Sehbehinderter Hund: Kommando zum Umkehren

Ich würde das bei Caro entweder mit einem Stop machen und sie abholen oder die Idee mit einem Nasentarget damit sie "kehrt" lernt finde ich auch gut.

Wobei ich bei Balou die Erfahrung gemacht habe, dass das Stop manchmal besser als der Abruf funktioniert. Das ist mir auch recht denn hauptsache er macht nichts unerwünschtes.

@Dieter: Balou "vergisst" gern mal unterwegs dass er gerufen wurde und wir haben auch einen "Stimmpfad". Das war ein Tipp meiner Trainerin, sie nennt das "Ankersignal".
 
Vielleicht allgemeine Richtungskommandos.

Würde es ähnlich wie bei Treibball machen.
Sie vielleicht in die Mitte.
Vorne, hinten, links und rechts Schüssel mit Leckerlis. Mal nach hinten schicken, mal rechts usw. Am Anfang mit Hilfe ( vielleicht auch 1 Schüssel ).

Oder/Und als dreh dich mit Leckerli.

Oder/Und Leckerli werfen in die passende Richtung

Vielleicht auch dreh dich und mit Stop und vor.

Oder vor zustäzlich...
Wenn Caro essen sieht, schaltet ihr Gehirn ab. Mit den Näpfen würde also nicht funktionieren, da sie dann schäumend sitzend würde und dann überlegt, welche Strategie sie laufen soll, um die Näpfe schnellstmöglich zu leeren.

Vielleicht als Kommando "Kehrt" nehmen. Das könnte man so aufbauen, dass du ihr erstmal beibringst, sich bei dem Wort umzudrehen. Dann erhöht man irgendwann die Distanz erst minimal (Hund steht einen Meter entfernt von dir zum Beispiel) und dann immer weiter weg. Vielleicht klappt das so. Also sie muss erst verinnerlichen das "Kehrt" heißt, einmal komplett umdrehen und dann nimmst du als Kommando zum Beispiel "komm" :nachdenklich1:
An Kehrt habe ich auch schon gedacht. Aber da wird es auf der Distanz schwierig, denke ich.

Grizu lenke ich mit "Nein, hier" bis er die richtige Richtung wieder hat, er neigt leider zu kopflosem rumrasen wenn er mich mal aus den Augen verliert :frech1:
Ich habe allerdings nur sehr sehr wenige Kommandos, wenn du was neues dafür möchtest könnte man auch "falsch" oder "dreh" nehmen und das vielleicht an der Leine üben.
Caro findet mich mit "Hier, Mäuschen! Hey! Blinde Kuh! Falsche Richtung! Mops! Umdrehen!" ja auch irgendwann. :nachdenklich1:

Kann sie "dreh"?
Dann kannst du sie einfach auf der halben Drehung mit einem Leckerli abfangen.

Ansonsten würde ich mit einem Nasen/Schnauzentarget arbeiten (wenn sie keins kennt, dann eben erst mit Leckerli locken und das dann schrittweise abbauen). Erst soweit üben, dass sie weiß, es ist eine 180°-Wendung verlangt und dann das Wort draufsetzen. Wenn das klappt, dann die Situationen variieren, dann das Target abbauen, dann die Entfernung vergrößern, dann wieder die Situation variieren.

Klingt viel, ob es das auch ist, hängt u.a. davon ab, wie viel Übung die Maus mit dem Erlernen neuer Tricks hat. Und wie viel Spaß ihr sowas macht.
Caro lernt sehr schnell Kommandos.
Das Target kann ich ja erstmal aufbauen. Momentan kann ich mir die Übung noch nicht vorstellen, da ich nicht weiß, was ein Schnauzentarget ist (ich kenne Handtarget, Targetstick, Bodentarget).

Magst Du mal genauer beschreiben, was dann passiert? Rennt sie mehr oder weniger lange ziellos umher oder ist sie nur ein paar Sekunden "verwirrt" und läuft dann nach nochmaligem/mehrmaligem Rufen in die richtige Richtung?
Caro rennt zielstrebig in die andere Richtung. :nachdenklich1: Vielleicht ist sie auch Panisch. Aber sie ist auch blöd. Es ist nun drei Mal passiert, dass sie mit Wicky einen Weg erkunden wollte und sie kam mit Wicky aus dem Weg wieder raus. Wicky biegt rechts ab zu uns, Caro links :nachdenklich1:

Kann sie denn Sitz? Dann würde ich gar nicht aufwendig neu trainieren sondern ihr sagen sie soll sich hinsetzen und sie dann dort abholen!
Klingt auch nach einer guten Idee. Sitz auf Distanz kann sie eigentlich gut. Aber wenn sie panisch ist :nachdenklich1:

Mein Hund konnte ebenfalls schlecht sehen und mittelmäßig hören. Die Situation, wie du sie beschreibst, haben wir daher sehr oft erlebt. Er ist ständig in die falsche bzw. entgegengesetzte Richtung gerannt. Erst wenn er gecheckt hat, wo ich bin, hat man ihm die Freude und Erleichterung angemerkt, mich wiedergefunden zu haben.
Ich muss gestehen, dass ich dieses Problem nie geschafft habe vernünftig zu lösen. Allerdings war mein Hund auch alles andere als lernwillig, vielleicht hast du daher mit Caro bessere Karten?
Was meiner immerhin verstanden hat, war das Signal "Stopp!" So ist er stehen geblieben- wobei er, wenn er arg panisch/ unsicher war, leider auch darauf nicht mehr reagiert hat. Wenn der Hund aber erstmal steht, kann er sich vielleicht auch ruhiger umorientieren und dich wiederfinden. Ansonsten macht ein "Kehrt" bzw. "Dreh" sicherlich sind. Mithilfe von Leckerlis (die Idee mit dem Target erachte ich ebenfalls für sinnvoll) kannst du Caro führen, bis sie versteht, was was bedeutet.
Stopp müsste ich auch mit Caro üben :verlegen1: Kiara beherrscht es 1a. Bei ihr ist es das Kommando der Kommandos. Aber Caro entfernt sich maximal 10 Meter von mir (außer sie schnüffelt und muss hinterher) und jagt keine anderen Tiere. Da reicht ein Sitz aus der Entfernung.

Dann ist die Frage: hört sie überhaupt noch zuverlässig und auf Entfernung? Motte reagiert oft genug auf Rufen, aber richtig zuverlässig geht nur Händeklatschen. Eine laute Pfeife ginge vielleicht auch, aber ich hatte nie eine Pfeife. Vielleicht versuchst du es lieber mit einem "klareren" Geräusch: laut und hoch.
Pfeife kann ich auch antrainieren. Aber Caro hört auch aus Entfernung sehr gut. Sie ist an und für sich ein sehr gehorsamer Hund.

Ich hab ja einen leicht deprivierten Hund. Wenn der frei läuft - und das tut er fast immer - "hört" er ansonsten top gehorsame Hund dann nicht, wenn ein weiteres Stressmoment hinzutritt.
Hat er uns z.B. in einer gut besuchten Gärtnerei aus seiner Sicht (ich hab immer ein Auge auf dem Hund und weiss wo der gerade ist) mal verloren, wuselt er aufgeregt zwischen den Besuchern rum und sucht mich/uns. Rufen wir ihn dann, kriegt er das nicht sortiert und wird dann noch aufgeregter. Wir müssen dann mehrmals rufen und so eine Art "Stimmpfad" entwickeln und ihm am besten entgegenkommen.

Wir können mittlerweile ganz gut einschätzen, in welchen Bereichen wir ihn besser angeleint lassen.
Den Stimmpfad habe ich ja auch. Aber dennoch braucht sie recht lange, bis sie bemerkt, dass sie in die flasche Richtung läuft.

Ich würde das bei Caro entweder mit einem Stop machen und sie abholen oder die Idee mit einem Nasentarget damit sie "kehrt" lernt finde ich auch gut.

Wobei ich bei Balou die Erfahrung gemacht habe, dass das Stop manchmal besser als der Abruf funktioniert. Das ist mir auch recht denn hauptsache er macht nichts unerwünschtes.

@Dieter: Balou "vergisst" gern mal unterwegs dass er gerufen wurde und wir haben auch einen "Stimmpfad". Das war ein Tipp meiner Trainerin, sie nennt das "Ankersignal".
Danke. Ich werde weiterhin berichten.
 
Das Target kann ich ja erstmal aufbauen. Momentan kann ich mir die Übung noch nicht vorstellen, da ich nicht weiß, was ein Schnauzentarget ist (ich kenne Handtarget, Targetstick, Bodentarget).
:happy33:
Die kenne ich auch. Und aus "Hundesicht" kenne ich Pfotentarget und Schnauzentarget, je nachdem womit der Hund das Target berühren soll. Das sind wohl keine offiziellen Bezeichnungen, dass nenne wahrscheinlich nur ich so. :nachdenklich1:
 
Laute Hundepfeife, ich habe mir mal 2 kommenlassen vor einigen Wochen.
Büffelhornpfeife, wird überall empfohlen, ich sage nur eins, teufelsgerät, das ding ist unglaublich laut, das schmerzt selbst mir in den Ohren.

Hochfrequenzpfeife, Metall, Ton einstellbar, kostet um die 2-5€. Finden wir persöhnlich deutlich angenehmer, Hund, Frau und ich.

Auf das Teufelsgerät hat der Hund gar nicht reagiert, im Haus trainieren, vergiss es, das Teil macht locker 120db. Ich halte das Ding für gefährlich für Mensch und Hund.

Die metallpfeife, einstellbar, gemessene Frequenz zwischen 3 und 6kHz, angenehme lautstärke, Alina reagiert bis 400m auf die Pfeife.
Das antrainieren ist recht einfach, zu allererst Ihren Ton herausfinden und einstellen, dann tolle Leckerlies.
zu Anfang habe ich Sie 10-20m vorlaufen lassen, kehrt gemacht, und einen kurzen Doppelpfiff mit anschließendem Ruf, leckerchen in den schnabel.

Wenn dein Hund erstmal begriffen hat, was die Pfeife bedeutet, ist das ein tolles Hilfmittel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht, dass eine Pfeife in dieser konkreten Situation so eine große Hilfe sein kann.

Ja, als Superrückruf eignet sich die Pfeife gut, aber hier geht es ja um einen sehbehinderten Hund, der einfach manchmal nicht sofort zum Frauchen zurückfindet. vielleicht kann Caro die Pfeife etwas besser "orten" als den Rückruf mit Stimme, aber ich denke nicht, dass das jetzt so viel bringen würde.
 
Mir fällt gerade ein, bei meinem sehbehinderten Hund hat auch Klatschen gut geholfen. Gerade gegen Ende, als es immer schlechter wurde mit dem Sehen, hat er super darauf reagiert. Ich glaube, er ist in gewisser Weise dankbar dafür gewesen, dieses Geräusch zur Orientierung zu haben. Das hilft eventuell auch Caro?

Ansonsten ist "Sitz" auf Distanz sicherlich auch eine Möglichkeit, vor allem, wenn sie das im Grunde eh schon beherrscht. Das könnte man dann ja mit einem Rückruf kombinieren, wenn sie etwas ruhiger dadurch ist. Oder du versuchst es wirklich mit Target.
 
Kennt Caro einen begrenzten Radius, den sie zur Verfügung hat? Würde ich sonst vielleicht antrainieren und dann sie wirklich absitzen lassen und abholen, wenn du merkst, sie findet dich nicht wieder oder eben schlecht. Andererseits könnte sich das Problem, des nicht wieder Findens, auch lösen, wenn der Radius etwas verkleinert ist. Weiß ja nicht, wie weit sie sich entfernt, ist daher eine Spekulation :)
 
Hi,

weiß nicht ob es dir hilft.

Jack war ja auch innerhalb kürzester fast erblindet. Sein Gehör hatte schon die Jahre davor doch spürbar abgenommen.
Es kam also zu einigen weniger schönen Situationen wo er panisch in die falsche Richtung rannte.

Ich hab mit der Zeit festgestellt das Jack natürlich auf leises Rufen nicht reagierte aber auch dann Schwierigkeiten bekam wenn ich zu laut gerufen habe. Er konnte dadurch wohl nicht genau lokalisieren aus welcher Richtung der Ruf kam. Nach einiger Zeit hatte ich dann wohl die richtige Lautstärke für ihn gefunden.

Geklatscht haben wir auch gelegentlich und ja auch das schien zu helfen um uns zu finden. Vermutlich ist hier das Geräusch besser zu lokalisieren aufgrund des kurzen Impuls. Andererseits um uns zu lokalisieren hab ich seinen Namen eher langsam und immer wieder wiederholt was ja genau das Gegenteil wäre.
 



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