Tumoren an der Mammaleiste

Guten Morgen,
Ich bin neu hier und bin gerade am verzweifeln. Meine kleine Hündin ist 11,5 Jahre alt und fit. Aber wir haben am Wochenede Knubbel an ihrem Bauch entdeckt. Diagnose Tumoren an der Mammaleiste. Es sind schon recht viele und 3 sind für ihre Größe schon recht groß. Ich weiß nicht wie wir das bisher übersehen konnten, aber die letzten zwei Monate war sie bei meinem Schwiegervater da sie läufig war und unser Rüde noch nicht kastriert ist.
Die Ärztin sagte natürlich das müsste operiert werden und dann würde sie auch gleich kastriert werden und ihre Zähne würden die auch gleich mitmachen. Insgesamt Ca 2,5 Stunden OP. Jetzt bin ich total unsicher ob ich das noch machen soll, da sie ja doch schon ein gewisses Alter hat und wir haben das schon mal gehabt dass ein Hund danach trotzdem gleich wieder einen Tumor bekam und dann doch starb. Da denke ich die ganze Zeit ob es nicht besser wäre ihr die letzte Zeit schön zu machen, als mit Wundheilung etc zu verbringen.
Habt ihr Erfahrungen mit Tumoren an der Mammaleiste? Die wollen die komplette Mammaleiste entfernen. Erst die eine Seite und nach 6 Wochen die andere.
 
So eine OP ist in dem Alter schon ein Risiko, zumal die Tumore auch streuen können wenn erst mal aufgeschnitten wird.
Wurde untersucht wie die Lunge aussieht ob da auch schon Tumore sind ? Wenn ja dann hilft es eh nix mehr da zu operieren.
Ich bin eher für nein zur OP.
Ja das ist normal das die ganze Milchleiste entfernt wird.
 
Sie wurde geröntgt und die Lunge ist wohl noch frei. Ich tendiere auch eher zu nein, ich habe nur Angst, dass ich mir irgendwann Vorwürfe mache
 
Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen, ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten, dass die Hündin meiner Schwester auch die gleiche OP hatte und das noch in einem hohen Alter, sie war auch ca. 10 Jahre alt -
sie ist dann noch 16 geworden und war bis zu ihrem Gang über die Regenbogenbrücke noch ein glücklicher und gesunder Hund.
Meine Kollegin hatte eine ähnliche OP erst vor wenigen Wochen(Gebärmutter entfernt, war komplett vereitert) bei ihrer Hündin mit 12 Jahren durchführen lassen - auch ohne Komplikationen.

So eine Entscheidung ist immer schwer, ich würde mir den Gesamtzustand vor Augen führen und ggf. noch eine zweite Meinung einholen lassen.
Sofern der Tumor nicht gestreut hat, hat sie jetzt noch sehr gute Chancen.

Ich habe keine Ahnung wie ich entscheiden würde, hör auf dein Bauchgefühl.
 
Angesichts der Tatsache, dass deine Hündin abgesehen von den Tumoren fit ist und der Tumor bislang nicht gestreut hat, würde ich wohl eher zu einer OP tendieren. Ob es besser wäre, nicht alles auf einmal zu machen, kann ich nicht sagen, aber die Mammaleiste sollte wohl tatsächlich raus. Aber trotz des Risikos kannst du dir dann wirklich keine Vorwürfe machen. Zumal 11,5 Jahre für einen kleinen, ansonsten gesunden Hund, wirklich noch nicht sehr alt ist. Sie kann durchaus noch 3 Jahre oder mehr leben, schätze ich. Das ist natürlich ohne Garantie, aber versuchen würde ich es.

Meinen Hund habe ich für zwei mal aufgrund einer "Zahnsanierung", nach einem schweren Bandscheibenvorfall und aufgrund eins durchgebrochenen Auges operieren lassen müssen. Bei den OPs ist er zwischen 10 und 14 Jahren alt gewesen und hat jede einzelne super weggesteckt. Mein Herz ist jedes Mal aufgegangen, wenn er nach der Genesung wieder gerannt ist und mich mit seinem glücklichen Teddygesicht angesehen hat. Spätestens in diesen Momenten habe ich gewusst, das richtige getan zu haben und dass es sich gelohnt hat, ihn jedes Mal operieren zu lassen.

Ich kann zwar verstehen, wenn du das Risiko trotzdem nicht eingehen willst. Wäre es meine Hündin, würde ich es allerdings wagen.
 
Ich würde so vorgehen:

Lunge röntgen lassen, ob Metastasten erkennbar sind.

Wenn ja, dann ist eine OP nicht (mehr) sinnvoll.

Wenn nicht, dann ist es schon sinnvoll, die OP durchführen zu lassen
(ja, natürlich kann man theoretisch auch Pech haben und zu einer Zeit röntgen, wo die Metastasten schon da sind, aber noch nicht erkennbar)

Dass man beide Gesäugeleisten nicht in einer einzigen OP wegnimmt, hat ganz einfach den Grund, dass immer auch Haut mit weggeschnitten wird - und das ist im Fall der "beidseitigen" OP dann einfach auch mal doppelt so viel Haut - dann ist nach dem Zunähen einfach zu viel seitliche Spannung auf den Nähten.

Wenn es meine Hündin wäre, würde ich auf keinen Fall gleichzeitig kastrieren lassen, das macht für mich in dem Alter und bei der Indikation überhaupt keinen Sinn - und ist eine noch größere OP (dabei wird ja dann die Bauchhöhle eröffnet), die nicht nötig ist.

Einen Einfluss auf zukünftige Tumorbildung hat eine Kastration in diesem Alter nicht mehr - zumal ja auch die Gesäugeleisten entfernt werden - wie sollen sich denn dann weitere Gesäugetumoren bilden - aber wie auch immer: in dem Alter, in dem die Hündin ist, hat es wie gesagt eh keinen Einfluß mehr.

@Labbibube
Bei einer OP der Mammaleiste wird a) im allgemeinen nicht in den Tumor/ die Tumoren hineingeschnitten und b) werden die Tumoren ja entfernt - wie sollen sie denn dann noch streuen?

Wenn sich Metastasten bilden wollen, tun sie das nicht erst, wenn der Chirurg den ersten Schnitt setzt, sondern viel viel früher.


Mein Fazit:
wenn eine Hündin ansonsten fit ist (vielleicht vorher mal ein Blutcheck machen) und keine Metastasten erkennbar sind, dann ja zur OP - aber auch NUR die Gesäugeleiste, nicht die Kastration.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allein das öffnen genügt um die Metastasen streuen zu lassen. Wieso meinst Du man müßte erst einen Tumor anschneiden ?
Guck
Krebs beim Hund: Wie erkenne ich einen Tumor? Ist von Krebs die Rede, sind damit bösartige Tumoren gemeint, die schnell in tiefere Schichten einwachsen und die Tendenz haben, in andere Körperteile oder Organe zu streuen. Die Tumorzellen wandern über die Blutgefäße oder das Lymphsystem in andere Gewebe und Organe und bilden dort Metastasen. Oft bleiben sie in Leber, Lunge oder Nieren hängen. Die wuchernden Zellen sind in der Lage, eine Vielzahl von Hormonbildungen oder chemischen Vorgängen zu beeinflussen, und können lebenswichtige Organgewebe zerstören – mit dramatischen Folgen für den Betroffenen. „Die alte Regel, die besagt, dass ein weicher und in der Haut leicht verschieblicher Tumor wahrscheinlich gutartig ist, gilt nicht mehr“, meint Dr. Carsten Grußendorf vom Tiergesundheitszentrum in Bramsche. Dr. Michael Willmann ergänzt: „Niemand kann einem Tumor ansehen oder durch Ertasten einschätzen, ob er gut oder böse ist.“ Denn viele Tumoren verhalten sich atypisch: Melanome müssen nicht schwarz sein, und ein leicht verschiebbarer Hauttumor muss keine gutartige Fettgeschwulst sein. Onkologen empfehlen, jede Veränderung beim Tierarzt abklären zu lassen, je früher, desto besser. Glücklicherweise sind aber viele Tumoren beim Hund wie zum Beispiel Lipome oder Adenome gutartig. Sie wachsen nur langsam und bilden keine Metastasen, und wenn sie nicht gerade auf dem Augenlid oder an einer anderen sensiblen Stelle sitzen, stören sie den Hund in seinem Wohlbefinden wenig.
Quelle DOGS Magazin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allein das öffnen genügt um die Metastasen streuen zu lassen. Wieso meinst Du man müßte erst einen Tumor anschneiden ?

Welches "Öffnen" meinst Du?


Vielleicht weisst Du da mehr als ich - aber das komplette Entfernen von Mammatumoren führt - meines Wissens nach- NICHT zum Streuen bzw Metastastenbildung.

Mal logisch - WAS soll denn sreuen, wenn es alles entfernt wird?
 
Meine Hündin wurde operiert - beide Milchleisten wurden auf Grund von Tumoren entfernt und die Gebärmutter wurde bei der 2. OP ebenfalls entfernt. Sie hat das gut überstanden und noch viele Jahre gelebt.

Ich würde mich bei einer sonst gesunden Hündin sicher wieder für eine Operation entscheiden.

In Deiner Situation würde ich mich ausführlich mit dem TA besprechen, mir alles gut erklären lassen und letztlich in Abhängigkeit vom gesundheitlichen Gesamtzustand der Hündin entscheiden.

Alles Gute!
 
Meine Hündin wurde operiert - beide Milchleisten wurden auf Grund von Tumoren entfernt und die Gebärmutter wurde bei der 2. OP ebenfalls entfernt.

Alles Gute!

Welcher Grund wurde Dir genannt, auch eine Kastration durchzuführen?


LG
Bettina
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben