Leidiges Thema - Leinenführigkeit

[Alrik]

Hältst du es für sinnvoll, in dem Zusammenhang das pauschale "Nein!" zu verwenden?

 

[harrup]

Hältst du es für sinnvoll, in dem Zusammenhang das pauschale "Nein!" zu verwenden?

Ist sicher persönlicher Geschmack.....ich mag "nein" nicht so. Ob für den Hund das bestimmte Wort einen Unterschied macht ist schwer zu sagen.

"nah-ah" als spezielles Markierungswort das mein Hund an der Leine etwas nicht richtig macht, also knapp bevor er das Ende der lockeren Leine erreicht, hört sich für meine Ohren einfach besser und weniger Oberfeldwebelhaft an! Es hat auch keinerlei negativen Assoziationen - weder für den Hund noch den Halter - als das Wort "nein". Es ist einfach Feedback, Information "pass auf, wenn du weiter vorprescht da machst du jetzt gleich etwas falsch". Aber in Kurzformat.

Ausserdem bilde ich mir ein das es für den Hund klarer, weniger verwirrend, ist als ein "nein". "Nein" sagt man zu einem jungen Hund ja doch in vielen verschiedenen Situationen." Nah-ah" sag ich nur um "bitte verlangsame dein momentanes Tempo an der Leine" zu vermitteln.

 

[WuffieQueen]

Notwendigkeit für ein "Achtung"-Wort seh ich persönlich nicht. Meine Kleine ist ja nicht langsam im Verknüfungen machen, aber auf das "langsam" was ich versucht habe immer zu sagen, bevor sie in die Leine rannte und es nicht mehr weiter ging, reagiert sie mäßig bis gar nicht. Hängt sicher auch vom Hund ab, manchen wird es sicher helfen, aber eigentlich hab ich die Erfahrung gemacht, dass der Hund schon rausfindet, wofür er belohnt wird, wenn man an verschiedenen Orten übt und konsequent ist. Ohne Ablenkung lief meine Maus nach ich glaube wenigen Wochen nahezu "perfekt", das Problem ist das Üben mit Ablenkung... und da hängt es dann vermutlich vom Hund ab, ob "langsam" oder ein anderes Wort mit dem gleichen/ähnlichen Zweck ihn wieder aus der Aufregung etwas rausholt. Bei meiner seh ich das nicht.

Wenn wir Richtungswechsel machen, geht es erst weiter mit dem normalen Gassi, wenn sie mir wieder Aufmerksamkeit schenkt. Meistens reicht stehenbleiben, aber bei großer Ablenkung steigert sie sich dann nur noch in ihre Aufregung rein, also lieber umdrehen, bis sie runterkommt. Das wurde mit Spieli geübt, zu dem sie hinwollte, was auch teilweise wer für sie bewegt hat. Habe in anderen Situationen gemerkt, dass bei ihr bei zu viel Aufregung das Hirn quasi aussetzt, da ist sie dann auch nicht mehr sehr aufnahmefähig, auch wenn sie sich sichtlich bemüht (z.B. ist sie in der HuSchu auch schon mal trotz Aufregung super gelaufen, hat dabei aber gekläfft wie eine Doofe). Was ich damit sagen will ist eigentlich nur, ich könnte den ganzen Tag stehenbleiben ohne Erfolg, wenn die Aufregung zu groß ist, da muss ich mich langsam vorarbeiten, wenn es geht. Auf so Dinge muss man auch achten.

 

[harrup]

WuffieQueen, da hast du zweifelsohne recht. Bei jedem Hund funktioniert ein "slow down" Signal nicht.

Aber genau das ist ja das Perfide beim Lockere-Leine-Gehen lernen. Methode A die für zig Hunde passt funzt bei Anderen überhaupt nicht, das Gleiche bei Methode B, C, usw, usf. Zum Beispiel, einer meiner Berner Sennenhunde ist aus der Stehenbleib Methode überhaupt nicht schlau geworden. Dieser Glühbirnenmoment "ach so, ich soll nicht ziehen. Aha!" kam NIE. Ein Problem mit einem 52kg Hund der gern mit raschelnden Blättern auf der gut befahrenen Strasse spielen wollte....

Die Hauptschwierigkeit für den Besitzer ist ja zu eruiren zu welchem Zeitpunkt er auf eine andere Lernmethode umsatteln soll...oder wie lange er noch mit dem jetzigen Programm weiter üben soll. Knifflige Sache.

Kann nur für mich persönlich sprechen: ich würd' nicht mehr Monate, never mind Jahre, in ein spezielles nicht-ziehen Trainingsprotokoll investieren. Wenn eine gewisse Methode für den Hund passt macht er schnell Fortschritte. Wenn sie die nicht macht, ist es nicht die richtige Methode für diesen Hund. Zumindest meiner Erfahrung nach.

 

[Hanni1990]

Hallo ihr lieben

kurzes Update:

An der Schleppleine zieht er nach wie vor nicht ein Glück

normale Leine mit Geschirr: es wird besser! Mittlerweile hindere ich ihn direkt wenn er losziehen möchte (da wo die Leine länger sein kann/darf) mit "langsam" daran... also naja ich bin mir noch nicht sicher ob er es versteht manchmal klappt es manchmal nicht. in den Situationen darf er neben oder vor mir laufen aber eben nicht ziehen. Allerdings wenn ich stehen bleibe setzt er sich immer noch nach ein paar Sekunden hin....

außerdem übe ich immer wieder längere Strecken das Kommando "Fuß". Dies klappt sogar schon recht gut, teilweise läuft er prima ganz brav neben mir her ohne das Spannung auf der Leine ist, was ich dann auch lobe ich hoffe ja das er auch hier kapiert was ich von ihm will und das nicht nur Zufall ist in der Wohnung klappt "Fuß" in Verbindung mit dem Klopfen auf mein linkes Bein sogar immer und wenn ich loslaufe bleibt er auch in Fußhöhe nun muss das noch draußen so gut funktionieren

 

[rowan]

Bei Maggie habe ich ungefähr Alles ausprobiert was mir so empfohlen wurde. Stehen bleiben, umdrehen und in die andere Richtung laufen, an der Wand laufen, mit einem Leckerli belohnen wenn sie an meinem Bein läuft, "schau", nur das lockere Gehen belohnen und das Ziehen ignorieren,...

Funktioniert hat es letztendlich innerhalb von 5 Minuten so: losgehen. Stehen bleiben. Läuft sie weiter, ruckle ich kurz an der Leine (am Halsband!), sie dreht sich erstaunt um, ich lade sie sofort (!) mit Körpersprache zu mir ein, sie kommt zu mir, ich bringe sie sanft wieder neben mir, streichle sie ausgiebig.
Wir gehen wieder los, gehen zwei Schritte, bleiben stehen,... so lange bis sie es gerafft hatte, das sie auf meiner Höhe bleiben soll und darauf achten soll, wie schnell ich gehe und ob ich stehen bleibe.

Mittlerweile muss sie nur noch ab und zu daran erinnert werden, ab und zu bleibe ich mal angekündigt stehen (verlagere vorher mein Gewicht leicht nach hinten, mache mich fest, drücke die Leine fester ohne daran zu ziehen). In aller Regel bleibt sie dann sofort stehen und sieht mich an. Dafür wird sie dann belohnt. Entweder mit einem "Fein!" oder mit einem kurzen Streicheln. Das reicht.

Funktioniert aber sicher auch nicht bei jedem. Bei uns hat's mit beiden Hunden wunderbar funktioniert.