Unsicher und unsicher = blöde Idee?

Hallo Foris!

Ich habe vor einigen Tagen einen Thread zum Zweithund aufgemacht. Ihr kennt das ja... Was würde passen, welche Rasse soll es sein... Und wie das Leben so spielt, könnte es ganz anders kommen.

Wir sind vorhin beim Gassi einer Mehrhundehalterin begegnet, die Hunde haben sich alle super verstanden, und wir kamen ins Gespräch. Sie hatte eine Pflegehündin (5 Jahre alt, Galgo Espanol) dabei, die zur Abgabe steht. Sie ist lieb, verspielt, jagt nicht, kann allein sein und bellt eigentlich nie - aber sie ist unsicher was Männer, Jogger und Radfahrer angeht. Sie geht dabei aber nur mögichst weit von dem "bösen Ding" weg und macht sonst nichts. Also kein bellen, vorgehen oder sogar unter sich pinkeln.

Unser Hund (Dackel) ist auch unsicher, daran haben wir aber sehr gearbeitet und sind auf einem Level angekommen, wo er sich eigentlich nur nicht von Fremden streicheln lässt (find ich gut) und im Zweifelsfall anfängt zu kläffen, wenn diese von oben herab auf ihn einquatschen (find ich nicht soo gut, aber auch nicht dramatisch). Des Weiteren mag er es nicht, wenn Leute unsere Wohnung betreten und kläfft wenn geklingelt wird. Bei Besuchern hat er sich unheimlich gemausert und bellt jetzt nur noch solange, wie der Besuch braucht um ins Wohnzimmer oder die Küche zu kommen, bei der Klingel bellt er sich ziemlich in Rage. Nervig, aber wir arbeiten daran.

Er kann nicht allein sein, was mit einem Zeithund jedoch kein Thema ist. Unser Dackel braucht einen zweiten Hund an seiner Seite - das muss jedoch (bisher) kein selbstbewusster Hund sein, sondern einfach nur ein Hund. Wir haben das aber eben immer nur kurz testen können, also stundenweise, nicht tagelang.

Denkt ihr, dass das auf lange Sicht ein Problem wäre zwei unsichere Hunde zu halten? Habt ihr euch bewusst entschieden unterschiedliche Charaktere zu halten bzw. einen Hund dabeizuhaben, der eher forsch ist? Natürlich kann keiner ins Gehirn meines Dackels schauen und weiß, obs klappen würde, aber hier gibt es ja einige erfahrene Mehrhundehalter, vielleicht mag sich jemand dazu äußern? :)

Liebe Grüße und Danke im Voraus für die Antworten!
 
Hi,

ich habe einen unsicheren Hund, der jedoch im Charakter sehr gefestigt ist. Dazu habe ich einen selbstsicheren Mops geholt. Dachte ich. Aber ich lag falsch.
Gut ist, dass Kiara im Charakter gefestigt ist und sich nicht von Caros Unsicherheiten anstecken lässt. Blöd ist, dass Caro Kiaras Unsicherheiten mitnimmt. Da Kiara aber sehr selten unsicher ist, ist dies nicht so tragisch.
Jetzt hat eine Freundin von mir einen Dackel-Mix namens Cora.
Cora ist sehr unsicher. Schlimmer als Kiara und Caro.
Caro spiegelt aber Coras Unsicherheit zu 100% wieder. Gestern hatte ich Cora den ganzen Tag hier und Caros Verhalten hat sich komplett verändert. Ich hatte schon gemeinsame Spaziergänge gestrichen, da sich Caro so änderte. Aber gestern ließ es sich nicht verhindern.
Es steht also ein Berg Arbeit vor mir, weil ich einen unsicheren Hund nur zu Besuch da hatte.
Ich würde eher unsicher + souverän als Kombi nehmen.

Liebe Grüße
Isabell
 
Ich würde eher unsicher + souverän als Kombi nehmen.

Das sehe ich genauso.

Unsicher + unsicher ist eine sehr blöde Idee. So eine Kombi habe ich mal live erleben dürfen, sowohl die Hunde als auch deren Halter wirkten vollkommen verzweifelt. Der eine schon ängstliche Hund übernahm zusätzlich noch die Ängste des anderen. Zusammen laufen war fast unmöglich für die Leute, es ging nur wenn beide mit jeweils einem Hund an der Leine gehen konnten.
Würde ich nie und nimmer machen.
 
Mein Balou ist ein eher unsicherer Hund und Mogli wird erst jetzt immer sicherer. Die Beiden sind ein tolles Team und stecken sich wenig in ihrem Verhalten an. Aber die Kombi Welpe/erwachsener Hund ist vermutlich noch anders als zwei erwachsene Hunde.

Empfohlen wird grundsätzlich zu einem unsicheren einen souveränen Hund dazuzuholen.

Ich wollte gerne als Dritthund eine Galga und wurde von Windhundhaltern darauf aufmerksam gemacht, dass es sein "kann", dass der Windhund kleine Hunde beim gemeinsamen Spielen als "Beute " sieht. Die Erfahrungen waren unterschiedlich, mich hat es aber davon abgehalten einen (großen) Windhund zu adoptieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm... Meine Gedanken kreiseln...

Denkt ihr, dass es wahrscheinlich ist, dass sich - bei zwei erwachsenen Hunden - der eine die Unsicherheiten vom anderen abschaut und annimmt?

Ich meine, immer vorausgesetzt, dass es tatsächlich so ist, wie die Pflegedame gesagt hat: Die Hündin ist 5 Jahre alt und "gefestigt", sie ist nicht voller Angst, sondern weicht solchen Personen nur aus (das habe ich live mitbekommen), denkt ihr, sie würde sich von meinem so negativ beeinflussen lassen, dass sie ggf. auch anfängt die Leute anzukläffen o.ä. oder wird sie eher in ihrem Modus bleiben.

Wobei ich sagen muss, dass mein Hund wie ausgewechselt ist, wenn ein zweiter Hund dabei ist. Wenn ich mit dem unsicheren Chihuahua meiner Nachbarin gehe, der eigentlich alles anbellt, dann benimmt sich meiner tadellos. Bellt nicht, ignoriert die anderen Hunde bzw. schaut nur mal kurz rüber usw. Es ist, als würde er vollkommen zufrieden sein, einfach nur, weil ein anderer Hund dabei ist - und als wäre sein kläffiges Verhalten nur, weil er allein ist. Mir fehlt natürlich der Dauer-Test und die Frage bleibt, ob er nach einer Weile wieder in alte Muster verfallen würde...

Ich bin heute sehr ins Grübeln gekommen. Als ich mich erstmals mit Not-Seiten beschäftigt habe, bin ich immer wieder auf Galgos-in-Not gewesen. Es hat mich immer wieder dorthin gezogen, aber damals war eine Hundehaltung für mich einfach nicht möglich, dazu kam, dass ich großen Respekt vorm Bewegungsdrang dieser Rasse hatte. Aber nach heute, hat meine "alte Leidenschaft" wieder richtig angefangen zu glühen. Als sie dann noch sagte, dass sie nur eine PFlegestelle ist und die Galga sucht... Seufz.

Edit: Wauzi, mein Dackel ist nicht klein! :D Der wiegt 10 Kilo und ist bemuskelt wie die Kampfhunde aus dem amerikanischen Filmen. :D :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde eher unsicher + souverän als Kombi nehmen.

Liebe Grüße
Isabell

Ich auch. Das erleichtert grad die Aktivitäten mit den Hunden draußen ungemein. Wenn Du einen souveränen Hund dabei hast, der sich nicht vor allem möglichen ängstigt, ins Meiderverhalten geht oder bellt.

Ich hatte ja bis November letzten Jahres eine doch recht unsichere Mischlingshündin. Obwohl, als sie dann im "gesetzten Alter" war, wurde es besser. Aber sie hatte in ihrem ganzen Leben immer zwei sichere Hunde an ihrer Seite. Was grad, als sie jünger war, das Handling sehr erleichtert hat.
Unbekannte Situationen, Tierarztbesuche, mit einem der anderen Hunde alles halb so schlimm.

Und jetzt die Rosie. Durch mangelnde Sozialisation überaus ängstlich bis hin zur Panik.
Der Erwin war ihr "Fels in der Brandung". Dieser Hund konnte ihr besser als jeder Mensch zeigen, dass die Welt da draußen nicht bedrohlich ist.
Nach Erwins plötzlichem Tod haben wir ja Ali geholt. Und Rosie hat wieder ihren "Felsen".
Umweltsicher ist sie ja inzwischen in den meisten Fällen. Und Ali zeigt ihr nun auch, dass fremde Hunde kein Grund zur Panik sind.
 
Seufz, ihr macht mir ja wenig Mut... :D

Wir treffen die Hündin morgen nochmal auf dem Hundeplatz (nicht zum Begucken, sondern weil die Pflegeeltern morgen eh dort hinfahren wollten und wir ebenfalls), ich werde sie mal genau beobachten und schauen, wie sie sich eigentlich genau verhält.

Ich träum bestimmt heute Nacht von weiblicher Verstärkung im Männer-Haushalt...:zwinkern2:
 
Kaukrokodil schrieb:
Denkt ihr, dass es wahrscheinlich ist, dass sich - bei zwei erwachsenen Hunden - der eine die Unsicherheiten vom anderen abschaut und annimmt?

Ich meine, immer vorausgesetzt, dass es tatsächlich so ist, wie die Pflegedame gesagt hat: Die Hündin ist 5 Jahre alt und "gefestigt", sie ist nicht voller Angst, sondern weicht solchen Personen nur aus (das habe ich live mitbekommen), denkt ihr, sie würde sich von meinem so negativ beeinflussen lassen, dass sie ggf. auch anfängt die Leute anzukläffen o.ä. oder wird sie eher in ihrem Modus bleiben.

Wobei ich sagen muss, dass mein Hund wie ausgewechselt ist, wenn ein zweiter Hund dabei ist. Wenn ich mit dem unsicheren Chihuahua meiner Nachbarin gehe, der eigentlich alles anbellt, dann benimmt sich meiner tadellos. Bellt nicht, ignoriert die anderen Hunde bzw. schaut nur mal kurz rüber usw. Es ist, als würde er vollkommen zufrieden sein, einfach nur, weil ein anderer Hund dabei ist - und als wäre sein kläffiges Verhalten nur, weil er allein ist. Mir fehlt natürlich der Dauer-Test und die Frage bleibt, ob er nach einer Weile wieder in alte Muster verfallen würde...

Ja ich halte es für wahrscheinlich, dass sie sich in ihrem unsicheren Verhalten Menschen gegenüber gegenseitig bestärken und sich auch unangenehme Dinge voneinander abschauen.

Ich halte das anhand deiner Beschreibung für eine schlechte Idee, es sei denn dir ist wirklich klar, was da auf dich zukommen kann und du bist auch wirklich bereit das dann in vollem Umfang durchzuziehen.

Im schlimmsten Fall hilft dir der Zweithund nicht beim Alleine-bleib Problem deines Rüden und die Probleme mit Fremden (die ja beide Hunde auf ihre Art haben) schaukeln sich hoch. Und so ein Galgo hat dann evtl doch etwas mehr Kraft als der Dackel... Sicher nicht unmöglich zu handeln aber die Nerven und den Willen brauchts halt auch :p
 
Edit: Wauzi, mein Dackel ist nicht klein! :D Der wiegt 10 Kilo und ist bemuskelt wie die Kampfhunde aus dem amerikanischen Filmen. :D :D

Meine Hunde wiegen 7 und 8 Kilo, sind aber neben den 65 - 70 cm Schulterhöhe einer Galga mit 32 bzw. 34 cm einfach klein.:zwinkern2:

Ich verstehe aber deine Leidenschaft für die Windigen.
 
Soo, lieben Dank für eure Antworten! :)

Inzwischen haben wir uns öfter getroffen, gestern waren wir eineinhalb Stunden zusammen spazieren und ich werde die Süße nicht nehmen. Sie reagiert zwar sehr friedlich für menschliche Verhältnisse, aber für hündische Verhältnisse ist sie sehr gestresst. Sie weicht zwar nur aus, aber das schon in extremer Distanz zum bösen Mann/Jogger/Fahrrad.

Das Problem kann man sicherlich in den Griff bekommen, aber ist in unserer Situation einfach nicht das Richtige. Dennoch bin ich sehr verliebt, sie ist soo elegant und schön!:girllove: Ich hoffe sie findet schnell ein dauerhaftes, tolles Zuhause!

Und wir? Wir haben gesagt, dass wir uns im Winter (vermutlich Anfang 2016) nach einem zweiten Hund umsehen werden. Vielleicht ändert sich beruflich ja noch etwas und das ganze passt noch besser.
 



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