Wolf der Einzige Vorfahre ?

Warum sollten sie von Füchsen und Wölfen GLEICHZEITIG abstammen? Hunde habe doch überhaupt nichts von Füchsen...:frech1:
 
Warum sollten sie von Füchsen und Wölfen GLEICHZEITIG abstammen? Hunde habe doch überhaupt nichts von Füchsen...:frech1:

Das simmt schon, allerdings betzweifle ich, dass alleine die Evulotion (schreibt man das so?) den Wolf zum Hund gemacht hat. Ich bin kein Bilologe oder sonst irgendwas, es ist nur eine Vermutung. Vielleicht stammen die Hunde ja von etlichen Kreuzungen von Schakal, Wolf, Fuchs und anderen auch nur annähernden hundeähnlichen Tieren.
Wie gesagt, es ist nur eine Vermutung von mir! :jawoll:
 
Hallo Kimmi123,

soweit ich weiß, geht das gar nicht. Wolf, Schakal, Fuchs sind nicht eng verwandt genug miteinander, als das man sie erfolgreich miteinander kreuzen könnte. Ich hab auch mal irgendwo gelesen, das nur Verpaarungen zwischen Wolf und Hund fortpflanzungsfähige Nachkommen ergeben. Sicher läßt sich da im Netz was genaueres finden.
 
Wieviel Wolf ist in einem Hund ?

Der Hund stammt vom Wolf ab,das ist heute die überwältigende Meinung der Wissenschaft,obwohl manches nicht ganz dazu zu passen scheint,wie zum Beispiel,dass sich Wölfe und Hunde viel seltener kreuzen als andere Haustiere mit den wild lebenden Stammformen,und verwilderte Hunde,Dingos z.B.,vorwiegend nur mittelgroß sind.

Doch welchen genetischen Abstand haben Hunde von ihrer Stammform ?
Manche sind im Aussehen und Verhalten noch so wolfsähnlich,andere so unähnlich ,das extraterrestrische Zoologen sie für völlig verschiedene Tierarten halten würden,wie z.B. Dackel,Mops oder Chihuahua.
Bisher wurde man immer belehrt,das alle Hunderassen genetisch gleich weit vom Wolf entfernt währen,ihre Unterschiede daher nur durch Zuchtselektion abhängen,der sie in der langen Zeit unterzogen wurden.
Doch die Molekulargenetik dringt immer tiefer in die Vergangenheit der Lebewesen ein und kommt dabei oft zu völlig unerwarteten,ja sogar manchmal zu geradezu sensationellen Ergebnissen.

So auch bei dem genetischen Abstand der Hunderassen zum Wolf.Ein spezielles Computerprogramm genannt „ Genetic Structure „ ermöglicht es heute,aus dem genetischen Code,der DNA der Hunderassen,deren jeweilige Urformen durch komplizierte Computeroperationen erkennbar zu machen.
Genau das hat man beim Haushund gemacht und heraus gefunden,dass bei den verschiedenen Hunderassen vier ( inzwischen 5 ) genetische Gruppen bestehen,die den Urformen der heutigen Hunde zuzuordnen sind.Allerdings sind die heutigen Hunde,trotz der Registrierung in Zuchtbüchern beginnend im späten 19.Jahrhundert,von früher her so stark miteinander verkreuzt,dass so gut wie alle heutigen Rassen Spuren aufweisen,die zu diesen 5 „ Urrassen „ führen.

Diese benannte man nach den Rassen,in denen sie am stärksten vertreten sind ,als
„ Schäferhunde „ , „ Jagdhunde „ , „ Wachhunde „ ( Molosser / Doggen ) und „ Wolfshunde „.
Dabei haben die Doggenartigen auch wirklich einen hohen Anteil an „Molosserblut „ ,
doch gibt es Doggenartige,die mehrheitlich „ Schäferhundgene „ aufweisen,obwohl man das phänotypisch nicht sieht ( Der Bernhardiner zum Beispiel.)

Die Untersuchungen beruhen auf den sogenannten Microsatelliten,das sind DNA Sequenzen,die,soweit man das jetzt weis,nichts vererben,aber viele wertvolle Informationen aus dem Genom liefern können.Da diese Untersuchung sehr kostspielig ist,mußte man sich in der ersten Arbeit dieser Art von H.G. Parker auf wenige Tiere ( 4 – 5 ) von jeder Rasse ( insgesamt 85 ) beschränken,jedoch wurden davon jeweils hundert Microsatelliten untersucht.

Die Studie ergab,dass mit Ausnahme der „ Wolfshunde „ alle anderen Rassegruppen nur wenige Tausend Jahre alt waren und alle etwa zur gleichen Zeit entstanden sind.
Außerdem sind alle untersuchten Rassen dieser Gruppen europäische oder ursprüngliche europäische Rassen.Alle untersuchten außereuropäischen Rassen dagegen gehören ganz oder jedenfalls teilweise den „ Wolfshunden „ ,die alle in die Urzeit des Haushundes zurückreichen.
Zu diesen Rassen gehören alle chinesischen und japanischen Hunderassen,wie auch die asiatischen,aber sogar auch der afrikanische Basenji !

Diese Wolfshunde stehen eindeutig dem Wolf noch näher,als die Angehörigen der anderen Gruppen.Es ist also kein Wunder,das viele dieser Hunde dem Wolf nicht nur ähnlich sehen,sondern auch im Verhalten ihm in manchem ähnlich,man denke nur mal an das Heulen der nordischen Schlittenhunde.Aber auch der nicht bellende Basenji zeigt typische Verhaltensweisen,die von denen der europäischen Hunde deutlich abweichen.

Überprüft man nun die „ Gehalte „ an Wolfsgenen von verschiedenen Rassen,fällt einiges auf,was einen Einblick in die ferne Entwicklungsgeschichte vieler Hunderassen bietet.
Ein typischer nordischer Spitz z.B. hat nur mehr einen geringen Anteil an „ genetischer Wolfsstruktur „..der Norwegische Elchhund.

Im Europanahen Westsibirien ist der Ur-Samojede zu hause ,er hat einen „ europäische Genanteil „ von 59,6 %,während dieser im ostsibirischen Husky nur 17,2 % beträgt.Ähnlich ist es bei den asiatischen Windhunden.Der Europa nähere Saluki hat einen „ Wolfsgen „- Genanteil von nur 39,2 %,bei den Afgahnen mit der entlegeneren Heimat sind es dagegen 63,4 %.
Ostasiatische Kleinhunde zeigen sogar einen erheblichen europäischen Blutanteil trotz ihrer geographischen Entfernung von Europa,wohl infolge ihrer teilweisen Abstammung von europäischen Zwergspaniels,die durch den Warenhandel über die Seidenstrasse und durch portugiesische und holländische Seefahrer nach Ostasien gekommen sein dürften.

Wolfsgenreste findet man in nur geringen Anteilen in europäischen Hunderassen.Ein ähnlicher Fall wie der Elchhund ist der Mops.Er kam vor 500 Jahren aus China und war damals wohl auch ein „ Wolfshund „ , doch in den langen Jahrhunderten vor der rasseregistrierung wurde das „ Wolfsblut „ wohl durch Verkreuzung verdrängt,bei weiterer selektion auf den ursprünglichen Phänotyp.
Sonst ist nur noch der Pharaohund erwähnenswert,dessen 10 % „ Wolfsgene „ wohl seine nordafrikanische Herkunft bezeugt,und der Riesenschnauzer mit gleichfalls 10 %,deren Herkunft aber völlig unklar ist.

Nach dem genetischen Alter liegt der Shar Pei an erster Stelle,seine Vorfahren haben sich als erste vom Wolf getrennt und währen daher die ersten Haushunde gewesen ( aber den heutigen Shar Pei hat es noch nicht gegeben).
Ihm folgt der Basenji,dann erst die anderen Rassen.

Was folgt nun aus dem Besitz eines solchen „ Wolfshundes „ ,sei es in Chow Chow,Sibirian Husky,Akita,Basenji oder Angehörigen einer anderen Rasse nicht europäischen Ursprungs ?


Nun,Lorenz fand,das der Chow ein „ Einmannhund „ sei,wie er es nannte,und führte das auf die von ihm angenommene Wolfsabstammung im Gegensatz zu den,wie er irrtümlich meinte,vom Goldschakal abstammenden nicht-nordischen Hunderassen zurück.
Lorenz bekam,zumindest teilweise,Recht,insofern,als eben die nordischen Spitze zwars dem Wolf näher stehen als andere,aber Sibirian Huskys z.B. sind keineswegs nur auf eine Person geprägt.
Dennoch stimmt es,dass die „ Wolfshunderassen „ im Allgemeinen ein ursprüngliches Verhalten zeigen.Manche Primitivhunderassen akzeptieren z.B. niemandem,den sie nach einem Alter von 6 Monaten erst kennen lernen.

Vom Goldschakal stammt nur eine einzige Hunderasse ab,das sind die sogenannten Moskauer Sulimovhunde,Schakal-Hund Kreuzungen,die am Flughafen Scheremetjewo als Spürhunde ihren Dienst versehen.

Quellen

H.G.Parker
SCIENCE
21.05.04
Vol. 304
Pages 1160 – 1164

Dr. Helmuth Wachtel
Beitrag im Wolfsmagazin 1/ 2008
Seite34 – 35

**************

Vom Fuchs kann kein Hund abstammen,weil weder Fuchsrüden auf läufige Hündinnen ,noch Hunde-Rüden auf läufige Fuchsfähen reagieren.
Der Wolf ( Canis Lupus ), der Schakal ( Canis Aureus),der Kojote ( Canis Latrans ),tragen alle das Canis in ihrem lateinischem Namen,währenddessen der Fuchs da ganz simpel Vulpes Vulpes benannt ist.Wolf,Schakal,Kojote und Hund können miteinander Nachkommen zeugen...mit dem Fuchs geht das nicht.

LG
die weissen Wölfe
 
hmmm... wenn es tatsächlich solche "verlässliche" Gen-Test gibt - warum werden sie z.B. bei der Bestimmung von Rassen nicht anerkannt?

Kommt es denn nicht auch darauf an, aus welcher Gegend der Wolf ist? Und wie es dann zu den Mischungen kommen kann? Wenn überhaupt?


Ich kenne nun diese Studie nicht, die du hier reinkopiert hast, kannst du evtl. sagen aus welchem Jahr sie ist?
 
Hallo Kimmi123,

soweit ich weiß, geht das gar nicht. Wolf, Schakal, Fuchs sind nicht eng verwandt genug miteinander, als das man sie erfolgreich miteinander kreuzen könnte. Ich hab auch mal irgendwo gelesen, das nur Verpaarungen zwischen Wolf und Hund fortpflanzungsfähige Nachkommen ergeben. Sicher läßt sich da im Netz was genaueres finden.
Sowas sagte mir meine Freundin (Biologin) Auch schon mal. Es könnte funktionieren, sollte aber in der Regel nicht möglich sein.
 
Hi

@ miwok

Die Studie stammt aus dem Jahr 2004.
Diese Art der Genpooluntersuchung wird auch schon hier in Deutschland gemacht.Ich arbeite in der Veterinärpathologie und wir nutzen dieses Programm zur Bestimmung der Art des Tieres bei Knochenfunden.
Auch die ganzen überfahrenen,erschossenen oder so gestorbenen Wölfe und Co die gefunden wurden,werden damit untersucht.

Warum man dieses allerdings nicht bei der Bestimmung von Rassen anerkennt,weiß ich nicht...vielleicht hat da der VDH / FCI was dagegen..man könnte ja schlimme Dinge entdecken.:nachdenklich1:

Mit den Gegenden,wo es die unterschiedlichsten Arten von Wölfen gibt,da hast du Recht.Aber auch das kann man mittels der Untersuchung differenzieren.
Es gibt ja verschiedenste Wolfsarten.Den normalen Europäischen,der aber auch in Rußland vorkommt,bis runter zur Türkei bzw Spanien / Portugal.
Den Steppenwolf,ein kleines flinkes Tier auf dem Afrikanischen Kontinent,den Rotwolf und Timberwolf in Amerika bis runter nach Brasilien,und den Porsche unter den Wölfen,der Polarwolf mit bis zu 90 cm Schulterhöhe in Alska,Canada,bis über den Polarkreis.

All diese haben nun auch mit der Zeit die verschiedensden Hunderassen hervorgebracht.( Steppenwolf die ehr feingliedrigen Salukis,Basenjis,Afghanen ),( Europäischer Wolf so Richtung Schäferhundartige,aber auch Husky und Malamute ),( Polarwolf die Molosserartigen - Bulldoggen und so weiter)

Nicht alle Gegenden wurden vor langer Zeit ( durch den Menschen,der sich ja auch noch in der Entwicklung befand )gleich schnell besiedelt...das dauerte schon einige millionen Jahre.
Der Mensch entwickelte immer bessere Jagdmethoden,bessere Waffen.Daraus folgt : Bessere Jagd,mehr Beute,mehr zu Essen,aber auch mehr Reste.
Das machten sich die Wölfe zu Nutze.Leicht gefundenes Fressen.Sie wanderten dem Menschen also hinterher und verzehrten die Überbleibsel.
Auch die damaligen Menschen profitierten davon...weniger Ungeziefer...besonders als die Leute dann sesshaft wurden.
Vielleicht fanden die Menschen mal Welpen,die sie dann aufnahmen und groß zogen.Die,die am friedlichsten waren behielten sie,im erwachsenen Alter ließen sie diese dann wieder von Wolfsrüden paaren.Wieder wurden dann die bravsten behalten...die erste Art der " Zuchtselektion ".

Das dauerte natürlich viele viele Jahre,und war ganz eng an die damaligen geographischen Gegebenheiten geknüpft,die mit den heutigen nicht zu vergleichen sind.

LG
die weissen Wölfe
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Mensch entwickelte immer bessere Jagdmethoden,bessere Waffen.Daraus folgt : Bessere Jagd,mehr Beute,mehr zu Essen,aber auch mehr Reste.
Das machten sich die Wölfe zu Nutze.Leicht gefundenes Fressen.Sie wanderten dem Menschen also hinterher und verzehrten die Überbleibsel.
Auch die damaligen Menschen profitierten davon...weniger Ungeziefer...besonders als die Leute dann sesshaft wurden.
Vielleicht fanden die Menschen mal Welpen,die sie dann aufnahmen und groß zogen.Die,die am friedlichsten waren behielten sie,im erwachsenen Alter ließen sie diese dann wieder von Wolfsrüden paaren.Wieder wurden dann die bravsten behalten...die erste Art der " Zuchtselektion ".

Das dauerte natürlich viele viele Jahre,und war ganz eng an die damaligen geographischen Gegebenheiten geknüpft,die mit den heutigen nicht zu vergleichen sind.

Danke für deinen Antwort!

hmmm... Wölfe sind eher Jäger als Aasfresser.... natürlich lassen sie Aas auch nicht unbedingt links liegen.....

Kann mir aber nun nicht vorstellen, das der Mensch so viel "übrig" hatte - das stammt eher aus unserer "Neuzeit".

Meines Wissens haben Menschen ihren "Überschuss", wenn sie ihn überhaupt hatten, auch vergraben....manche Naturvölker machen dies heute noch so...

Diese nun von dir genannte/vermutete? "Zuchtselektion" wird auch heute noch versucht - gelingt aber nicht

Trummler zieht es heute noch in Erwägung, das noch andere, hundeartige, mitgemischt haben....
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben