Könntet ihr mal drübergucken und mir sagen ob sich ein Fehler eingeschlichen hat, oder ob irgendwo eine Formulierung unklar ist oder so ? Danke... ( ich habs noch nicht abgeschickt.)
Sehr geehrter Herr Doktor Geißelbrecht,
Sehr geehrter Herr Doktor Eismann,
Ich wende mich an sie, da ich sonst keinen Ansprechpartner für mein Anliegen sehe, und ich hoffe sie können mir ( und den Tieren ) weiterhelfen.
Am Wochenende besuchte ich mit meinem Freund das Freilichtmuseum in Bad Windsheim. Wir sind mittlerweile schon zum dritten Mal dort, da es sowohl für uns, als auch für meinen Hund ein toller Ausflug ist. Bei jedem dieser Besuche fanden wir die bemitleidenswerten Hunde im Freilichtmuseum wie gleich beschrieben vor, also kann es sich nicht um eine "Ausnahme" handeln.
Die Pferde, Hühner, Schweine und alle anderen Tiere die wir sahen sind gut versorgt und untergebracht. Artgerechte Haltung, Auslauf...was das Tierherz begehrt. Allerdings trifft mich das Bild der drei Schäferhunde jedesmal wieder sehr.
Gerne möchte ihnen schildern welches Bild wir vorfanden.
Mir tun die Zustände, unter denen die Hunde "leben" müssen sehr weh.
Der Zwinger ist in der Mitte geteilt, so dass zwei Hälften vorhanden sind. In der rechten Seite des Zwingers befindet sich eine Australien - Shepard Hündin, links eine ( angebliche ) Altdeutsche Hütehündin und ein Hund dessen Rasse ich nicht kenne, der allerdings ein bisschen so aussieht wie ein schmaler Bobtail mit kurzem Fell.
Als mein Freund und ich vor dem Zwinger standen kam ein älterer Mann hinzu, der offensichtlich den Schäfer kannte und uns die Namen der Hunde verriet. Die Australien - Shepard Hündin soll angeblich Brenda heissen, die Altdeutsche Hütehündin Cora und der "Bobtailverschnitt" Prinz.
Zuerst möchte ich ihnen das Verhalten von Brenda schildern: Die Hündin sprang stero in einer Tour am Zwingergitter hoch, machte eine Art Überschlag, landete wieder auf ihren Pfoten, nahm Anlauf und die Springerrei ging von vorne los. Immer und immer wieder, ohne Unterlass. Der einzige Moment in dem die Hündin dieses Verhalten unterlies war als ich ihren Namen rief, meine Finger durch das vor Dreck starrende Zwingergitter schob und sie kraulte. Sobald ich damit aufhörte begann sie wieder mit ihrer Stereo-Springerrei.
Die schwarze Hündin Cora zeigte ein ähnliches Verhalten. In beiden Boxen befindet sich jeweils eine Schutzhütte aus Holz. Um diese Hütte lief Cora Runde um Runde. Ab und zu unterbrach sie sich, sprang wie ihre Box - Nachbarin Brenda am Gitter hoch, um direkt im Anschluss ihre Runde um die Hütte wieder aufzunehmen. Solch ein Verhalten bei Hunden nennt man Zwingerkoller, wie ich ihnen vermutlich nicht erklären muss. Ein Zwingerkoller entsteht wenn ein Hund über einen längeren Zeitraum hinweg keine artgerechte Auslastung bekommt, sowohl in Form von Gassi, als auch in Form von Kopfarbeit, die gerade für diese Rassen wichtig ist.
Das Stereoverhalten der beiden Hündinen an sich ist schon traurig anzusehen, allerdings geht es noch weiter. Der dritte Hund, Prinz, lag während der ganzen Zeit die wir vor dem Zwinger verbrachten ( sicherlich mindestens eine Stunde ) auf der Holzhütte, und starrte dumpf ins Leere. Irgendwann begann er zu hecheln, und seine Zunge sieht aus als müsste einmal ein kompetenter Tierarzt darauf schauen. Ich kann mich täuschen, aber mein Eindruck ist das sich Prinz seine Zunge selbst zerbissen hat. Sie ist nicht mehr als ein angeschwollener, zerkauter Fetzen Fleisch in seinem Mund, besonders die Zungenspitze. Es kann sich natürlich auch um eine Erkrankung ( Tumor oder ähnliches ) handeln, das konnte ich nicht genau erkennen. Wie gesagt, mein Eindruck ist das die Zunge von Prinz selbst zerkaut wurde.
Auch die Unterbringung der Hunde ist nicht artgerecht. Von Zwingerhaltung kann man halten was man will, ich persönlich befürworte sie zwar nicht, freunde mich aber gerne mit ihr an wenn sie artgerecht vorgenommen wird.
Als Wassernäpfe fungierten zwei große, dreckige Eimer, die bei unserem Besuch allerdings fast komplett leer waren. Außerdem sind die Eimer an den Rändern sehr zerkaut.
Der Zwinger ist auf beiden Seiten mit Stroh ausgelegt, was an sich ja nichts schlechtes ist. Doch sollte man das Stroh ab und an vielleicht wechseln. Die Hunde saßen in ihren eigenen Ausscheidungen, wir beobachteten selbst wie sowohl Brenda als auch Cora mehrere Male vor ihre Schutzhütten machten.
In Brendas Zwingerbereich stand eine dreckige Auflaufform, die offensichtlich als Futternapf hergenommen wird. In der Form befand sich ein dicker Batzen Fleisch, schon angeschimmeltund von Fliegen umschwirrt, und ganz offensichtlich von Brenda nicht angerührt.
Auch wenn Hundehaltung früher vielleicht genauso ausgesehen hat.... muss das heute auch noch sein ?
Ich stellte mich dumm und fragte den Herren der uns die Namen der Hunde gesagt hatte warum die Tiere denn so am Gitter springen und um die Hütte laufen würden, und bekam zur Antwort: "Der Schäfer hat heute die Schafe geschoren, dafür braucht er keinen Hund. Die wollen halt spielen."
Stereoverhalten ist für mich kein spielen wollen !
Auch wenn der Schäfer die Hunde an dem Tag nicht brauchte bin ich der Meinung das ein solches Verhalten bei einem Hund nicht "von jetzt auf gleich" eintritt, und schon gar nicht wenn er Rassegerecht bewegt und ausgelastet wird. Dann würden die Hunde ruhig in ihrem Zwinger liegen und abwarten bis sie ihren nächsten "Einsatz" haben.
Ich denke die Hunde werden gefüttert, ab und an kommt mal jemand und füllt ( vielleicht ) die Wassereimer, aber das war es dann auch schon, ansonsten kommen die Hunde meiner Meinung nach nur aus ihrem Zwinger raus wenn gerade einer für die Arbeit benötigt wird, davon abgesehen bleiben sie völlig sich selbst überlassen.
Auch war der Zwinger nicht abgeschlossen, sondern das Scharnier des Schlosses nur in einem Haken eingehakt, so das es zwar nicht abgeschlossen war, aber auch nicht sofort aufging. Allerdings konnte ich die Zwingertür mit einem Kleinem Ruck leicht öffnen.
Ich finde diese Haltung unter aller Sau, um es mal salopp zu sagen. Auch abgesehen von der ARbeit sollte einmal jemand mit den Hunden Gassigehen, sie rennen und toben lassen, und sie einfach einmal Hund sein lassen. Ich glaube das brauchen diese armen Tiere wirklich.
Ich möchte noch einmal betonen das wir schon des Öfteren im Freilichtmuseum waren, und die Hunde bei JEDEM Besuch genauso vorgefunden haben wie von mir beschrieben.
Vielen Dank dass sie sich die Zeit genommen haben meine Mail zu lesen. Ich hoffe wirklich sehr das sich jemand der Sache annimmt.
Mit freundlichen Grüßen, Mein Name
