Trennungsangst, Achtung langer Text

Hallo ihr lieben,

mein Shihtzu und ich haben ein Riesenproblem. Er ist jetzt 4,5 Jahre alt, wir haben ihn seid er 12 Wochen ist, damals konnte er gut alleine bleiben, ab und an hat er in der Wohnung mal was angestellt, aber im großen und ganzen konnte er gut alleine bleiben. Wir sind dann umgezogen und in der neuen Wohnung war auf einmal alles anders. Klar neue Umgebung etc. aber wir haben versucht ihn langsam daran zu gewöhnen. Leider ging es nicht, habe schon alles mögliche probiert, ihn vor dem alleine bleiben auslasten (Ball spielen, joggen, futterdummy), in der Wohnung bekommt er dann während des alleine bleibens eine Leckmatte, einen Futterball oder ich verstecke Leckerlis in seiner schnüffeldecke, aber auch das scheint ihn nicht so lange zu beschäftigen. Er knabbert Türen und Fußleisten an und verwüstet alles wo er ankommt, es war immer ein richtiger "Kampf" ihn alleine zu lassen, verbunden mit viel Angst meinerseits weil es unglaublichen Stress für ihn ist.. Jetzt lasse ich ihn nicht mehr alleine (momentan Elternzeit) aber bald muss ich wieder arbeiten...
Mit ab und zu alleine lassen, so für 20 Minuten bis halbe Stunde geht es, das haben wir schon geübt, dass ich immer wieder raus und rein gehe und ihn nicht begrüße, aber länger als eine halbe Stunde ist nicht drin.
Ein weiteres Problem ist, dass er suuuuper stark auf mich fixiert ist, er folgt mir überall hin, beobachtet immer ganz genau wo ich hin gehe und was ich mache, selbst wenn wir bei Freunden oder Familie sind, kann er sich nicht wirklich entspannen, da er angst hat verlassen zu werden, er folgt mir dann immer wenn ich aufstehe.. Wenn mein Mann zu Hause ist und ich die Wohnung verlasse, dann legt sich mein Hund vor die Wohnungstür und wartet. Wenn mein Mann ihn nicht zurück in sein Körbchen schicken würde, dann würde er die ganze Zeit da liegen bis ich wieder komme. Bei meinem Mann ist das nicht so, das ist ihm völlig egal ob er da ist oder nicht...
Zudem muss ich noch sagen, dass er nicht kastriert ist, eventuell verstärken seine hormone das noch viel mehr?!

Sorry für den langen Text aber vielleicht hat ja jemand das gleiche Problem und ein paar tipps/Lösungen für uns.

Liebe Grüße

Lena und Loki
 
Ich sag mal, der hat keine Trennungsangst, sondern ist ein Kontrollfreak.
 
Ich stelle mal die Vermutung auf, das dein Hund keine Angst hat, verlassen zu werden, sondern eher ein kleiner Kontroletti ist.
Wenn du jetzt in Elternzeit bist, ist das ja ein idealer Zeitpunkt, da was zu ändern. Die Fixierung auf dich, die müsst ihr auflösen, ich vermute mal das alleine bleiben klärt sich dabei gleich mit. Das heisst, lass gar nicht zu, das er dir auf Schritt und Tritt nach läuft und dauernd schaut, was du machst. Du bist erwachsen und wirst es überleben, dich alleine im Haus zu bewegen. Zusätzlich mal den Alltag drauf abklopfen, warum er denkt, er müsste dich kontrollieren. Wer bewegt wann und warum wen, wer trifft Entscheidungen, wer agiert und wer reagiert.

Ob er kastriert ist oder nicht, spielt da kaum eine Rolle. Manche Rüden fangen zwar gerade in der Schwangerschaft an, Frauen mehr oder weniger stark zu beschützen, aber das ist erziehungssache.
 
Okay alles klar, danke schon mal. Ja ich lasse nicht zu, dass er mir ständig hinter her läuft, ich schicke ihn dann immer in sein Körbchen, das geht dann ein laaar Minuten gut und dann versucht er es nochmal.
Habt ihr da noch Tipps, wie man das besser trainieren kann?
 
Hartnäckiger sein wie der Hund. Und nochmal: Den Alltag überprüfen. Denn irgendwo gibst du dem Hund Gründe, das er meint, dich zu kontrollieren. Ohne die zu kennen kann man da nicht wirklich mehr Tipps geben.
 
Okay danke, also da fällt mir jetzt um ehrlich zu sein nichts ein 😬
Ich bin im allgemeinen eine eher ruhigere und schüchterne Person, meinst du das gibt ihm schon das Gefühl so ein Kontrollfreak zu sein?
 
Möglich. Wenn schüchtern bedeutet, das du ihm nachgibst. Er will spielen, also wird gespielt. Er will raus, also geht es raus. Er will nach links, also geht es nach links. Er fordert, er bekommt. Wenn schüchtern bedeutet, das du Konflikten aus dem Weg gehst, kann das bei ihm zum Schluss führen, das er die Dinge klären muss.
 
Hmm okay, also das mit dem nachgeben war früher so, also wenn er zB ein Spielzeug gebracht hat, dann wurde gespielt, beim gassi gehen zieht er auch oft in eine bestimmte richtung, da steuere ich aber immer gegen.
Also einfach bei jeglichen Situationen bei denen er mich kontrollieren will konsequenter sein und gegen steuern? Das werden wir probieren.

Was hältst du von den Tipps ihn räumlich einzugrenzen, also Türen hinter mich schließen wenn ich einen Raum verlasse oder ihm bestimmte Räume in der Wohnung verbiete?

Sorry dass ich so viele Fragen hab 😅😂
 
Türen zu machen ist eine gute Idee, um sich mal abzugrenzen. Weil man dem Hund dann nicht doch wieder Aufmerksamkeit schenkt, wenn man ihn weg schickt.
Bestimmte Räume verbieten, kann muss aber nicht. Wenn man nicht eh einen Grund hat, weil der Hund sowieso nicht in die Küche, Bad, Schlafzimmer darf, seh ich da weniger Sinn drin. Eher das man den Hund mal raus schickt, und sagt, ich will jetzt hier alleine sein.
Also einfach bei jeglichen Situationen bei denen er mich kontrollieren will konsequenter sein und gegen steuern? Das werden wir probieren.
Ja. Halt mal ein, zwei Tage echt aufmerksam sein, und mal zählen, wann bewegt der Hund mich und wann ich ihn. Ruhig mit Strichliste, damit man das gut vergleichen kann. Auch gerade so kleine Dinge (Hund schaut mich an, ich schaue zurück, Hund legt Kopf aufs Bein, wird gestreichelt, Hund fiept, man fragt: Was hat er denn) mal wirklich Aufmerksamkeit schenken.
 



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