SDU: TU-Wert steigt immer weiter an, trotz immer niedriger Dosierung!?!

Hallo zusammen!

Ich habe ein großes Problem mit meinem 9 Jahre alten Dobermann-Rüden und brauche Eure Ratschläge und Erfahrungen zum Thema SDU:

Mein Hund wiegt 32 Kg und bekommt seit 7 Jahren Thyroxin. Angefangen haben wir mit einer Dosis von 0,6mg. Dann haben wir die Blutwerte regelmäßig kontrolliert und die Dosis wurde auf 0,8mg morgens und 0,7mg abends erhöht. Der TU-Wert pendelte sich bei 3,2 ein (ich lebe im Ausland, der Minimalwert liegt bei 1, der Maximalwert bei 4). Mein Hund war also im oberen Mittelebereich. Blut wurde alle 6 Monate abgenommen und der Wert war jahrelang stabil, dem Hund geht es seither gut.

Vor einem Monat habe ich dann wieder einen Bluttest machen lassen und der TU-Wert hatte sich plötzlich auf 5,2 erhöht. Der TA meinte, ich soll die Dosis reduzieren, auf 0,7mg morgens und 0,6mg abends und in einem Monat nochmal wieder kommen. Ich konnte nicht verstehen, wie es auf einmal zu einem solch krassen Anstieg kommen konnte und bin sicherheitshalber nochmal zu einem anderen TA, auch dort wurde ein Wert von 5,2 gemessen.

Ich habe dann die Dosis sofort auf 0,7 und 0,6 reduziert und bin bis heute dabei geblieben. Heute Morgen bin ich dann zum TA um eine Blutabnahme zu machen und was kam dabei raus? Der Wert liegt bei 10!!!!!! Er hat sich verdoppelt, trotzdem ich mit der Dosierung runtergegangen bin!!! Auf meine Nachfrage beim TA, wie sich so ein Paradoxon erklären lässt, war dieser total überfordert, guckte mich total verdutzt an und meinte, er habe so etwas noch nie erlebt. Ich solle die Tabletten auf 0,3 2x täglich reduzieren.

Ich habe dann darauf bestanden, einem Endokrinologen zu sprechen. Der sagte mir am Telefon, er kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, das so etwas möglich ist und dass er vermutet, dass eventuell die Maschine meines TA ein falsches Ergebnis ausgewertet hat. Ich solle morgen in seine Praxis kommen und nochmals einen Bluttest machen lassen. Die Blutprobe wird dann in ein richtiges Labor eingeschickt und der Wert nochmals bestimmt.

Jetzt zu meiner Frage: Nehmen wir an, es lag nicht an der Maschine und im Labor wird wieder ein erhöhter Wert von 10 festgestellt – woran kann das liegen??? Mein TA konnte mir darauf keine zufriedenstellende Antwort geben. Er meinte, eventuell fängt die Schilddrüse meines Hundes wieder an zu arbeiten, aber dass kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wieso sollte die SD nach 7 Jahren wieder ihre Arbeit aufnehmen? Und jeder weiß doch, dass der Körper bei externer Hormonzufuhr die eigene Hormonprudukton einstellt. Das ergibt keinen Sinn. Habt Ihr einen solchen Fall schonmal erlebt und/oder habt ihr irgendwelche Ideen, was da los sein kann?

Wie kann sich so ein TU-Wert nach 7 Jahren, trotzt Herabstufung der Dosierung, verdreifachen (von Anfangs 3,2 auf 10) und müsste mein Hund keine schweren Nebenwirkungen haben? Sein Herzschlag ist normal, nicht zu schnell, er ist auch nicht hyperaktiv (schläft gerade neben mir) übermäßig verfressen, nervös oder zeigt sonst irgendwelche Symptome einer Überfunktion. Ich habe auch nichts an den Zeiten der Medikamentenvergabe geändert (jeweils eine Tablette, alle 12 Stunden, 4 Stunden vor dem Fressen) und die Blutabnahmen lies ich wie immer 5 Stunden nach der letzten Tablettenvergabe machen.

Falls mir jemand helfen kann, würde ich mich sehr freuen.

Lieber Gruß
Jens
 
Mir fällt da tatsächlich nur eins ein (außer dass die Schilddrüse plötzlich wieder arbeitet): ein Schilddrüsentumor. Das ist in der Regel der einzige Grund, warum es plötzlich zu einer Überfunktion kommt.
 
Mir fällt da tatsächlich nur eins ein (außer dass die Schilddrüse plötzlich wieder arbeitet): ein Schilddrüsentumor. Das ist in der Regel der einzige Grund, warum es plötzlich zu einer Überfunktion kommt.

Wäre auch mein erster Gedanke gewesen.
 
Was fütterst Du?

Meine Hündin hatte mal, bei einer Routineunbersuchung, einen Wert von 12 (bei Referenzbereich 1-4).
Ich hatte in der Zeit sehr viel Kehlfleisch gefüttert, ohne mir darüber bewusst zu sein, dass dort Reste der Schilddrüse des Schlachttieres vorhanden sein können.
 
Ich barfe meinen Hund auch, aber da ist kein Schlund/Kehlfelisch mit dabei. An einen Schilddrüsentumor habe ich gerade eben gedacht und einen Termin zur Utraschalluntersuchung festgelegt. Mein TA meinte aber, dass selbst bei einem Schilddrüsentumor hohe T4-Level sehr selten sind und bei einem Wert von 10, man eigentlich einen "Knubbel" am Hals ertasten kann. Na ja, ich werde die Untlraschall-Untersuchung definitiv machen lassen, um Krebs auszuschliessen.
 
Mein TA konnte mir darauf keine zufriedenstellende Antwort geben. Er meinte, eventuell fängt die Schilddrüse meines Hundes wieder an zu arbeiten

Warum sollte das unmöglich sein, dass die Schilddrüse wieder arbeitet?
Eine Unterfunktion entsteht durch eine Störung irgendwo innerhalb der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse.
In den meisten Fällen (ca. 95 %) ist die Schilddrüse selbst erkrankt, aber eben nicht immer.
Vielleicht gehört dein Hund zu den 5 % mit einer gesunden Schilddrüse.

Die Funktion der Schilddrüse ist ein komplexer Ablauf, der durch viele Einflüsse gestört werden kann.
Die Expertin für Schilddrüsenerkrankungen beim Hund, Dr. Jean Dodds ist der Ansicht, dass Faktoren wie Stress, Infekte, Ernährung, Gifte, Impfungen usw. auslösend für Störungen sein können.

Du hast dieses Jahr im Sommer die Ernährung umgestellt auf Trovet für Allergiker.
Damit kann zum Beispiel die Ursache der Störung behoben worden sein.

Ich würde nochmal einen guten Spezialisten für Schilddrüsenerkrankungen um Rat fragen.
 



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