Ich weiß auch nicht mehr, als das, was im Internet steht. Dort kann ich die Zucht- und Körordnung nachlesen (
www.ezfg.de/images/formulare/Zucht_und_Koerordnung_EZFG_Januar_2015.pdf) , aber ob das jetzt alles zuverlässig und erfolgreich so umgesetzt wird, weiß ich nicht. Ich kann nur die gute Absicht würdigen und bei Interesse an einem Welpen der Rasse entscheiden, wieviel Nachfragen und Kontrolle mir wichtig ist.
In der Zuchtordnung findet man Folgendes...
Die Beurteilung auf Wesensmerkmale erfolgt auch durch den Zuchtrichter. Sollten schwerwiegende Wesensfehler wie übersteigerte Ängstlichkeit, Aggressivität festgestellt werden, erfolgt Zuchtausschluss! Bei Hunden, deren Wesensmängel nicht eindeutig zuzuordnen sind oder deren Verhalten möglicherweise auf mangelhaften Umwelterfahrungen beruhen, kann der festgestellte Fehler zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachbeurteilt werden. Sofern keine eindeutige Besserung erkennbar ist, erfolgt ein endgültiger Zuchtausschluss.
1) Auch bei FCI-Ausstelltungen werden Hunde mit übersteigerter Ängstlichkeit oder Aggressionsverhalten durchaus mal disqualifiziert.
2) Ängstlichkeit mag durchaus züchterisch beeinfluss bar sein, aber so ganz grundsätzlich gilt schon eins: Diese Verhaltensweisen sind in fast allen Fällen auf mangelhafte Umwelterfahrungen oder falsche Haltung zurückzuführen. Wie das möglich sein soll, wenn die Hunde nur von überprüften und guten Markenzüchtern kommen, stellt für mich ein großes Fragezeichen dar.
Aber ich habe tatsächlich einen Absatz auf der HP gefunden (nicht in der Zuchtordnung), anhand dessen es einen Wesenstest gibt, bei dem verschiedene Dinge überprüft werden. Zumindet die relevanten und gut überprüfbaren Dinge, wie Sozialverhalten zu Mensch und Tier, Ängstlichkeit beim Schuss & Co. Wie man das Zerstören von Dingen, schnelle Stubenreinheit, Hochspringen & Co. überprüfen will, wär interessant. Bei vielen Rassen wird immer bemängelt, dass man genetisch schummelt, wenn die Ohren geklebt werden. Hier kann man noch viel leichter schummeln, da all diese Dinge Erziehungssache sind. Die genannte Form von Wesenstest gibt es durchaus auch bei anderen Rassen, aber immerhin - es wird was überprüft...
Ich wüsste jedenfalls nicht, welche kompletten FCI-Rassen gezielt auf Kleintier- und Kinderfreundlichkeit gezüchtet werden.
Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass es nicht besonders viel KnowHow braucht einen Havaneser, Tibet Terrier, Bologneser, Chinese Crested, ... vom guten Züchter gut an Katzen, Kleintiere und Kinder zu gewöhnen. Wenn man sich besonders dumm anstellt, kann man das natürlich auch versauen. Das schafft man aber sicher beim Elo auch...
Kann man Kinderfreundlickeit anzüchten? Ich wäre mich tatsächlich alles andere als sicher. Für mich ist Kinderfreundlichkeit - wie ich hier schon schrieb - eine Sache der Erfahrungen die ein Hund macht, eine Sache der richtigen Haltung, eine Sache des richtigen Umgangs von Kind mit Hund.
Hunde aller Rassen leben problemlos mit Kindern zusammen. Und Hunde aller Rassen haben schonmal ein Kind gebissen. Kinderfreundlichkeit ist für mich keine Sache der Rasse :denken24:
Wieviel Prozent der in der im VDH (und außerhalb) gezüchteten Labradors sind denn aus Leistungslinie UND werden auch so gehalten/gefördert/geführt?
Wieviele Border Collies & Aussies werden wirklich als Hütehunde eingesetzt? Sind sie deshalb nun Begleithunde?
Die Optik des Elo ist übrigens nicht reine Willkür, sondern man legte unter anderem Wert auf eine vernünftige Felllänge, Fellbeschaffenheit, Nasenlänge oder auch Ohrenform.
Natürlich drängen sich bei der Elozucht viele skeptische Fragen auf. Aber ich finde, man muss die Antworten der Elozüchter zur Kenntnis nehmen und ebenso, dass so mancher sagt oder an seinem eigenen Elo beweist: Ja, das funktioniert.
Die Einstellung "den Elo braucht man nicht" kann man natürlich haben und auch die Einstellung "das kann ja gar nicht funktionieren, was für ein unsinniger Zuchtgedanke, Zuchtplan, Zuchtweg". Aber es gibt sehr viele Leute, die den Traum vom Familienhund Elo, gerade so, wie der entstanden ist, mitträumen oder gar daran arbeiten, ihn wahr werden zu lassen.
Ich bin durchaus dafür sich züchterisch neue Wege in der Rassehundezucht zu überlegen. Ich bin dafür das Altbekannte gut zu überdenken und zu überlegen, wo es hinführen wird. Und wenn ich mal ein wirklich überlegtes und sinnvolles Zuchtprogramm finde, dann freue ich mich darüber durchaus. Dass einzelne Elobesitzer glücklich mit ihren Hunden sind, ist zwar schön, aber diesbezüglich für mich Nebensache. Es geht um das große Ganze.
Ich sehe hier, wie in vielen neuen Rassekreationen, mal wieder nur einen Versuch sich gut zu vermarkten und schön Geld zu machen. Aber ja, es gibt durchaus auch gute Bestimmungen in der Zuchtordnung. So ist es nicht. Aber mir auf einer offiziellen HP quasi die eierlegende Wollmilchsau (zieht nicht, springt nicht hoch, zerstört nix, wird schnell stubenrein, läuft nicht davon, ist lieb und freundlich...) zu versprechen, halte ich für ziemlich daneben. Solche Dinge fördern meinen Verdacht, dass es hier primär dann doch um etwas anderes geht, weil diese Dinge in einen Hund hinein zu züchten, wird so einfach nicht möglich sein. Erziehung lässt sich nicht durch Zucht ersetzen, auch wenn so manch Mensch das praktisch fände. Man muss schon als Halter auch noch was tun, um einen guten und netten Hund zu erhalten.
Und ja, wenn ich mir diese Versprechungen ansehe und mir ansehe, aus welchen Ursprungsrassen diese eierlegende Wollmilchsau entstehen soll, kann ich einfach nicht anders, als vor mich hin zu lächeln - auch wenn mich das nur zum bösen Zweifler macht :zwinkern2:
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Eurasier wurde mir hier im Forum auch schon als Familienhund empfohlen.
Ja, von mir :winken4:
Ich habe es auch schon hier im Thread gesagt... ich halte den Eurasier durchaus für einen guten Familienhund, wenn man mit der Eigenständigkeit, die er einfach mitbringt, gut zurecht kommt. Soviel WTP ist halt nicht da...
Die Frage ist, warum ich in diese eigentlich gute Rasse dann alles andere rein züchten muss? Gerade den Chow, den der Eurasier schon drin hat, der aber doch um Ecken anspruchsvoller ist...
Aber auch den Bobtail... mir erschließt sich einfach der Sinn nicht... :denken24:
Von der Wäller-Zucht, die vor ein paar Jahren noch einen richtigen Hype erlebte, hört man aktuell lustigerweise fast gar nichts mehr. Ist man nun doch draufgekommen, dass das Paaren von Hüteverhalten, auslastungsintensiv und Schutzverhalten beim Aussie und demselben + noch mehr Schutzverhalten beim Briard irgendwie doch keinen netten, einfach zu arbeitenden Familienhund ergibt? :denken3: