Der Hund stammt vom Wolf ab und gehört somit auch zu den Raubtieren. Von seiner Natur her ist er ein Fleischfresser (Karnivore). Die Tatsache, dass Fleischfresser auch mal was anderes Fressen als ein Tier, z.B. Kot, Erde, Kräuter oder Insekten, macht sie noch lange nicht zu Allesfressern.
Jetzt kann man natürlich sagen, dass unsere Hunde ja domestiziert wurden und somit anderen Regeln unterliegen: Ein Organismus braucht rund 10.000 Jahre, um sich auf eine komplett veränderte Nahrung umzustellen. Für die Umstellung auf Fertigfutter hatte der Hund etwa 60 Jahre Zeit. Jedoch hat sich in diesen 60 Jahren der allgemeine Gesundheitszustand unserer Hunde auch drastisch verschlechtert.
Die Darmflora des Hundes ist NICHT dazu gemacht, pflanzliche Nahrung zu verdauen und daraus das notwendige, hochwertige Muskeleiweiß aufzubauen. Der Darm ist kurz und mit der Darmflora darauf ausgerichtet, tierisches Eiweiß zu verdauen.
Betrachtet man den Magen-/Darmtrakt eines Wiederkäuers (z.B. Rind, Schaf, Ziege, Reh) so wird man feststellen, dass dieser bedeutend länger ist (im Verhältnis doppelt so lang) und Gärkammern hat, welche die richtige Verdauung der pflanzlichen Nahrung gewährleisten. Eine Kuh z.B. hat 4 Mägen (Pansen, Netzmagen, Blättermagen, Labmagen) mit insgesamt 110-230 Litern Fassungsvermögen. Daran schließen sich der Dünndarm und der Dickdarm mit einer Länge von 35-60 Metern an. (Der Pansen als 1.Magen ist eine riesige Gärkammer.)
Der Speichel des Hundes dient nur dazu, den Bissen schlüpfrig zu machen. Er enthält KEINE Verdauungsenzyme(!), wie es beim Menschen oder Pflanzenfressern der Fall ist, um Kohlenhydrate bereits beim Kauen anzuverdauen. Beim Hund wird der Bissen wird i.d.R. am Stück geschluckt und landet in wenigen Sekunden im Magen.
Dort beginnt die Verdauung. Proteine werden aufgespalten, Fette werden wenig, Kohlenhydrate gar nicht aufgespalten. Der Magensaft besitzt stark gärungs- und fäulniswidrige Eigenschaften. Im Dünndarm ist DER Ort der Verdauung incl. der Aufnahme von Nährstoffen. Die Galle unterstützt die Fettverdauung mit ihren Salzen. Nachdem die Verdauung im Dünndarm weitestgehend abgeschlossen ist, resorbiert der Organismus im Dickdarm Wasser und Mineralstoffe. (Nur noch Mikroorganismen sind in der Lage unverdauliche Fasern aufzuspalten um sie den Darmwandzellen als Energielieferant verfügbar zu machen.)
Geben wir nun einem Fleischfresser Kohlenhydrate in Form von Pflanzen, Getreide usw., verlangen wir von seiner Verdauung etwas zu leisten wofür dieser Organismus gar nicht geschaffen ist. ENTSCHEIDENT ist hier die Menge!!! Ein Fleischfresser, der von seiner Gesamtnahrung vielleicht 5% Kohlenhydrate bekommt, kann dies verkraften. Aber je höher der Anteil der Kohlenhydrate desto schwieriger ist dieser Ausgleich.
Da eine gleichzeitige Fütterung von Fleisch und Getreide zu Blähungen und Verdauungsstörungen führen kann, empfehlen viele SICHERHEITSHALBER dies getrennt voneinander zu füttern, um den jeweiligen Verdauungsprozess nicht unnötig zu belasten.
Darüber hinaus treten die Folgen von fehlerhafter Nahrung/Ernährung zum Teil erst nach Wochen/Monaten auf.
Einige Folgen sind: Durchfall; Erbrechen; Verstopfung; Darmentzündung; trockene, schuppige Haut; riechende Haut; stumpfes Fell; Fettfell; Haarausfall; div. Veränderungen des Skeletts…
Eine Besserung tritt häufig auch erst einige Zeit nach einer Futterumstellung ein.
Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Trockenfutter aus Produktionsgründen zu mindestens 40% aus Getreide besteht, (Pelletsform, Haltbarkeit, Preis…) i.d.R. jedoch meistens deutlich Mehr.
Wer ausschließlich wissenschaftlichen Berichten glauben will, sollte im Auge behalten, dass der Auftraggeber/Durchführer auch ein eigenes Ziel verfolgt.