Kläffen und Knurren im Spiel, wie wieder abgewöhnen?

Hallo ihr,
ich habe in letzter Zeit etwas bei Hexi beobachtet, was mir ganz und gar nicht gefällt und ich aber auch nicht weiß, wie ich es wieder ändern kann. Hexi ist an sich ein superlieber Hund, hört wirklich auf jedes Wort und lässt sich immer abrufen. Sie ist sozialisiert und versteht sich mit jedem Hund, hatte noch nie Streit. Nun ist mir aber aufgefallen, dass sie sich angewöhnt hat beim Spielen/Toben mit anderen Hunden zu kläffen/bellen und zu knurren. Es war schon immer so, dass sie, wenn ihr Spielpartner schneller als sie war, sie gekläfft hat, weil sie wütend war, dass sie ihn nicht bekommen hat. Das hat sie aber auch nur dann gemacht und nur 1-2 Mal. Nun war ich ja die letzten Monate im Ausland und es hat sich so gewandelt, dass sie nun bei fast jedem Hund bellt und kläfft, bei manchen auch knurrt. Es ist nicht so, dass sie da negativ auffällt, ich habe mal auf die Hunde geachtet, die reagieren auf ihr Verhalten nicht negativ und toben weiter. Vor ein paar Tagen hat sie mit einem Dackel gespielt und da ist mir aufgefallen, dass sie recht grob wurde. Wie ich bereits schrieb, bellt sie wenn jemand schneller ist oder sie ihr Gegenüber nicht einholen kann, das tat sie bei dem Kleinen auch, versuchte aber auch ihn in den Rücken/Hals/Ohren zu zwicken. Wirklich nur zwicken, kein Schnappen oder Beißen. Der Hund lief auch so weiter wie immer, als sie allerdings vermehrt versuchte ihn in den Rücken zu zwicken, nahm er den Schwanz etwas herunter, fand das Ganze also nicht mehr so dolle. Nun möchte ich mit Hexi wieder vermehrt am Spielen arbeiten (wie das klingt ^^) und weiß nicht so recht wie ich da drangehen soll. Sie ist aus dem Spiel durch rufen oder Pfiff sofort abrufbar, kommt und bleibt bei mir. Wenn ich ihren Namen sage, schaut sie mich an, hört auf, fängt im nächsten Spielmoment aber wieder an herumzukrakelen. Vielleicht könnt ihr mir Tipps geben, wie ich das unterbinden kann. Es fällt mir recht schwer daran zu arbeiten, da sie ja wie gesagt aus der Situation sofort abrufbar ist und dann auch aufhört, wenn sie bei mir ist. Ich habe bereits probiert sie anzusprechen und das klappt auch, sie schaut einen an und ist still. Sobald sie aber weiterspielt, bellt sie auch wieder.
Wie kann ich Hexi wieder stilles Spielen beibringen, also sodass sie begreift, dass sie natürlich spielen und toben darf, aber dabei nicht herumkläffen soll?
In ihr ist Border oder Australian Shepard, ich will jetzt nicht verallgemeinern, aber ich glaube es ist so ein aufgeregtes Kläffen. Vielleicht hilft das euch irgendwie weiter. :denken24: Normalerweise würde ich wortlos gehen in solchen Situationen (hab das noch nicht ausprobiert, da ich nicht weiß inwiefern sie dann nachher denkt, dass sie generell nicht mehr spielen darf) aber ich weiß nicht, obs das so bringt.
Vielleicht hilfts noch weiter, sie läuft grundsätzlich ohne Leine, weil sie eben wirklich aufs Wort hört. Wir haben meistens eine normale 2 Meter verstellbare Leine mit, aber die nutze ich nur an stark befahrenen Straßen. Mein Gefühl sagt mir, dass sie momentan "zu selbstbewusst" und eigenständig wird, aber das kann auch falsch sein.
Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen?
 
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Hallo,

also mal grundsätzlich ist nicht alles "Spiel", was wir Menschen dafür halten. Oft genug kippen Spielsituationen immer genau deswegen, weil Menschen nicht genau hinsehen und nicht rechtzeitig eingreifen.

Du scheinst sehr wohl genau hinzusehen und wahrzunehmen, daß da was nicht richtig läuft nach Deinem Bauchgefühl. Und ich stimme da mit Dir überein. Es entwickelt sich da eine gewisse Dynamik und Hexi "lernt" gerade zu mobben.

Aus dem Frust, nicht mithalten zu können, wächst langsam eine ... ach herrje ... ich sag's so nicht gerne, weil es negativ behaftet ist ... Aggression.

Ihr Verhalten ist einerseits Pöbeln und andererseits sind es Abläufe aus dem Jagdverhalten und dem Beutefangverhalten.

Sicher wird sowas auch im lockeren Spiel eingesetzt, Rempeln, Schnappen, Ohren und Nacken zwicken...

Aber sobald der andere Hund das doof findet, kann es eben kippen.

Ich kenne dieses aufgeregte Bellen von einer Cockerdame, die KEINE Chance hat, mit Ronja mitzuhalten. Das hat was von "Jetzt warte doch mal auf mich...menno...".

Allerdings kennen die zwei Mädels sich schon ewig und können sich sehr gut einschätzen. Ronja nimmt dann mal nen Gang raus und läßt Dana auch mal schneller sein. Das macht Spiel aus...dir Rollen werden ständig getauscht...vom Gejadten zum Jagenden...vom Untenliegen zum Dominieren...immer abwechselnd.

Wird es einseitig...wird es auch brenzlig...bei einem Hund staut sich immer mehr Frust auf.

Lange Rede...wenig Sinn...

Ich denke, Du machst das schon richtig.

Wenn sie abrufbar ist (was echt ne tolle Sache ist), dann rufe sie ab, wenn Du der Meinung bist, daß sie jetzt grade "drüber" ist. Biete ihr ein kleines Alternativverhalten, laß sie ein paar Leckerchen in Deiner Nähe suchen und belohne sie für's Kommen. Wenn Du sie wieder los schickst und sie wieder ins Mobben verfällt, ruf sie wieder ab. Aber nie so, daß sie das Abrufen negativ verknüpft. Es soll eine Alternative zum Pöbeln sein, keine Strafe.

Klappt es gar nicht, verlasse die Situation.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Danke für den Tipp, das werde ich ausprobieren! Ich habe auch das Gefühl, dass das ein "Mobbverhalten" ist, wobei sie wirklich fast immer die Schnellste ist und nicht gern verliert. Oft "meckert" sie so auch wenn ein Hund keine Lust mehr hat mitzulaufen oder so ... und mir ist mal aufgefallen, wo du das mit dem Kippen schreibst, da hab ich nie so drüber nachgedacht, ich glaube, da hast du recht. Irgendwann gibt es einen Punkt, wo Hexi übertreibt und es kein Spiel mehr ist, denn dann ist es nicht mehr ein Bellen hier und da, sondern durchgehendes. Da werde ich jetzt definitiv drauf achten!

Mit ihrer "besten Freundin", die sie seit der Welpenzeit kennt, ist es ähnlich wie bei deinem beschriebenen Fall, sie wechseln sich ab. Da ist Hexi, wenn sie überhaupt mal bellt, nie so laut und wütend vom Ton her. Eigentlich hat Hexi auch ein gutes Sozialverhalten, aber momentan wird sie einfach sehr selbstbewusst. Sie ist kein Hund die beim Aufeinandertreffen irgendwie sofort dominieren möchte, das ist dann eher im Spiel/Toben der Fall.

Ach und "Aus dem Frust, nicht mithalten zu können, wächst langsam eine ... ach herrje ... ich sag's so nicht gerne, weil es negativ behaftet ist ... Aggression." - Agression ist ja auch nichts Positives und dass Hexi in so einem Moment frustriert ist sehe und höre ich ja auch. Ich finds gut, dass du mir das so schreibst, weil ich diese Seite an Hexi eben auch nicht so supergut kenne, da sie sonst sehr lieb und zurückhaltend ist. Ich agiere dann lieber im Vorfeld, wenn es vielleicht noch im Übergang von Frust zu Aggression ist als wenn sie nachher wirklich mal anfängt richtig zu mobben.
 
Meinst du so etwas?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab jetzt nur die ersten 45 Sekunden geschaut, da ich jetzt los muss, aber nein. Ich finde, dass das auf dem Video noch im Rahmen ist. So hat Hexi als sie kleiner war auch gespielt, Hexi bellt halt recht schrill und knurrt lauter. Das Bellen ist vergleichbar mit "nervösem" Gebelle zB was man bei manchen Agilityvideos so hört. Das Knurren ist aber auch anders, nicht wie dort so regelmäßig, sondern ab und zu.
 
Hallo,

das Video zeigt ein ausgeglichenes, entspanntes Spiel zwischen zwei Hunden.

Ich denke, was hier versucht wird zu beschreiben, ist eine völlig andere Situation und ich weiß, was sie meint. Meine Ronja neigt auch dazu, bei einem gefundenen "Opfer" zu mobben. Wenn sie merkt, der Hund hat weniger Selbstbewußtsein als sie, dann "haut sie auf die Kacke".

Der andere Hund wird begrenzt und verbellt...sie dreht dann Kreise, schießt kläffend am anderen vorbei. Wenn der dann mitrennt, rempelt sie seitlich und schnappt nach Ohren und Nacken. Ich unterbinde das, wenn Ronja so "flippt", weil es sie merklich streßt, den anderen unter Kontrolle halten zu wollen.

Das hat mit dem gezeigten Video nicht gemein.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Exakt das Gleiche macht auch Casper, er benutzt andere als Frustableiter, bzw mobbt sie, wenn irgendwas seinen Frust auslöst, menschlich würde man sagen damit er sich besser fühlt.
Viele haben mir gesagt "Ach lass den doch, der spielt doch nur!", aber mit der Zeit lernt man, die Signale, die der eigene Hund aussendet, zu lesen und rechtzeitig einzugreifen. Ich rufe ihn ebenfalls aus der Situation und biete ihm eine Ersatzhandlung an, die er meist auch annimmt und somit seinen Frust abbauen kann.
Viele verstehen das nicht und sind immer der Meinung "Na der spielt halt ein bisschen grobmotorischer" Ja, macht er auch, aber er schaukelt sich schnell hoch, überschätzt seine Position und ist dann gefrustet, und dann kommt der Part, der nicht mehr Spielen ist.
Lasse ich ihn dann gewähren, würde es mit ziemlicher Sicherheit zu einer Beißerei kommen.
 
Richtig, ich stimme euch beiden zu. :jawoll:

Wir üben jeden Tag fleißig und ich habe auch meiner Mutter das "Problem" erklärt und sie findet die Lösung gut. Ob sie es auch macht, ist eine andere Frage, aber naja, das ist ein anderes Bier....
Jedenfalls lies sie sich zuerst irgendwie recht schlecht abrufen, als ob sie wusste, dass sie dann erstmal nicht mehr meckern darf. (natürlich Hexi, nicht meine Mutter ;)) Ich habe mich echt gefragt mit was ich jetzt anfange, ein Hund der aufs Wort hört und nur in Spielsituationen abdreht wird zum Hund, der mich ignoriert und weitermobbt. Allerdings war die Phase des Ignorierens vielleicht 3x Gassi gehen, aber ich stresse mich da selbst auch schnell. :rolleyes: Jedenfalls lässt sie sich immer noch gut abrufen und langsam habe ich auch das Gefühl, dass sie "dankbar" für die kurze Pause ist, jedenfalls kommt sie freudig zu mir und nicht von wegen "ich darf nicht mehr kläffen". Heute haben wir auf einen Labrador getroffen mit dem sie gespielt hat. Zuerst hat sie versucht ihn zu provozieren von wegen "ich hab ein tolles Stöckchen, willst du mal?" um dann meistens klar zu machen, dass das ihr Stock ist, aber der andere Hund ließ sich da nicht hineinziehen. Beim Laufen bei den Beiden hat sie wieder so angefangen herumzumeckern und ich habe sie gerufen, sie kam sofort und nach einer kurzen Laolawelle durfte sie zurück zu ihm. Das war das erste Mal, dass sie wirklich still war und nicht mehr gemotzt hat. Sie spielten dann auch kurz noch miteinander, aber vielleicht nur 2-3 Minuten. Auch wenn es wahrscheinlich nur purer Zufall war, ich hoffe, dass das etwas bringt. Danach haben wir einen Appenzellerrüden getroffen, bei dem sie sich wie bei allen Hunden, bei denen sie schlechte Karten hat, sich vorbildlich benommen hat. Sie war lieb, wollte mit ihm laufen, hat ihn aufgefordert und war dabei trotzdem recht unterwürfig. Naja, die Klugen wissen eben (leider) wen sie mobben können und wen nicht. :denken24:
Mal schauen was die nächsten Tage bringen, wir arbeiten jedenfalls daran. Ich habe mir auch vorgenommen am allgemeinen Gehorsam zu arbeiten und wir werden auch mehr Leinenarbeit machen. Ich habe normalerweise nie eine Leine dabei, da sie ja eben so gut hört, aber heute hatte ich meine geflochtene Leine zum Test mit und weil ich auch an einer stark befahrenen Straße länger entlangmusste, habe ich sie angeleint. Sie war ehrlich richtig motzig. ^^ Sie zieht nie an der Leine, läuft brav und gut mit, bleibt auf einer Seite, es sei denn man will, dass sie auf die andere Seite geht - heute hat sie nur echt total genervt gewirkt, ihr Gesichtsausdruck hat echt Bände gesprochen. Das wird dann mal wieder unsere to-do-Liste erweitern!
 
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