Der Elo-Erfahrungen aus 1./2. Hand

Viele Rassen aus der Gruppe der Gesellschaftshunde sind üblicherweise sozialverträgliche und menschenfreundliche Hunde, nicht mega ängstlich, kein dramatischer Jagdtrieb = perfekte Familienhunde, vorausgesetzt natürlich sie wurden entsprechend aufgezogen und haben vernünftige Besitzer. Aber sie haben halt selten 25kg und 55cm SH - ungünstig für Leute, die zwar eh was "Nettes" wollen aber einen "richtigen" Hund brauchen, weil ihnen die OPTIK des kleinen Hundes nicht genehm ist :zwinkern2:

Ich hab mir die Gruppe der Begleithunde jetzt mal angesehen und nur wenige davon erreichen 40 cm SH. Der Ursprung des Kromfohrländers liegt z.B. bei einem streundenden Griffon und einer Foxterrierhündin. Mops und Mops, Pekinese oder Nackthund fallen nicht nur wegen der Größe bei vielen durchs Raster... Die beliebten Retriever dagegen werden gar nicht als Begleithunde geführt. Nur die Pudel haben es, vermutlich wegen des Frisurenwahnsinns und der Verkleinerung bis zum Toy, aus der Klasse der Wasserhunde raus geschafft. ;)

Mir erscheint der theoretische Anspruch der Elozucht insgesamt irgendwie moderner, als die Systematik der FCI-Kategorien...

LG,
Stadtmensch
 
Nur die Pudel haben es, vermutlich wegen des Frisurenwahnsinns und der Verkleinerung bis zum Toy, aus der Klasse der Wasserhunde raus geschafft. ;)

Der "Frisurenwahnsinn" hat etwas mit traditionellen Arbeitsschuren zu tun.
Ein Cao de agua Portugues sieht auch ziemlich albern aus, weil er ab Körpermitte nach hinten kahlgeschoren ist - auch eine traditionelle Arbeitsschur.

Der Pudel hat es hauptsächlich aus der Gruppe 8 heraus geschafft, weil er schon immer sehr leichtführig war und im Krieg, bzw. dann der Nachkriegszeit für sich entdeckt wurden, sei als Trost, Kummerkasten, Schutz oder später dann Prestige.
Da der Pudel zu der Zeit eh kaum seiner Arbeit nachging, verlor sich alles ein wenig - der Jagdtrieb wurde weniger, die Apportierfreude blieb - übrig blieb ein wunderbarer Begleithund.
Bei der Veränderung des Pudels spielte nicht eine gezielte Zucht eine Rolle, sondern war hauptsächlich den äußeren Umständen, dem Leben, der Natur zu verdanken.
Kleiner gezüchtet wurde er dann nur noch, weil er dann besser in die damals kleinen Zimmer passte.
 
Ich fürchte, dass es bei den meisten Rassen im FCI so ist, dass es eine gewisse Anzahl von Stammvätern und Stammüttern gibt, aus denen dann über die Jahrzehnte zigtausende Nachkommen entstanden sind. Einkreuzungen von nachweislich nicht mit diesen Stammtieren verwandten Tieren sind kaum üblich. So verstehe ich das jedenfalls.

Das wird wahrscheinlich sogar der Fall sein, wobei ich wie gesagt viel zu wenig Züchter bin, um darüber sinnvoll zu diskutieren. Deshalb sagte ich auch ... man wird wohl in ein paar Generationen vor demselben Desaster stehen, wie bei vielen anderen Rassen jetzt auch schon...


Ich finde, man muss wirklich "den Elo" zu seinem jetzigen Stand ansehen und nicht generalisierte, theoretische Eigenschaften von Ausgangsrassen.
Immerhin ist von den Hängeohren und der Schwanzlosigkeit der Bobtails im Elo genauso wenig zu sehen, wie von den Hängeohren und der Kurzbeinigkeit der Pekinesin. Ähnliches lässt sich sicher auch im Verhalten erreichen. Im Film erwähnt Szobries, dass z.B. Eurasierhündin Anka sich nur von einem der fünf Familienmitglieder ausführen ließ, was keine erwünschte Eigenschaft war ;) .

Hier gibt es noch ein paar Infos zum Vorgehen (z.B. Einkreuzung von weiteren Hunden zur Verbesserung des Inzuchtkoeffizienten, Arbeit an Verbesserung der Gesundheitswerte, etc. )
http://ezfg.de/index.php/de/elo/fakten-zum-elo

Ich kann nicht sagen, dass in der Elozucht alles perfekt läuft, da habe ich ja wirklich keinerlei Einblick. Aber ich würde es ihr wünschen :)

Hmmm, es werden aber die wenigsten Elos kurzes Stichelhaarfell haben, wie der nur wenig eingekreuzte Dalmi (vermute ich mal). Wenn die drei Hauptrassen langes Fell haben, wirds recht viel Aufwand werden einen Stichelhaarhund zu produzieren. Wenn die drei Hauptrassen alle zu sehr eigenständigem Verhalten, 2/3 zu Schutzverhalten tendieren, wirds ebenso eine Herausforderun ein gelehriges Kerlchen ohne Schutzverhalten zu produzieren. Ich persönlich finde es schon interessant, woraus gewisse Rassen entstanden sind oder entstehen sollen, aber gut... dann gehen wir zum aktuellen Elo.

Ich kenne keinen Elo persönlich, kann mich also nur auf Infos verlassen, die ich im Inet - jetzt zB auf der von dir zitieren HP finde. Man nehme den Wesensstandard.
Dieser beschäftigt sich mit Dingen wie...

- Leinenführigkeit
- Stubenreinheit
- Futterverteidigung
- vorhandene oder nicht vorhandene "Neigung zu Dominanz in der Familie"
- Anspringen von Personen
- Zerstörung von Dingen
-...

Und es wird hübsch behauptet, diese Dinge könnte man alle mit Zucht beeinflussen. Ich habe aber nicht gefunden, mit welchen standardisierten Überprüfungen sie diese sehr lange Liste an Verhaltensweisen (von der hier nur Auszüge stehen - es gibt noch genug andere lustige Dinge) am Hund getestet werden. Fliegt wirklich jeder Junghund aus der Zucht, der im Junghundealter mal ein Kissen zerlegt hat? Oder woran macht man das fest? Und wer überprüft, ob der Besitzer des Hundes diesbezüglich die Wahrheit sagt, wenn er evtl. möchte, dass sein Hund in die Zucht geht?

Schaue ich mir die Liste an, sind das die üblichen Dinge, mit denen ein Hundeanfänger gerne Probleme hat. Und vor allem sind das alles Dinge der Erziehung. Leinenführigkeit ist bitte kein Rassemerkmal und Stubenreinheit schon gar nicht. Wie schnell Hunde stubenrein werden hängt davon ab, a) wieviel Mühe sich der Züchter im Vorfeld schon gemacht hat, die Welpen an den richtigen Untergrund zum Pinkeln zu gewöhnen (mit Rollrasen zB) und b) wie gut der Hundebesitzer aufpasst.

Ich hab mir die Gruppe der Begleithunde jetzt mal angesehen und nur wenige davon erreichen 40 cm SH. Der Ursprung des Kromfohrländers liegt z.B. bei einem streundenden Griffon und einer Foxterrierhündin. Mops und Mops, Pekinese oder Nackthund fallen nicht nur wegen der Größe bei vielen durchs Raster... Die beliebten Retriever dagegen werden gar nicht als Begleithunde geführt. Nur die Pudel haben es, vermutlich wegen des Frisurenwahnsinns und der Verkleinerung bis zum Toy, aus der Klasse der Wasserhunde raus geschafft. ;)

Mir erscheint der theoretische Anspruch der Elozucht insgesamt irgendwie moderner, als die Systematik der FCI-Kategorien...

Ja, die FCI-Gruppen sind tatsächlich manchmal recht lustig zusammengesetzt. Da stimme ich dir völlig zu. Darum ging es mir aber nicht. Mir ging es um die Aussage, dass es angeblich keine vorhandenen Rassen gib, die sich als Familienhunde eignen und als solche gezüchtet werden. Ich sage die gibt es doch und man findet sie in der Gruppe 9. Nicht alle Rassen der Gruppe 9, aber recht viele. Und dass all diese Hunde recht klein sind, erwähnte ich auch schon. Aber wenn man wie du sagst nur nach dem richtigen Wesen sucht und Optik keine Rolle spielt, dann wäre dies doch mal ganz provokant behauptet egal... oder nicht? :nachdenklich1:

Etwas weniger provokant verstehe ich es sogar, wenn man sagt, man möchte auch einen etwas größeren familientauglichen Hund. Die Frage ist, warum man sich von den Ausgangsrassen nicht eher an diesen Rassen orientiert (die wesenstechnisch diesbezüglich ja gute Dinge mitbringen) und versucht diese größer zu kriegen, anstatt wesenstechnische Kaliber wie ChowChow, Bobtail und Dalmatiner zu nehmen und zu hoffen, dass mit Selektion was Anständiges raus kommt.

Ob etwas "moderner" ist, mag deine Ansicht sein und wenn dir das genügt ists auch gut. Ich persönlich möchte gerne nachvollziehen, wie das gut vermarktete (moderne) Ziel und Vorgehensweise zusammenpassen.

BTW und etwas OT... Retrieverrassen (auch die gerne als Begleithund geführten Labbis und Goldens) sind Jagdhunderassen. Wenn du dir mal einen Labrador oder Golden aus Leistungslinie ansiehst, wirst du auch sehr schnell wissen warum. Was diese Hunde an Arbeitswillen, Schnelligkeit und Will to Please mitbringen ist kurz gesagt der Hammer. Aber ja, mit ab und an mal ner Runde um den Häuserblock werden die natürlich auch nicht glücklich. Die sind auch nicht ruhig und gemütlich. Sie sind sehr geniale Arbeitstiere und haben aus diesem Grund in der FCI Gruppe 9 so überhaupt gar nichts verloren. Auch dann nicht, wenn die Showhunde ganz gerne als Familienhunde gehalten werden (und gesundheitlich mittlerweile ziemlich kaputt gezüchtet sind).
 
Zuletzt bearbeitet:
Der "Frisurenwahnsinn" hat etwas mit traditionellen Arbeitsschuren zu tun.

Das, was man seit Jahrzehnten auf Ausstellungen zu sehen bekommt, und wie sich der Pudel zu seinen "besten" Zeiten als Modehund auch im Alltag präsentiert hat, hat aber mit Arbeitsschur schon lang nichts mehr zu tun.

Bei der Veränderung des Pudels spielte nicht eine gezielte Zucht eine Rolle, sondern war hauptsächlich den äußeren Umständen, dem Leben, der Natur zu verdanken.

Ob die Pudelzüchter der vergangenen Jahrzehnte das auch so sehen?

Kleiner gezüchtet wurde er dann nur noch, weil er dann besser in die damals kleinen Zimmer passte.

Dass die Größe des Toy aus der Not entstanden ist, kann ich mir eher weniger vorstellen. Nur als Begleithund (im Sinne von "Mitnehmhund" für alle Lebenslagen) ist es einfach besser, wenn die zierlichen Pfötchen auf den Schoß passen ;)

LG,
Stadtmensch
 
Hi Blumenfee,

Ich kenne keinen Elo persönlich, kann mich also nur auf Infos verlassen, die ich im Inet - jetzt zB auf der von dir zitieren HP finde. Man nehme den Wesensstandard.
(...)
Und es wird hübsch behauptet, diese Dinge könnte man alle mit Zucht beeinflussen. Ich habe aber nicht gefunden, mit welchen standardisierten Überprüfungen sie diese sehr lange Liste an Verhaltensweisen (von der hier nur Auszüge stehen - es gibt noch genug andere lustige Dinge) am Hund getestet werden. Fliegt wirklich jeder Junghund aus der Zucht, der im Junghundealter mal ein Kissen zerlegt hat? Oder woran macht man das fest? Und wer überprüft, ob der Besitzer des Hundes diesbezüglich die Wahrheit sagt, wenn er evtl. möchte, dass sein Hund in die Zucht geht?

Ich weiß auch nicht mehr, als das, was im Internet steht. Dort kann ich die Zucht- und Körordnung nachlesen ( www.ezfg.de/images/formulare/Zucht_und_Koerordnung_EZFG_Januar_2015.pdf) , aber ob das jetzt alles zuverlässig und erfolgreich so umgesetzt wird, weiß ich nicht. Ich kann nur die gute Absicht würdigen und bei Interesse an einem Welpen der Rasse entscheiden, wieviel Nachfragen und Kontrolle mir wichtig ist.

Mir ging es um die Aussage, dass es angeblich keine vorhandenen Rassen gib, die sich als Familienhunde eignen und als solche gezüchtet werden.

Ich wüsste jedenfalls nicht, welche kompletten FCI-Rassen gezielt auf Kleintier- und Kinderfreundlichkeit gezüchtet werden.

Retrieverrassen (auch die gerne als Begleithund geführten Labbis und Goldens) sind Jagdhunderassen. Wenn du dir mal einen Labrador oder Golden aus Leistungslinie ansiehst, wirst du auch sehr schnell wissen warum. (...) Sie sind sehr geniale Arbeitstiere und haben aus diesem Grund in der FCI Gruppe 9 so überhaupt gar nichts verloren.

Wieviel Prozent der in der im VDH (und außerhalb) gezüchteten Labradors sind denn aus Leistungslinie UND werden auch so gehalten/gefördert/geführt?

Die Optik des Elo ist übrigens nicht reine Willkür, sondern man legte unter anderem Wert auf eine vernünftige Felllänge, Fellbeschaffenheit, Nasenlänge oder auch Ohrenform.

Natürlich drängen sich bei der Elozucht viele skeptische Fragen auf. Aber ich finde, man muss die Antworten der Elozüchter zur Kenntnis nehmen und ebenso, dass so mancher sagt oder an seinem eigenen Elo beweist: Ja, das funktioniert.

Die Einstellung "den Elo braucht man nicht" kann man natürlich haben und auch die Einstellung "das kann ja gar nicht funktionieren, was für ein unsinniger Zuchtgedanke, Zuchtplan, Zuchtweg". Aber es gibt sehr viele Leute, die den Traum vom Familienhund Elo, gerade so, wie der entstanden ist, mitträumen oder gar daran arbeiten, ihn wahr werden zu lassen.

LG,
Stadtmensch
 
Wenn einer ein Familienhund sucht, dann habe ich noch nicht gehört/gelesen, dass
Chow Chow, Eurasier... empfohlen wird...
Aber als Mischung soll es passen?
 
Wenn einer ein Familienhund sucht, dann habe ich noch nicht gehört/gelesen, dass
Chow Chow, Eurasier... empfohlen wird...
Aber als Mischung soll es passen?

Sanshu, schon als ich noch in der Schule war, hielten Bekannte als wunderbaren Familienhund einen Eurasier und Freunde, wie schon erwähnt, einen ruhigen, mit Kindern extrem geduldigen und zu Besuchern freundlichen Chow Chow.
Eurasier wurde mir hier im Forum auch schon als Familienhund empfohlen. Außerdem, innerhalb von 10 Generationen kann man am Wesen mit Sicherheit so einiges züchterisch beeinflussen.

Im Internet sind auch ein paar Stammbäume zu finden, die sich interessant lesen, z.B.:

http://www.elozucht-jasper.at/files/Page_1_0hv1eh40.JPG
http://elo-aus-dem-hummelbachtal.de/ahnentafel_artos_088.htm
http://www.vom.krumawukl.de/Bilder/Ahnentafel_Najah_zwei_Seiten.png
Oder anschauen:
http://www.elos-vom-brunsberg.de/mediapool/85/856766/resources/big_31585609_0_768-768.jpg

Vielleicht verkaufen sie einfach Träume. Vielleicht ist aber auch was Wahres dran.

LG,
Stadtmensch
 
Ich weiß auch nicht mehr, als das, was im Internet steht. Dort kann ich die Zucht- und Körordnung nachlesen ( www.ezfg.de/images/formulare/Zucht_und_Koerordnung_EZFG_Januar_2015.pdf) , aber ob das jetzt alles zuverlässig und erfolgreich so umgesetzt wird, weiß ich nicht. Ich kann nur die gute Absicht würdigen und bei Interesse an einem Welpen der Rasse entscheiden, wieviel Nachfragen und Kontrolle mir wichtig ist.

In der Zuchtordnung findet man Folgendes...

Die Beurteilung auf Wesensmerkmale erfolgt auch durch den Zuchtrichter. Sollten schwerwiegende Wesensfehler wie übersteigerte Ängstlichkeit, Aggressivität festgestellt werden, erfolgt Zuchtausschluss! Bei Hunden, deren Wesensmängel nicht eindeutig zuzuordnen sind oder deren Verhalten möglicherweise auf mangelhaften Umwelterfahrungen beruhen, kann der festgestellte Fehler zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachbeurteilt werden. Sofern keine eindeutige Besserung erkennbar ist, erfolgt ein endgültiger Zuchtausschluss.

1) Auch bei FCI-Ausstelltungen werden Hunde mit übersteigerter Ängstlichkeit oder Aggressionsverhalten durchaus mal disqualifiziert.
2) Ängstlichkeit mag durchaus züchterisch beeinfluss bar sein, aber so ganz grundsätzlich gilt schon eins: Diese Verhaltensweisen sind in fast allen Fällen auf mangelhafte Umwelterfahrungen oder falsche Haltung zurückzuführen. Wie das möglich sein soll, wenn die Hunde nur von überprüften und guten Markenzüchtern kommen, stellt für mich ein großes Fragezeichen dar.

Aber ich habe tatsächlich einen Absatz auf der HP gefunden (nicht in der Zuchtordnung), anhand dessen es einen Wesenstest gibt, bei dem verschiedene Dinge überprüft werden. Zumindet die relevanten und gut überprüfbaren Dinge, wie Sozialverhalten zu Mensch und Tier, Ängstlichkeit beim Schuss & Co. Wie man das Zerstören von Dingen, schnelle Stubenreinheit, Hochspringen & Co. überprüfen will, wär interessant. Bei vielen Rassen wird immer bemängelt, dass man genetisch schummelt, wenn die Ohren geklebt werden. Hier kann man noch viel leichter schummeln, da all diese Dinge Erziehungssache sind. Die genannte Form von Wesenstest gibt es durchaus auch bei anderen Rassen, aber immerhin - es wird was überprüft...

Ich wüsste jedenfalls nicht, welche kompletten FCI-Rassen gezielt auf Kleintier- und Kinderfreundlichkeit gezüchtet werden.

Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass es nicht besonders viel KnowHow braucht einen Havaneser, Tibet Terrier, Bologneser, Chinese Crested, ... vom guten Züchter gut an Katzen, Kleintiere und Kinder zu gewöhnen. Wenn man sich besonders dumm anstellt, kann man das natürlich auch versauen. Das schafft man aber sicher beim Elo auch...

Kann man Kinderfreundlickeit anzüchten? Ich wäre mich tatsächlich alles andere als sicher. Für mich ist Kinderfreundlichkeit - wie ich hier schon schrieb - eine Sache der Erfahrungen die ein Hund macht, eine Sache der richtigen Haltung, eine Sache des richtigen Umgangs von Kind mit Hund.

Hunde aller Rassen leben problemlos mit Kindern zusammen. Und Hunde aller Rassen haben schonmal ein Kind gebissen. Kinderfreundlichkeit ist für mich keine Sache der Rasse :denken24:

Wieviel Prozent der in der im VDH (und außerhalb) gezüchteten Labradors sind denn aus Leistungslinie UND werden auch so gehalten/gefördert/geführt?

Wieviele Border Collies & Aussies werden wirklich als Hütehunde eingesetzt? Sind sie deshalb nun Begleithunde?

Die Optik des Elo ist übrigens nicht reine Willkür, sondern man legte unter anderem Wert auf eine vernünftige Felllänge, Fellbeschaffenheit, Nasenlänge oder auch Ohrenform.

Natürlich drängen sich bei der Elozucht viele skeptische Fragen auf. Aber ich finde, man muss die Antworten der Elozüchter zur Kenntnis nehmen und ebenso, dass so mancher sagt oder an seinem eigenen Elo beweist: Ja, das funktioniert.

Die Einstellung "den Elo braucht man nicht" kann man natürlich haben und auch die Einstellung "das kann ja gar nicht funktionieren, was für ein unsinniger Zuchtgedanke, Zuchtplan, Zuchtweg". Aber es gibt sehr viele Leute, die den Traum vom Familienhund Elo, gerade so, wie der entstanden ist, mitträumen oder gar daran arbeiten, ihn wahr werden zu lassen.

Ich bin durchaus dafür sich züchterisch neue Wege in der Rassehundezucht zu überlegen. Ich bin dafür das Altbekannte gut zu überdenken und zu überlegen, wo es hinführen wird. Und wenn ich mal ein wirklich überlegtes und sinnvolles Zuchtprogramm finde, dann freue ich mich darüber durchaus. Dass einzelne Elobesitzer glücklich mit ihren Hunden sind, ist zwar schön, aber diesbezüglich für mich Nebensache. Es geht um das große Ganze.

Ich sehe hier, wie in vielen neuen Rassekreationen, mal wieder nur einen Versuch sich gut zu vermarkten und schön Geld zu machen. Aber ja, es gibt durchaus auch gute Bestimmungen in der Zuchtordnung. So ist es nicht. Aber mir auf einer offiziellen HP quasi die eierlegende Wollmilchsau (zieht nicht, springt nicht hoch, zerstört nix, wird schnell stubenrein, läuft nicht davon, ist lieb und freundlich...) zu versprechen, halte ich für ziemlich daneben. Solche Dinge fördern meinen Verdacht, dass es hier primär dann doch um etwas anderes geht, weil diese Dinge in einen Hund hinein zu züchten, wird so einfach nicht möglich sein. Erziehung lässt sich nicht durch Zucht ersetzen, auch wenn so manch Mensch das praktisch fände. Man muss schon als Halter auch noch was tun, um einen guten und netten Hund zu erhalten.

Und ja, wenn ich mir diese Versprechungen ansehe und mir ansehe, aus welchen Ursprungsrassen diese eierlegende Wollmilchsau entstehen soll, kann ich einfach nicht anders, als vor mich hin zu lächeln - auch wenn mich das nur zum bösen Zweifler macht :zwinkern2:

- - - Aktualisiert - - -

Eurasier wurde mir hier im Forum auch schon als Familienhund empfohlen.

Ja, von mir :winken4:

Ich habe es auch schon hier im Thread gesagt... ich halte den Eurasier durchaus für einen guten Familienhund, wenn man mit der Eigenständigkeit, die er einfach mitbringt, gut zurecht kommt. Soviel WTP ist halt nicht da...

Die Frage ist, warum ich in diese eigentlich gute Rasse dann alles andere rein züchten muss? Gerade den Chow, den der Eurasier schon drin hat, der aber doch um Ecken anspruchsvoller ist...
Aber auch den Bobtail... mir erschließt sich einfach der Sinn nicht... :denken24:

Von der Wäller-Zucht, die vor ein paar Jahren noch einen richtigen Hype erlebte, hört man aktuell lustigerweise fast gar nichts mehr. Ist man nun doch draufgekommen, dass das Paaren von Hüteverhalten, auslastungsintensiv und Schutzverhalten beim Aussie und demselben + noch mehr Schutzverhalten beim Briard irgendwie doch keinen netten, einfach zu arbeitenden Familienhund ergibt? :denken3:
 
Sanshu, schon als ich noch in der Schule war, hielten Bekannte als wunderbaren Familienhund einen Eurasier und Freunde, wie schon erwähnt, einen ruhigen, mit Kindern extrem geduldigen und zu Besuchern freundlichen Chow Chow.
Eurasier wurde mir hier im Forum auch schon als Familienhund empfohlen. Außerdem, innerhalb von 10 Generationen kann man am Wesen mit Sicherheit so einiges züchterisch beeinflussen.

Im Internet sind auch ein paar Stammbäume zu finden, die sich interessant lesen, z.B.:

http://www.elozucht-jasper.at/files/Page_1_0hv1eh40.JPG
http://elo-aus-dem-hummelbachtal.de/ahnentafel_artos_088.htm
http://www.vom.krumawukl.de/Bilder/Ahnentafel_Najah_zwei_Seiten.png
Oder anschauen:
http://www.elos-vom-brunsberg.de/mediapool/85/856766/resources/big_31585609_0_768-768.jpg

Vielleicht verkaufen sie einfach Träume. Vielleicht ist aber auch was Wahres dran.

LG,
Stadtmensch


Mhmm....
Es gibt auch welche, die verkaufen Border Collie als Familienhunde.
Border Collie, als Therapiehunde
Border Collie, als "neben her Hunde"

Ist er es deshalb ?
 
Nochmal Hi Tina,

Da der Pudel zu der Zeit eh kaum seiner Arbeit nachging, verlor sich alles ein wenig - der Jagdtrieb wurde weniger, die Apportierfreude blieb - übrig blieb ein wunderbarer Begleithund.
Bei der Veränderung des Pudels spielte nicht eine gezielte Zucht eine Rolle, sondern war hauptsächlich den äußeren Umständen, dem Leben, der Natur zu verdanken.
Hm, du meintest, dass es schon vor der Entstehung der, bzw. Aufnahme in die FCI schon kaum mehr Pudel als Wasserhunde gegeben hat und sie sich quasi selbst als Begleithund oder Zirkushund etabliert haben, bzw. automatisch auf Niedlichkeit selektiert wurden, während das bei anderen Jagdhundrassen erst nach Ihrer FCI-Aufnahme, und wenn, dann nicht die ganze Rasse betreffed, passiert.

Völlig OT, aber schau mal hier gibt es unter anderem Postkarten aus der Zeit bevor es die FCI gab. http://www.akpool.de/kategorien/34641-ansichtskarten-hunde-pudel/list
Pudel waren scheinbar sogar schon so früh berühmt, dass der Hund in Goethes Faust als "pudelnärrrisch" bezeichnet wird, was das Internet als Synonym für "ganz närrisch, drollig, possierlich" ausspuckt, und nicht als wassernärrisch ;)

LG,
Stadtmensch
 



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