei deinen Hunden auch auf die Probleme hinweist, die Sie mitbringen. Und ja das wird zurecht kritisiert: Bei manchen Orgas kann man sich nur noch wundern. Da werden langjährige Straßenhunde mit hohem Angstlevel als wunderbare Familienhunde vermittelt. Wir haben so ein Beispiel mal kennen gelernt. Man kann sich da nur an den Kopf fassen.
 
Was Du schreibst kann ich nachvollziehen. Das ist nicht nur das Problem bei sogenannten "Neu-Rassen". Das ist das Problem bei fast allen Rassen, die plötzlich hoch beworben werden. Sei es durch Fernsehen (Lassie), Kino (1001 Dalmatiner). Die hohe Nachfrage ist ausschlaggebend und dann wird "gezüchtet" was geht. Im Moment kann man beobachten, dass vermehrt Labbis in Tierheimen auftauchen, die ja im Moment auch hoch beworben werden (Familienhund, selbsterziehend usw....)

Genau so ist es - und genau deshalb habe ich mit dieser Werbestrategie ein Problem :zwinkern2:
 
GENAU diese Ansicht ist das Problem... Wir reden von "groß bekommen", von "Zielgruppen" und sogar schon von "Konkurrenz". Bei etwas, das eigentlich kein Wirtschaftszweig sein soll.

Ich denke, jedes Wort kann man interprätieren, wie man mag. Ich hatte das "groß" bekommen im ähnlichen Sinne gemeint, wie man z.B. seine Kinder groß bekommt. Das heißt so viel wie selbstständig, unabhängig, und nicht berühmt ;)

Zucht hat immer Zielgruppen. Dafür gibt es sie ja. Früher war bei den der Labradors die Zielgruppe, für die sie gezüchtet wurden, die Jägerschaft. Heute züchten viele für die Zielgruppe "Familie" oder "Behindertenbegleitung".
Und Konkurrenz ensteht automatisch, auch innerhalb einer Rasse. Die Zahl der Welpen und der Abnehmer lässt sich letztlich nie genau kalkulieren.
Aber ich habe langsam den Eindruck, dass du Zucht grundsätzlich nicht gut findest.

Ich habe hier schon in meinem Profil meinen KHC zum Dobi-Mix gemacht, da ich wirklich ein Problem damit habe, dass diese tolle Rasse immer bekannter wird und immer öfter von unbedarften Menschen genommen wird, weil sie ja hübsch, lieb und klug sind. Noch mehr stört mich, dass der KHC immer öfter als unkomplizierter Familienhund angepriesen wird. Groß zu werden hat schon relativ vielen Rassen massiv geschadet, auch wenn gewisse Züchter natürlich entsprechend Kohle damit machen.

Modehund zu werden ist ein echtes Problem für die betroffenen Rassen. Die Nachfrage kann dann sehr schnell nicht mehr von verantwortungsvollen züchtern gedeckt werden und dann kommen die Geschäftemacher und Massenzüchter ins Spiel. Zu denen würde ich die Elo-Züchter auf keinen Fall zählen, sondern schätze, dass es bei denen ähnlich viele schwarze Schafe gibt, wie bei anderen seriösen Zuchtverbänden.

Den Ausbruch einer massenhaften Zucht verhindert übrigens dieser seltsame Markenschutz. Jeder kann seine Hunde ohne Papiere als Labradors oder Boder Collies verkaufen, aber Elos kann niemand in Massen im Keller produzieren und dann mit dem Namen "Elo" verkaufen.

Ich denke, dass das Hauptproblem ist, dass die Leute das erwarten, was auf der Verpackung steht. Einen bereits erzogenen Hund. Wenn man sich aber einen Welpen holt, bekommt man nunmal einen Welpen und keinen erzogenen Hund. Je nach Mensch ist man also entweder unzufrieden und erzieht den Hund dann (je nachdem funktioniert das oder nicht) oder man ist schwer enttäuscht und Hund kommt dann weg... :denken24:

Ich vermittle Hunde und ich erzähle meinen Interessenten in erster Instanz immer die Probleme, die mit dem Hund auf sie zu kommen. Erst wenn sie der Gedanke daran nicht abschreckt, erwähnen wir mal, dass Hund trotz Macken immer noch ein toller Hund ist. Im Tierschutz wird immer völlig zurecht bekritelt, wenn die Leute die Hunde schöner und netter umschreiben, als sie wirklich sind. Immerhin muss Mensch ja wissen, was er sich ins Haus holt (ja, muss er...). Hier ist das ok, weil man ja eine Rasse "groß werden lassen" muss?

Auf den einzelnen Elo-Züchterseiten sieht man durchaus, dass die Beratung der Interessenten ernst genommen wird und die Welpen nicht gegen Geld dem Nächstbesten in die Hand gedrückt wird. Auch mit Gesundheitsergebnissen geht man offen um, man kann Elterntiere ansehen, Verwandte kennen lernen, sich auf Elotreffen aus erster Hand informieren. Aus meiner Sicht geht es da nicht in erster Linie ums Geschäft.

Im Tierschutz gibt es vermutlich andere Schwerpunkte. Da hat man heutzutage vermutlich das Problem, dass die Auslandstiere über Jahrzehnte beworben wurden, dass sie so ein tolles Sozialverhalten haben. Aus der in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegenen Nachfrage nach unproblematischen, dankbaren, geretteten Tieren ist auch ein toller Geschäftszweig für schwarze Schafe entstanden.
Ich weiß nicht, was für Tiere du vermittelst. Offenbar gibt es eine Nachfrage, wenn Du tatsächlich sofort mit den Schattenseiten loslegen kannst. Ich erinnere mich daran, dass es im hiesigen Tierheim schon immer ein paar Ladenhüter gab, und dass man für Hunde ab einem gewissen Alter und einer gewissen Größe doch erst mal auf die Pluspunkte hinweisen musste, damit überhaupt Interesse entstand.

LG,
Stadtmensch
 
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Ich habe mich Gestern endlich mit einer Besitzerin eines Elos vom gleichen Züchter und gleicher Verpaarung treffen können. Wir haben uns im Park zum Gassi gehen getroffen, sie hatte ihren Hund dabei. Ihr Hund war gesund so auch die 3 anderen aus diesem Wurf für mich war das schon mal ein großer Pluspunkt. Der Hund kam gleich auf mich zu mit dem Schwanz wedeln aber nicht aufdringlich. Nachdem wir ihn mit anderen Hunden haben spielen lassen haben (er kam sofort auf Ruf auch mitten im Spiel,Respekt an die Erziehung der Frau) sind wir ein bisschen weiter Gassi und sie hat mir die Probleme bei dieser Züchtung erläutert. Ihr Hund z.B hatte wohl am Anfang ein Problem mit sich schnell bewegenden Menschen also Jogger und Radfahrer und ist diesen immer hinterhergerannt zwar in keiner bösen Absicht, dennoch lies er sich nicht mehr abrufen. Die meinte dann aber auch durch gezieltes Tarining ging das wieder weg und sie hatten bisher nur einmal einen aussetzter wieder.

Für mich steht fest ich werde einen Hund aus dieser Zucht käuflich erwerben, für mich klingt sie super und auch die Verpaarung scheint gelungen.

Danke trotzdem an alle die hier so fleißig geschrieben und diskutiert haben!!!:danke::danke::danke::danke::danke:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, jedes Wort kann man interprätieren, wie man mag. Ich hatte das "groß" bekommen im ähnlichen Sinne gemeint, wie man z.B. seine Kinder groß bekommt. Das heißt so viel wie selbstständig, unabhängig, und nicht berühmt ;)

Zucht hat immer Zielgruppen. Dafür gibt es sie ja. Früher war bei den der Labradors die Zielgruppe, für die sie gezüchtet wurden, die Jägerschaft. Heute züchten viele für die Zielgruppe "Familie" oder "Behindertenbegleitung".
Und Konkurrenz ensteht automatisch, auch innerhalb einer Rasse. Die Zahl der Welpen und der Abnehmer lässt sich letztlich nie genau kalkulieren.

Das ist in etwa so, wie wenn ich "Kampfhund" statt "Listenhund" sage oder "Beißkorb" statt "Maulkorb". Sprache und ihr Gebrauch sagen mehr über die dahinterstehenden Gedanken aus, als du denkst :zwinkern2:. Und mir sind die Grundzüge der Wirtschaft durchaus ein Begriff und es ist schon klar, dass man das auch in der Hundezucht nicht ausklammern kann. Aber die Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund zu stellen, sehe ich durchaus kritisch. Wie TinaH schon so schön sagte... es geht hier nicht um ein Kleidungsstück oder ein Stück Butter. Es geht um Hunde.

Aber ich habe langsam den Eindruck, dass du Zucht grundsätzlich nicht gut findest.

Wie kommst du auf die Idee? Weil ich im Tierschutz aktiv bin? Ich habe in diesem Forum auch schon Diskussionen über Sinn und Unsinn von Auslandstierschutz geführt und durchaus nicht nur freundliches Feedback bekommen. Manch einer dachte wohl sogar, ich hätte ein Problem mit Auslandstierschutz per se, nur weil ich viele der üblichen Vorgehensweisen kritisiere. Stimmt aber nicht. Genauso wenig habe ich ein Problem mit Züchtern, solange ich das "wie" sie züchten als sinnvoll erachte. Wenn man sich ansieht welche Hunde ich habe, findet man übrigens sowohl welche aus dem Auslandstierschutz, als auch welche vom Züchter. Und ich schließe auch in Zukunft nichts davon aus...

Modehund zu werden ist ein echtes Problem für die betroffenen Rassen. Die Nachfrage kann dann sehr schnell nicht mehr von verantwortungsvollen züchtern gedeckt werden und dann kommen die Geschäftemacher und Massenzüchter ins Spiel. Zu denen würde ich die Elo-Züchter auf keinen Fall zählen, sondern schätze, dass es bei denen ähnlich viele schwarze Schafe gibt, wie bei anderen seriösen Zuchtverbänden.

Den Ausbruch einer massenhaften Zucht verhindert übrigens dieser seltsame Markenschutz. Jeder kann seine Hunde ohne Papiere als Labradors oder Boder Collies verkaufen, aber Elos kann niemand in Massen im Keller produzieren und dann mit dem Namen "Elo" verkaufen.

Du selbst hast vorhin schon erwähnt, dass es bereits Dissidenz gibt, die dann halt nur den Namen "Elo" nicht verwendet. Also scheint es dann doch ein Problem zu sein...

Auf den einzelnen Elo-Züchterseiten sieht man durchaus, dass die Beratung der Interessenten ernst genommen wird und die Welpen nicht gegen Geld dem Nächstbesten in die Hand gedrückt wird. Auch mit Gesundheitsergebnissen geht man offen um, man kann Elterntiere ansehen, Verwandte kennen lernen, sich auf Elotreffen aus erster Hand informieren. Aus meiner Sicht geht es da nicht in erster Linie ums Geschäft.

Gute und schlechte Züchter wird es immer und bei jeder Rasse geben. Ich bezweifle nicht, dass es auch unter den Elo-Leuten gute Züchter gibt, die sich entsprechend Mühe geben. Ich habe ein Problem mit dem Konzept auf der HP die eierlegende Wollmilchsau zu versprechen. Vor allem wenn alleine die Zusammensetzung der Rasse bezüglich ihrer Ursprungsrassen schon was ganz anderes verspricht. Aber wie schon erwähnt... das sagte ich schon...

Im Tierschutz gibt es vermutlich andere Schwerpunkte. Da hat man heutzutage vermutlich das Problem, dass die Auslandstiere über Jahrzehnte beworben wurden, dass sie so ein tolles Sozialverhalten haben. Aus der in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegenen Nachfrage nach unproblematischen, dankbaren, geretteten Tieren ist auch ein toller Geschäftszweig für schwarze Schafe entstanden.
Ich weiß nicht, was für Tiere du vermittelst. Offenbar gibt es eine Nachfrage, wenn Du tatsächlich sofort mit den Schattenseiten loslegen kannst. Ich erinnere mich daran, dass es im hiesigen Tierheim schon immer ein paar Ladenhüter gab, und dass man für Hunde ab einem gewissen Alter und einer gewissen Größe doch erst mal auf die Pluspunkte hinweisen musste, damit überhaupt Interesse entstand.

Ich hoffe doch, dass der Schwerpunkt in der Vermittlung eines Hundes (egal ob vom Züchter oder vom Tierschutz) immer dort liegen wird, dass es dem Hund dort nicht nur gut geht, sondern dass er dort auch hin passt. Wenn irgendwer andere Schwerpunkte hat, wie "den mal (schnell) loszuwerden", so sollte er sich wirklich mal überlegen, warum er das macht.

Ja, ich kenne diese Vorgehensweise von Tierheimen auch - heißt nicht, dass ich viel davon halte. Wenn der Bruder einer Freundin als Hundeanfänger eh schon über Kontakte dort hin kommt, ganz klar definiert, dass er einen mit Menschen und Hunden kompatiblen Hund möchte, der gerne größer, älter und bevorzugt schwarz sein soll und dann dort Hunde vorgestellt bekommt, bei denen bekannt ist, dass sie äußerst unfreundlich auf Menschen reagieren oder nur mäßig mit Hunden können, dann frage ich mich ehrlich, was da falsch rennt.
Wenn Hunde mit polizeilichem Bisszeugnis, die schon 2x zurückkamen, weil sie schwer verletzt haben, an Menschen mit Kindern vergeben werden, dann bekomme ich sogar ziemlich viel Wut im Bauch. Schön, er ist ein Langsitzer, aber das rechtfertigt so etwas einfach nicht im Geringsten.

Meine längste Pflegehündin lebte 1,5 Jahre bei mir, Winnie lebt nun seit 5 Monaten bei mir und hatte noch keine einzige Anfrage. Dennoch werde ich niemandem vorschwärmen, wie toll sie ist, um dann nachher langsam und beschönigt mit den Schattenseiten daher zu kommen. Die Leute müssen wissen und wollen, worauf sie sich einlassen. Der Hund hat nun wohl wirklich schon oft genug Platz gewechselt und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, dass der nächste Wechsel auf ihren Endplatz hoffentlich der letzte ist. Das Gedankengut den Hund eher schöner zu reden, als er ist, finde ich persönlich primär *sorry* ekelhaft. Es erhöht die Rücklaufquote der Hunde massiv und das ist alles andere als "im Sinne des Tierschutz". So manch Hund hat nur zwecks dieser Vorgehensweise durchaus einen dezenten Knacks... :denken24:
 



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