Nachbarhund beißt ständig

Hallo Hundefreunde,

wir haben seit längerem hier eine Situation, die so langsam für uns zu einem echten Problem wird.

Die Vorgeschichte:
Wir wohnen in einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus, wir sind die einzigen Eigentümer (alles andere Mieter). Wir sind vor Jahren hier her gezogen und waren die einzigen mit Hund. Mittlerweile sind es mit unserem Hund 4 Hunde im Haus und man begegnet sich zwangsläufig auch täglich.
Unser Hund versteht sich mit allen Hunden bzw. alle bis auf einem und sie spielen auch regelmäßig miteinander vor dem Haus.
Bisher war es immer so, dass niemand seinen Hund an die Leine nimmt (wir haben angefangen) und niemand im Haus damit irgendein Problem hat so lange der Hund eben hört.

Einer der zuletzt hinzugekommen Hunde ist ein kleiner Yorkshire Terrier der als Welpe angeschafft wurde. Dieser wurde immer bei jeglichem Hundekontakt sofort hoch genommen oder eben "fern" gehalten. Mittlerweile reagiert er extrem aggressiv auf andere Hunde.
Nicht nur, dass er immer auf dem Balkon bellt sobald er einen erblickt, er schießt auch sofort auf die anderen Hunde zu sobald er sie erblickt.

Am Anfang war er noch ängstlich und drehte schreiend ab sobald sich unser Hund dem angerannt und kläffenden Fellbündel neugierig entgegen stellte.
Nun ist es aber so, dass der Kleine keine Angst mehr vor richtigem Kontakt zu haben scheint denn er kommt sofort angerannt und beißt in die Beine von unserem Hund und auch den anderen. Vor ein paar Tagen blutete einer der Nachbarshunde (franz. Bulldogge) auch an den Pfoten nach einem Biss.

Unser Hund (Schäferhund) hat mittlerweile wirklich Angst und stellt sich hinter uns. Wir schaffen es zwar, den Kleinen meistens auch fern zu halten und er dreht auch gleich wieder ab aber manchmal sieht man ihn eben nicht gleich kommen und er schnappt zu.
Ich weiß nicht, wie viel Geduld unser Hund noch haben wird wobei mir eher sein Gemütszustand sorgen macht denn was wird er von uns denken wenn wir ständig zulassen, dass er gebissen wird?

Auch mache ich mir Sorgen um den kleinen Beißer denn der Hund meiner Schwester (Rottweiler) hat überhaupt keine Geduld mit kleinen Hunden, ist aber schon ziemlich alt und krank. Es ist aber möglich, dass sich der Hund irgendwann umdreht und den Kleinen einfach beißt was ja bei der Größe nicht gut ausgehen wird.

Ich bin die schlechteste Person in Sachen freundlicher Unterhaltung (endet immer im Krieg und Streit) und ich suche eigentlichen einen angenehmen Weg den Leuten ernsthaft zu vermitteln, dass sie etwas dagegen unternehmen müssen. Ich möchte keinen Krieg anfangen oder gar einen Leinenzwang erreichen denn sonst ist alles ganz toll in unserem Haus.

Habt ihr eine Idee wie man das angehen kann?

Vielen Dank.
 
Wie wäre es, wenn du einen Brief an die Halter des Hundes schreibst? Da kannst du dich evtl besser kontrollieren?
 
Du müßtest den Leuten freundlich und verständnisvoll vermitteln, dass ihr Hund Defizite im Sozialverhalten hat und es für seine eigene Sicherheit gut wäre, wenn die aufgearbeitet werden.

Vielleicht kannst Du Deine Hilfe anbieten und eine Hundeschule raussuchen, die gute Raufergruppen führt.
Hier lernen solche Problemhunde nochmal den sozialen Umgang mit Hunden.
Die Hundeschule sollte natürlich wirklich gut sein und nicht mit Gewalt arbeiten.
 
Huhu,

danke für eure Antworten.

Ein Brief ist wirklich eine sehr gute Idee aber das mit dem freundlich und verständnisvoll fällt mir wirklich unheimlich schwer. Nicht weil ich es nicht bin sondern weil ich ungeschickt darin bin das auch so rüber zu bringen. Die meisten fühlen sich dann eben von mir angegriffen oder gekränkt obwohl ich das gar nicht wollte.

Das will ich eben auch jetzt auf keinen Fall riskieren da es möglichst zufriedenstellend enden muss ohne dass ich die Nachbarn kränke oder sie in eine Abwehrhaltung dränge denn dann ändert sich ja nichts.


Ich denke, dem Hund ist unter anderer Führung recht schnell geholfen. Er ist ein freundliches Wesen und meiner Meinung nach reagiert er nur so aggressiv weil er seine Besitzer zu schützen versucht - sie haben ihm ja irgendwie beigebracht Angst vor uns zu haben in dem sie ihn immer ruckartig fern hielten. Mit mir allein hat der Hund gar kein Problem, lässt sich auch von mir freudig streicheln. Ich denke auch, er ist nur zu unserem im Haus lebenden Hunden so enorm.

Ich habe eher Bedenken über die "andere Führung" denn das bedeutet ja, die Besitzer müssten sich ändern was immer eine schwierige Sache ist.

Hundeschule, puhhh. Wenn ich ehrlich bin, ich kenne hier in der Nähe keine die ich empfehlen würde. Ich selbst würde ein Einzeltraining vor Ort fast mehr empfehlen (kenne aber auch keinen) was ja immer mit diversen Kosten verbunden ist. Das muss ich irgendwie schaffen "schmackhaft" zu machen.

Gar nicht so einfach :traurig2:
 
Da auflaufen und mal den Besitzern gegenüber Tacheles reden. Dann jedes (!) mal wenn was passiert, Anzeige. Ja, auch bei so einem Fiffi. Wird zwar idR eingestellt werden, aber dann habt ihr das Verhalten des kurzen schriftlich. Wenn dann mal einer der Großen die Schnauze voll hat, seid ihr rechtlich auf der sicheren Seite.
Möglich sind auch Anzeigen wegen Ruhestörung, hierfür ist ein Lärmprotokoll wichtig.
Alternative wäre Eigentümerversammlung anberaumen, Entfernung des Hundes fordern, wegen Störung des Hausfriedens. Funktioniert auch. Ihr als Eigentümer habt da nämlich gute Karten.

Ich persönlich würde mich mit sowas nicht rumärgern, solche Leute ändern eh nix.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey LenaB,

ja so ist mein Vorgehen ja bisher oft gewesen aber damit bewirkt man leider nie etwas außer Streit.
Die "Entfernung" des Hundes fordern könnten wir sicherlich aber was geschieht dann mit ihm? Unser Tierheim ist voll, die Hunde haben es dort nicht mal Ansatzweise gut. Der Hund kann ja nichts dafür.
Und sollten wir jetzt lauthals uns beschweren dann endet es evtl. mit sinnlosen Regeln unter denen die anderen Hunde auch mit leiden müssen.
Die Menschen in unserem Haus sind an sich alle sehr tolerant denn unsere Hunde machen schon auch mal Krach und vor allem auch Schmutz - ich bin froh, dass es alle gelassen sehen. Wir wollen da echt keine schlafenden Hunde wecken wie man so schön sagt :D

Ich möchte einfach nur, dass kein Hund mehr gebissen wird.
 
@LenaB
Du fährst gleich die ganze Artillerie auf
Das will TE doch gar nicht.
Zumal das sehr langwierig werden kann und damit ist keinem geholfen.
Ein persönliches Gespräch, so schwer es dir fällt ist immer besser.
Zumal die Mieter, i.d.R. leider noch vom Gesetz gestärkt werden.
Das heißt, als Eigentümer bist du Mietern gegenüber , noch , schlechter gestellt.
Sei dir dessen bewußt, wenn du ihnen gegenüber tritts.
 



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